Unterscheidungsvermögen „Weh denen, die Böses gut und Gutes böse heißen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen! Weh denen, die bei sich selbst weise sind und halten sich selbst für klug!“ (Jesaja 5, 20. 21.) „Gottes Volk sollte um ein ungetrübtes geistliches Unterscheidungsvermögen bitten, um menschliche Theorien vom Wort des lebendigen Gottes unterscheiden zu können. Es muss die Heilige Schrift studieren.“ – Manuscript Releases, vol. 18, S. 151. Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 665-671. Sonntag 16. August 1. Entschließe dich zuzuhören a. Wie können wir uns sicher sein, dass wir die Stimme Gottes hören? Johannes 10, 27; Matthäus 7, 16-20. 24-27; Galater 5, 22. 23. „Ein guter Baum wird gute Frucht bringen! Ist die Frucht ungenießbar, so ist der Baum wertlos. Genauso bezeugen die Früchte unseres Lebens, unsere Taten, in welchem Zustand sich unser Herz und unser Charakter befinden. Mit guten Werken können wir uns die Seligkeit nicht erkaufen; aber sie dienen als Beweis des Glaubens, der durch die Liebe tätig ist und die Seele reinigt. Obgleich die himmlische Belohnung nicht nach dem Verdienst der Werke ausgeteilt wird, steht sie doch im Verhältnis zu den Werken, die durch die Gnade Christi getan worden sind. So verkündigte Christus die Grundsätze seines Reiches und zeigte wie umfassend sie als Richtschnur des Lebens dienen. Um seine Lehre noch verständlicher zu machen, veranschaulichte er sie durch Bilder und Gleichnisse. Es genügt nicht, sagte er, dass ihr meine Worte hört, ihr müsst sie durch tätigen Gehorsam zur Grundlage eures Charakters machen. Das eigene Ich ist nur loser Sand; baut ihr auf Menschenweisheit und Menschengeist, so wird euer Haus fallen.“ – Das Leben Jesu, S. 304. b. Was zeigt uns, dass Jesus seinem Vater genau zuhörte und ihn verstand? Wie sollte diese Beschreibung Jesu auch auf uns zutreffen? Johannes 5, 19. 20. 36. Montag 17. August 2. Die Vergangenheit betrachten a. Welche unterschiedlichen Erfahrungen hat die Gemeinde Gottes in der Vergangenheit gemacht, was das Hören auf die Stimme Gottes angeht? 2. Könige 22, 13; 23, 3; Sacharja 7, 11-13; Jeremia 29, 17-19. b. Welches persönliche Zeugnis gaben Jeremia und David über ihr Hören auf die Stimme Gottes? Jeremia 15, 16; Psalm 119, 57-60. c. Was können wir aus der Erfahrung der Jünger Jesu und ihrem Hören auf die Stimme Gottes lernen? Markus 7, 5-8; Matthäus 28, 19. 20. „Es wurde [den Jüngern Jesu] sehr schwer, seine Lehren von den Überlieferungen und Grundsätzen der Schriftgelehrten und Pharisäer deutlich zu trennen. Sie waren unterwiesen worden, die Lehren der Rabbiner als Stimme Gottes anzunehmen; diese Erziehung übte noch einen großen Einfluss auf ihr Verständnis aus und formte ihre Gesinnung. Irdische Vorstellungen und weltliche Dinge nahmen in ihren Gedanken noch einen breiten Raum ein, und sie verstanden nicht die geistliche Natur des Reiches Christi, obgleich er sie ihnen oft erklärt hatte. Sie wurden verwirrt und begriffen nicht die Wichtigkeit der von Christus angeführten Schriftstellen; viele seiner Lehren schienen sie überhaupt nicht zu erreichen.“ – Das Leben Jesu, S. 668. 669. „In seinem Missionsauftrag zeigte Jesus seinen Jüngern nicht nur das Ausmaß, sondern auch den Inhalt ihrer Aufgabe: ‚Lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.‘ (Matthäus 28, 19. 20.) Die Jünger sollten das lehren, worin Jesus sie unterwiesen hatte. Das umfasste alles, was er nicht nur persönlich, sondern auch durch die Propheten und Lehrer des alten Bundes verkündigt hatte. Der Menschen Lehren sind davon ausgenommen. In diesem Auftrag finden sich keine Überlieferungen, keine menschlichen Theorien und Beschlüsse oder etwa Gemeindebestimmungen. Auch von kirchlichen Würdenträgern beschlossene Gesetze haben keinen Platz darin. Christi Diener sollen nichts davon verkündigen. Das ‚Gesetz und die Propheten‘, dazu die Berichte über die Worte und Taten Jesu sind der den Jüngern anvertraute Schatz, den sie der Welt weitergeben sollen. Christi Name ist ihre Losung und das Zeichen ihrer Bestimmung; er ist das Band ihrer Einigkeit, die Autorität hinter ihren Handlungen und die Quelle ihres Erfolges. Was nicht seinen Namen trägt, wird in seinem Reich nicht anerkannt werden.“ – Das Leben Jesu, S. 830. Dienstag 18. August 3. Auf die Stimme des Gewissens hören a. Wie wichtig ist es, auf die Stimme unseres Gewissens zu hören, wenn wir die Erfahrung des Paulus betrachten? Apostelgeschichte 24, 16; 1. Timotheus 1, 19; 1. Johannes 3, 21. b. Was wird letztendlich geschehen, wenn wir nicht auf die Stimme unseres Gewissens hören? Matthäus 6, 22. 23; Titus 1, 15; 1. Timotheus 4, 2. „Wenn jemand einmal versäumt, die Einladungen, Ermahnungen und Warnungen des Geistes Gottes zu beachten, wird sein Gewissen verletzt, und wenn er das nächste Mal ermahnt wird, ist es ihm schwieriger zu gehorchen als zuvor. So geschieht es bei jeder Wiederholung. Das Gewissen ist Gottes Stimme, die inmitten des Kampfes menschlicher Leidenschaften vernommen wird. Wird ihr widerstanden, ist Gottes Geist betrübt.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 128. 129. „Der Heiland will hier auf die Ehrlichkeit in unseren Absichten und auf die ungeteilte Hingabe an Gott den Nachdruck legen. Wer aufrichtig und zielstrebig die Wahrheit zu erkennen und ihr um jeden Preis zu gehorchen sucht, dem wird göttliche Erleuchtung zuteil werden. Wahre Frömmigkeit beginnt dort, wo jede Freundschaft mit der Sünde aufhört… Wo aber das Auge durch Eigenliebe geblendet ist, da ist eitel Finsternis. ‚Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein.‘ Diese schreckliche Nacht war es, die die Juden in starren Unglauben hüllte und es ihnen unmöglich machte, Wesen und Werk dessen zu erkennen, der gekommen war, sie von ihren Sünden zu erretten.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 77. c. Was sollten wir mit jedem Eindruck und jeder Vorstellung tun, die uns über das in den Sinn kommt, was Gott uns sagt? Johannes 5, 39; Hebräer 4, 12. „Eindrücke und Gefühle sind kein sicherer Beweis dafür, dass ein Mensch unter der Leitung des Herrn steht; denn Satan vermittelt diese Gefühle und Eindrücke gerade dann, wenn er sich unerkannt glaubt. Sie sind keine zuverlässigen Wegweiser. Alle sollten sich gründlich mit den Beweisen unseres Glaubens vertraut machen. Ihrem Bekenntnis zur Zierde zu gereichen und zur Verherrlichung Gottes Frucht zu bringen, dem gelte ihr heißestes Bemühen.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 436. „Wenn du über irgendetwas im Zweifel bist, musst du zunächst die Schrift zu Rate ziehen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 540. Mittwoch 19. August 4. Ehrlichkeit a. Welche Einstellung hat Gott zur Unehrlichkeit? Sprüche 19, 5; Apostelgeschichte 5, 3-5. „Gott hasst Heuchelei und Falschheit. Ananias und Saphira erwiesen sich Gott gegenüber als Betrüger; sie belogen den Heiligen Geist, und ihre Sünde wurde durch ein schnelles, schreckliches Gericht geahndet.“ – Das Wirken der Apostel, S. 73. „Durch die strenge Bestrafung jener Meineidigen möchte Gott uns lehren, wie tief verhasst und verächtlich ihm Betrug und Heuchelei sind.“ – Das Wirken der Apostel, S. 76. „Ein Großteil des Dienstes für Gott dient in Wahrheit der Selbsterhöhung und Selbstverherrlichung. Gott hasst Vortäuschung. Wenn Männer und Frauen die Taufe des Heiligen Geistes erhalten, werden sie ihre Sünden bekennen und Vergebung – und damit Rechtfertigung – empfangen. Man darf sich aber nicht auf die menschliche Weisheit derer verlassen, die nicht reumütig und demütig sind; denn sie sind blind und erkennen die wahre Bedeutung von Gerechtigkeit und Heiligung in der Wahrheit nicht. Wenn Menschen ihre Selbstgerechtigkeit ablegen, werden sie ihre geistliche Armut erkennen. Dann werden sie dem Zustand der brüderlichen Liebe näherkommen, und man wird sehen, dass sie in völliger Übereinstimmung mit Christus sind.“ – This Day With God, S. 326. b. Was kann geschehen, wenn wir beim Studium der Heiligen Schrift nicht ehrlich uns selbst gegenüber sind? Hesekiel 14, 3. 4. Was können wir diesbezüglich tun? Vers 6. „Nimm die Bibel ohne Vorurteile an in einem demütigen, lehrbaren Geist, und lass die Eindrücke des Geistes Gottes mit ihrer überzeugenden Kraft dein Leben und dein Gewissen formen.“ – The Bible Echo, 2. September 1895. „Wir sollten nicht mit dem Ziel in der Heiligen Schrift suchen, Verse zu finden, die unsere Theorien unterstützen; denn das Wort Gottes sagt, dass wir die Schriften damit zu unserer eigenen Verdammnis verdrehen. Wir müssen uns zuerst aller Vorurteile entledigen und im Gebet mit der Erforschung des Wortes Gottes beginnen.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 308. Donnerstag 20. August 5. Sanftmut und Demut a. Welches wichtige Charaktermerkmal muss jeder von uns von Jesus lernen? Matthäus 11, 2- 9; Psalm 22, 27; 25, 9. „Sanftmut und Demut wird all die kennzeichnen, die den Geboten Gottes gegenüber gehorsam sind.“ – The Signs of the Times, 22. Juli 1897. „Wenn unser Wille nicht mit den göttlichen Forderungen übereinstimmt, sollten wir unseren Neigungen abschwören, unsere Lieblingswünsche aufgeben und in Christi Fußstapfen treten.“ – The Review and Herald, 23. Oktober 1900. „Jeder muss eine eigene Erfahrung haben und sich persönlich darum bemühen, Seelen zu erreichen. Gott fordert von jedem seiner Diener, dass er alle Kräfte daransetzt und dass er sich durch anhaltendes Bemühen dazu erzieht, diese Arbeit in annehmbarer Weise zu verrichten... Alle Arbeiter müssen Taktgefühl benutzen und ihre Fähigkeiten unter den beherrschenden Einfluss des Geistes Gottes stellen. Sie müssen es sich zur Aufgabe machen, sein Wort zu studieren und Gottes Stimme zu vernehmen, die aus seinem lebendigen Wort in Tadel, Unterweisungen und Ermutigungen zu ihnen spricht. Dann wird sein Geist sie stärken, dass sie als Gottes Arbeiter in religiöser Erfahrung zunehmen. So werden sie Schritt für Schritt empor geführt, und ihre Freude wird vollkommen sein.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 605. 606. „Wenn du gewillt bist, Sanftmut und Herzensdemut in Christi Schule zu lernen, wird er dir gewiss Ruhe und Frieden geben. Es ist ein furchtbar harter Kampf, deinen eigenen Willen und Weg aufzugeben. Hast du aber diese Lektion gelernt, wirst du Ruhe und Frieden finden. Stolz, Selbstsucht und Ehrgeiz müssen überwunden werden; dein Wille muss eins sein mit dem Willen Jesu.“ – Bibelkommentar, S. 263. Freitag 21. August Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Welcher Beweis zeigt, dass wir die Stimme Gottes gehört haben? 2. Was hat die Kinder Gottes in der Vergangenheit davon abgehalten, seine Stimme zu hören? 3. Wie können wir ein gutes Gewissen behalten? 4. Wie wissen wir, ob wir vor Gott ehrlich sind? 5. Was sollten wir tun, wenn wir erkennen, dass unser Wille nicht in Einklang mit den Forderungen Gottes steht? |