13. Lektion Sabbat, den 31. März 2018


Der letzte Richter in Israel

„Samuel aber sprach: Meinst du, dass der Herr Lust habe am Opfer und Brandopfer gleich wie am Gehorsam gegen die Stimme des Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser denn Opfer, und Aufmerken besser denn das Fett von Widdern.“ (1. Samuel 15, 22.)

„Obwohl Saul König war, hatte Samuel viel stärkeren Einfluss als er, weil man ihn als pflichttreu, gehorsam und fromm kannte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 644.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 575. 599.

Sonntag 25. März

1. Geheimnisse für den Sieg

a. Welche Einblicke können wir aus der Erfahrung Israels lernen, als Samuel dem Volk als Richter diente? 1. Samuel 7, 12. 17.

„Wir benötigen heute eine Erweckung zu wahrem Herzensglauben, wie sie damals die Kinder Israel erlebten. Wie sie, müssen auch wir rechtschaffene Frucht der Buße bringen. Wir müssen unsere Sünden ablegen und den Herzenstempel reinigen, damit Jesus in uns herrschen kann. …
Bei allen, die zu Gott zurückfinden möchten, muss als Erstes Reue zu erkennen sein. Das kann keiner für den andern tun. Jeder sollte sich vor Gott demütigen und seine Abgötter beseitigen. Haben wir alles getan, was wir konnten, wird der Herr uns sein Heil offenbaren.
Lasst uns wie Samuel unsere Dankbarkeit mit einem Denkmal für Gott bekunden, wenn das himmlische Licht unsere Finsternis vertreibt.“ – The Signs of the Times, 26. Januar 1882.

b. Warum muss es bis zum Ende der Zeit ernste Aufrufe für das bekenntliche Volk Gottes geben? Jesaja 2, 17-22.

Montag 26. März

2. Ein wichtiger Schritt

a. Was führte zum Fall des Volkes Gottes? Hosea 4, 6. Was tat Samuel, um ein dauerhaftes geistliches Wachstum unter dem Volk zu bewirken?


„Ferner war für den Unterricht der Jugend durch Prophetenschulen gesorgt. Diese Ausbildungsstätten standen jedem jungen Mann offen, der tiefer in die Wahrheiten des Wortes Gottes eindringen wollte und Weisheit von oben erstrebte, um vielleicht ein Lehrer in Israel zu werden. Samuel war es, der diese Schulen als Schutzwehr gegen die weitverbreitete Verderbnis gründete. Er sorgte für das sittliche und geistliche Wohlergehen der Jugend und damit für das künftige Glück des ganzen Volkes, wenn er fähige, gottesfürchtige Männer als Führer und Ratgeber heranbildete. Dazu wählte Samuel Gruppen von jungen Männern aus, die fromm, begabt und fleißig waren. Man nannte sie Prophetenjünger. Durch die enge Verbindung mit Gott und beim Studium seines Wortes und seiner Werke empfingen sie zu ihrer natürlichen Begabung Weisheit von oben. Die Lehrer waren nicht nur mit der göttlichen Wahrheit wohl vertraut, sie standen selbst in Gemeinschaft mit Gott und hatten die besondere Gabe seines Geistes empfangen. Sie genossen wegen ihrer Gelehrsamkeit und Frömmigkeit Achtung und Vertrauen im ganzen Volk. 
Zur Zeit Samuels gab es zwei dieser Schulen, eine in Rama, der Heimat des Propheten, die andere in Kirjath-Jearim, wo damals die Bundeslade stand. Später kamen noch andere hinzu.“ – Patriarchen und Propheten, S. 576.

b. Was sollte der Grundgedanke solcher Schulen sein? Jesaja 34, 16; Psalm 12, 7.

„Wir sind bereit, die ganze Welt wissen zu lassen, dass unsere Jugend nicht nur in den Wissenschaften unterrichtet wurde, sondern dass ihnen ständig vor Augen gehalten wurde, wie wichtig es ist, die Gebote Gottes zu kennen und ihnen gehorsam zu sein.“ – College Record, 1. Januar 1878.
„Gäbe es für unsere heutigen Erzieher nicht mancherlei von den alten Schulen der Hebräer zu lernen? Er, der den Menschen schuf, hat auch für seine körperliche, geistige und seelische Entwicklung gesorgt. Deshalb hängt echter Erfolg in der Erziehung ab von der gewissenhaften Verwirklichung der göttlichen Absichten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 578.

Dienstag 27. März

3. Samuel ist enttäuscht

a. Was enttäuschte Samuel in seinem hohen Alter? 1. Samuel 8, 1-3. Wie wurde er in gewisser Hinsicht etwas ungerecht behandelt?


„Gott hatte [Samuel] mit dem dreifachen Amt des Richters, Priesters und Propheten betraut. Und er arbeitete mit so unermüdlichem, selbstlosem Eifer für das Wohlergehen des Volkes, dass es ihm unter seiner klugen Führung gut ging. Die Ordnung war wiederhergestellt, die Frömmigkeit nahm zu, und der Geist der Unzufriedenheit verstummte eine Zeitlang. Aber mit zunehmendem Alter war der Prophet genötigt, die Regierungssorgen mit andern zu teilen, und er bestimmte seine beiden Söhne dazu, ihn zu entlasten. Während Samuel seine Amtspflichten weiter in Rama versah, wies er den beiden jungen Männern Beerseba zu, um an der Südgrenze des Landes unter dem Volk Recht zu sprechen. 
Samuel setzte seine Söhne mit uneingeschränkter Zustimmung des Volkes ein.“ – Patriarchen und Propheten, S. 588.
„Das Volk sah, dass [Samuels] Söhne nicht seinem Beispiel folgten. Obwohl sie nicht boshaft wie die Söhne Elis waren, so waren sie doch unehrlich und unaufrichtig. Während sie ihren Vater in seiner umfangreichen Arbeit unterstützten, nahmen sie gern Geschenke an und förderten dadurch die Ungerechtigkeit.“ – The Spirit of Prophecy, vol. 1, S. 353.
„Leider hatte Samuel nie etwas von den Rechtsbrüchen im Volk gehört. Wäre ihm das üble Treiben seiner Söhne bekannt gewesen, hätte er sie sofort abgesetzt; aber das wollten die Bittsteller ja gar nicht. Samuel durchschaute, dass deren wahre Beweggründe Unzufriedenheit und Stolz waren.“ – Patriarchen und Propheten, S. 588.

b. Was verlangte das Volk von Samuel anstatt einer Wiedergutmachung des Unrechts? Wie reagierte er darauf? 1. Samuel 8, 4-6.

„Doch sah der bejahrte Prophet in der Forderung Kritik an sich selbst und das offene Bestreben, ihn abzusetzen. Aber er ließ sich nichts anmerken. Er machte ihnen auch keine Vorwürfe, sondern trug die Angelegenheit dem Herrn im Gebet vor und erbat von ihm allein Rat.“ – Patriarchen und Propheten, S. 589.

Mittwoch 28. März

4. Wer wird unser König sein?

a. Welche Antwort wurde Samuel von Gott gegeben, als das Volk einen König verlangte? Warum? 1. Samuel 8, 7. 18.


„Wer aber treue Diener Gottes ablehnt, verachtet nicht nur sie, sondern den Meister, der sie gesandt hat. Es sind Gottes Worte, seine Ermahnungen und Ratschläge, die in den Wind geschlagen werden, man verwirft seine Autorität.“ – Patriarchen und Propheten, S. 589.

b. Welchen zeitlosen Grundsatz möchte Gott uns durch diese Erfahrung beibringen, wie es uns durch spätere Propheten erklärt wurde? Hosea 13, 11; Hesekiel 14, 3. 8.

„Der Herr hatte durch seine Propheten zuvor gesagt, dass Israel einmal von einem König beherrscht werden würde. Aber daraus folgt noch nicht, dass diese Regierungsform die beste für sie war oder gar dem Willen Gottes entsprach. … Wenn Menschen durchaus eigene Wege gehen wollen, ohne Gott um Rat zu fragen oder im Widerspruch zu seinem offenbarten Willen, gewährt er ihnen oft ihre Wünsche, damit sie durch die folgenden bitteren Erfahrungen zur Einsicht ihrer Torheit und zur Reue über ihre Sünden kommen. Hochmut ist bei aller menschlichen Klugheit oft ein gefährlicher Führer. Was das Herz gegen den Willen Gottes begehrt, wird sich zuletzt als Fluch und nicht als Segen erweisen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 589. 590.

c. Wie wollte Gott gnädigerweise das Beste aus der gegebenen Situation machen, nachdem Saul zum ersten König gekrönt worden war? 1. Samuel 10, 1. 6. 9; 15, 17.

d. Was musste Gott letztendlich mit dem ersten König tun? Warum? 1. Samuel 13, 14; 15, 22. 23; Apostelgeschichte 13, 20. 22. Wie leitet er sein Volk heute? Epheser 4, 11. 16.

„Gott hat in die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten keine königliche Macht gesetzt, die die ganze Körperschaft oder einen Zweig des Werkes beherrschen soll. Er hat nicht vorgesehen, dass die Last der Leitung auf wenigen Männern ruhen soll. Die Verantwortungen sind unter eine große Zahl von geeigneten Männern aufgeteilt.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 234.

Donnerstag 29. März

5. Ein gottesfürchtiges Vermächtnis

a. Nenne einen der traurigsten Tage in der Geschichte Israels und erkläre, warum er so herzzerreißend war. 1. Samuel 25, 1; Psalm 116, 15.


„Samuels Tod wurde vom Volk Israel als unersetzlicher Verlust empfunden. Mit ihm ging ein großer, wahrhafter Prophet und hervorragender Richter dahin, und ihre Trauer war tief und aufrichtig...
Als das Volk Sauls und Samuels Leben verglich, erkannte es, wie unklug es gewesen war, sich einen König zu wünschen, nur um sich nicht von den Nachbarvölkern zu unterscheiden. Viele wiesen beunruhigt auf die Zersetzung der herrschenden Gesellschaftsordnung durch Unglauben und Gottlosigkeit hin...
Israel hatte den Gründer und Leiter seiner gesegneten Schulen verloren, darüber hinaus aber auch den Mann, zu dem jeder mit seinen Sorgen hatte gehen können, und von dem alle wussten, dass er vor Gott stets für das Wohl des Volkes eingetreten war. Samuels Fürbitte hatte ihnen immer ein Gefühl der Sicherheit gegeben; denn ‚des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist‘. (Jakobus 5, 16.) …
Gerade als das Volk von inneren Streitigkeiten zerrissen war und Samuels beruhigender, gottesfürchtiger Rat am nötigsten schien, legte Gott seinen greisen Diener zur Ruhe. Mit schmerzlichen Empfindungen schauten die Israeliten auf seinen schlichten Ruheplatz und erinnerten sich ihrer Torheit, ihn als Herrscher abgelehnt zu haben; hatte er doch in so engem Verhältnis zum Himmel gestanden, dass er ganz Israel mit dem Thron Jahwes zu verbinden schien. Samuel hatte sie gelehrt, Gott zu lieben und ihm zu gehorchen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 644. 645.

Freitag 30. März

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Womit zeigte Samuel seine Weisheit, als er sein Amt als Richter über Israel antrat?
2. Worin offenbarte sich sein Weitblick, durch den er die Zukunft des Volkes Gottes verbesserte?
3. Sowohl Eli als auch Samuel hatten schwierige Söhne. Worin lag der Unterschied?
4. Warum ist es so wichtig, uns dem Willen Gottes völlig zu unterstellen, wenn wir beten?
5. Warum sollten wir ein tieferes Verständnis für Leiter wie Samuel haben?

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