Gideon
„Das ist nichts anderes denn das Schwert Gideons, des Sohnes Joas, des Israeliten. Gott hat die Midianiter in seine Hände gegeben mit dem ganzen Heer.“ (Richter 7, 14.)
„Alle, die Kämpfer des Kreuzes Christi sein wollen, müssen die Waffenrüstung anlegen und sich für den Kampf vorbereiten. Sie sollten sich nicht einschüchtern lassen durch Drohungen, und Gefahren sollten sie nicht erschrecken. Sie müssen bei Gefahr vorsichtig sein und doch tapfer dem Feind entgegentreten und für Gott kämpfen.“ – The Signs oft he Times, 30. Juni 1881.
Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 532-538.
Sonntag 6. April
1. Ein Mann, der bereit ist, Gott zu gehorchen
a. Was taten die Midianiter und Amalekiter, als sie herausfanden, dass Gideon den Altar Baals zerstört hatte und Heer zusammenstellen wollte? Richter 6, 33.
b. Was tat Gideon mit der Hilfe des Herrn, um die Eindringlinge zu bekämpfen? Richter 6, 34. 35.
c. Welche Anweisung vom Herrn verringerte Gideons Heer auf dreihundert Männer? Richter 7, 2-7.
„Als Gott ihm nun eröffnete, [sein Heer] sei noch zu groß, war [Gideon] sehr bestürzt. Aber der Herr sah den Stolz und den Unglauben seines Volkes… Aber beim Anblick der ungeheuren Zahl von Midianitern fürchteten sich viele. Doch gerade sie hätten nach Israels Sieg den Ruhm für sich in Anspruch genommen, statt ihn Gott zuzuschreiben.“ – Patriarchen und Propheten, S. 533.
Montag 7. April
2. Kein Platz für Träge und Bequeme
a. Welche Lehre können wir daraus ziehen, wie die 32.000 Männer geprüft wurden? Markus 8, 34. Welche wichtigen Eigenschaften sollten wir betrachten, wenn wir heute Männer und Frauen für das Evangeliumswerk auswählen? Römer 12, 11.
„Für Träge und Bequeme ist im Werk des Herrn kein Platz. Die Männer, die Gott erwählte, waren die wenigen, die sich bei der Pflichterfüllung nicht durch persönliche Dinge aufhalten ließen. Diese dreihundert besaßen nicht nur Mut und Selbstbeherrschung, sie waren auch Glaubensmänner. Sie hatten sich nicht durch Götzendienst verunreinigt. Gerade durch sie konnte Gott Israel befreien. Erfolg ist nicht von Zahlen abhängig. Gott kann ebenso gut durch viele wie durch wenige erretten. Er wird nicht so sehr durch die große Anzahl geehrt als durch den Charakter seiner Helfer.“ – Patriarchen und Propheten, S. 533. 534.
„Wir brauchen Missionare, die dies im vollsten Sinne des Wortes sind, die alle selbstsüchtigen Gedanken beiseite setzen und dem Werke Gottes den ersten Platz lassen, und die, nur auf seine Ehre bedacht, jeden Augenblick bereit sind, hinauszugehen, wohin er sie sendet und in jeglicher Weise zu arbeiten, um die Erkenntnis der Wahrheit zu verbreiten.“ – Diener des Evangeliums, S. 398.
b. Welche Frage, die auch dem Stamm Juda gestellt wurde, werden Eltern angesichts ihrer Aufgabe, Kinder zur Nützlichkeit zu erziehen (Sprüche 22, 6), beantworten müssen? Jeremia 13, 20 (letzter Teil).
„Eltern können in keine größere Sünde einwilligen, als ihre Kinder unbeschäftigt lassen, denn die Kinder werden die Faulheit lieben lernen und zu trägen, unnützen Männern und Frauen heranwachsen.“ – Wie führe ich mein Kind, S. 76.
„Solche, die zu gleichgültig oder zu träge sind, um tüchtige, gut unterrichtete Arbeiter zu werden, missfallen [Gott]. Wir sollen ihn von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit allen Kräften und all unserem Gemüt lieben. Dies erlegt uns die Verpflichtung auf, auch unsere Verstandeskraft zu ihrer höchsten Entfaltung zu bringen; damit wir unseren Schöpfer mit allem ‚Gemüt‘ erkennen und lieben können.“ – Christi Gleichnisse, S. 236.
Dienstag 8. April
3. Das Schwert Gideons
a. Was sagte der Herr, um Gideon zu ermutigen, nachdem dieser die ganze Nacht in Angst vor dem bevorstehenden Kampf gegen die Midianiter und Amalekiter verbracht hatte? Richter 7, 9-11.
b. Was hörte Gideon von zwei feindlichen Soldaten, und was war seine Reaktion? Richter 7, 13-15.
„Gideon erkannte die Stimme Gottes, die durch jene fremden Midianiter zu ihm sprach. Er kehrte zu den wenigen Männern, die unter seinem Befehl standen, zurück und rief ihnen zu: ‚Macht euch auf, denn der Herr hat das Lager der Midianiter in eure Hände gegeben!‘ (Richter 7,15.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 534.
c. Beschreibe den Angriffsplan, der ihm durch göttliche Vorsehung vorgeschlagen wurde. Richter 7, 16-20. Was taten die von Panik ergriffenen Soldaten, als sie durch diesen Plan in Verwirrung gestürzt wurden? Verse 21. 22.
„Durch göttliche Anleitung wurde [Gideon] ein Angriffsplan eingegeben, den er sofort ausführte. Die dreihundert Mann wurden in drei Haufen geteilt. Jeder erhielt eine Posaune und eine Fackel, die er in einem Tonkrug verbarg. Die Männer waren so aufgestellt, dass sie von verschiedenen Seiten auf das midianitische Lager zukamen. Auf ein Signal aus Gideons Kriegstrompete ließen die drei Gruppen in der stockfinsteren Nacht ihre Posaunen erschallen; dann zerschlugen sie ihre Krüge und hielten die brennenden Fackeln hoch; zugleich stürmten sie mit dem furchterregendem Kriegsgeschrei: ‚Hier Schwert des Herrn und Gideons!‘ (Richter 7, 20) auf die Feinde los.
Im Nu war das schlafende Heer wach. Auf allen Seiten sah es sich von brennenden Fackeln umgeben. Aus jeder Richtung hörte es Posaunenschall und das Geschrei der Angreifer. Da die Midianiter glaubten, der Gnade einer überwältigenden Macht ausgeliefert zu sein, wurden sie von panischem Schrecken ergriffen. Mit wilden Angstrufen flohen sie um ihr Leben, und da sie die eigenen Kameraden für Feinde hielten, erschlugen sie sich gegenseitig.“ – Patriarchen und Propheten, S. 534. 535.
Mittwoch 9. April
4. Gideon steht vor einem inneren Kampf
a. Was taten tausende Männer vom Stamm Israel, sobald Gideons Botschaft sie erreichte? Richter 7, 23. Was taten die Männer Ephraims, als Gideon sie rief? Verse 24. 25.
b. Warum wurden die Ephraimiter so zornig? Wie besänftigte Gideons bescheidene und kluge Antwort den unbegründeten Zorn der Männer Ephraims? Richter 8, 1-3.
„Wie leicht hätte ihre Eifersucht zu einem Wortwechsel ausarten können, der zu Streit und Blutvergießen führte. Aber Gideons bescheidene Antwort besänftigte den Zorn der Männer Ephraims, und sie kehrten friedlich in ihre Heime zurück. So fest und unnachgiebig Gideon in grundsätzlichen Dingen war, im Kriege ein ‚streitbarer Held‘, bewies er hier einen Geist der Höflichkeit, wie man ihn selten findet.“ – Patriarchen und Propheten, S. 537.
c. Was muss jemand lernen, bevor er zum erfolgreichen Seelengewinner werden kann? Sprüche 15, 1. 33; 25, 15; Kolosser 4, 6; 1. Petrus 3, 15.
„Gideon, den Gott erwählte, um die Midianiter zu vertreiben, hatte keine besondere Stellung in Israel. Er war weder Fürst noch Priester noch Levit. Er hielt sich selbst für den Geringsten in seines Vaters Hause. Aber Gott sah in ihm den mutigen, lauteren Mann, der sich selbst nicht viel zutraute, aber willig war, der Führung des Herrn zu folgen. Gott erwählt für sein Werk nicht immer hochbegabte Männer, sondern solche, die er am besten gebrauchen kann… Am erfolgreichsten kann der Herr durch jene wirken, die sich ihrer Unzulänglichkeit am stärksten bewusst sind und sich auf ihn als Führer und Quelle ihrer Kraft verlassen. Er wird sie stark machen, indem er ihre Schwachheit mit seiner Kraft vereint, und klug, indem er ihre Unwissenheit mit seiner Weisheit verbindet.
Der Herr könnte weit mehr für sein Volk tun, wenn es echte Demut übte. Aber es gibt nicht viele, die mit großer Verantwortung betraut oder durch Erfolg ausgezeichnet werden können, ohne dass sie selbstsicher werden und ihre Abhängigkeit von Gott vergessen. Das ist der Grund, weshalb der Herr bei der Auswahl seiner Werkzeuge diejenigen übergeht, die in den Augen der Welt als groß und glänzend begabt gelten. Sie sind nur zu oft stolz und selbstzufrieden und meinen, ohne Gottes Rat auszukommen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 535. 536.
Donnerstag 10. April
5. Gideon kommt schließlich vom Weg ab
a. Wie wirkte Satan durch Gideon, um das Volk Israel zu verführen, nachdem Israels Heer die Midianiter und Amalekiter besiegt hatte? Richter 8, 24. 27.
„Weil ihm befohlen worden war, auf dem Felsen, wo ihm der Engel erschien, zu opfern, schlussfolgerte [Gideon], dass er zum Priesteramt berufen sei. Ohne auf die göttliche Bestätigung zu warten, ließ er einen geeigneten Platz vorbereiten, um ein gottesdienstliches System einzurichten, das dem der Stiftshütte glich… All das wurde ihm selbst, seiner Familie und dem Volk Israel zum Fallstrick. Dieser unberechtigte Gottesdienst verführte viele dazu, den Herrn gänzlich zu verlassen und Götzen zu dienen. Nach Gideons Tod schloss sich eine große Anzahl, darunter auch seine eigene Familie, diesem Abfall an. Derselbe Mann, der einst die Abgötterei besiegte, brachte das Volk wieder von Gott ab.
Nur wenige machen sich den weitreichenden Einfluss ihrer Worte und Taten klar. Wie oft haben Irrtümer der Eltern bei Kindern und Enkeln noch die traurigsten Folgen, wenn sie selbst längst im Grabe ruhen. Jeder übt irgendwie einen Einfluss auf andere aus und ist für die Folgen verantwortlich. Worte und Taten sind von durchdringender Macht, und ihre nachhaltige Wirkung zeigt sich noch lange im Leben. Der Eindruck, den wir gemacht haben, fällt auf uns als Segen oder Fluch zurück.“ – Patriarchen und Propheten, S. 538.
Freitag 11. April
Fragen zur persönlichen Wiederholung
1. Warum war Gideon überrascht, als der Herr ihm gebot, sein Heer zu verkleinern?
2. Warum war solch ein Schritt unter den gegebenen Umständen notwendig?
3. Was sagte der Herr in den frühen Morgenstunden zu Gideon?
4. Was befähigte Gideon dazu, solch eine weise Antwort zu geben, um den unbegründeten Zorn der Ephraimiter zu besänftigen?
5. Was muss ein Mensch lernen, bevor er zu einem erfolgreichen Seelengewinner werden kann? |
