10. Lektion Sabbat, den 7. März 2015


Die erste Begegnung

„Ihr Lieben, lasset euch die Hitze, so euch begegnet, nicht befremden (die euch widerfährt, dass ihr versucht werdet), als widerführe euch etwas Seltsames.“ (1. Petrus 4, 12.)

„Wir stehen vor Gott zur Prüfung und Bewährung, um zu sehen, ob wir als Einzelne zur Zahl derer gehören können, die unter den Erlösten im Himmel sein werden.“ – Christian Education, S. 145.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 197-200.

Sonntag 1. März

1. Der Grund für die Hungersnot

a. Welche verborgene Absicht hatte Gott, als er zuließ, dass die Hungersnot auch das Land Kanaan erreichte? 1. Mose 42, 1. 2; 46, 3. Was sollten wir tun, wenn wir Gottes Absicht in unseren Prüfungen nicht erkennen können? Sprüche 3, 5. 6; Hebräer 11, 6. Warum?


„Wir alle wünschen auf unsre Gebete unverzügliche und unmittelbare Erhörung und sind geneigt, entmutigt zu werden, wenn sie sich verzögert oder in andrer Form kommt, als wir erwarteten. Aber Gott ist zu weise und zu gütig, unsre Gebete stets gerade zu der Zeit und auf die Weise zu erfüllen, wie wir es wünschen. Er will mehr und Besseres für uns tun, als alle unsre Wünsche ausführen. Und weil wir seiner Weisheit und Liebe vertrauen können, sollten wir ihn nicht bitten, nach unserm Willen zu gehen, sondern sollten versuchen, in seine Absicht einzudringen und sie zu erfüllen. Unsre Wünsche und Bestrebungen sollten in seinem Willen aufgehen. 
Diese Erfahrungen, welche den Glauben prüfen, dienen zu unserm Besten. Dadurch wird es offenbar, ob unser Glaube wahrhaftig und aufrichtig ist, ob er auf dem Worte Gottes allein ruht, oder ob er von Umständen abhängt und deshalb unsicher und veränderlich ist. Der Glaube wird durch Übung gestärkt. Wir müssen zur Vollkommenheit in der Geduld gelangen, indem wir daran gedenken, dass die Schrift köstliche Verheißungen für solche enthält, die auf den Herrn harren.“ – Diener des Evangeliums, S. 195.

b. Warum sandte Jakob nur zehn Söhne nach Ägypten? Wovor hatte er Angst? 1. Mose 42, 3. 4.

Montag 2. März

2. Eine Prüfung der Aufrichtigkeit

a. Woran dachte Joseph sofort, als er seine Brüder erkannte, die sich mit der Bitte um Nahrung vor ihm beugten? 1. Mose 42, 5-9; 37, 5-8.


„Als Joseph sah, wie sich seine Brüder verneigten und ihm huldigten, kamen ihm seine Träume in den Sinn, und die Ereignisse der Vergangenheit standen wieder lebendig vor ihm. Sein scharfes Auge überblickte die Gruppe und entdeckte, dass Benjamin nicht bei ihnen war. War auch er ein Opfer der unmenschlichen Grausamkeit dieser Männer geworden? Er wollte die Wahrheit wissen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 197.

b. Warum erkannten seine Brüder ihn nicht? 1. Mose 42, 8. 23; 41, 42. 43. 45.

„[Josephs] hebräischer Name war vom König durch einen anderen ersetzt worden. Zudem bestand wenig Ähnlichkeit zwischen dem ersten Minister Ägyptens und dem Jüngling, den sie an die Ismaeliten verkauft hatten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 197.

c. Warum warf Joseph seine Brüder für drei Tage ins Gefängnis? Woran mussten sie in dieser Zeit wohl denken? 1. Mose 42, 9-17.

„Joseph wollte feststellen, ob [seine Brüder] noch denselben hochfahrenden Sinn hatten wie damals, als er noch bei ihnen war…
Die drei Tage im Gefängnis waren für Jakobs Söhne eine bittere Qual. Sie dachten an ihre Fehler in der Vergangenheit, vor allem an ihr Grausamkeit gegenüber Joseph. Sie wussten, dass sie keinen Beweis vorbringen konnten, um dem Tod zu entkommen oder der Sklaverei zu entgehen, falls sie als Kundschafter schuldig befunden würden. Sie bezweifelten, dass irgendeine Anstrengung ihren Vater dazu bewegen könnte, Benjamin mit ihnen ziehen zu lassen, wo er doch annahm, dass Joseph solch einen grausamen Tod erlitten hatte.“ – The Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 140-142.
„Gott… bringt uns in schwierige Lagen, um zu sehen, ob wir auf eine höhere Macht vertrauen werden. Jeder hat unentdeckte Charaktermerkmale, die durch Prüfungen ans Licht kommen müssen. Gott lässt zu, dass jene, die auf sich selbst vertrauen, schwer geprüft werden, damit sie ihre Hilflosigkeit verstehen.“ – In Heavenly Places, S. 279.

Dienstag 3. März

3. Wir ernten, was wir säen

a. Um wen sorgte sich Joseph wirklich, und warum? 1. Mose 42, 18-20; 35, 16-19.


„Joseph wollte von seinen Brüdern unbedingt etwas über seinen Vater und Benjamin erfahren… Sein Vater und Benjamin waren diejenigen, um die sich Joseph sorgte.“ – The Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 140. 141.

b. Warum dachten seine Brüder, dass dieses Unglück über sie gekommen war? 1. Mose 42, 21. 22. Welche Wirkung hatte dieses Gespräch auf Joseph? Verse 23. 24 (erster Teil).

„[Josephs Brüder] hatten ihren Bruder als Sklaven verkauft. Deshalb befürchteten sie, Gott könnte sie dadurch bestrafen, dass sie selbst versklavt würden.“ – The Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 142.
„Sie klagten sich wegen der Behandlung Josephs gegenseitig an: ‚Das haben wir an unserm Bruder verschuldet! Denn wir sahen die Angst seiner Seele, als er uns anflehte, und wir wollten ihn nicht erhören; darum kommt nun diese Trübsal über uns.‘ (1. Mose 42, 21.) Ruben war es, der bei Dothan den Plan zu Josephs Rettung ersonnen hatte, und er fügte nun hinzu: ‚Sagte ich's euch nicht, als ich sprach: Versündigt euch nicht an dem Knaben, doch ihr wolltet nicht hören? Nun wird sein Blut gefordert.‘ (1. Mose 42, 22.) Als Joseph das hörte, wurde er seiner Rührung nicht länger Herr; er ging hinaus und weinte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 199.

c. Wen wollen wir manchmal dafür verantwortlich machen, wenn in unserem Leben etwas schiefgeht? 1. Mose 42, 24-28. Wer war der wahre Grund für ihre Schwierigkeiten? Galater 6, 7. 8; 4. Mose 32, 23.

„Wenn doch Jung und Alt die außerordentliche Verderbtheit der Sünde erkennen würden! Ach, wenn alle erkennen würden, wie widerlich sie vor Gott ist und wie sehr sie der Menschheit wehtut! Das Wort der Wahrheit sagt: ‚Ihr… werdet eurer Sünde innewerden, wenn sie euch finden wird.‘ (4. Mose 32, 23.) Das wahre Wesen jeder Handlung in eurem Leben wird bekannt werden. Es kann sein, dass durch die Vorsehung Gottes unerwartete Umstände eure geheimen teuflischen Taten schon in diesem Leben offenbart werden. Sollte es euch aber gelingen, euren wahren Charakter vor den Augen der Menschen zu verbergen, gibt es einen unvermeidlichen Tag der Enthüllung, der für jede Seele vorbehalten ist, die ihre Sünden nicht bekennt und alles Böse durch die Kraft Christi aufgibt, der für uns gestorben ist.“ – The Review and Herald, 27. März 1888.

Mittwoch 4. März

4. Die Offenbarung des Charakters

a. Warum musste Simeon im Gefängnis bleiben? 1. Mose 42, 24. Wie reagierte Jakob, als er die Nachricht erhielt? Verse 29-36.

„Nach seiner Rückkehr befahl [Joseph], Simeon vor ihren Augen zu binden und wieder ins Gefängnis zu werfen. Er war bei der grausamen Behandlung ihres Bruders der Anstifter und Haupttäter gewesen, darum fiel die Wahl auf ihn.“ – Patriarchen und Propheten, S. 199.
„Jakobs Zuneigung gilt Benjamin mit der Intensität einer Mutterliebe. Er zeigt, wie sehr er unter dem Verlust Josephs gelitten hat. Doch Jakob und seine Kinder leiden unter der Hungersnot, und ihr Haushalt benötigt Nahrung.“ – Spiritual Gifts, Bd. 3, S. 158. 159.

b. Erkläre, warum die Worte Rubens und Judas zeigen, wie die Liebe der Brüder zu ihrem Vater und einander seit ihrem Verrat an Joseph zugenommen hatte. 1. Mose 42, 37; 43, 8. 9.

„In den Jahren nach der Trennung von Joseph hatten sich Jakobs Söhne in ihrem Charakter gewandelt. Sie waren neidisch und hinterlistig, grausam und rachsüchtig gewesen. Aber als sie nun in der Not auf die Probe gestellt wurden, erwiesen sie sich als selbstlos, einander treu, ihrem Vater ergeben und sogar als Männer mittleren Alters seiner Autorität untertan.“ – Patriarchen und Propheten, S. 198. 199.

c. Wozu neigen wir oft in unseren Familien, wenn Dinge schief laufen? 1. Mose 43, 1-7. Wo hat dieser Fehler seinen Ursprung? 1. Mose 3, 12. 13; Offenbarung 12, 10.

„Jede Familie sollte im ernsten Gebet den Herrn um Hilfe bitten, sein Werk zu tun. Sie müssen die Gewohnheit überwinden, übereilt zu sprechen und andere bloßstellen zu wollen. Lasst sie lernen, zuhause freundlich und höflich zu sein und rücksichtsvolle und fürsorgliche Gewohnheiten zu entwickeln. 
Welch ein Schaden entsteht im Familienkreis durch die Äußerung ungeduldiger Worte, denn sie führen ein anderes Familienglied dazu, im selben Geist und auf die gleiche Weise zu antworten. Dann fallen Worte der Vergeltung und der Selbstrechtfertigung, die euch ein schweres, kränkendes Joch auf den Nacken legen, denn all diese bitteren Worte werden als unheilvolle Ernte auf euch zurückkommen.“ – Ein glückliches Heim, S. 303.

Donnerstag 5. März

5. Lernen, auf Gottes Gnade zu vertrauen

a. In wessen Händen musste Jakob sich übergeben, als er keinen Ausweg mehr sah? 1. Mose 42, 19. 20; 43, 8-14; Psalm 33, 18-22.


„Jakob fühlte sich gedrungen, seinen Sohn Benjamin mit seinen Brüdern gehen zu lassen. Er sandte dem Herrscher auch ein Geschenk und hoffte, damit seine Gunst zu erlangen. Er befahl seinen Söhnen auch, doppelt so viel Geld wie nötig mitzunehmen und das Geld zurückzugeben, das sie in ihren Säcken gefunden hatten, denn es hätte aus Versehen dort gelandet sein können. Er sagt zu ihnen: ‚Dazu nehmt euren Bruder, macht euch auf und kommt wieder zu dem Manne.‘ (1. Mose 43, 13.)
Als seine Söhne bereit waren, ihre ungewisse Reise anzutreten, richtete sich der greise Vater unter ihnen auf, erhob seine Hände zum Himmel und betete zum Herrn, dass er mit ihnen gehen möge. Er sprach einen Segen über ihnen aus: ‚Aber der allmächtige Gott gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, dass er mit euch ziehen lasse euren andern Bruder und Benjamin. Ich aber muss sein wie einer, der seiner Kinder ganz und gar beraubt ist‘ (1. Mose 43, 14).“ – Spiritual Gifts, Bd. 3, S. 159. 160. 

b. Auf wen können wir uns immer verlassen, wenn wir von den Umständen überwältigt werden? Klagelieder 3, 22. 23; Psalm 103, 13-17.

„Doch wenn wir uns durch einen lebendigen Glauben an ihn klammern und mit Jakob sagen: ‚Ich lasse dich nicht‘ (1. Mose 32, 26), wenn wir dringlich bitten: ‚Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!‘ (Psalm 51, 13), dann gilt uns das Versprechen: ‚Ich will dich nicht verlassen noch versäumen‘ (Hebräer 13, 5).“ – Our High Calling, S. 22.

Freitag 6. März

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Erkläre, wie negative Umstände uns langfristig von Nutzen sein können.
2. Wie sehr können wir Gottes Weissagungen vertrauen?
3. Woran sollten wir uns immer erinnern, wenn wir versucht sind, eine Sünde zu verbergen?
4. Wie offenbart eine Familienkrise oftmals unseren wahren Charakter?
5. Was ist Gnade, und warum sind wir so sehr von ihr abhängig?

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