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Vorwort
Die vielleicht größte Lehre, die wir aus dem Leben Jakobs ziehen können, ist die gewaltige Kraft des Gebets. Die Erfahrungen des Patriarchen zeigen die Schwachheit der Menschheit auf – und das unendliche Mitgefühl des gekreuzigten und wiederauferstandenen Heilandes. Die Geschichte Jakobs ist heute von höchster Wichtigkeit.
„Wie viele von uns sind in Stunden der Trübsal wie Jakob? Wir meinen die Feindeshand zu spüren und ringen zwecklos in der Dunkelheit, bis unsere Kraft dahin ist, ohne dass wir Trost und Freiheit erlangt hätten. Bei Tagesanbruch offenbarte die göttliche Berührung dem Jakob den, mit dem er gerungen hatte – den Engel des Bundes. Weinend und hilflos sank er dem ewig Liebenden an die Brust, um den Segen zu empfangen, nach dem seine Seele verlangte. Auch wir müssen lernen, dass Leiden Wohltaten sind, dass wir die Züchtigungen Gottes nicht verachten und dass wir nicht mutlos werden sollen, wenn er uns heimsucht.“ – Das bessere Leben, S. 14.
„Satan verführt viele Menschen zu der Annahme, Gott werde ihre Untreue in kleinen Dingen schon übersehen. Aber der Herr beweist durch sein Verhalten Jakob gegenüber, dass er Böses unter keinen Umständen dulden oder gutheißen kann. Alle, die ihre Sünde zu verbergen oder zu entschuldigen versuchen und sie ohne Bekenntnis und Vergebung in der Berichtführung des Himmels anstehen lassen, wird Satan überwältigen. Je höher ihr Stand und je ehrenvoller ihre Stellung ist, desto schwerer wiegt ihre Handlungsweise in Gottes Augen und desto gewisser ist der Triumph des großen Gegners.
Doch Jakobs Lebensgeschichte ist der Beweis dafür, dass Gott niemanden verwirft, der sich zwar zur Sünde verleiten ließ, aber in aufrichtiger Reue zu ihm zurückkehrt. Durch völlige Hingabe und festen Glauben erlangte Jakob, was er durch eigene Kraft nicht gewinnen konnte. Gott zeigte seinem Knecht, dass allein göttliche Wirksamkeit und Gnade den Segen verleihen konnten, den er ersehnte. So wird es denen gehen, die in der Endzeit leben. Sind sie von Gefahren umgeben und will sie Verzweiflung überkommen, sollen sie sich ausschließlich auf die Verdienste Jesu Christi verlassen. Wir können nichts aus uns selbst tun. Unserer Ohnmacht und Unwürdigkeit bewusst, müssen wir unser ganzes Vertrauen auf den gekreuzigten und auferstandenen Erlöser setzen. Wer das tut, wird nicht umkommen. Die lange Liste unserer Übeltaten ist dem ewigen Gott bekannt; diese Liste ist vollständig geführt, keines unserer Vergehen also vergessen. Er aber, der das Rufen seiner Knechte in früheren Zeiten hörte, wird auch unser gläubiges Bitten vernehmen und die Übertretungen vergeben. Er hat es verheißen, und er wird sein Wort halten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 176.
„Wenn wir einmal unsere Bitte geäußert haben, dann dürfen wir nicht nachlassen, sondern müssen wie Jakob, als er die ganze Nacht mit dem Engel rang, sagen: ‚Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.‘“ – The Signs of the Times, 15. Mai 1884
Die Sabbatschulabteilung der Generalkonferenz.