11. Lektion Sabbat, den 10. September 2016


Mitgefühl für die reumütigen Sünder

„Denn also spricht der Hohe und Erhabene, der ewiglich wohnt, des Name heilig ist: Der ich in der Höhe und im Heiligtum wohne und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.“ (Jesaja 57, 15.)

„Um Gemeinschaft mit Gott pflegen zu können, ist nichts notwendiger als tiefste Demut.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 58.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 6, S. 50-53. 124-130. 418-421.

Sonntag 4. September

1. Ein Augenöffner

a. Was müssen wir erkennen, um Gott näher zu kommen? Jesaja 59, 1. 2.

„Selbstsucht ist die Sünde, der am meisten gefrönt wird. Sie trennt uns von Gott und erzeugt viele verderbliche geistliche Verwirrungen. Ohne Selbstverleugnung gibt es keine Umkehr zum Herrn. Aus uns selbst können wir nichts tun. Doch wenn Gott uns Kraft gibt, vermögen wir zu leben, um anderen Menschen Gutes zu erweisen. Auf diese Weise können wir das Übel der Selbstsucht bannen. Es ist nicht notwendig, dass wir uns in heidnische Länder begeben, um unser Verlangen zu beweisen, in einem nützlichen und selbstlosen Leben alles Gott zu weihen. Dies sollten wir im Familienkreis, in der Gemeinde und unter den Menschen tun, die durch gesellschaftlichen und geschäftlichen Umgang mit uns verbunden sind. Gerade in den alltäglichen Lebensäußerungen muss unser eigenes Ich unterdrückt und überwunden werden. Paulus konnte sagen: ‚Ich sterbe täglich.‘ Das tägliche Sterben des Ichs in den kleinen Verrichtungen des Lebens macht uns zu Überwindern. In dem Wunsch, anderen Menschen Wohltaten zu erweisen, sollten wir alle selbstsüchtigen Gedanken vergessen. Leider fehlt vielen entschiedene Liebe zu anderen Menschen. Statt gewissenhaft ihre Pflichten zu erfüllen, suchen sie lieber ihr eigenes Vergnügen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 134. 135.
„Allerdings brauchen wir Selbsterkenntnis, die Reue in uns schafft, um Vergebung und Frieden finden zu können.“ – Christi Gleichnisse, S. 107.

Montag 5. September

2. Gott näherkommen

a. Wie wichtig ist Demut in Gottes Augen? Jesaja 57, 14-17.


„Wenn es je ein Volk gab, das in Demut vor Gott wandeln sollte, dann ist es seine Gemeinde, sind es seine Auserwählten in der heutigen Zeit. Wir alle haben es nötig, die Schwerfälligkeit unserer Denkweise und den Mangel an Würdigung unserer Vorrechte und Gelegenheiten zu beklagen. Wir haben nichts, dessen wir uns rühmen könnten.“ – Counsels to Writers and Editors, S. 63.
„Alle Selbsterhöhung muss erkannt und beseitigt werden. Nur Wahrheit und Gerechtigkeit werden die Prüfung dieser Zeit bestehen. Der Geist Gottes muss täglich bei uns sein, damit wir vor allen üblen Gedanken und törichten Handlungen bewahrt werden und unsere Seelen sich nicht in Eitelkeit erhöhen.“ – Manuscript Releases, vol. 19, S. 65.
„Der Herr öffnet den Weg für die Verkündigung des Evangeliums, aber wir sind nicht bereit. Wir müssen täglich durch die Macht des Heiligen Geistes erweicht und verfeinert werden. Auch unsere Gedanken müssen Christus unterstellt werden; das ungeweihte Ich muss gekreuzigt werden.“ – The Signs of the Times, 24. Oktober 1900.

b. Was möchte Gott durch sein Wort für uns tun? Jesaja 57, 18. 19. 

„Gründe deinen Glauben so tief und fest in Jesus Christus, damit er von keinem Umstand erschüttert werden kann. Lass dein Leben mit Christus in Gott verborgen sein.
Verschwende deine Gedanken nicht auf den fehlerhaften Charakter anderer Menschen. Deine Charakterfehler werden dadurch nicht berichtigt werden. Wenn du dich mit den Fehlern anderer befasst, wirst du ihnen gleich werden. Bedenke jedes Mal, wenn du dazu neigst, von den Dummheiten anderer zu sprechen oder sie für Dinge zu beschuldigen, die bei dir Anstoß erregt haben, dass sie das Herz Christi in der Person seiner Heiligen verwundet haben. Nimm dann deine Bibel und öffne sie vor Gott. Flehe ihn um die heilende Salbe seines Friedens an.“ – Manuscript Releases, vol. 21, S. 24. 25. 
„Das Wort macht die Stolzen demütig, die Verdorbenen sanftmütig und reumütig und die Ungehorsamen gehorsam. Die sündigen Gewohnheiten, die dem Menschen natürlich sind, werden mit dem täglichen Leben verwoben. Das Wort aber schneidet die fleischlichen Lüste weg. Es erkennt Gedanken und Vorhaben der Sinne. Es teilt Mark und Bein, schneidet die Lüste des Fleisches weg und macht Menschen willig, für ihren Herrn zu leiden.“ – Bibelkommentar, S. 472.

Dienstag 6. September

3. Die Ewigkeit vor Augen halten

a. Welcher Richtspruch wird im Gegensatz zum Trost für die Sanftmütigen und Reumütigen über diejenigen ausgesprochen werden, die Gottes Aufrufe ablehnen? Jesaja 57, 20. 21. Wie können wir diesen Zustand vermeiden?

„Bist du bereit, deine geliebten Götzen abzuwerfen? Bist du bereit, Jesus in dein Herz einzulassen und es von allem zu befreien, was es verunreinigt? Beherrschst du dich in jedem Augenblick und unter allen Umständen? Kannst du sagen: ‚Christus ist mein Leben, ich gehöre ihm? Alles, was ich habe – Zeit, Kraft und Einfluss –, alles gehört ihm?‘ Stellst du ihn durch deine Vergebung, Geduld und Selbstlosigkeit dar?“ – The Signs of the Times, 9. April 1902.
„Ach, wenn Demut und Hingabe das Volk Gottes dazu brächten, jene Dinge zu tun, die Christus uns aufgetragen hat, und immer noch in Demut und Wahrheit zu sagen: Wir sind unnütze Knechte und habe nur das getan, was unsere Pflicht war! Viele platzen vor Stolz und Selbstgefälligkeit, sind aber in den Augen Gottes nur lauwarm. Sie neigen zur Selbstgefälligkeit, wenn sie einige Dinge erreichen. Wo hören wir das Zeugnis von Herzen, die in Buße und Sündenbekenntnis von Gott zerbrechen? Wo sehen wir bekenntliche Gläubige, die das Joch Christi tragen? Wie wenig Zeit wird dem inbrünstigen Gebet geweiht, das zu einem sanftem und stillen Geist führen würde, der in den Augen Gottes sehr kostbar ist!“ – The Review and Herald, 16. September 1909.
„Nicht euer Lippenbekenntnis, sondern eure Handlungen entscheiden, ob ihr Christen seid oder nicht. Wir nahen uns dem Gericht und wir müssen uns bemühen, die kurze Zeit, die uns noch von der Wiederkunft Christi trennt, verständig zu verbringen. Wir müssen danach trachten, unseren Verstand mit wertvollem Wissen zu füllen, nicht mit Holz, Stroh und Spreu. Durch klugen Gebrauch sollen unsere Fähigkeiten zunehmen, damit wir die heiligen Lehren Christi besser verstehen können. Wir müssen zu Lehrern der Geheimnisse des Evangeliums werden.“ – The Review and Herald, 19. April 1892.

b. Was sollten wir uns angesichts der Ewigkeit immer vor Augen halten? Römer 14, 10.

„Wir leben an der Schwelle der ewigen Welt. In den himmlischen Höfen werden die Fälle jedes Einzelnen verhört, und es ist höchste Zeit, unsere Sünde abzulegen und uns zu bemühen, so viele Seelen wie möglich zu retten.“ – Reflecting Christ, S. 121.

Mittwoch 7. September

4. Der Heilige Geist in der Tat

a. Was betrachtet Christus als Beweis dafür, dass wir mit einem größeren Teil seines Heiligen Geistes – dem versprochenen Tröster – erfüllt werden? Johannes 16, 8.

„In je innigere Berührung wir mit Jesus treten, desto offenbarer wird unsere Mangelhaftigkeit vor unseren Augen; unsere Augen werden klarer sehen, und unsere Unvollkommenheit wird im grellen Gegensatz zu seiner vollkommenen Wesensart stehen. Das darf uns aber nicht entmutigen. Dies ist dann der Beweis, dass Satans Täuschungen die Macht verloren haben, dass der belebende Geist Gottes in uns erwacht ist und unsere Gleichgültigkeit und Unbekümmertheit vergehen.
Tiefe Liebe zu Jesus kann unmöglich in den Herzen wohnen, die ihre eigene Sündhaftigkeit noch nicht erkannt haben. Ein durch die Gnade Christi erneuertes Herz wird die göttliche Wesenheit des Heilandes bewundern. Haben wir aber noch nicht unsere eigene Schwäche erkannt, so ist dies ein klarer Beweis dafür, dass wir noch kein Auge für die Schönheit und den Lichtglanz Christi haben. Je geringer wir von uns selbst denken, desto höher werden wir die unendliche Reinheit und Herrlichkeit des Erlösers schätzen. Der Blick auf unsere Sündhaftigkeit treibt uns zu dem, der Vergebung schenken kann. Jesus wird uns annehmen, denn er hat es verheißen.“ – The Review and Herald, 17. Februar 1885.

b. Erkläre den Kontrast zwischen dieser Demut und der gegensätzlichen Einstellung, die oftmals in der Welt vorhanden ist und allzu oft auch in der Gemeinde auftaucht. Welche Folgen hat Letztere? Jakobus 3, 13. 14.

„Was straft die Wahrheit Lügen? Die Behauptung, man glaube der Wahrheit, während der Geist, die Worte und das Betragen nicht Christus, sondern Satan darstellen. Böses zu argwöhnen und ungeduldig und unversöhnlich zu sein bedeutet, der Wahrheit ins Gesicht zu lügen; aber Liebe, Geduld und Nachsicht stimmen mit den Grundsätzen der Wahrheit überein.“ – That I May Know Him, S. 185.
„Es wurde mir gezeigt, dass viele einen unheiligen Wunsch nach Oberherrschaft pflegen. Viele lieben Schmeichelei und wachen eifersüchtig darüber, ob man sie geringschätzig behandelt oder vernachlässigt. Es besteht ein harter, unversöhnlicher Geist. Da ist Neid, Streit, Wetteifer …
Wenige nur nehmen Christi Gnade in Selbsterniedrigung mit einem tiefen, dauerhaften Gefühl ihrer Unwürdigkeit entgegen. Sie können die Offenbarungen der Macht Gottes nicht ertragen, denn diese würden in ihnen Selbsterhöhung, Stolz und Eifersucht ermutigen. Das ist der Grund, weshalb der Herr jetzt so wenig für uns tun kann.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 58.

Donnerstag 8. September

5. Demütig gegenüber anderen

a. Wie werden jene, die vom Geist Gottes erfüllt sind, auf die Irrenden reagieren? Galater 6, 1-3.


„‚Vergib uns unsre Sünden, denn auch wir vergeben allen, die uns schuldig sind.‘ (Lukas 11, 4.) Wir können dieses Gebet nicht von Herzen wiederholen, wenn wir es wagen, unversöhnlich zu sein, denn wir bitten den Herrn, unsere Übertretungen gegen ihn in der Weise zu vergeben, wie wir denjenigen vergeben, die sich an uns versündigt haben. Nur wenige erkennen die wahre Bedeutung dieses Gebets. Wenn die Unversöhnlichen die tiefe Bedeutung erfassten, würden sie es nicht wagen, das Gebet zu wiederholen und Gott zu bitten, so mit ihnen zu verfahren, wie sie mit ihren Mitmenschen umgehen.“ – The Youth’s Instructor, 7. Dezember 1899.
„Wenn Christus in den Herzen der Mitarbeiter wohnt, wenn alle Selbstsucht abgestorben ist, wenn es keine Rivalität und kein Streben nach Macht mehr gibt, wenn Einigkeit herrscht, wenn sie sich um Heiligung bemühen, so dass man die Liebe untereinander sieht und spürt, dann wird die Gnadenfülle des Heiligen Geistes gewiss über sie kommen, denn Gottes Verheißungen werden in keinem Punkt versagen. Wird aber die Arbeit anderer in Misskredit gebracht und die Arbeiter zeigen ihre eigene Überlegenheit, dann beweisen sie, dass ihr eigener Dienst nicht das Kennzeichen trägt, das er haben sollte. Gott kann sie nicht segnen.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 176.
„Der himmlische Vater wird uns prüfen, bevor er uns die Taufe durch den Heiligen Geist gewährt, um zu sehen, ob wir leben können, ohne ihn zu entehren. Nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Meine lieben Kinder, denkt nicht, dass ihr schon alle geistliche Hilfe erhalten habt, die ihr benötigt. Denkt auch nicht, dass ihr geistliche Segnungen erhalten könnt, ohne die Anforderungen zu erfüllen, die Gott selbst gestellt hat. Jakobus und Johannes dachten, dass sie die höchste Stellung im Himmelreich Gottes erhalten könnten, wenn sie nur darum bäten. Wie falsch verstanden sie die Situation! Sie erkannten nicht, dass sie das Joch Christi tragen und täglich von seiner Sanftmut und Bescheidenheit lernen mussten, bevor sie an seiner Herrlichkeit teilhaben konnten.“ – Manuscript Releases, vol. 1, S. 178.

Freitag 9. September

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Mit welchem Schlüssel können mir die Verheißungen an den Überwinder gewährt werden?
2. Welche Änderungen finden in uns statt, wenn wir das Wort Gottes von ganzem Herzen studieren?
3. Worauf sollten wir uns angesichts der kurzen Bewährungszeit konzentrieren, die uns noch bleibt?
4. Wie können wir in Gefahr sein, die Wahrheit Lügen zu strafen?
5. Welche praktischen Schritte soll ich machen, um den Spätregen zu erhalten?

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