Praktisches Zuhören „Merkt, ihr Unverständigen, auf Klugheit, und ihr Toren, nehmt es zu Herzen!“ (Sprüche 8, 5.) „Die Stimme der Pflicht ist die Stimme Gottes – ein innewohnender, vom Himmel gesandter Führer. Ob sie uns gefällt oder nicht, wir müssen die Pflicht erfüllen, die vor uns liegt.“ – The Review and Herald, 29. Dezember 1910. Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 3, S. 552-576. Sonntag 5. Juli 1. Die Stimme Gottes im täglichen Leben a. Auf welche einfache Weise offenbart Gott uns seinen Willen? Lukas 17, 10. Können wir seine Kommunikationsmethoden gefahrlos ignorieren? „Niemand kann von Herzen glauben und durch den Glauben gerecht werden, wenn er weiterhin tut, was Gottes Wort verbietet oder wenn er versäumt, was er als Pflicht erkannt hat.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 393. „Bei nachlässiger Erfüllung der ihm gut bekannten Pflichten hätte [Mose] sich nicht sicher fühlen dürfen; denn dann konnten ihn die Engel Gottes nicht mehr schützen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 233. „Die Pflicht duldet keinen Rivalen und schließt keine Kompromisse mit gegnerischen Mächten. Die kostbarsten Freunde und Verwandten dürfen nicht zwischen uns und unsere Pflicht und unseren Gott treten. Die Stimme der Pflicht ist die Stimme Gottes in unserer Seele.“ – The Review and Herald, 7. Juni 1887. b. Warum war der Meister mit seinem Diener nicht zufrieden, dem er einen Zentner gegeben hatte? Matthäus 25, 26. 27; Lukas 16, 10. „Durch Untreue selbst in den kleinsten Pflichten entzieht sich der Mensch einem Dienst, den er seinem Schöpfer schuldet.“ – Christi Gleichnisse, S. 255. Montag 6. Juli 2. Das Zuhören verweigern a. Warum wollte der reiche Jüngling nicht das tun, was Jesus ihm gesagt hatte? Matthäus 19, 21. 22. Welche zwei Werkzeuge nutzt Gott, um uns unsere Pflicht beizubringen? „Der Mensch, der seinen gottgegebenen Ort verlässt, um seinen eigenen Neigungen und Plänen zu folgen, wird enttäuscht werden, denn er hat seinen Weg anstelle von Gottes Weg gewählt.“ – Sons and Daughters of God, S. 175. „Es gibt solche, die ihre Pflicht klar verstehen würden, wenn sie in Übereinstimmung mit ihren natürlichen Neigungen stünde. Umstände und Vernunft mögen ihre Pflicht deutlich zeigen; sind diese aber gegen ihre natürlichen Wünsche gerichtet, werden die Beweise oft ignoriert. Dann wagen es diese Leute, zu Gott zu gehen, um von ihm ihre Pflicht zu erfahren. Gott aber lässt sich nicht spotten. Er wird sie den Wünschen ihres Herzens folgen lassen.“ – The Watchman, 1. September 1908. „Wer Gottes Forderungen in diesem Leben missachtet, wird seine Autorität auch im Himmel nicht anerkennen.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 341. b. Warum hält sich Gott manchmal zurück und sagt uns seinen Willen nicht ausdrücklich? Jesaja 59, 1. 2; Psalm 81, 12. 13; Johannes 7, 17. „Für Männer, Frauen und Kinder, die nicht auf die Stimme der Pflicht hören, gibt es keine Hilfe, denn die Stimme der Pflicht ist Gottes Stimme. Augen, Ohren und Herz werden unempfänglich, wenn Männer und Frauen sich weigern, den göttlichen Rat zu beachten, und stattdessen eigene Wege wählen.“ – Sons and Daughters of God, S. 175. c. Was ist meist der Grund, wenn wir nicht auf Gott hören wollen? 5. Mose 1, 43; 1. Samuel 15, 23. Dienstag 7. Juli 3. Kein Mittelsmann nötig a. Müssen wir auf jemanden warten, der uns den Willen Gottes beibringen wird? Jakobus 1, 5. 6. „Wir dürfen die Verantwortung für unsere Pflicht nicht auf andere abwälzen und von ihnen erwarten, dass sie uns sagen, was zu tun ist. Wir dürfen nicht von dem Rat der Menschen abhängig sein. Gott wird uns unsere Pflicht ebenso bereitwillig lehren, wie er sie irgendeinen anderen auch lehren wird. Wenn wir im Glauben zu ihm kommen, wird er uns seinen Willen kundtun. Unser Herz wird oft in uns brennen, wenn der Eine sich uns nähert, um mit uns ebenso in Verbindung zu kommen wie einst mit Henoch. Jene, die sich entschieden haben, in keiner Weise etwas zu tun, was Gott missfällt, werden, nachdem sie ihm ihre Angelegenheit dargelegt haben, genau wissen, welchen Weg sie gehen müssen. Sie werden nicht nur Weisheit erhalten, sondern auch Stärke. Sie werden die Kraft haben, gehorsam zu sein und zu dienen, wie Jesus es verheißen hat.“ – Das Leben Jesu, S. 666. b. Was ist uns verheißen, wenn wir Gott um Leitung bitten? Sprüche 3, 5-7. „Wenn Beschwernisse aufkommen und Schwierigkeiten sich in den Weg stellen, dann darfst du Hilfe nicht von Menschen erwarten. Vertraue einzig Gott! Die Gewohnheit, anderen von unseren Schwierigkeiten zu erzählen, schwächt nur uns selbst und stärkt den anderen nicht. Wir belasten sie lediglich mit unseren eigenen geistlichen Schwachheiten, von denen sie uns doch nichts abnehmen können; wir suchen Beistand bei irrenden, sterblichen Menschen, obwohl uns die Macht des unfehlbaren, ewigen Gottes zur Verfügung steht… Wir sollten viel weniger darauf vertrauen, was Menschen tun können, und viel mehr darauf, was Gott für jede gläubige Seele tun will. Es verlangt ihn danach, dass du im Glauben die Hand nach ihm ausstreckst und Großes von ihm erwartest. Er möchte dir Verständnis für Zeitliches und Geistliches geben. Er kann den Verstand schärfen, er kann Takt und Gewandtheit schenken.“ – Christi Gleichnisse, S. 98. „Hat Gott nicht verheißen, dass er denen den Heiligen Geist geben wird, die ihn darum bitten? Und ist dieser Geist nicht wirklich ein wahrhaftiger, treuer Führer? Manche Menschen haben Angst, Gott bei seinem Wort zu nehmen, als ob das eine Anmaßung wäre. Sie beten zum Herrn, er möge uns lehren, und sind doch ängstlich, dem Wort Gottes Glauben zu schenken und zu erkennen, dass er uns unterwiesen hat. Warum sollten wir daran zweifeln, dass Gott seine Verheißungen erfüllen wird, wenn wir demütig und lernbegierig zu unserem himmlischen Vater kommen, um belehrt zu werden?“ – Bibelkommentar, S. 163. Mittwoch 8. Juli 4. Die Einstellung Gottes uns gegenüber a. Was sagte Christus, um uns zu zeigen, dass Gott bereit ist, uns seine Wege persönlich beizubringen? Matthäus 7, 7-11. „Gott wünscht, dass seine Kinder ihn um das bitten, was ihm ermöglicht, seine Gnade durch sie der Welt zu offenbaren. Er möchte, dass sie seinen Rat suchen und seine Macht erkennen. Christus stellt liebevolle Forderungen an alle, für die er sein Leben hingab. Sie sollen seinem Willen gehorchen, wenn sie an der Freude Anteil haben wollen, die er allen bereitet, die hier sein Wesen widerspiegeln. Es ist gut, unsre Schwachheit zu fühlen, weil wir dann nach der Stärke und Weisheit verlangen, die der Vater seinen Kindern für ihren täglichen Kampf gegen die Mächte des Bösen so gerne schenkt.“ – Zeugnisse, Band 9, S. 266. 267. b. Wie geduldig ist Gott, wenn er mit uns kommunizieren möchte? Römer 14, 5 (zweiter Teil); 2. Petrus 3, 9. c. Wie geduldig sollten wir mit anderen sein, wenn es um die Erkenntnis der Wege Gottes geht? Matthäus 7, 12; Epheser 4, 2; Lukas 6, 37. „Als Gottes freie Mitarbeiter müssen alle von ihm Weisheit erbitten. Wenn der Lernende sich gänzlich auf die Gedanken eines anderen stützt und nicht weitergeht, als dessen Pläne reichen, dann sieht er nur durch die Augen dieses Mannes und ist bloß das Echo eines anderen. Gott behandelt die Menschen als verantwortliche Wesen. Er will durch seinen Geist auf den Geist des Menschen einwirken, wenn er ihm nur die Gelegenheit zum Wirken gibt und sein Verfahren anerkennt. Er beabsichtigt, dass jeder seinen Verstand und sein Gewissen benutzt. Es entspricht nicht seinem Plan, dass der eine Mensch zum Schatten eines anderen wird und nur die Gedanken eines anderen äußert… Die Menschen sind jeder für sich Gott verantwortlich. Jeder soll so handeln, wie Gott auf ihn einwirkt, nicht so, wie er von jemand anderem bewegt wird.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 756. 757. „Niemand ist berechtigt, eines anderen Denken zu beherrschen, für ihn zu entscheiden oder ihm seine Pflichten vorzuschreiben. Gott verleiht jedem Menschen die Freiheit, selbst zu denken und seiner Überzeugung zu folgen… Niemand darf seine eigene Persönlichkeit in der eines andern Menschen aufgehen lassen.“ – Das Leben Jesu, S. 542. Donnerstag 9. Juli 5. Wie Gott Eindrücke nutzt a. Auf welche Weise spricht Gott, außer durch die Stimme der Pflicht, noch zu uns? Jesaja 30, 21. Wie führte Gott Maria durch die Eindrücke des Heiligen Geistes? „Maria selbst konnte den wahren Wert ihrer Liebestat nicht ermessen. Sie vermochte ihren Anklägern nicht zu antworten und konnte auch nicht erklären, warum sie diese Gelegenheit benutzt hatte, Jesus zu salben. Der Geist Gottes hatte sie getrieben, und sie war ihm gefolgt. Das Herabkommen des Geistes bedarf keiner Begründung; seine unsichtbare Gegenwart spricht zu Herz und Gemüt und bewegt das Herz, zu handeln. Darin liegt die Rechtfertigung solchen Handelns.“ – Das Leben Jesu, S. 553. „Eine andere Art und Weise, Gottes Stimme zu hören, ist durch die Aufrufe seines Heiligen Geistes, der Eindrücke auf dem Herzen hinterlässt, die sich im Charakter auswirken.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 540. „Das Gewissen ist Gottes Stimme, die inmitten des Kampfes menschlicher Leidenschaften vernommen wird. Wird ihr widerstanden, ist Gottes Geist betrübt.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 129. „Gott redet zu uns durch sein fürsorgliches Wirken sowie durch den Einfluss seines Geistes auf das Herz.“ – Der Weg zu Christus, S. 63. b. Nach welchem Maßstab sollten wir unsere Eindrücke bewerten? Jesaja 8, 20. „Die Bibel… gibt die Pflicht des Menschen in allen Lebenslagen an.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 341. „Wenn du über irgendetwas im Zweifel bist, musst du zunächst die Schrift zu Rate ziehen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 540. Freitag 10. Juli Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Was ist unser geistlicher Zustand, wenn wir eine Pflicht vernachlässigen, die uns bekannt ist? 2. Wie sollen wir unsere Pflicht bestimmen? 3. Was müssen wir tun, um unsere Pflicht zu erkennen? 4. Welches Verhältnis besteht zwischen Pflicht und eigener Persönlichkeit? 5. Wie nutzt Gott unsere Eindrücke? Wie können wir in falscher Weise von ihnen Verwendung machen? |