Die Geduld Hiobs „Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben. Die Geduld Hiobs habt ihr gehört.“ (Jakobus 5, 11; erster Teil.) „[Gott] ließ Prüfungen über dich kommen, damit du durch sie friedsame Früchte der Gerechtigkeit hervorbringen kannst.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 439. Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 5, S. 358-365. Sonntag 14. Januar 1. Hoffnung hinter der Wolke a. Was dachte Hiob als Mensch von seiner misslichen Lage? Hiob 3, 1-3. 9-11. 20-22. b. Was sollten wir alle in schweren Zeiten bedenken? Hiob 5, 17-19. „Die rechte Zeit, Glauben zu üben, ist gerade dann, wenn wir uns vom Geiste verlassen fühlen. Wenn diese Wolken der Finsternis über uns zu hängen scheinen, dann ist es Zeit, durch lebendigen Glauben die Finsternis zu durchbrechen und die Wolken zu zerstreuen.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 63. „Zu jedem Zerschlagenen kommt Jesus mit seinem Heil. Ein Leben der Verlassenheit, des Schmerzes und der Leiden wird durch herrliche Offenbarungen seiner Gegenwart erhellt. Es ist nicht der Wille Gottes, dass wir mit wundem und brechendem Herzen in stummem Schmerz gebeugt bleiben, sondern er will, dass wir über uns in sein liebevolles Angesicht schauen. Der segnende Heiland steht bei vielen, deren Blicke so von Tränen umflort sind, dass sie ihn nicht erkennen. Er sehnt sich danach, unsere Hand zu ergreifen und uns zu führen, wenn wir uns in kindlichem Vertrauen auf ihn verlassen. Sein Herz ist für unseren Kummer, unsere Leiden und Sorgen immer offen; er hat uns stets mit unendlicher Liebe und reicher Güte umgeben. Wir können unser Herz in ihm ruhen lassen und uns in seine große Güte versenken. Er wird die Seele aus den täglichen Sorgen und Schwierigkeiten hinweg in das Reich des Friedens versetzen.“ – Das bessere Leben, S. 14. 15. Montag 15. Januar 2. Wessen Herz erforschen wir? a. Warum erforschte Hiob sein Herz? Sprüche 26, 2; Hiob 9, 1-4; 10, 1. 2. „Was das Leben für uns mit sich bringt, ist in hohem Maße die Frucht unserer eigenen Gedanken und Handlungen.“ – Erziehung, S. 134. b. Warum ist es weise für uns, Hiobs Beispiel der Selbsterforschung zu folgen, wenn unerwartetes Leid uns überfällt? 2. Korinther 13, 5; Psalm 139, 23. 24. „Wenn jeder Einzelne sein Herz erforscht, um zu sehen, welche Sünden sich dort verbergen und Jesus aus dem Herzen ausschließen, wird er so viel Arbeit zu tun finden, dass er andere höher achten wird als sich selbst. Er wird nicht mehr versuchen, den Splitter aus dem Auge seines Bruders zu entfernen, solange er selbst einen Balken im Auge hat.“ – Historical Sketches of the Foreign Missions of the Seventh-day Adventists, S. 213. c. Warum warnt Jesus uns davor, voreilige Schlüsse über die Ursache des Leidens anderer zu ziehen? Lukas 13, 1-5. d. Erkläre Hiobs Reaktion, als seine Freunde sein Leid falsch einschätzten. Hiob 16, 1-3. „Aber noch ein weiterer Tropfen der Bitternis wurde in [Hiobs] Kelch geschüttet. Seine Freunde, die im Unglück nur den Lohn der Sünde sahen, setzten seinem mühseligen und zerschlagenen Geist noch mit Anschuldigungen wegen unrechten Handelns zu.“ – Erziehung, S. 142. „Es gibt Gottlosigkeit in dieser Welt; doch sind nicht alle Leiden auf einen schlechten Lebenswandel zurückzuführen. Hiob wird uns als ein Mensch vor Augen geführt, den Satan plagen durfte. Der Feind nahm ihm alles weg, was er besaß. Seine Familienbande wurden zerbrochen – seine Kinder wurden ihm genommen. Eine Zeitlang war sein Körper von abscheulichen Geschwüren bedeckt, und er musste sehr leiden. Seine Freunde kamen, um ihn zu trösten. Aber sie versuchten, ihn davon zu überzeugen, dass er durch seinen sündigen Lebenswandel selbst für sein Leid verantwortlich wäre. … Dass sie ihn vor Gott schuldig machen wollten und ihm erklärten, er habe diese Strafe verdient, war eine ernste Prüfung für ihn. Damit stellten sie Gott in ein falsches Licht.“ – Bibelkommentar, S. 144. Dienstag 16. Januar 3. Den göttlichen Tröster widerspiegeln a. Was sollten wir von Hiobs Einstellung gegenüber seinen Freunden lernen? Hiob 16, 4. 5. „Kein Christ sollte als Verkläger seiner Brüder erfunden werden. Satan ist derjenige, der diesen Titel trägt. Er verklagt sie Tag und Nacht vor Gott, er stachelt die Feinde unseres Glaubens auf, uns zu verklagen, und drängt diejenigen, die unseren kostbaren Glauben teilen, dazu, einander zu kritisieren und zu verurteilen. Wir dürfen nicht an diesem Werk teilnehmen. Wir befinden uns in der Zeit der Prüfungen und großer Gefahr. Der Seelenfeind ist jedem auf der Spur, und während wir von der Welt ausgehen und uns von ihr trennen, sollten wir im Glauben und der Liebe zusammenrücken. Zusammen sind wir stark, geteilt sind wir schwach. Es wird uns geboten, einander als Brüder zu lieben, freundlich zu sein und einander mit Ehrerbietung zuvorzukommen.“ – Historical Sketches, S. 213. 214. b. Wie können wir wie der Psalmist getröstet werden, wenn kein Mensch unseren Schmerz und unser Leid versteht und mit uns mitfühlt? Psalm 27, 10; 73, 25. 26. „Zur Erfahrung eines jeden gehören Zeiten bitterer Enttäuschung und tiefster Entmutigung, Tage, in denen Leid des Menschen Los ist und man kaum zu glauben vermag, dass Gott noch immer der gütige Wohltäter seiner irdischen Kinder ist; Tage, da Sorgen die Seele beunruhigen, bis es scheint, als sei der Tod dem Leben vorzuziehen. Dann verlieren viele ihren Halt an Gott und geraten in die Sklaverei des Zweifels, in die Knechtschaft des Unglaubens. Könnten wir aber in solchen Zeiten mit geistlichem Scharfblick wahrnehmen, welches Ziel Gottes Fügungen haben, dann sähen wir, wie Engel sich bemühen, uns vor uns selbst zu bewahren, und wie sie danach trachten, unsere Füße auf eine Grundlage zu stellen, die festgefügter ist als die ewigen Hügel. Neuer Glaube und neues Leben würden dann entstehen.“ – Propheten und Könige, S. 114. „Wenn wir zurückblicken, nicht auf die dunklen Seiten unserer Erfahrungen, sondern auf die Bekundungen von Gottes großer Barmherzigkeit und untrüglicher Liebe, so werden wir viel mehr rühmen als klagen. Wir werden reden von der liebevollen Treue Gottes, dem wahren. zärtlichen, mitleidsvollen Hirten seiner Herde, die niemand aus seiner Hand reißen soll. Die Sprache des Herzens wird sich nicht in selbstsüchtigem Murren und Missvergnügen äußern, sondern Lobpreisungen, gleich klar fließenden Strömen, werden von Gottes aufrichtig Gläubigen erschallen.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 367. Mittwoch 17. Januar 4. Geduld entwickeln a. Welche Sichtweise hilft uns, in einer Prüfung Geduld zu entwickeln? Jakobus 5, 10; Klagelieder 3, 31-33. „Das Leben ist ein Erzieher. So lange der Christ in der Welt ist, wird er es mit widrigen Einflüssen zu tun haben. Er wird Kränkungen erfahren, die sein Gemüt prüfen. Begegnet er ihnen in der richtigen Geisteshaltung, dann offenbart er seine christlichen Tugenden. Wenn er Ungerechtigkeit und Beleidigungen sanftmütig erträgt, Scheltreden und hartes Vorgehen freundlich beantwortet, so beweist er damit, dass der Geist Christi in seinem Herzen wohnt, dass Saft vom lebendigen Weinstock in die Zweige strömt. In diesem Leben sind wir in der Schule Christi. In ihr sollen wir lernen, sanftmütig und von Herzen demütig zu werden. Am Tag der Endabrechnung werden wir sehen, dass alle Härten und Widrigkeiten, denen wir begegneten, alles Ungemach und aller Verdruss, die wir erdulden mussten, praktische Unterweisungen in der Anwendung christlicher Lebensgrundsätze waren. Ertragen wir sie im rechten Sinn und Geist, dann vervollkommnen wir Christi Wesensart in uns und unterscheiden uns damit als Gläubige von Weltmenschen. Wenn wir Gottes Kinder sein wollen, dann müssen wir einen hohen Stand erreichen. Wir müssen edel, rein, heilig und makellos sein. Aber das erreichen wir nicht ohne einen Veredlungsvorgang. Wie sollte diese Veredlung nun vor sich gehen, wenn nicht Schwierigkeiten und Hindernisse da wären, die überwunden werden müssen, wenn nichts vorhanden wäre, das unsere Geduld und Ausdauer erprobt? Diese Prüfungen sind nicht die geringsten Segnungen in unserer Erfahrung. Sie sollen unsere Entschlossenheit zum Siege führen. Wir sollen sie als Mittel in Gottes Hand benutzen, um einen entschiedenen Sieg über das eigene Ich davonzutragen, anstatt ihnen zu gestatten, uns zu behindern, zu belasten und zu zerstören.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 361. 362. b. Wie verbindet die Heilige Schrift Prüfungen mit Geduld? Römer 5, 3. 4. „Der Herr bringt uns oftmals in schwierige Lagen, um uns zu größeren Anstrengungen zu veranlassen. In seiner Vorsehung lässt er manchmal Ärgernisse zu, um unsere Geduld und unseren Glauben zu prüfen. Gott lehrt uns Lektionen des Vertrauens. Er will uns lehren, wo wir in Zeiten der Not nach Hilfe und Kraft Ausschau halten sollen. So erlangen wir eine praktische Erkenntnis seines göttlichen Willens, die wir so sehr in unserer Lebenserfahrung benötigen. Der Glaube erstarkt im ernstlichen Kampf gegen Zweifel und Furcht.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 131. Donnerstag 18. Januar 5. Im Glauben ringen a. Warum sind die heutigen Prüfungen für den vor uns liegenden Kampf notwendig? Sacharja 13, 9. „Gottes Liebe zu seinen Kindern ist in der trübseligen Zeit ihrer schwersten Prüfungen ebenso stark und gütig wie in den Tagen ihres glänzendsten Wohlergehens; aber es tut ihnen not, in dem Feuerofen gebracht zu werden; das Irdische an ihnen muss vernichtet werden, damit sie das Bild Christi vollkommen widerstrahlen können. Die uns bevorstehende Zeit der Trübsal und Seelenangst wird einen Glauben erfordern, der Mattheit, Verzögerung und Hunger ertragen kann, einen Glauben, der nicht wankt, wenn er auch schwer geprüft wird. Die Gnadenzeit wird allen gewährt, um sich auf jene Tage vorzubereiten... Wer aber nicht willens ist, sich selbst zu verleugnen, vor Gott Reue zu zeigen und lange und ernstlich zu beten, wird seinen Segen nicht erlangen. Mit Gott ringen – wie wenige wissen, was das ist! Wie wenige Seelen haben mit heftigem Verlangen vor Gott ausgeharrt, bis jede Kraft aufs äußerste angespannt war! Wie wenige halten sich in unerschütterlichem Glauben an die Verheißungen Gottes, wenn die Wogen der Verzweiflung, die keine Sprache beschreiben kann, über den Bittenden hereinbrechen! … Wir sollten uns nun mit dem Wesen Gottes vertraut machen, indem wir seine Verheißungen erproben. Engel berichten jedes Gebet, das ernst und aufrichtig ist. Wir sollten eher die selbstsüchtigen Befriedigungen aufgeben, als die Gemeinschaft mit Gott vernachlässigen. Die tiefste Armut, die größte Selbstverleugnung mit Gott sind besser als Reichtümer, Ehrungen, Bequemlichkeit und Freundschaft ohne ihn. Wir müssen uns Zeit nehmen zum Gebet. Lassen wir unsere Gemüter von weltlicher Angelegenheiten in Anspruch nehmen, so gibt Gott uns vielleicht dazu die Zeit, indem er uns unsere Götzen, die in Reichtum, in Häusern oder fruchtbaren Ländereien bestehen, wegnimmt.“ – Der große Kampf, S. 621. 622. Freitag 19. Januar Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Wo ist Gott, wenn Menschen wie Hiob leiden? 2. Wie kann ich mich desselben Irrtums schuldig machen wie die Freunde Hiobs? 3. Was sollten wir tun, wenn es keine Antwort auf unser Leiden zu geben scheint? 4. Wie führen unsere Prüfungen zur Entwicklung unserer Geduld? 5. Beschreibe die Art von Erfahrung, die wir benötigen, um uns auf die letzten Ereignisse vorzubereiten. |