Die Weisheit in Gottes Zeitplan „Der Herr verzieht nicht die Verheißung, wie es etliche für einen Verzug achten; sondern er hat Geduld mit uns und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass sich jedermann zur Buße kehre.“ (2. Petrus 3, 9.) „Es ist wahr, dass die Zeit länger dauerte, als wir es in den Anfängen dieser Botschaft erwartet hatten. Unser Erlöser ist nicht so bald erschienen, wie wir es erhofften. Aber hat das Wort Gottes deshalb versagt? Niemals! Es sollte daran gedacht werden, dass die Verheißungen und Drohungen Gottes jeweils an Bedingungen geknüpft sind.“ – Evangelisation, S. 625. Zum Lesen empfohlen: Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 187-193. Erfahrungen und Gesichte, S. 46-48. 60-64. 103-107. Sonntag 3. September 1. Das Mitgefühl Gottes a. Erkläre Gottes Ziel für jeden Menschen, den er geschaffen hat. 1. Timotheus 2, 3-6. „Gott ist geduldig; er will nicht, dass jemand verloren geht, doch seine Geduld hat eine Grenze; und wenn diese überschritten ist, gibt es keine zweite Gnadenzeit mehr. Sein Zorn wird dann hervorbrechen, und er wird ohne Abhilfe vernichten.“ – Bibelkommentar, S. 496. b. Warum konnte der Herr es dem Volk Israel nicht erlauben, das Verheißene Land direkt einzunehmen? Hebräer 3, 7-11. „Gott hatte nicht vor, sein Volk Israel vierzig Jahre in der Wüste wandern zu lassen. Er versprach, sie geradewegs in das Land Kanaan zu führen und sie dort zu einem heiligen, gesunden und glücklichen Volk zu machen. Aber jene, denen es zuerst gepredigt wurde, kamen nicht hinein ‚um ihres Unglaubens willen‘.“ – Evangelisation, S. 626. Montag 4. September 2. Gründe für den scheinbaren Verzug a. Welcher Gefahr sehen wir als Gläubige uns heute gegenüber? Hebräer 3, 12. 13. „Aufgrund seines Murrens und seiner Auflehnung wurde das alte Volk Israel vierzig Jahre vom Land Kanaan ausgeschlossen. Dieselbe Sünde hat den Eingang des modernen Volkes Israel ins himmlische Kanaan verzögert. In keinem der beiden Fälle waren die Verheißungen Gottes schuld daran. Es ist der Unglaube, der Weltsinn, die Nicht-Hingabe und der Aufruhr unter den Menschen, die sich zu Gott bekennen, was uns so viele Jahre in dieser Welt der Sünde und Sorge hielt.“ – Evangelisation, S. 626. b. Warum scheint es, als ob der Herr seine Wiederkunft verzögert? 2. Petrus 3, 9. „Die lange Nacht der Dunkelheit ist anstrengend, aber aus Gnade verzögert sich die Ankunft des Morgens, denn viele würden unvorbereitet gefunden werden, wenn der Meister käme. Gottes Abneigung gegen das Verderben seiner Kinder war der Grund für die lange Verzögerung.“ – Evangelisation, S. 624. „Aus Barmherzigkeit gegen die Welt verzögert Christus sein Kommen, damit den Sündern Gelegenheit geboten werde, die Warnung zu vernehmen und in ihm Zuflucht zu finden vor dem Zorn Gottes, der ausgegossen werden soll.“ – Der große Kampf, S. 458. c. Wer befindet sich in der Lage, einen großen Teil der geistlichen Finsternis zu lindern, die unseren Planeten umgibt? 2. Petrus 3, 11. 12; 1. Korinther 15, 34. „In seinem Mitleid sucht der Herr das Verständnis derer zu erleuchten, die sich jetzt in Finsternis und Irrtum befinden. Er verzögert seine Gerichte über eine unbußfertige Welt, damit seine Lichtträger das Verlorene suchen und retten können.“ – The Review and Herald, 31. März 1910. d. Wie können wir Jesu Wiederkunft beschleunigen? 2. Korinther 5, 20; Matthäus 24, 14. „Durch die Verkündigung des Evangeliums liegt es in unserer Macht, Christi Wiederkunft zu beschleunigen.“ – Das Leben Jesu, S. 631. Dienstag 5. September 3. Zusätzliche Kraft, um die Dinge voranzutreiben a. Wie wird die Evangeliumsverbreitung in den letzten Tagen ihren Höhepunkt erreichen? Sacharja 10, 1; Joel 2, 23. „Das große Werk des Evangeliums wird mit keiner geringeren Offenbarung der Macht Gottes schließen als derjenigen, die seinen Anfang kennzeichnete. Die Weissagungen, die in der Ausgießung des Frühregens am Anfang der frühchristlichen Zeit ihre Erfüllung fanden, werden sich am Ende der christlichen Geschichte im Spätregen erfüllen.“ – Der große Kampf, S. 612. b. Was ist nötig, um den Spätregen – das machtvolle Ausgießen des Heiligen Geistes – zu empfangen? Joel 2, 17. 18; Apostelgeschichte 3, 19. 20. „Ich sah, dass keiner an der Erquickung teilhaben kann, der nicht den Sieg über jegliche Sünde, über Stolz, Selbstsucht, Liebe zur Welt und über jedes unrechte Wort und jede unrechte Tat erlangt hat. Wir sollten deshalb immer näher zu dem Herrn kommen und ernstlich suchen, diese nötige Vorbereitung zu erlangen, die uns befähigt, im Kampf am Tage des Herrn zu bestehen. Lasst uns daran denken, dass Gott heilig ist und dass nur heilige Wesen ewig in seiner Gegenwart wohnen können.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 62. „Das Herz muss entleert und von jeder Befleckung gereinigt werden, damit der Heilige Geist darin wohnen kann. Durch Bekennen und Aufgeben der Sünde, durch ernstes Gebet und Übergabe an Gott bereiteten sich die ersten Jünger auf die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten vor. Das gleiche Werk, nur in noch größerem Maße, muss jetzt geschehen.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 437. „Jeder Diener des Herrn sollte Gott um die Taufe mit dem Heiligen Geist bitten. Sie sollten sich in kleinen Gruppen versammeln und um besondere Hilfe und himmlische Weisheit bitten, damit sie Pläne ausarbeiten und weislich ausführen können. Besonders sollte man Gott bitten, seine Missionare mit dem Heiligen Geist zu taufen. Die Gegenwart des Geistes bei den Dienern Gottes wird der Verkündigung der Wahrheit eine Macht verleihen, die alle Ehre und Herrlichkeit der Welt nicht geben kann. Der Geist vermittelt die Kraft, die strebende, ringende Seelen in allen Nöten, inmitten unfreundlicher Verwandter, in dem Hass der Welt und der Erkenntnis ihrer eigenen Unvollkommenheit und Fehler, aufrechterhält.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 22. Mittwoch 6. September 4. Der Allwissende weiß, was am besten ist a. Welche Information hat Gott beschlossen uns vorzuenthalten, auch wenn wir in der Erkenntnis des Herrn zunehmen? Warum tut er das? Apostelgeschichte 1, 6. 7. „Gott hat uns nicht die Zeit offenbart, wann diese Botschaft ihr Ende finden oder wann die Gnadenzeit beendet sein wird. … Lasst uns aber nicht danach forschen, was uns nach dem Ratschlag des Allmächtigen verborgen geblieben ist.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 192. „Für das Volk Gottes wird es nie wieder eine Botschaft geben, die auf einer Zeitrechnung basiert. Wir brauchen weder für die Ausgießung des Heiligen Geistes noch für Jesu Wiederkunft eine genaue Zeitangabe. … ‚Der Herr zeigte mir, dass die Botschaft verkündigt werden muss. Sie darf nicht an eine Zeit gebunden sein, denn die Zeit wird nie wieder ein Prüfstein sein. Ich sah, dass einige in eine trügerische Erregung gerieten. Sie verkündigten, dass die dritte Engelsbotschaft auf eigenem Fundament stehen könne und keine Zeit dazu verwandt werden brauchte, diese zu bekräftigen. Sie würde sich mit großer Macht ausbreiten und ihr Werk vollführen und in Gerechtigkeit verkürzt werden.‘“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 189. 190. b. Warum sollten wir mit Gottes Weisheit in dieser Angelegenheit zufrieden sein? 5. Mose 29, 29. „Die Verkündigung einer bestimmten Zeit für das Gericht durch die Verbreitung der ersten Engelsbotschaft geschah auf Gottes Befehl. Die Berechnung der prophetischen Zeitangaben, die die Grundlage jener Botschaft war und den Ablauf der zweitausenddreihundert Tage für den Herbst des Jahres 1844 festlegte, steht unbestritten da. Wiederholte Versuche, neue Daten für den Anfang und das Ende der prophetischen Zeitangaben zu finden, und unbegründete Behauptungen, die notwendig sind, um den neu eingenommenen Standpunkt zu verteidigen, lenken die Gedanken nicht nur von der gegenwärtigen Wahrheit ab, sondern häufen auch Verachtung auf jeglichen Versuch, die Weissagungen zu erklären. Je häufiger eine bestimmte Zeit für die Wiederkunft festgesetzt und je weiter sie verbreitet wird, desto besser passt es in die Absichten Satans. Ist dann diese Zeit ergebnislos verstrichen, so bringt er Spott und Hohn über die Vertreter solcher Ansichten und häuft dadurch Schmach auf die große Adventbewegung von 1843 und 1844. Die in diesem Irrtum beharren, werden schließlich eine zu weit in die Zukunft hinausgerückte Zeit für die Wiederkunft Christi festsetzen. Sie werden sich in falscher Sicherheit wiegen, und viele werden erst Aufklärung finden, wenn es zu spät ist.“ – Der große Kampf, S. 456. 457. Donnerstag 7. September 5. Die bevorstehende Verkündigung a. Was wird bald vom Himmel verkündet werden, und warum ist das für jeden Sterblichen so wichtig? Offenbarung 22, 11. „Ich sah auch, dass viele nicht erkennen, was sie sein müssen, um in der Zeit der Trübsal ohne einen Hohepriester im Heiligtum vor Gottes Angesicht zu leben. Diejenigen, die das Siegel des lebendigen Gottes empfangen und in der Zeit der Trübsal gesichert sind, müssen das Bild Jesu vollkommen widerstrahlen. Ich sah, dass viele die so nötige Vorbereitung versäumten und auf die Zeit der ‚Erquickung‘ und den ‚Spätregen‘ schauten, die sie bereit machen sollten, am Tage des Herrn zu bestehen und vor seinem Angesicht zu leben. Oh, wie viele sah ich in der Zeit der Trübsal ohne irgendeinen Schutz! Sie hatten die nötige Vorbereitung vernachlässigt, deshalb konnten sie nicht die Erquickung empfangen, die alle haben müssen, um vor dem Angesicht eines heiligen Gottes zu leben. Diejenigen, die sich nicht durch die Propheten wollen zurichten lassen, die es versäumten, ihre Seele zu reinigen, indem sie der ganzen Wahrheit gehorchen, und die ihren Zustand für besser halten, als er wirklich ist, werden zur Zeit, wenn die Plagen kommen, aufwachen und erkennen, dass es nötig war, für den Bau behauen und zugerichtet zu werden. Aber dann wird keine Zeit mehr sein, dies zu tun, und kein Mittler mehr, der ihre Sache vor dem Vater vertritt. … [Offenbarung 22, 11 zitiert.]“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 62. „Die auf Erden leben, wenn die Fürbitte Christi im Heiligtum droben aufhören wird, werden vor den Augen eines heiligen Gottes ohne einen Vermittler bestehen müssen. Ihre Kleider müssen fleckenlos, ihr Charakter muss durch das Blut der Besprengung von Sünde gereinigt sein. Durch Gottes Gnade und durch ihre eigenen eifrigen Anstrengungen müssen sie im Kampf mit dem Bösen siegreich bleiben.“ – The Review and Herald, 17. Januar 1907. Freitag 8. September Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Was sollten wir aus dem verzögerten Eingang der Israeliten in das Land Kanaan lernen? 2. Wer ist der Hauptschuldige daran, dass der Eintritt ins himmlische Kanaan verzögert wird? 3. Wie ist der Spätregen mit diesem Ereignis verbunden, und was ermöglicht seine Ausgießung? 4. Erkläre den Hauptzweck des Spätregens und seinen Zeitpunkt. 5. Was benötige ich, damit Gott mir diese Erquickung zuteilwerden lässt? |