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Vorwort
Die Lektionen der Sabbatschule in diesem Quartal basieren auf dem Brief des Paulus an die Christen, welche in Rom lebten. Warum ist das Studium dieses Briefs gerade heute so wichtig?
„In seinem Brief an die Römer erörterte Paulus die wesentlichen Grundzüge des Evangeliums. Er legte seinen Standpunkt dar zu den Fragen, die sowohl die jüdischen als auch die nichtjüdischen Gemeinden bewegten, und wies nach, dass die Zusagen und Verheißungen, die einst vorrangig den Juden galten, nun auch den Heiden angeboten wurden.
Mit großer Klarheit und Kraft erläuterte der Apostel die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben an Christus. Er hoffte, dass auch anderen Gemeinden durch die den Christen in Rom gesandten Unterweisungen geholfen wurde. Wie wenig konnte er voraussehen, welch einen weitreichenden Einfluss seine Worte einmal haben würden! Seitdem hat in allen Zeitepochen die Wahrheit von der Rechtfertigung durch den Glauben, einem Leuchtfeuer gleich, reumütigen Sündern den Weg des Lebens gewiesen. Sie war das Licht, das die Finsternis erhellte, die Luthers Geist umfing, und ihm die Kraft des Blutes Christi zur Reinigung von aller Sünde offenbarte. Das gleiche Licht leitete Tausende von sündenbeladenen Menschen zur wahren Quelle der Vergebung und des Friedens. Jeder Christ hat Ursache, Gott für den an die Gemeinde zu Rom gerichteten Brief zu danken.“ – Das Wirken der Apostel, S. 370.
Wie ist der geistliche Zustand der gesamten menschlichen Rasse seit dem Sündenfall? Welche Stelle nimmt das moralische Gesetz im Erlösungsplan ein? Welchen Zustand haben wir persönlich vor Gott? Welche Bedeutung hat der Glaube für unsere Erlösung? Werden wir durch den Glauben oder durch die Werke geheiligt? Gibt es ein Verdienst im Glauben? Wird das Gesetz durch den Glauben aufgehoben oder bestätigt? Können wir die Sünde durch unsere größten Anstrengungen zum Halten des Gesetzes überwinden? Welche Rolle spielt der Heilige Geist im gesamten Prozess der Wiederherstellung? Welche Einstellung sollten wir der menschlichen Obrigkeit gegenüber haben?
Martin Luther schrieb in seinem Vorwort seines Kommentars zum Brief an die Römer: „Dieser Brief ist in Wahrheit der wichtigste Teil des neuen Testaments und das reinste Evangelium. Es wäre gut für einen Christen, den Inhalt nicht nur Wort für Wort auswendig zu können, sondern ihn täglich zu studieren, denn das ist das tägliche Brot der Seele. Er kann nie zu oft gelesen oder zu oft studiert werden. Je gründlicher man damit umgeht, desto wertvoller wird es, und umso besser schmeckt es.“
Keine Frage, dieses Evangelium spielte eine wichtige Rolle während der Reformation im 16. Jahrhundert. Und jetzt, als Teil der letzten Bewegung der Reformation, benötigen wir ein klares Verständnis dieser „kostbarsten Botschaft“ (Zeugnisse für Prediger, S. 91).
Möge der Herr alle Lehrer und Schüler seiner kostbaren Botschaft reichlich segnen!
Die Sabbatschulabteilung der Generalkonferenz