Das Geheimnis des Evangelium Leittext: „Denen Gott gewollt hat kundtun, welcher da sei der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden, welches ist Christus in euch, der da ist die Hoffnung der Herrlichkeit.“ (Kolosser 1, 27.) „Sein Handeln mit uns und die ihn leitenden Beweggründe können wir so weit verstehen, dass wir seine grenzenlose Liebe und Barmherzigkeit, aber auch seine unendliche Macht wahrnehmen können. Von seinen Absichten können wir so viel erkennen, wie zu unserem Wohl dienlich ist; in allem, was darüber hinausgeht, müssen wir der Kraft des Allmächtigen, der Liebe und Weisheit des Vaters und des Herrschers vertrauen, der über allem steht.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 729. Zum Lesen empfohlen: Erziehung, S. 156-160. Sonntag, 12. Februar 1. Schwer zu verstehende Schriften a. Was erkennt Petrus in Bezug auf einige der Schriften des Paulus an? 2. Petrus 3, 14-17. Was sollten wir über einige Dinge in der Schrift erkennen? 5. Mose 29, 29. „Fähige Männer haben unter Gebet sehr viel Zeit dem Suchen in der Schrift geweiht, und dennoch gibt es viele Teile der Bibel, die nicht ganz erforscht sind. Einige Schriftstellen werden nie vollkommen verstanden werden, bis im zukünftigen Leben Christus selbst sie erklären wird. Es gibt Geheimnisse, die nicht offenbar werden, Aussagen, die von menschlicher Intelligenz nicht in Übereinstimmung gebracht werden können. Der Feind versucht nun, Streitfragen über solche Punkte aufzuwerfen, die aber besser unerörtert blieben.“ – Diener des Evangeliums, S. 171. b. Mit welcher Einstellung müssen wir uns den Schriften widmen? Johannes 7, 17. „Der Geist, mit welchem ihr an die Untersuchung der Schrift herangeht, entscheidet über die Natur des Helfers, der euch zur Seite steht. Engel aus der Welt des Lichts werden bei denen sein, die demütigen Herzens nach göttlicher Leitung trachten. Aber wenn die Bibel ohne Ehrfurcht, mit einem Gefühl der Selbstgenügsamkeit und mit einem Herzen voller Vorurteil geöffnet wird, ist Satan euch zur Seite und wird die klaren Darlegungen des Wortes Gottes in einem falschen Licht erscheinen lassen.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 89. Montag, 13. Februar 2. Geheimnisse erkennen a. Welche besonderen Dinge offenbarte Gott dem Paulus, damit er sie mit dem Rest der Welt teilte? Römer 16, 25. 26; Kolosser 1, 27. „Für Paulus dagegen bildete das Kreuz den Mittelpunkt all seines Denkens. Seitdem seiner Laufbahn als Verfolger der Anhänger des gekreuzigten Nazareners Einhalt geboten worden war, hatte er nie aufgehört, sich des Kreuzes zu rühmen. Damals war ihm Gottes unendliche Liebe offenbart worden, die sich in Christi Tod erwiesen hat. Dies hatte eine wunderbare Umwandlung in seinem Leben bewirkt, die all seine Pläne und Absichten in Übereinstimmung mit dem Himmel brachte. Von Stund an war er ein neuer Mensch in Christus Jesus. Aus eigener Erfahrung wusste er nun, dass jeder Sünder solch eine Veränderung seines Herzens erfährt, sobald er der Liebe des Vaters innewird, die sich im Opfer seines Sohnes offenbart, und sobald er sich dem göttlichen Einfluss hingibt. Fortan ist Christus für ihn ‚alles und in allen‘.“ – Das Wirken der Apostel, S. 245. b. Warum sollten wir überhaupt versuchen tiefer zu forschen, wenn etwas in den Schriften schwer zu verstehen ist? 2. Timotheus 3, 16. 17. „Das Kreuz Christi ist bedeckt mit Schande und Tadel, und trotzdem ist es die Hoffnung des Lebens und der Erhöhung für den Menschen. Niemand kann das Geheimnis der Gottseligkeit verstehen, solange er nicht voller Scham das Kreuz Christi auf sich nimmt. Niemand wird in der Lage sein, die Segnungen wahrzunehmen und zu schätzen, welche Christus für die Menschheit erkauft hat um den unendlichen Preis seiner selbst, es seid denn, er ist gewillt, freudig seine irdischen Schätze zu opfern, um ihm nachzufolgen. Jede Selbstverleugnung und jedes Opfer, welches für Christus dargebracht wird, bereichert den Geber, und jedes Leid und jede Schande, die um seines kostbaren Namens willen erduldet wird, steigert die endgültige Freude und die unsterbliche Belohnung im Königreich des Himmels.“ – Confrontation, S. 93. c. Erkläre, was wir benötigen, um zu den richtigen Schlussfolgerungen zu gelangen. Johannes 16, 13. „Ohne die Leitung des Heiligen Geistes sind wir immer in Gefahr, die Schrift zu verdrehen oder falsch auszulegen. Die Bibel wird oft ohne jeden Gewinn gelesen, bisweilen sogar zum Schaden. Wenn man das Wort Gottes ohne Ehrfurcht und ohne Gebet öffnet, wenn die Sinne und Gedanken nicht auf Gott gerichtet und in Übereinstimmung mit seinem Willen sind, dann wird der Zweifel den Geist in Dunkel hüllen, ja er wird durch das Bibelstudium geradezu gestärkt. Dann beherrscht der Feind die Gedanken und flüstert verkehrte Auslegungen ein.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 735. 736. Dienstag, 14. Februar 3. Das königliche moralische Gesetz a. Woher wissen wir, dass entgegen dem allgemeinen Verständnis die Zehn Gebote nicht am Kreuz abgeschafft wurden? Jakobus 2, 8. 9. „Viele Religionslehrer behaupten, Christus habe durch seinen Tod das Gesetz abgeschafft und die Menschen seien künftig von seinen Anforderungen entbunden. Es gibt etliche, die es als ein schweres Joch hinstellen und im Gegensatz zu der Gebundenheit des Gesetzes die unter dem Evangelium zu genießende Freiheit hochhalten. Ganz anders jedoch betrachteten die Propheten und Apostel das heilige Gesetz Gottes. David sagte: ‚Ich wandle fröhlich; denn ich suche deine Befehle.‘ (Psalm 119, 45.) Der Apostel Jakobus, der nach Christi Tod schrieb, nennt die Zehn Gebote ‚das königliche Gesetz‘, ‚das vollkommene Gesetz der Freiheit‘. (Jakobus 2, 8; Jakobus 1, 25.) Die Offenbarung spricht mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Kreuzigung einen Segen über die aus, ‚die seine Gebote halten, auf dass sie Macht haben an dem Holz des Lebens und zu den Toren eingehen in die Stadt‘. (Offenbarung 22, 14.)“ – Der große Kampf, S. 466. „Wenn jemand sich Christo übergibt, so wird der Geist unter die Herrschaft des Gesetzes gebracht; aber es ist das königliche Gesetz, welches jedem Gefangenen Freiheit verkündigt. Wenn ein Mensch mit Christo eins wird, so wird er frei. Unterwerfung unter den Willen Christi bedeutet Wiederherstellung zu vollkommener Männlichkeit.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 133. 134. b. Welches Gesetz besagt, dass wir unseren Nächsten lieben sollen wie uns selbst? Römer 13, 9; vergleiche mit 2. Mose 20, 1-17. „Die ersten vier der Zehn Gebote werden in der einen großen Verordnung zusammengefasst: ‚Du sollt den Herrn, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen.‘ (5. Mose 6, 5.) Die letzten sechs sind in der anderen Verordnung enthalten: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ (3. Mose 19, 18.) Diese beiden Gebote sind ein Ausdruck des Grundgedankens der Liebe. Weder kann das erste gehalten und das zweite gebrochen, noch das zweite beachtet und das erste übertreten werden. Räumen wir Gott den ihm gebührenden Platz in unserem Herzen ein, dann erhält auch unser Mitmensch den Platz, der ihm zukommt, nämlich ihn so zu lieben, wie wir uns selbst lieben. Nur wenn wir Gott über alles lieben, vermögen wir auch unseren Nächsten rückhaltlos zu lieben … Jesus [lehrte] seine Zuhörer, dass das Gesetz Gottes nicht aus vielen Einzelvorschriften besteht, von denen einige bedeutsamer seien als die anderen, die man daher ungestraft übertreten könne. Unser Herr stellt die ersten vier und die letzten sechs Gebote als ein göttliches Ganzes dar und lehrt, dass sich die Liebe zu Gott nur durch den Gehorsam gegenüber allen Geboten erweist.“ – Das Leben Jesu, S. 600. 601. Mittwoch, 15. Februar 4. Durch das Gesetz gerichtet a. Erkläre das weitreichende Ausmaß des Gerichtes über die Menschheit. Prediger 11, 9; Römer 14, 10; 2. Korinther 5, 10; Hebräer 9, 27. „Alle werden nach dem Licht gerichtet werden, das sie empfangen haben. Der Herr sendet seine Botschafter mit einer Botschaft des Heils hinaus und macht die, die sie hören, dafür verantwortlich, wie sie mit den Worten seiner Diener umgehen. Die aufrichtigen Wahrheitssucher werden die gehörten Lehren sorgfältig im Licht des Wortes Gottes prüfen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 232. b. Welcher Maßstab wird beim Gericht angewendet werden? Jakobus 2, 12. c. Welches Gesetz ist das? Jakobus 2, 11; vergleiche mit 2. Mose 20. „In seinen Lehren zeigte Christus, wie weitreichend die Grundsätze des Gesetzes sind, die vom Sinai verkündet wurden. Er selbst gab ein lebendiges Beispiel für die Anwendung dieses Gesetzes, dessen Regeln für immer der große Maßstab der Gerechtigkeit bleiben werden – der Maßstab, nach dem alle an dem großen Tag gerichtet werden, wenn das Gericht zusammentritt und die Bücher geöffnet werden.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 223. „Das Gesetz Gottes ist das Richtmaß, nach dem das Leben und der Charakter des Menschen im Gericht gemessen werden. Der weise Mann sprach: ‚Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gehört allen Menschen zu. Denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse.‘ (Prediger 12, 13. 14.) Und der Apostel Jakobus ermahnte seine Brüder: ‚Also redet und also tut, als die da sollen durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden.‘ (Jakobus 2, 12.)“ – Der große Kampf, S. 481. 482. „Wenn das Gericht zusammentreten wird, die Bücher geöffnet werden und jeder Mensch gemäß der Dinge, die in den Büchern geschrieben stehen, gerichtet wird, dann werden die Steintafeln, die Gott bis zu diesem Tag verborgen hielt, aller Welt als Maßstab der Gerechtigkeit vorgestellt werden. Dann werden Frauen und Männer erkennen, dass die Voraussetzung für ihre Erlösung Gehorsam gegenüber dem vollkommenen Gesetz Gottes ist. Keiner wird eine Entschuldigung für seine Sünden finden. Nach den gerechten Richtlinien des Gesetzes werden die Menschen ihr Urteil zum Leben oder zum Tod empfangen.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 238. Donnerstag, 16. Februar 5. Das Gesetz als Lehrer a. Zu welchem Zweck muss das Gesetz verstanden und die Wahrheit erkannt werden? Johannes 3, 18-21; Römer 7, 7. „Der erste Schritt in der Versöhnung mit Gott ist die Überzeugung von der Sünde. ‚Die Sünde besteht in der Übertretung des Gesetzes.‘ ‚Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.‘ (1. Johannes 3, 4. und Grundtext: Römer 3, 20.) Um seine Schuld zu erkennen, muss sich der Sünder nach Gottes großem Maßstab der Gerechtigkeit prüfen. Das Gesetz ist ein Spiegel, der die Vollkommenheit eines gerechten Charakters zeigt und den Menschen befähigt, seine Fehler einzusehen.“ – Der große Kampf, S. 467. b. Wenn uns das Gesetz unseren wahren Zustand zeigt, was tut es dann nach dieser Enthüllung? Galater 3, 24. „Ich werde in Bezug auf das Gesetz im Galaterbrief gefragt: Welches Gesetz ist der Zuchtmeister, der uns zu Christus bringen soll? Ich antworte: Beides, das Zeremonialgesetz und das Sittengesetz der zehn Gebote. Christus war die Grundlage der gesamten jüdischen Einrichtung. Der Tod Abels war die Folge dessen, dass Kain es ablehnte, Gottes Plan in der Schule des Gehorsams anzunehmen und gerettet zu werden durch Christi Blut, versinnbildet durch die Schlachtopfer, die auf Christus wiesen. Kain lehnte das Vergießen des Blutes ab, das ja das Blut Christi versinnbildete, welches für die Welt vergossen werden sollte. Diese gesamte Zeremonie hat Gott eingesetzt, und Christus wurde die Grundlage der ganzen Einrichtung. Dies ist der Anfang der Aufgabe als Zuchtmeister, sündige Menschen dahinzubringen, dass sie Christus in Erwägung ziehen.“ – Bibelkommentar, S. 422. Freitag, 17. Februar Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Wie wichtig ist die persönliche Vorbereitung des Herzens beim Studium der Bibel? 2. Wie ist es möglich, etwas richtig zu verstehen, das so geheimnisvoll ist wie das Evangelium der Erlösung? 3. Was sind die Gründe, die zum Verständnis führen, dass nach dem Kreuz das Gesetz Gottes immer noch Gültigkeit besitzt? 4. Was ist der große Maßstab des Charakters, als eine Voraussetzung, um uns zu Christus zu führen? 5. Warum ist es notwendig, dass das Gesetz, unser Zuchtmeister, uns zu Christus bringt? |