5. Lektion Sabbat, den 30. Januar 2021


Den Charakter entwickeln

„Ein Geduldiger ist besser denn ein Starker, und der seines Mutes Herr ist, denn der Städte gewinnt.“ (Sprüche 16, 32.)

„Keine Art von Laster hat schrecklichere Folgen auf den Charakter als menschliche Leidenschaft, die nicht unter der Herrschaft des Heiligen Geistes steht. Kein anderer Sieg, den wir erlangen, wird so köstlich sein, wie der über das eigene Ich gewonnene.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 493.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 642-650.

Sonntag, 24. Januar

1. Im Einklang mit dem Geist Gottes

a. Wie erhielt David Gottes Hilfe bei Kegila und Maon, und was ist am Gebetsleben Davids in dieser schwierigen Zeit erwähnenswert? 1. Samuel 23, 1. 2. 5. 10-14. 26-28.

b. Was geschah als Saul die Höhle in Engedi betrat? 1. Samuel 23, 29 [24, 1]; 24, 2-6.


„David hatte nur sechshundert Mann um sich, während Saul mit einem Heere von dreitausend gegen ihn anrückte. In einer abgelegenen Höhle warteten Isais Sohn und seine Männer auf Gottes Weisung, was nun geschehen sollte. Indessen beschleunigte Saul seinen Weg in die Berge hinauf, wandte sich aber plötzlich zur Seite und betrat ganz allein gerade die Höhle, in der sich David mit seiner Schar verborgen hielt. Als dessen Leute das sahen, bedrängten sie David, Saul zu töten. Der König in ihrer Gewalt, das war für sie der sichere Beweis, dass Gott selbst ihnen den Feind in die Hände gegeben hatte, damit sie ihn umbrächten. David war versucht, sich ihre Meinung zu eigen zu machen, aber sein Gewissen sagte ihm deutlich: ‚Lege deine Hand nicht an den Gesalbten des Herrn.‘
Davids Männer waren noch immer nicht gewillt, Saul unbehelligt gehen zu lassen; … [1. Samuel 24, 4 zitiert]. Aber danach schlug ihn das Gewissen, weil er das Gewand des Königs beschädigt hatte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 661.

Montag, 25. Januar

2. Böses mit Gutem vergelten

a. Was können wir von Davids Verhalten in gnädiger Zurückhaltung gegenüber Saul lernen? Sprüche 16, 32. Römer 12, 19-21.


„Das Verhalten Davids gegen Saul enthält eine Lehre. Saul war auf Gottes Befehl hin zum König von Israel gesalbt worden. Dann hatte der Herr erklärt, dass infolge seines Ungehorsams das Königreich von ihm genommen werden sollte; und doch, wie zartfühlend, wie höflich, wie langmütig war das Benehmen Davids gegen ihn!“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 492.
„Das Verhalten Davids machte deutlich, dass er einen Herrn über sich hatte, dem er gehorchte. Er konnte nicht zulassen, dass ihn seine natürlichen Leidenschaften beherrschten; denn er wusste, dass der besser ist, der sich selbst beherrscht, als einer, der Städte gewinnt. Hätte er sich von menschlichen Gefühlen leiten lassen, dann hätte er die Sache so gesehen, dass der Herr seinen Feind in seine Gewalt gegeben hätte, damit er ihn erschlagen und die Regierung Israels übernehmen sollte. Saul befand sich in einem solchen Gemütszustand, dass seine Autorität nicht respektiert wurde, und das Volk wurde gottlos und hatte den moralischen Halt verloren. Doch die Tatsache, dass er von Gott zum König von Israel berufen worden war, gab ihm Sicherheit; denn David diente Gott gewissenhaft und würde dem Gesalbten des Herrn bestimmt keinen Schaden tun.“ – Bibelkommentar, S. 98.

b. Beschreibe, welchen Aufruf David an das Herz Sauls richtete. 1. Samuel 24, 8-16.

c. Was können wir von der Vorsicht Davids in Bezug auf die scheinbar warmherzige Reaktion auf seine Gnade lernen? 1. Samuel 24, 17-23; Matthäus 10, 16.

„Saul war von diesen Worten tief beschämt; denn an ihrer Aufrichtigkeit war nicht zu zweifeln. Bewegt erkannte er, wie vollständig er in der Gewalt des Mannes gewesen war, dem er nach dem Leben trachtete.
Und doch konnte David nach Sauls Verhalten in der Vergangenheit den Zusicherungen des Königs nicht recht trauen, auch nicht hoffen, dass seine Reue lange anhalten würde. Er blieb deshalb lieber in den schützenden Bergen, während Saul nach Hause zurückkehrte.
Die Feindschaft den Dienern Gottes gegenüber mag bei den Menschen, die sich der Macht Satans ausgeliefert haben, vorübergehend von Versöhnlichkeit und Gewogenheit abgelöst werden, aber das ist meist nur von kurzer Dauer.“ – Patriarchen und Propheten, S. 643.

Dienstag, 26. Januar

3. Weitere Enttäuschungen

a. Was geschah zu einer Zeit, in der Israel Führung und Sicherheit am meisten zu brauchen schien? 1. Samuel 25, 1 (erster Teil).


„Gerade als das Volk von inneren Streitigkeiten zerrissen war und Samuels beruhigender, gottesfürchtiger Rat am nötigsten schien, legte Gott seinen greisen Diener zur Ruhe. Mit schmerzlichen Empfindungen schauten die Israeliten auf seinen schlichten Ruheplatz und erinnerten sich ihrer Torheit, ihn als Herrscher abgelehnt zu haben; hatte er doch in so engem Verhältnis zum Himmel gestanden, dass er ganz Israel mit dem Thron Jahwes zu verbinden schien. Samuel hatte sie gelehrt, Gott zu lieben und ihm zu gehorchen. Nun, da er tot war, sahen sie sich einem König ausgeliefert, der dem Bösen verfallen war und das Volk von Gott und dem Himmel trennen würde.“ – Patriarchen und Propheten, S. 645.
„Als das Volk Sauls und Samuels Leben verglich, erkannte es, wie unklug es gewesen war, sich einen König zu wünschen …
Jetzt hatte man allgemein das Empfinden, von Gott verlassen zu sein. Der König war offenbar dem Wahnsinn nahe. Das Recht wurde verfälscht, und aus Ordnung war Verwirrung geworden.“ – Patriarchen und Propheten, S. 644.

b. Wohin floh David nach dem Tod Samuels, und was hatte er dort auf dem Herzen? 1. Samuel 25, 1 (letzter Teil); Psalm 120, 1. 2; 121, 2. 7. 8.

„David [nutzte] die Gelegenheit, sich nach einem Ort größerer Sicherheit umzuschauen. Deshalb floh er in die Wüste Paran. Dort verfasste er den hundertzwanzigsten und hunderteinundzwanzigsten Psalm.“ – Patriarchen und Propheten, S. 645.

c. Wie wurde Davids Freundlichkeit in Paran auf die Probe gestellt? 1. Samuel 25, 4-12.

„David und seine Männer hatten Nabals Herden wie eine Schutzmauer umgeben; nun baten sie diesen reichen Mann, ihnen für die geleisteten, wertvollen Dienste etwas von seinem Überfluss für ihren Lebensunterhalt abzugeben. David hätte sich natürlich mit seinen Kriegern an den Herden schadlos halten können. Sie taten es nicht, sie blieben ehrlich. Aber ihre Gefälligkeiten machten auf Nabal keinen Eindruck.“ – Patriarchen und Propheten, S. 646.

Mittwoch, 27. Januar

4. Ein besänftigender Einfluss

a. Beschreibe die Reaktion Davids auf die Undankbarkeit Nabals. 1. Samuel 25, 13. 21. 22.

„[David] befahl seinen Männern, sich für ein Gefecht zu wappnen, denn er war entschlossen, den Mann zu bestrafen, der ihm verweigerte, was ihm von Rechtswegen zustand, und der ihn obendrein beschimpfte. Diese leidenschaftliche Erregung passte freilich mehr zu Sauls als zu Davids Wesen, aber Isais Sohn musste noch oft in der Leidensschule Geduld lernen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 646.

b. Wie antwortete Abigail, die Frau Nabals? 1. Samuel 25, 14-20.

c. Was können wir von Abigail bei ihrer Begegnung mit David lernen? 1. Samuel 25, 23-31.


„Wie der Duft einer Blume war Abigails Gottesfurcht ganz unbewusst aus ihrem gesamten Verhalten zu spüren. In ihr wohnte der Geist des Sohnes Gottes. Ihre Rede war mit Anmut gewürzt, voller Güte und Friedfertigkeit und strahlte himmlischen Einfluss aus. In David kamen nun freundlichere Empfindungen auf, und er erschrak bei dem Gedanken an die Folgen, die seine vorschnellen Absichten hätten haben können. ‚Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.‘ (Matthäus 5, 9) Gäbe es doch recht viele solcher Frauen wie diese Israelitin, die Zorn besänftigen, voreilige Entschlüsse verhindern und mit klugen, beruhigenden Worten großes Unheil verhüten!
Ein geheiligtes christliches Leben verbreitet immer Licht, Trost und Frieden. Es ist geprägt von Lauterkeit, Zartgefühl, Arglosigkeit und Hilfsbereitschaft. Es wird von jener selbstlosen Liebe beherrscht, die heiligenden Einfluss ausübt. Weil Christus es erfüllt, hinterlässt es überall leuchtende Spuren. Abigail zeigte im Tadel und im Rat Weisheit. Unter dem Einfluss ihrer Überzeugungskraft schmolz Davids Zorn. Er sah ein, dass er im Begriff gewesen war, etwas Törichtes zu tun, und dass er seine Selbstbeherrschung verloren hatte.
Demütig nahm er die Zurechtweisung hin und handelte damit nach seinen eigenen Worten: ‚Der Gerechte schlage mich freundlich und weise mich zurecht; das wird mir wohltun wie Balsam auf dem Haupte.‘ (Psalm 141, 5.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 648.

Donnerstag, 28. Januar

5. Tadel dankbar annehmen

a. Erkläre die tiefe Anerkennung, welche David für Abigails besänftigenden Geist empfand, und die Lehre, die es für uns hat. 1. Samuel 25, 32-35.


„Viele halten es schon für lobenswert, Vorwürfe hinzunehmen, ohne ungeduldig zu werden. Aber nur wenige vermögen Tadel mit Dank hinzunehmen und jene gar zu segnen, die sie vor dem Weg des Unrechts bewahren wollen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 648.

b. Wie wuchs David mit all diesen Erfahrungen? Römer 5, 3-5.

„David hatte einen Eid geschworen, dass er Nabal und sein Haus umbringen werde; jetzt aber sah er, dass es nicht nur verkehrt war, einen solchen Eid zu schwören, sondern auch, einen solchen Eid zu halten.“ – The Signs of the Times, 26. Oktober 1888.

c. Obwohl Abigails Einfluss ein so wunderbares Ergebnis brachte: Welchen Schritt unternahm David als Nächstes, und was war daran verkehrt? Warum? 1. Samuel 25, 38-44.

„David heiratete später Abigail. Zwar hatte er schon eine Frau, aber die Sitten der Zeit trübten auch seine Einsicht und beeinflussten sein Tun. Selbst bedeutende und wertvolle Menschen irrten, wenn sie sich den Gewohnheiten der Welt anpassten. David bekam es lebenslang schmerzlich zu spüren, dass er mehrere Frauen heiratete.“ – Patriarchen und Propheten, S. 649.

Freitag, 29. Januar

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie hat mich Gott schon oft beschützt wie auch David?
2. Was hielt David davon ab, Saul etwas Böses anzutun? Wie reagierte Saul?
3. Wie kam der Tod eines Propheten auch bei den Siebenten-Tags-Adventisten während einer geistlichen Krise?
4. Was sollte ich aus Gelegenheiten lernen, bei denen ich mit Leuten wie Nabal zu tun hatte?
5. Was sollte ich beim nächsten Mal bedenken, wenn ich getadelt werde?

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