Lehren aus einem bitteren Fehler „Also fiel Israel ab vom Hause Davids bis auf diesen Tag.“ (2. Chronik 10, 19.)
„Die vom Geist Gottes erfüllten Schreiber schildern den Nachfolger Salomos als einen Menschen, der sich nicht mit aller Kraft dafür einsetzte, dass man Gott die Treue bewahrte.“ – Conflict and Courage, S. 201.
Zum Lesen empfohlen: Propheten und Könige, S. 60-67.
Sonntag 1. Juni
1. Rehabeam
a. Was verlangte das Volk von Salomos Sohn Rehabeam, als er König wurde, und was sagte dieser zu ihnen? 2. Chronik 10, 3-5.
b. Wie unterschied sich der Ratschlag der Freunde Rehabeams vom Rat derer, die mehr Erfahrung hatten? Welchen Rat befolgte er? 2. Chronik 10, 6-14.
„Rehabeam fühlte sich geschmeichelt durch die Aussicht, unbeschränkte Herrschaft ausüben zu können, und beschloss daher, dem Rat der älteren Männer seines Reiches keine Beachtung zu schenken und die jüngeren Männer zu seinen Ratgebern zu machen.“ – Propheten und Könige, S. 62. „Zu Beginn seiner Herrschaft hätte Rehabeam beim Treffen in Sichem einen Kurs einschlagen können, der dem Volk Vertrauen in seine Fähigkeiten als Vorsteher des Volkes eingeflößt hätte. Wenn er sich bereit gezeigt hätte, stets das Wohlergehen seiner Untertanen im Auge zu haben, hätte ihn das Volk als weisen Herrscher akzeptiert. Bei dieser Gelegenheit dachte er aber nicht an die weiteren Folgen und schwächte seinen Einfluss auf einen Großteil des Volkes unwiderruflich.“ – The Review and Herald, 3. Juli 1913.
Montag 2. Juni
2. Ein unkluger Entschluss
a. Wie würdest du den Charakter Rehabeams anhand seiner Entscheidung beschreiben?
„Salomo hatte zwar das Bedürfnis verspürt, Rehabeam, seinen erkorenen Nachfolger, auf die vom Propheten Gottes geweissagte Entscheidung weise vorzubereiten. Doch er hatte nie einen nachhaltig guten Einfluss auf die Gesinnung seines Sohnes auszuüben vermocht, dessen Erziehung in jüngeren Jahren er in so grober Weise vernachlässigt hatte… Zeitweilig bemühte er sich zwar, Gott zu dienen, und gelangte auch zu einem gewissen Wohlstand; doch er blieb nicht dabei, sondern gab sich schließlich den schlimmen Einflüssen hin, die ihn von Kind auf umgeben hatten.“ – Propheten und Könige, S. 61.
b. Wie reagierte das Volk auf die hartnäckige Einstellung des törichten Königs? 2. Chronik 10, 16.
„Hätten Rehabeam und seine unerfahrenen Ratgeber Verständnis für den göttlichen Willen mit Israel gezeigt, so würden sie der Bitte des Volkes um entschiedene Reform in der Verwaltung des Landes Gehör geschenkt haben. Als sich ihnen während der Versammlung in Sichem die Gelegenheit dazu bot, vermochten sie die Auswirkungen ihrer Handlungsweise nicht zu beurteilen und schwächten für immer ihren Einfluss auf einen großen Teil des Volkes. Ihre deutlich bekundete Absicht, die unter der Regierung Salomos eingeführte Unterdrückung beibehalten und sogar noch steigern zu wollen, stand in direktem Gegensatz zu Gottes Plan mit Israel und gab dem Volk hinreichend Gelegenheit, die Aufrichtigkeit ihrer Beweggründe zu bezweifeln. In diesem unklugen und rohen Versuch, ihre Macht zu zeigen, offenbarten der König und seine engsten Ratgeber nur den Stolz auf ihre Stellung und Machtfülle… Es gab unter den Stämmen viele Tausende, die über die erpresserischen Regierungsmaßnahmen Salomos gründlich erregt waren. Nun sahen sie keinen anderen Ausweg, als sich gegen das Haus Davids zu empören.“ – Propheten und Könige, S. 62.
c. Wie versuchte Rehabeam, die Situation zu retten, als er seinen Fehler erkannte? Wie reagierte das Volk? 1. Könige 12, 18.
Dienstag 3. Juni
3. Eine Teilung findet statt
a. Wozu war Rehabeam bereit, als er sah, dass nur die Stämme Juda und Benjamin ihm treu blieben und die anderen zehn Stämme aufbegehrten? 2. Chronik 11, 1.
b. Wie sprach der Herr durch einen Propheten zu Rehabeam, um ihn vor einem weiteren Fehler zu bewahren, der schlimmer gewesen wäre als der erste? 2. Chronik 11, 2-4.
„Drei Jahre lang suchte Rehabeam aus seiner traurigen Erfahrung beim Beginn seiner Regierung Nutzen zu ziehen und hatte Erfolg mit seinem Bemühen. Er ‚baute Städte in Juda zu Festungen aus‘ und ‚machte die Festungen stark und setzte Hauptleute über sie und legte Vorrat von Speise, Öl und Wein‘. (2. Chronik 11, 5. 11.) Er war darauf bedacht, diese befestigten Städte ‚sehr stark‘ (2. Chronik 11, 12) zu machen. Das Geheimnis des Wohlergehens Judas während der ersten Jahre der Herrschaft Rehabeams lag jedoch nicht in diesen Maßnahmen. Die Stämme Juda und Benjamin verdankten ihre Vorteile vielmehr dem Umstand, dass sie Gott als höchsten Herrscher anerkannten.“ – Propheten und Könige, S. 63.
c. Was tat Rehabeam letztendlich, das die Tauglichkeit Israels als das Licht der Welt zunichtemachte? 2. Chronik 12, 1.
„Gewiss, von seinem Wesen her war er hitzig und selbstbewusst, eigensinnig und zur Abgötterei geneigt: Hätte er jedoch sein Vertrauen ganz auf Gott gesetzt, würde er trotzdem Charakterstärke, festen Glauben und Bereitschaft, sich den göttlichen Forderungen unterzuordnen, entwickelt haben. Mit der Zeit vertraute der König stattdessen mehr und mehr der Macht seiner Stellung und der von ihm befestigten Städte. Allmählich gab er den ererbten Schwächen nach, bis er schließlich seinen ganzen Einfluss für die Abgötterei geltend machte. ‚Als aber das Königtum Rehabeams sich gefestigt hatte und er mächtig war, verließ er das Gesetz des Herrn und ganz Israel mit ihm.‘ (2. Chronik 12, 1.) Wie traurig, wie bedeutungsschwer klingen doch die Worte: ‚Und ganz Israel mit ihm!‘ Das Volk, das Gott zum Licht für die benachbarten Völker erwählt hatte, stand im Begriff, sich von der Quelle der Kraft abzuwenden und sich den Völkern ringsumher anzugleichen.“ – Propheten und Könige, S. 64.
Mittwoch 4. Juni
4. Jerobeam
a. Wovor fürchtete sich Jerobeam, der von den zehn abgefallenen Stämmen zum König gemacht wurde, und was tat er? 1. Könige 12, 26-29.
„Jerobeams größte Sorge war, dass irgendwann in der Zukunft die Herzen seiner Untertanen von dem Herrscher auf dem Thron Davids gewonnen werden könnten. Falls es den zehn Stämmen weiterhin erlaubt würde, regelmäßig die alte Hauptstadt des jüdischen Reiches zu besuchen, wo die Gottesdienste im Tempel noch immer wie unter Salomo durchgeführt wurden, rechnete er damit, dass viele sich veranlasst sehen könnten, der Regierung zu Jerusalem von Neuem Treue zu geloben. Nach einer Besprechung mit seinen Ratgebern beschloss Jerobeam, durch eine kühne Unternehmung die Wahrscheinlichkeit einer Empörung gegen seine Herrschaft so weit wie möglich zu verringern. Erreichen wollte er dies durch die Gründung zweier Stätten der Anbetung innerhalb der Grenzen seines neugebildeten Reiches, und zwar bei Bethel und bei Dan. Die zehn Stämme sollten eingeladen werden, sich statt in Jerusalem an diesen beiden Plätzen zur Anbetung Gottes zu versammeln.“ – Propheten und Könige, S. 68.
b. Was tat Jerobeam außer dem Bau von zwei Stätten der Götzenanbetung noch? 1. Könige 12, 31. 32.
c. Wie gebot Gott der unnachgiebigen Einstellung Jerobeams Einhalt und bestrafte ihn dafür? 1. Könige 13, 1-6.
„Der Herr sucht zu retten, nicht zu zerstören. Seine Freude besteht darin, Sünder selig zu machen. ‚So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen.‘ (Hesekiel 33, 11.) Durch Warnungen und Bitten fordert er die Abtrünnigen auf, ihr sündiges Treiben einzustellen und sich zu ihm zu kehren, damit sie leben. Er verleiht seinen auserwählten Boten heilige Unerschrockenheit, damit alle, die sie hören, erschrecken und zur Umkehr bewegt werden. Mit welcher Festigkeit hat doch der Mann Gottes den König zurechtgewiesen! Sie war aber auch dringend notwendig; denn die bestehenden Übel hätten auf keine andere Weise in die Schranken verwiesen werden können. So stattete der Herr auch diesen seinen Diener mit Unerschrockenheit aus, damit die Zuhörer einen bleibenden Eindruck empfingen.“ – Propheten und Könige, S. 71.
Donnerstag 5. Juni
5. Die Gefahr eines falschen Einflusses
a. Wie vorsichtig sollten wir sein, niemals einem falschen Einfluss zu unterliegen oder ihn auszuüben, wenn wir erkennen, dass wir dazu berufen sind, das Licht der Welt zu sein? Hebräer 12, 13; 2. Korinther 2, 15. 16.
„Wie bei Salomo, so wurden auch durch Rehabeams schlechtes Beispiel viele irregeleitet. Und wie damals, so ist es noch heute mehr oder weniger bei jedem, der sich dazu hergibt, Böses zu tun: die Folgen der Übeltat beschränken sich nicht auf den Täter allein. Niemand lebt sich selber. (Vgl. Römer 14,7.) Niemand kommt allein in seiner Schlechtigkeit um. Jedes Leben wirkt entweder wie ein Licht, das den Pfad anderer erhellt und froh macht, oder es übt einen düsteren, niederdrückenden Einfluss aus, der zur Verzweiflung und schließlichem Verderben führt.“ – Propheten und Könige, S. 64.
b. Wie versicherte der Herr seinem Volk, dass er es immer noch liebte und bereit war, ihm zu vergeben? Jesaja 1, 17-20; Jeremia 3, 11-13. 22.
„Ungeachtet der Verderbtheit derer, die sich abgöttischen Gebräuchen zuwandten, wollte Gott in seiner Barmherzigkeit alles tun, um das geteilte Reich vor dem völligen Untergang zu bewahren. Und obwohl im Laufe der Zeit seine Absicht mit Israel durch die üblen Pläne jener Männer, die unter dem Einfluss satanischer Mächte standen, völlig vereitelt zu werden schien, so offenbarte er dennoch seinen Liebeswillen bis über die Gefangenschaft und Wiedereinsetzung des auserwählten Volkes hinaus.“ – Propheten und Könige, S. 66. 67.
Freitag 6. Juni
Fragen zur persönlichen Wiederholung
1. Was wollten die Stellvertreter der Stämme vor der Krönung Rehabeams vom neuen König wissen? 2. Vergleiche die Ratschläge, die Rehabeam von den erfahrenen Ältesten, die seinen Vater beraten hatten, und den jungen, unerfahrenen Männern erhielt. 3. Wie reagierte das Volk auf die Antwort des Königs, und warum? 4. Was tat Rehabeam, als er sah, dass er sich in einer ausweglosen Situation befand? 5. Welche Lehre sollten wir aus Rehabeams Fehler ziehen?
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