8. Lektion Sabbat, den 26. Mai 2018


Ohne ein hochzeitliches Kleid

„Und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hereingekommen und hast doch kein hochzeitlich Kleid an? Er aber verstummte.“ (Matthäus 22, 12.)

„Das Gleichnis vom hochzeitlichen Kleid birgt für uns eine höchst bedeutsame Lehre: Die Hochzeit stellt die Vereinigung des Menschen mit Gott dar; das hochzeitliche Kleid versinnbildet den Charakter, der würdig macht, als Gast an der Hochzeit teilzunehmen.“ – Christi Gleichnisse, S. 220.

Zum Lesen empfohlen: Christi Gleichnisse, S. 220-229.

Sonntag 20. Mai

1. Zur königlichen Hochzeit eingeladen

a. In wessen Namen geht im Gleichnis vom hochzeitlichen Kleid die Einladung aus? Wie lautet die Antwort der Eingeladenen? Matthäus 22, 2. 3.

b. Wie wurde die königliche Einladung beim zweiten Mal angenommen? Matthäus 22, 4-6.


„Wie im Gleichnis vom großen Abendmahl, so geht es auch [im Gleichnis vom hochzeitlichen Kleid] darum, wie die Evangeliumseinladung vom jüdischen Volk zurückgewiesen wurde und wie der gnadenvolle Ruf an die Heiden erging. Doch das vorliegende Gleichnis zeigt viel krasser, wie schlimm die zuerst geladenen Gäste sich vergehen und wie hart sie bestraft werden. Die Einladung geht von einem König aus, also von jemandem, der Befehlsgewalt hat. Sie ist eine hohe Ehre, und dennoch weiß niemand sie zu schätzen. Man verachtet die Autorität des Königs.“ – Christi Gleichnisse, S. 220.

c. Was befahl der König, mit denjenigen zu tun, die seine Einladung verschmäht hatten? Matthäus 22, 7.

Montag 21. Mai

2. Gäste werden gesucht

a. Wer wurde dann zum Hochzeitsmahl eingeladen? Matthäus 22, 8-10. Was sagt uns dieser Ruf über diejenigen, die die Evangeliumseinladung annehmen? Matthäus 7, 21; Jakobus 1, 22; Johannes 3, 5.


„Die Erstgeladenen hatten geglaubt, es sich nicht leisten zu können, weltliche Vorteile um des königlichen Mahles willen daranzugeben. Einige von denen, die später kamen, wollten mit ihrer Teilnahme nur sich selbst nützen. Sie wollten einmal gut speisen; den König zu ehren, daran dachten sie nicht.“ – Christi Gleichnisse, S. 221. 222.
„Wir dürfen uns nicht davon überwältigen lassen, dass Gut und Böse in der Gemeinde versammelt sind. Judas gehörte zu den Jüngern. Er hatte jedes Vorrecht, das ein Mensch genießen konnte. Obwohl er die Wahrheit und die deutlich erklärten Grundsätze gehört hatte, wusste Christus, dass er die Wahrheit nicht angenommen hatte. Er nahm die Wahrheit nicht in sich auf. Sie wurde nicht zu einem Teil seines Wesens. Weiterhin setzten sich seine alten Gewohnheiten durch. Christus unternahm aber nichts Zwingendes, um Judas aus seiner Jüngerschaft zu entfernen.
Es kommt eine Zeit, wenn diejenigen offenbar werden, die sich zwar der Gemeinde angeschlossen haben, die aber nicht eins mit Christus sind.“ – The Review and Herald, 7. Februar 1899.

b. Was geschah, als der König zum Festmahl kam, um die Gäste zu prüfen? Matthäus 22, 11.

„Jedem war ein hochzeitliches Kleid zur Verfügung gestellt worden, ein Geschenk des Königs. Die Geladenen, die es trugen, bezeigten damit ihrem Gastgeber ihre Hochachtung. Nun war da auch ein Mann, der sein gewöhnliches Alltagsgewand trug. Er … verschmähte das Kleid, das der König ihm unter hohen Kosten zur Verfügung stellte. Welch eine Beleidigung seines Herrn!“ – Christi Gleichnisse, S. 222.

c. Was sagte der König zum Mann, der ohne sein hochzeitliches Kleid erschienen war? Matthäus 22, 12-14.

„Viele hören die Gnadeneinladung, werden geprüft und erprobt; aber nur wenige empfangen das Siegel des lebendigen Gottes. Nur wenige werden sich erniedrigen wie ein kleines Kind, damit sie ins Königreich des Himmels eingehen können.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 58.

Dienstag 22. Mai

3. Das Untersuchungswerk

a. Was wird durch die Prüfung der Gäste dargestellt? Daniel 7, 9. 10.


„Die Prüfung der Festgäste durch den König versinnbildlicht ein Gericht. Die Gäste beim Evangeliumsfest sind die Menschen, die bekennen, Gott zu dienen, und deren Namen im Lebensbuch geschrieben stehen. Aber nicht alle, die sich als Christen ausgeben, sind wahre Jünger. Ehe die endgültige Belohnung ausgeteilt werden kann, muss festgestellt werden, wer wirklich würdig ist, am Erbe der Gerechten teilzuhaben. Diese Entscheidung muss vor dem zweiten Kommen Christi bereits getroffen sein; denn dann kommt er, ‚einem jeden zu geben, wie seine Werke sind‘, und sein Lohn ist mit ihm (Offenbarung 22, 12). Schon vor seiner Ankunft also werden Charakter und Werke eines jeden Menschen so sorgfältig geprüft sein, dass jedem Nachfolger Christi der Lohn nach Maßgabe seiner Werke zugeteilt werden kann.“ – Christi Gleichnisse, S. 222.

b. Was wird durch die Einladung des Königs dargestellt, da ja dieses Gleichnis offensichtlich auf das gegenwärtige Untersuchungsgericht hinweist? Offenbarung 3, 20. 21. Was sagen viele durch ihre Handlungen? Vers 17.

„Der Mann, der ohne Feierkleid zum Fest kam, versinnbildlicht die Situation vieler unserer Zeitgenossen, die sich zwar als Christen bekennen und Anspruch auf die Segnungen und Vorrechte des Evangeliums erheben, trotzdem aber nicht die Notwendigkeit einer Charakterumwandlung empfinden. Nie haben sie wirkliche Sündenreue gefühlt. Sie merken überhaupt nicht, dass sie Christus brauchen und dass sie an ihn glauben müssen. Weder ihre ererbten noch ihre angewöhnten Sündenneigungen haben sie überwunden. Trotzdem sind sie davon überzeugt, dass sie aus sich heraus gut genug seien, und sie verlassen sich auf ihre eigenen Verdienste statt auf Christus. Sie kommen zum Mahl als bloße Hörer des Wortes und ohne das Gewand der Gerechtigkeit Christi.“ – Christi Gleichnisse, S. 226.
„Jede Warnung, Zurechtweisung und dringende Aufforderung, die im Worte Gottes oder durch seine Boten ausgesprochen wurde, ist ein Anklopfen an der Tür des Herzens. Es ist die Stimme Jesu, die um Einlass bittet. Mit jedem Klopfen, das unbeachtet bleibt, wird die Neigung, zu öffnen, schwächer. Wenn die vom Heiligen Geist ausgehenden Wirkungen heute missachtet werden, werden sie morgen nicht mehr so stark sein. Das Herz wird weniger empfänglich und verfällt einem gefährlichen Zustand, in dem es sich nicht der Kürze des Lebens und der dann folgenden großen Ewigkeit bewusst ist.“ – Das Leben Jesu, S. 486.

Mittwoch 23. Mai

4. Ein himmlisches Kleid besitzen

a. Was ist dieses hochzeitliche Kleid, das alle haben müssen, wenn sie am Hochzeitsmahl im Himmel teilnehmen wollen? Offenbarung 19, 7. 8.


„Das hochzeitliche Kleid im Gleichnis stellt den reinen, fleckenlosen Charakter dar, den Christi wahre Nachfolger besitzen werden. … [Es ist] die Gerechtigkeit Christi, sein in jeder Weise untadeliger Charakter, wird durch den Glauben all denen verliehen, die Jesus als ihren persönlichen Heiland annehmen. …
Ein solches Gewand, gefertigt auf dem Webstuhl des Himmels, enthält nicht einen Faden menschlicher Erfindung. Als Christus Mensch war, entwickelte er einen schlechthin vollkommenen Charakter; diesen Charakter will er uns verleihen.“ – Christi Gleichnisse, S. 222. 223.

b. Wie erhalten wir einen gerechten Charakter? Jesaja 55, 1; Matthäus 5, 6.

„Wer Christus annimmt, empfängt mit ihm auch die Kraft, das Leben Christi zu leben.“ – Christi Gleichnisse, S. 225.
„Gerechtigkeit wird nicht durch besondere Anstrengungen oder mühevolle Arbeit, auch nicht durch Gaben oder Opfer erworben, sondern sie ist eine freie Gabe, die jeder hungernden und dürstenden Seele geschenkt wird.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 19.

c. Was beinhaltet diese Gerechtigkeit? 1. Johannes 3, 7. 24; Johannes 15, 5.

„Gerechtigkeit heißt Rechttun. Nach seinen Taten wird jedermann gerichtet werden; denn sein Charakter zeigt sich in ihnen. Die Werke beweisen, ob der Glaube echt ist. …
Selbst wenn wir glauben, dass der Name Jesu der einzige unter dem Himmel ist, durch den der Mensch errettet werden kann, so bedeutet das noch keineswegs, dass wir Christus auch zu unserem persönlichen Heiland gemacht haben. Es genügt nicht, der Theorie der Wahrheit zuzustimmen, sich zum Glauben an Christus zu bekennen und in die Gemeindeliste eingetragen zu sein. ‚Wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat‘ (1. Johannes 3, 24). ‚Und daran merken wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten‘ (1. Johannes 2, 3). Das ist der Beweis wahrer Bekehrung. Wozu wir uns bekennen, gilt gar nichts, wenn wir nicht Christus durch Werke der Gerechtigkeit offenbaren.“ – Christi Gleichnisse, S. 224.

Donnerstag 24. Mai

5. Eine gesegnete Erfahrung

a. Beschreibe die herrliche Erfahrung derjenigen, die das Angebot Christi in Offenbarung 3, 18 annehmen. Offenbarung 19, 8. 9.


„Den geprüften, erprobten und treuen Kindern Gottes wird das fleckenlose Kleid der Gerechtigkeit Christi angelegt. Man kleidet die verachteten Übriggebliebenen in herrliche Gewänder, die nie mehr durch die Verderbnis der Welt beschmutzt werden sollen. Ihre Namen sind im Lebensbuch vermerkt. Sie haben den Ränken des Betrügers widerstanden …
Diese [Gläubigen] sind es, die mit dem Lamm auf dem Berge Zion stehen und auf deren Stirnen der Name des Vaters geschrieben ist. Sie singen das neue Lied vor dem Thron, jenes Lied, das niemand lernen kann als die Hundertvierundvierzigtausend, die von der Erde erkauft worden sind.“ – Propheten und Könige, S. 414. 415.

b. Welche Erfahrung Christi, die er auf dieser Erde hatte, können auch wir heute haben? Psalm 40, 9; Johannes 15, 10.

„Durch seinen vollkommenen Gehorsam machte [Christus] es jedem Menschen möglich, Gottes Gebote zu befolgen. Wenn wir uns Christus unterwerfen, dann vereint sich unser Herz mit dem seinen, dann geht unser Wille in dem seinen auf, dann stimmt unser Geist mit seinem Geist völlig überein; dann kreisen unsere Gedanken nur noch um ihn, und wir leben sein Leben. Das bedeutet der Ausdruck ‚mit dem Gewand seiner Gerechtigkeit bekleidet sein‘.“– Christi Gleichnisse, S. 224.

Freitag 25. Mai

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie können wir den König ehren, wenn er uns dazu einlädt, unsere Menschlichkeit mit seiner Göttlichkeit zu verbinden?
2. Wie gleichen wir manchmal denen, die die königliche Einladung zwar annehmen, es aber aus einem falschen Beweggrund tun?
3. Wie klopft Jesus an die Herzenstür, und was wünscht er sich dabei?
4. Was wird durch das hochzeitliche Kleid versinnbildet? Woran erkennen wir, ob wir es tragen?
5. Was bedeutet es, mit der Gerechtigkeit Christi bekleidet zu sein?

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