Eine stille, bescheidene Jugend „Denn es geht nicht, wie ein Mensch sieht: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.“ (1. Samuel 16, 7.) „David war empfänglich für den Heiligen Geist, und der Herr in seiner Vorsehung bereitete ihn auf seinen Dienst vor, dass er die Absichten des Herrn ausführen sollte. Christus formte Davids Charakter.“ – Bibelkommentar, S. 95. Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 620-623. Sonntag, 27. Dezember 1. In der Einsamkeit der Natur a. Was erkannte David über seine frühere Umgebung auf dem Land? Römer 1, 20; Psalm 8, 4-10. Wie dient eine solche Umgebung der geistlichen Entwicklung? Psalm 24, 1. „Der jugendliche David [hütete seines Vaters] Herden auf den Hügeln um Bethlehem.“ – Patriarchen und Propheten, S. 620. „Es war Christus, der … mit dem jungen David [sprach], als dieser seine Schafe hütete.“ – Das Leben Jesu, S. 278. b. Wie können die Jugendlichen heute von einer frühen Erziehung profitieren, die der Erziehung Davids ähnelt? Psalm 19, 2-4; 119, 9. 97. 113. „Die Himmel sollen für die Jugendlichen ein Lehrbuch sein, aus denen sie wichtige Lehren ziehen können. Der Mond und die Sterne sollen ihre Begleiter sein, die in der überwältigenden Sprache der Liebe Gottes zu ihnen sprechen.“ – The Youth’s Instructor, 25. Oktober 1900. Montag, 28. Dezember 2. Das Herz des Psalmisten a. Was war Gottes Ziel, als er David mit der Gabe der Poesie und der Musik beschenkte? Psalm 105, 1. 2; 66, 16. 17. „Der einfache Hirtenknabe sang Lieder, die er selbst komponiert hatte, und die Musik seiner Harfe bildete eine liebliche Begleitung zur Melodie seiner frischen, jugendlichen Stimme. Der Herr hatte David erwählt und alles so geführt, dass er Gelegenheit fand, seine Stimme auszubilden und sein Talent für Musik und Dichtkunst zu fördern. Während seines einsamen Lebens als Hirte seiner Herden bereitete der Herr ihn auf das Werk vor, das er ihm in späteren Jahren anvertrauen wollte.“ – Bibelkommentar, S. 95. b. Erkläre, wie die Gläubigen in allen Zeitaltern einen großen geistlichen Segen von der Erfahrung Davids, als Hirte, geerntet haben. Psalm 66, 1-6; 100, 3. „An jedem Tag wurde [Davids] Verbindung zu Gott inniger. Ständig drang sein Geist in neue Tiefen ein und entdeckte dabei Dinge, die ihn zu Harfenspiel und Liedern anregten … Wer kann die Frucht jener beschwerlichen Wanderjahre in der Weltabgeschiedenheit dieser Hügel ermessen? Sein inniges Verhältnis zur Natur und zu Gott, die Sorgen um die Herden, die Rettung aus mancherlei Gefahr, die kummervollen wie die erfreulichen Dinge seines bescheidenen Loses – das alles formte Davids Charakter und beeinflusste seine Zukunft. Die Psalmen des großen Sängers Israels sollten noch in späteren Jahrhunderten bei den Gläubigen Liebe und Vertrauen entfachen und sie dem gütigen Vaterherzen Gottes näherbringen, in dem alle seine Geschöpfe leben.“ – Patriarchen und Propheten, S. 623. „Dann verbindet der Psalmist das Gesetz Gottes in der Natur mit den Geboten, die seinen Geschöpfen gegeben wurden.“ – Bibelkommentar, S. 148. „[Psalm 66, 1-5 zitiert.] Diesen Psalm und Teile des 68. und 72. Psalms hat Christus oft gesungen.“ – Bibelkommentar, S. 153. „Mit geduldiger Ruhe begegnete er Hohn, Sticheleien und Spott an der Tischlerwerkbank. Statt aufgebracht zu erwidern, begann er gewöhnlich, einen der wunderbaren Psalmen Davids zu singen, und ehe seine Kollegen sich versahen, stimmten sie mit ihm in den Lobgesang ein.“ – Bibelkommentar, S. 483. Dienstag, 29. Dezember 3. Unseren begrenzten Blick erkennen a. Erkläre das beschränkte Verständnis des Propheten Samuel, als Gott diesen sandte, um einen der Söhne Isais zum König zu salben. 1. Samuel 16, 1-6. „Als er die geradezu fürstliche Haltung an [Eliab] wahrnahm, dachte er: ‚Fürwahr, da steht vor dem Herrn sein Gesalbter‘ (1. Samuel 16, 6), und erwartete die göttliche Zustimmung für ihn. Aber Jahwe sah nicht auf die äußere Erscheinung. Eliab fürchtete den Herrn nicht. Hätte er den Thron bestiegen, wäre aus ihm ein stolzer, anspruchsvoller Herrscher geworden.“ – Patriarchen und Propheten, S. 621. b. Was sollten wir aus dieser Erfahrung Samuels lernen, vor allem wenn wir unterschiedliche Arten von Leitern erwählen müssen, und auch im Hinblick auf die Jugendlichen, die sich unter uns befinden? 1. Samuel 16, 7; Johannes 7, 24. „Samuels Irrtum zeigt, wie nichtig eine Meinungsbildung ist, die sich von einem schönen Gesicht oder einer ansehnlichen Gestalt beeinflussen lässt. Man erkennt, wie mangelhaft menschliche Weisheit, ohne besondere Erleuchtung von oben her, die Geheimnisse des Herzens zu erfassen oder Gottes Ratschlüsse zu begreifen vermag. Gottes Gedanken und Wege mit seinen Geschöpfen gehen über unser begrenztes Verständnis hinaus. Aber wir können sicher sein, dass seine Kinder am entsprechenden Platz die ihnen anvertrauten Aufgaben erfüllen können, wenn sie sich nur dem göttlichen Willen unterstellen. Dann werden seine segensreichen Pläne nicht durch menschliche Unzulänglichkeit vereitelt.“ – Patriarchen und Propheten, S. 621. „Würde die gründliche Ausbildung einzelner nicht jeder wesentlichen Anforderung gerecht werden? Nein, muss ich darauf erwidern, ganz entschieden nicht. Wie wären wir imstande, eine Auswahl unserer Jugend vorzunehmen? Wie vermöchten wir zu sagen, wer von unseren jungen Leuten der Vielversprechendste sei, wer von ihnen erwarten lasse, dass er Gott den besten Dienst leisten werde? Wir würden menschlich urteilen wie Samuel, der, vom Herrn gesandt, den Gesalbten des Herrn zu suchen, auf die äußere Erscheinung sah … Wer kann entscheiden, wer von einer Familie sich als tüchtig im Werke des Herrn erweisen wird? Man sollte allen jungen Leuten gestatten, in den Besitz der Segnungen und Vorrechte einer Erziehung an unseren Schulen zu gelangen, um sie anzuregen, Mitarbeiter Gottes zu werden.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 199. 200. Mittwoch, 30. Dezember 4. Eine überraschende Wahl a. Beschreibe die Wahl Gottes und die Weisheit seines Planes. 1. Samuel 16, 8-12. „Als Gott David von der Schafherde seines Vaters fortrief, um ihn zum König von Israel zu salben, sah er in ihm einen Mann, dem er seinen Geist verleihen konnte.“ – Christ Triumphant, S. 146. „David war nicht sehr groß, aber sein Gesicht war wunderschön. Seine ganze Erscheinung strahlte Demut, Ehrlichkeit und echten Mut aus. Der Engel Gottes wies Samuel darauf hin, dass David derjenige war, den er salben sollte, denn er war der Auserwählte Gottes. Von diesem Augenblick an schenkte der Herr David ein umsichtiges und verständiges Herz.“ – Spiritual Gifts, Vol. 4A, S. 78. b. Was sollten Eltern und Lehrer verstehen, wenn sie danach trachten, die Jugend unter ihrem Schutz anzuleiten? Sprüche 15, 33; Prediger 7, 8. „Die älteren Brüder, von denen Samuel einen erwählt hätte, besaßen nicht die Voraussetzungen, die Gott für einen Herrscher über sein Volk als notwendig erachtete. Stolz, egoistisch und selbstvertrauend, wie sie waren, wurden sie beiseitegesetzt um des einen willen, von dem sie nicht viel hielten, der sich die Schlichtheit und Aufrichtigkeit seiner Jugend bewahrt hatte und der, obwohl er sich für klein hielt, doch von Gott für die Verantwortlichkeiten des Königtums erzogen werden konnte. So sieht Gott auch heute noch in manchen Kindern, an denen die Eltern vorübergehen würden, Befähigungen, die weit über das hinausgehen, was andere, für vielversprechend gehaltene aufweisen. Und denken wir an die Möglichkeiten, die das Leben in sich birgt: Wer vermag hier zu entscheiden, was groß und was klein sei? Wie mancher sich in den Niederungen des Lebens Mühende hat durch das Auslösen weltbeglückender Kräfte Ergebnisse erzielt, um die ihn Könige beneiden könnten! Jedem Kinde lasse man deshalb eine Ausbildung für den höchsten Dienst zuteilwerden.“ – Erziehung, S. 244. 245. „Nicht ‚sich dienen zu lassen, sondern zu dienen‘, ist die große Lehre, welche wir lernen und lehren sollen. Den jungen Leuten sollte der Gedanke eingeprägt werden, dass sie nicht ihr eigen sind. Sie gehören Christo an. Sie sind der Preis seines Blutes, die Forderung seiner Liebe. Sie leben, weil er sie durch seine Kraft erhält. Ihre Zeit, ihre Kraft, ihre Fähigkeiten gehören ihm, um zu seinem Dienst entwickelt und ausgebildet zu werden.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 402. 403. Donnerstag, 31. Dezember 5. Bescheiden und mäßig wie vorher a. Was zeigte sich in der Einstellung des jungen David? Psalm 23, 1-6; 71, 5. „Wie fein spiegeln sich die Erlebnisse des Hirtenknaben [Davids] in folgenden Worten wider: [Psalm 23, 1-4 zitiert]“ – Erziehung, S. 151. b. Erkläre den Zweck und das Ergebnis der geheimen Aufgabe Samuels. 1. Samuel 16, 13. „Samuel hatte nicht einmal der Familie Isaïs die Bedeutung seines Auftrages erläutert, sondern Davids Salbung absichtlich heimlich vollzogen. Es war für den jungen Mann die Ankündigung seiner späteren hohen Bestimmung. Dieses Wissen sollte ihn bei den mannigfaltigen Erlebnissen und Gefahren der kommenden Jahre befähigen, Gottes Absicht in seinem Leben treu zu erfüllen. Die erfahrene große Ehre machte David nicht stolz. Trotz der hohen Stellung, die er einmal bekleiden sollte, ging er still seiner Beschäftigung nach und wartete in Ruhe die weitere Entwicklung der göttlichen Pläne zu seiner Zeit und auf seine Weise ab. Genauso anspruchslos und bescheiden wie vor der Salbung kehrte er in die Berge zurück und hütete die Herden sorgsam wie eh und je.“ – Patriarchen und Propheten, S. 622. „In der Kraft seiner Jugendfrische bereitete sich David darauf vor, eine hohe Stellung unter den Vornehmsten der Erde einzunehmen. Seine ausgezeichneten Fähigkeiten waren für ihn Gottesgaben, die er zum Ruhm des göttlichen Gebers gebrauchte … Und weil er in allen Fügungen seines Lebens Gottes Liebe sah, schlug sein Herz höher in Anbetung und Dankbarkeit. Der junge Hirte wurde dadurch innerlich immer gefestigter, und seine Erkenntnis wuchs; denn der Geist des Herrn ruhte auf ihm.“ – Patriarchen und Propheten, S. 623. Freitag, 1. Januar Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Erkläre die geistlichen Vorteile, die man genießt, wenn man seine Zeit inmitten der von Gott geschaffenen Natur verbringt. 2. Welchen persönlichen Nutzen kann ich aus den Psalmen Davids ziehen? 3. Was sollten wir aus der Lektion lernen, die Samuel gegeben wurde? 4. Nenne einen bedeutsamen Punkt aus der Erfahrung im Heim Isaïs. 5. Wie können wir von der Reaktion Davids auf seine stille Salbung inspiriert werden? |