Das Ergebnis beharrlichen Gebets „Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, so ihn fürchten.“ (Psalm 103, 13.) „Irdische Eltern können mit den Schwächen und Fehlern ihrer Kinder nicht so geduldig sein, wie Gott mit denen verfährt, die er zu retten sucht.“ – Der Weg zu Christus, S. 24. Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 197-215. Sonntag, 13. September 1. Eine Zeit der Trauer a. Beschreibe, wie groß Jakobs Trauer war, als er dachte, dass Joseph tot sei, und welchen Eindruck er auf seine schuldigen Söhne hinterließ. 1. Mose 37, 33-35. „Voller Unbehagen hatten sie diese Begegnung erwartet, aber auf solche herzzerreißende Seelenqual, solchen hemmungslosen Ausbruch des Schmerzes, wie sie ihn nun mit ansehen mussten, waren sie nicht vorbereitet. [1. Mose 37, 33. zitiert.] Vergeblich suchten Söhne und Töchter ihn zu trösten. Er ‚zerriss seine Kleider und legte ein härenes Tuch um seine Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit‘. Aber auch die Zeit schien seinen Gram nicht zu lindern. ‚Ich werde mit Leid hinunterfahren zu den Toten, zu meinem Sohn‘ (1. Mose 37, 32-35), war sein Verzweiflungsruf. Die jungen Männer, entsetzt über ihre Tat, verbargen aus Furcht vor den Vorwürfen ihres Vaters das Bewusstsein ihrer Schuld, die selbst ihnen groß schien, tief im Innern.“ – Patriarchen und Propheten, S. 186. b. Was soll Kummer in uns entwickeln? Jakobus 1, 3. 4. „Gott lässt zu, dass wir in Umstände geraten, die uns prüfen, um unsere Liebe zu stärken und unser Vertrauen in ihn zu vervollkommnen … Es werden Schwierigkeiten kommen, aber sie sind ein Zeichen dafür, dass wir Kinder Gottes sind.“ – Gospel Workers (1892), S. 441 Montag, 14. September 2. In der Gnade wachsen a. Wie war der Charakter Jakobs gewachsen, seit er in der qualvollen Nacht im Gebet für sich und seine Familie in Bethel flehte? Psalm 92, 13-16. „Jakob dagegen erwählte das Erbteil des Glaubens. Er versuchte es zwar durch List und Falschheit zu erlangen, aber Gott fügte es, dass seine Sünde zugleich der Besserung diente. Und trotz allen bitteren Erfahrungen der späteren Jahre verlor Jakob weder das Ziel aus den Augen, noch traf er eine andere Wahl. Er hatte eingesehen, dass er gegen Gott stritt, als er sich mit menschlicher Geschicklichkeit den Segen sichern wollte. Aus jener Nacht des Ringens am Jabbok ging Jakob als ein anderer hervor. Sein Selbstvertrauen war zerbrochen. Fortan bemerkte man nichts mehr von der früheren Verschlagenheit. Statt von Trug und List war sein Leben nun von Klarheit und Wahrhaftigkeit gekennzeichnet. Er hatte gelernt, sich in kindlichem Vertrauen auf den Arm des Allmächtigen zu verlassen und sich in Prüfung und Leiden demütig unter den Willen Gottes zu beugen. Die unedlen Wesenszüge waren im Schmelzofen des Leidens vergangen, das echte Gold geläutert worden, bis der Glaube Abrahams und Isaaks hell aus Jakob leuchtete.“ – Patriarchen und Propheten, S. 182. b. Welches Erbe Jakobs wünscht sich Gott für unsere Familien? Jesaja 8, 16-18; 5. Mose 29, 29. „Der Vater ist in gewissem Sinn der Priester des Haushalts, er legt das Morgen- und Abendopfer auf Gottes Altar, während die Frau und die Kinder sich im Gebet und Lobpreis mit ihm vereinen. In solch einem Haushalt wird Jesus verweilen, und durch seinen belebenden Einfluss wird der Eltern freudige Erklärung in Zukunft inmitten einer erhabenen Szene vernommen werden: ‚Siehe, hier bin ich und die Kinder, die mir der Herr gegeben hat.‘ (Jesaja 8, 18.) Gerettet, gerettet, für ewig gerettet! Frei von der Verderbnis, die in der Welt durch die Lust herrscht, und durch die Verdienste Christi zu Erben der Unsterblichkeit gemacht! Ich sah, dass nur wenige Väter ihre Verantwortlichkeit erkennen. Sie haben nicht gelernt, sich selbst zu beherrschen, und ehe sie die Lektion nicht gelernt haben, werden sie kaum ihre Kinder unter Kontrolle halten können. Völlige Selbstbeherrschung wird die Familie bezaubern. Wenn diese erlangt ist, ist ein gewaltiger Sieg errungen. Dann können sie ihre Kinder Selbstbeherrschung lehren.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 571. Dienstag, 15. September 3. Die kleine Familie des Glaubens a. Was zeigt die Veränderung der Einstellung der Söhne Jakobs, als sie vor dem Herrscher Ägyptens standen (von dem sie nicht wussten, dass es Joseph war)? 1. Mose 42, 21. „In den Jahren nach der Trennung von Joseph hatten sich Jakobs Söhne in ihrem Charakter gewandelt. Sie waren neidisch und hinterlistig, grausam und rachsüchtig gewesen. Aber als sie nun in der Not auf die Probe gestellt wurden, erwiesen sie sich als selbstlos, einander treu, ihrem Vater ergeben und sogar als Männer mittleren Alters seiner Autorität untertan.“ – Patriarchen und Propheten, S. 198. „[Joseph] sah bei den Brüdern die Frucht wahrer Reue.“ – Patriarchen und Propheten, S. 204. b. Wohin wurde der ausdauernde Patriarch nach so vielen Jahren der Schwierigkeiten in seinem Leben und dem seiner Kinder am Ende berufen? 1. Mose 45, 9. 25-28. c. Wie allein konnte Jakob mit Sicherheit wissen, dass das ein Schritt war, den er gehen musste, und warum fügte der Herr es so? 1. Mose 46, 1-5; Psalm 103, 13. „Abraham war eine Nachkommenschaft verheißen worden, die zahllos wie die Sterne sein sollte. Aber bis dahin war das erwählte Volk nur langsam gewachsen. Und das Land Kanaan war gerade jetzt kein Boden, auf dem sich ein Volk der Verheißung entsprechend hätte entwickeln können. Es war im Besitz mächtiger heidnischer Stämme, die erst ‚nach vier Menschenaltern‘ (1. Mose 15, 16) vertrieben werden sollten. … Und vermischten sie sich mit den Kanaanitern, gerieten sie in Gefahr, zur Abgötterei verführt zu werden. In Ägypten aber waren die Bedingungen zur Erfüllung der göttlichen Absicht gegeben. Dort stand ihnen ein gut bewässerter, fruchtbarer Teil des Landes offen und bot günstige Gelegenheit für ihr schnelles Wachstum. Und die Abneigung, der sie auf Grund ihrer Beschäftigung begegnen mussten – ‚denn alle Viehhirten sind den Ägyptern ein Gräuel‘ (1. Mose 46, 34) –, würde ihnen helfen, ein abgesondertes, für sich lebendes Volk zu bleiben und sich vom Götzendienst Ägyptens fernzuhalten.“ Patriarchen und Propheten, S. 206. Mittwoch, 16. September 4. Gesegnete Momente a. Beschreibe das Wiedersehen Jakobs und Josephs. 1. Mose 46, 28-30. „Als sie Ägypten erreichten, zogen sie sofort in das Land Gosen. Dorthin kam Joseph in seinem Staatswagen in Begleitung fürstlichen Gefolges. Aber vergessen waren gleich der Prunk seiner Umgebung und die Würde seiner Stellung. Ihn erfüllte nur ein Gedanke, nur ein Verlangen bewegte sein Herz. Als er die Reisenden herankommen sah, konnte er seine sehnsüchtige Liebe, die er so viele Jahre hatte unterdrücken müssen, nicht mehr bezwingen. Er sprang vom Wagen und lief seinem Vater entgegen, um ihn zu begrüßen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 206. b. Beschreibe das Treffen zwischen Jakob und dem König. 1. Mose 47, 7-10. „Der Patriarch war ein Fremdling an Königshöfen, aber inmitten großartiger Landschaften hatte er mit einem Mächtigeren Umgang gehabt. Und so erhob er jetzt im Bewusstsein seiner Überlegenheit die Hände und segnete Pharao.“ – Patriarchen und Propheten, S. 207. c. Wie war die Erfahrung Jakobs in Ägypten? 1. Mose 47, 27. 28. „Bei der ersten Begrüßung Josephs hatte Jakob gesprochen, als ob er nach dem erfreulichen Ende seiner langen Angst und Sorge bereitwillig sterben wolle. Aber ihm waren noch siebzehn Jahre in der friedlichen Zurückgezogenheit Gosens vergönnt. Diese Jahre standen in glücklichem Gegensatz zu den vorangegangenen. Er erlebte an seinen Söhnen Beweise wahrer Reue und verstand, dass seine Familie hier von allen Bedingungen umgeben war, die für die Entwicklung zu einem großen Volk notwendig waren. Aber im Glauben hielt er fest an der sicheren Verheißung einer künftigen Niederlassung in Kanaan. Man umgab ihn mit allen Zeichen der Liebe und Verehrung, die der erste Minister Ägyptens ihm erweisen konnte. So verbrachte er, innerlich glücklich, in der Gesellschaft des so lange verloren geglaubten Sohnes ruhige, friedliche Lebensjahre.“ – Patriarchen und Propheten, S. 208. d. Welche ernsthafte Bitte zeigt, trotz seiner angenehmen Zeit in Ägypten, wie groß sein Wunsch war, auf Gottes Verheißungen zu vertrauen? 1. Mose 47, 29-31. Donnerstag, 17. September 5. Auf die Zukunft blicken a. Was zeigt Jakobs prophetisches Urteilsvermögen in Bezug auf die Söhne Josephs? Hebräer 11, 21; 1. Mose 48, 8. 9. 17-19. b. Wie sollte sich diese Prophezeiung bald erfüllen? 4. Mose 1, 33-35; 2, 21. 24; 5. Mose 33, 16. 17. c. Wie soll uns die Erfahrung Jakobs und seiner Söhne heute motivieren? Römer 12, 1. 2. „Die Macht des Bösen in [Jakobs] Wesen war gebrochen; sein Charakter war umgewandelt … Jakob bestätigte die erhaltende Kraft Gottes, als er einen Rückblick auf sein Leben warf: Für ihn war er ‚der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, der Engel, der mich erlöset hat von allem Übel‘. (1. Mose 48, 15. 16.) Dieselbe Erfahrung wiederholt sich in der Geschichte der Söhne Jakobs – Sünde zieht Vergeltung nach sich, und Buße zeitigt die Frucht der Gerechtigkeit zum Leben. Gott hebt seine Gesetze nicht auf. Er wirkt ihnen nicht entgegen. Das Werk der Sünde macht er nicht ungeschehen. Aber er formt um. Durch seine Gnade bringt auch der Fluch noch Segen hervor.“ – Erziehung, S. 135. Freitag, 18. September Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Was mag der wahre Grund für die Schwierigkeiten sein, in denen ich mich zurzeit befinde? 2. Beschreibe den Plan Gottes für die Väter heute. 3. Warum war Ägypten ein passender Ort für das Volk Gottes, aber nur vorübergehend? 4. Was sollte ich von der Sichtweise Jakobs lernen, als er für kurze Zeit in Ägypten lebte? 5. Wie können eigensinnige Mitglieder meiner Familie sich verändern, so wie es in Jakobs Familie geschah? |