Wie die Bibel studiert werden soll „Denn der Weisheit Anfang ist, wenn man sie gerne hört und die Klugheit lieber hat als alle Güter.“ (Sprüche 4, 7.) „‚Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.‘ (2. Thessalonicher 3, 10.) Die gleiche Regel gilt für unsere geistliche Ernährung: Wenn jemand das Brot des ewigen Lebens genießen möchte, soll er Anstrengungen unternehmen, um es zu erhalten.“ – Glaube und Werke, S. 47. Zum Lesen empfohlen: Der große Kampf, S. 594-603. Sonntag 9. August 1. Die nötige Anstrengung a. Was ist notwendig, wenn wir die Bibel studieren? Sprüche 2, 1-5. „Ohne ernstes Forschen, ohne andachtsvolle Vertiefung können wir nicht zur wahren Weisheit gelangen. Manche Teile der Heiligen Schrift sind so klar, dass sie unmöglich missverstanden werden können; doch gibt es viele andere, deren Inhalt nicht so klar zutage liegt, dass er auf den ersten Blick verstanden werden könnte. Schriftstelle muss mit Schriftstelle verglichen werden; sorgfältiges Forschen und Nachdenken unter Gebet sind Hauptbedingungen. Solche geistige Betätigung lohnt sich jedoch reichlich. Wie der Bergmann Adern des edlen Metalls tief unter der Erdoberfläche entdeckt, so wird jeder, der unermüdlich im Worte Gottes nach verborgenen Schätzen forscht, Wahrheiten von größter Bedeutung finden; aber dem Auge des nachlässigen Lesers entziehen sie sich.“ – Der Weg zu Christus, S. 66. b. Können wir uns mit dem zufriedengeben, was in der Heiligen Schrift schon von uns oder von anderen entdeckt wurde? Matthäus 13, 52; Sprüche 4, 18. „Wir sollen sowohl im Alten als auch im Neuen Testament neue Aspekte der Wahrheit entdecken, um das Ausmaß der Wahrheiten zu erkennen, die wir angeblich verstehen, deren Kenntnis aber nur sehr oberflächlich ist. Wer die Heilige Schrift ernsthaft studiert, wird sehen, dass die verschiedenen Teile der Bibel im Einklang miteinander stehen.“ – The Bibel Echo, 15. Oktober 1892. Montag 10. August 2. Aufrichtige Forscher werden belohnt werden a. Was ist für das richtige Verständnis der Bibel wichtiger als Intelligenz? Matthäus 11, 25; Psalm 25, 9. „Es kommt bisweilen vor, dass geschulte und gebildete Menschen mit geistigen Fähigkeiten gewisse Schriftabschnitte nicht verstehen können, während andere mit geringerer Schulung, mit weniger Wissen und anscheinend geringerem Fassungsvermögen ihren Sinn erfassen. Sie finden Kraft und Trost in den Schriftstellen, die erstere als geheimnisvoll bezeichnen oder die sie als unwichtig übergehen. Woher kommt das? Mir wurde erklärt, dass sich die weniger Gebildeten nicht auf ihre eigene Weisheit verlassen. Sie wenden sich an die Quelle des Lichts, an den, der die Heilige Schrift eingegeben hat; sie bitten Gott mit demütigem Herzen um Weisheit und empfangen sie. Es gibt noch Minen der Wahrheit, die der ernste Sucher entdecken kann. Christus verglich die Wahrheit mit einem im Acker verborgenen Schatz. Sie liegt nicht offen an der Oberfläche, wir müssen nach ihr graben. Aber unser Erfolg hängt weniger von unserer geistigen Befähigung ab als von der Demut des Herzens und dem Glauben, mit dem wir die Hilfe Gottes ergreifen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 735. b. Wer wird uns ein Verständnis der grundlegenden biblischen Wahrheiten schenken? Sprüche 2, 6; Lukas 10, 21; 24, 45. Warum ist es für unsere Erlösung nicht notwendig, alles erklären zu können, was in der Bibel schwer zu verstehen ist? „Viele halten sich für verantwortlich, jede augenscheinliche Schwierigkeit in der Bibel zu erklären, um den Spitzfindigkeiten der Zweifler und der Ungläubigen begegnen zu können. Aber bei ihrem Versuch, Dinge zu klären, die sie selbst nur halb verstehen, sind sie in Gefahr, die Sinne andrer betreffs Punkten, die klar und leicht verständlich sind, zu verwirren. Das ist nicht unsere Aufgabe. Auch sollen wir nicht klagen, dass es solche Schwierigkeiten gibt, sondern sie hinnehmen, weil Gott sie in seiner Weisheit zugelassen hat. Wir haben die Pflicht, sein Wort, das in allen zu unserem Seelenheil notwendigen Fragen völlig klar ist, anzunehmen, seine Grundsätze in unserem Leben zu verwirklichen und andere durch Belehrung und Beispiel darin zu unterweisen. Dann wird die Welt erkennen, dass wir in Verbindung mit Gott stehen und unbedingtes Vertrauen zu seinem Wort haben. Ein gottseliges Leben, ein tägliches Beispiel in Unbescholtenheit, Sanftmut und selbstloser Liebe wird eine lebendige Darstellung der Lehren des Wortes Gottes und ein Beweis zugunsten der Bibel sein, dem sich nur wenige widersetzen können.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 736. 737. Dienstag 11. August 3. Die rechte Einstellung haben a. Welche Einstellung sollten wir haben, wenn wir die Bibel studieren? Psalm 10, 17; 46, 11; Jesaja 57, 15. „Wir sollten die Bibel mit Ehrfurcht studieren und wissen, dass wir uns in Gottes Gegenwart befinden. Alle Leichtfertigkeit sollte beiseitegelegt werden. Während einige Teile des Wortes leicht verständlich sind, kann die Bedeutung anderer Teile nicht sofort verstanden werden. Diese erfordern geduldiges Studium, Nachsinnen und ernstes Gebet. Jeder Schüler sollte, bevor er die Schrift öffnet, um die Erleuchtung des Heiligen Geistes bitten, und er wird ihm nach der Verheißung gegeben werden. Der Geist, mit welchem ihr an die Untersuchung der Schrift herangeht, entscheidet über die Natur des Helfers, der euch zur Seite steht. Engel aus der Welt des Lichts werden bei denen sein, die demütigen Herzens nach göttlicher Leitung trachten. Aber wenn die Bibel ohne Ehrfurcht, mit einem Gefühl der Selbstgenügsamkeit und mit einem Herzen voller Vorurteil geöffnet wird, ist Satan euch zur Seite und wird die klaren Darlegungen des Wortes Gottes in einem falschen Licht erscheinen lassen.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 89. b. Wie sollten wir auf die Schlussfolgerungen anderer in Bezug auf die Aussagen der Bibel reagieren? 2. Timotheus 2, 15; Apostelgeschichte 17, 11. „Die Wahrheit ist von ewigem Bestand. Der Kampf mit dem Irrtum wird nur ihre Kraft offenbaren. Wir sollten uns niemals weigern, die Schrift mit jenen zusammen zu erforschen, von denen wir annehmen können, dass sie aufrichtig nach Wahrheit suchen. Gesetzt den Fall, ein Bruder hegt eine Ansicht, die der deinigen widerspricht, und er käme zu dir mit der Bitte, dich mit ihm niederzusetzen und jenen Punkt der Schrift zu untersuchen, wäre es da wohl angebracht, aufzustehen und, von Vorurteil erfüllt, seine Ansichten zu verdammen, während du dich weigerst, ihm aufrichtiges Gehör zu schenken? Der einzig richtige Weg wäre es, euch als Christen miteinander niederzusetzen und den vorgebrachten Standpunkt im Lichte des Wortes Gottes zu studieren, das die Wahrheit offenbaren und den Irrtum entlarven wird. Seine Ansichten lächerlich zu machen, würde nicht im Geringsten seine Stellung schwächen, wenn diese falsch wäre, noch deine Stellung stärken, wenn du im Recht wärst. Wenn die Säulen unseres Glaubens der Prüfung durch eine Untersuchung nicht standhalten können, ist es höchste Zeit, dass wir das wissen. Es ist töricht, wenn wir uns auf unsere Vorstellungen versteifen und denken, dass niemand sich in unsere Meinungen einmischen sollte. Lasst alles anhand der Bibel geprüft werden, denn sie ist die einzige Richtlinie unseres Glaubens und unserer Lehre.“ – The Bible Echo, 15. Oktober 1892. Mittwoch 12. August 4. Gottes Wort verstehen a. Wie können wir uns sicher sein, dass wir einen bestimmten Teil der Bibel richtig verstehen? Jesaja 28, 10. 13; 2. Korinther 13, 1. „Jeder Text der Heiligen Schrift [soll] durch deutlichere Stellen derselben ausgelegt werden…, da dieses heilige Buch in allem, was dem Christen nottut, leicht verständlich ist und das Dunkel zu zerstreuen vermag: so sind wir mit Gottes Gnade entschlossen, allein die Predigt des göttlichen Wortes, wie es in den biblischen Büchern des Alten und Neuen Testaments enthalten ist, lauter und rein, und nichts, was da wider ist, aufrechtzuerhalten. Dieses Wort ist die einige Wahrheit, die alleinige Richtschnur aller Lehre und alles Lebens und kann nicht fehlen noch trügen. Wer auf diesen Grund baut, besteht gegen alle Mächte der Hölle; alle Menschentorheit, die sich da widerlegt, verfällt vor Gottes Angesicht.“ – Der große Kampf, S. 203. „Das Buch der Bücher fordert unsere höchste Aufmerksamkeit. Oberflächliches Studium erfüllt nicht die Ansprüche, die an uns gestellt werden, noch bringt es uns den verheißenen Nutzen. Wir sollten danach trachten, den Gehalt der Worte der Wahrheit zu ergründen und den Geist, der aus den heiligen Aussprüchen spricht, ganz in uns aufzunehmen.“ – The Bible Echo, 1. Oktober 1892. „Wir müssen tief in den Stollen der Wahrheit vordringen, um die reichsten Schätze zu finden. Wenn wir Schriftstelle mit Schriftstelle vergleichen, werden wir die wahre Bedeutung der Worte entdecken. Wenn wir die heiligen Lehren des Wortes Gottes aber nicht zum Leitsatz unseres Lebens machen, wird die Wahrheit für uns keine Bedeutung haben.“ – My Life Today, S. 22. b. Wie nutzte Jesus diese Methode, um Satans Versuchungen zu überwinden? Matthäus 4, 6. 7; Jesaja 59, 19. „Die Versuchungen erscheinen oft unwiderstehlich, weil sich der Versuchte wegen der Vernachlässigung des Gebets und des Studiums der Bibel nicht gleich der Verheißungen Gottes zu erinnern und Satan mit den biblischen Waffen entgegenzutreten vermag. Aber Engel lagern sich um diejenigen, die willig sind, sich in göttlichen Dingen belehren zu lassen, und werden sie in der Zeit großer Not gerade an die Wahrheiten erinnern, deren sie bedürfen.“ – Der große Kampf, S. 601. Donnerstag 13. August 5. Beginne mit einem Gebet a. Warum müssen wir beten, bevor wir die Bibel öffnen? 1. Korinther 2, 11-13; Jakobus 1, 5; Psalm 10, 17. „Ohne die Leitung des Heiligen Geistes sind wir immer in Gefahr, die Schrift zu verdrehen oder falsch auszulegen. Die Bibel wird oft ohne jeden Gewinn gelesen, bisweilen sogar zum Schaden. Wenn man das Wort Gottes ohne Ehrfurcht und ohne Gebet öffnet, wenn die Sinne und Gedanken nicht auf Gott gerichtet und in Übereinstimmung mit seinem Willen sind, dann wird der Zweifel den Geist in Dunkel hüllen, ja er wird durch das Bibelstudium geradezu gestärkt. Dann beherrscht der Feind die Gedanken und flüstert verkehrte Auslegungen ein.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 735. 736. b. Um wessen Hilfe sollten wir im Gebet bitten? Lukas 11, 9-13. Was wird dieser Helfer für uns tun? Johannes 16, 13; 14, 13. 16. 17. 26. „Nie sollte die Bibel ohne Gebet studiert werden. Der Heilige Geist allein kann uns die Wahrheit der leichtverständlichen Teile einprägen und uns von dem Verdrehen schwerverständlicher Wahrheiten abhalten. Durch den Dienst himmlischer Engel werden die Herzen zubereitet, Gottes Wort so zu verstehen, dass wir von dessen Schönheit gefangen, durch seine Warnungen ermahnt oder durch die Verheißungen ermutigt und gestärkt werden. Wir sollten des Psalmisten Bitte: ‚Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder an deinem Gesetz‘ (Psalm 119, 18) zu unserer eigenen machen.“ – Der große Kampf, S. 600. Freitag 14. August Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Wieviel Aufmerksamkeit sollte ich dem Studium der Bibel widmen? 2. Was ist beim Studium der Heiligen Schriften wichtiger als Intelligenz? 3. Wie können wir uns der Hilfe der Engel beim Verständnis der Bibel sicher sein? 4. Warum werden wir oftmals von Versuchungen überwunden? 5. Wie sollten wir uns jedes Mal vorbereiten, bevor wir mit dem Studium der Bibel beginnen? |