Das Lamm sehen „Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ (Jesaja 53, 5.) „Schau auf das Kreuz auf Golgatha! Sieh, wie das königliche Opfer um deinetwillen leidet!“ – That I May Know Him, S. 65. Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 2, S. 201-216. Sonntag 23. Oktober 1. Die Zunge des Lehrers a. Wie können wir so mit anderen sprechen, wie Jesus es tat? Jesaja 50, 4. 5. „Von Natur sind wir selbstvertrauend und starrsinnig. Aber wenn wir die Lehren lernen, welche Christus uns lehren will, so werden wir Teilhaber seiner Natur und leben hinfort sein Leben. Das wunderbare Vorbild Christi, die unvergleichliche Zärtlichkeit, mit welcher er auf die Gefühle anderer einging, indem er mit den Weinenden weinte und sich mit den Fröhlichen freute, müssen einen tiefen Eindruck auf den Charakter aller machen, welche in Aufrichtigkeit ihm nachfolgen... Überall um uns herum sind betrübte Seelen, hier und da, überall können wir sie finden. Lasst uns diese Leidenden aufsuchen und ein Wort zur rechten Zeit reden, um ihre Herzen zu trösten. Lasst uns stets Kanäle sein, durch welche das erquickende Wasser des Mitgefühls fließt. In unserem ganzen Verkehr sollten wir stets daran gedenken, dass es in der Erfahrung anderer Kapitel gibt, die vor sterblichen Augen verschlossen sind. Auf den Blättern der Erinnerung befinden sich traurige Ereignisse, welche sorgfältig vor neugierigen Blicken gehütet werden. Dort sind lange, harte Kämpfe mit schwierigen Verhältnissen eingetragen, vielleicht Schwierigkeiten in der Familie, welche von Tag zu Tag den Mut, das Vertrauen und den Glauben schwächen. Seelen, die den Kampf des Lebens im Übermaß kämpfen müssen, mögen durch kleine Aufmerksamkeiten gestärkt und ermutigt werden, welche nur eine liebevolle Anstrengung kosten. Für solche ist der feste, hilfreiche Druck der Hand durch einen treuen Freund mehr wert als Gold oder Silber. Freundliche Worte sind so willkommen wie das Lächeln der Engel.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 161. 162. Montag 24. Oktober 2. Eine Szene, die wir betrachten müssen a. Was erlitt Christus für uns? Warum tat er das? Jesaja 50, 6; 52, 13-15. „Der Sohn Gottes … ertrug Beschimpfungen, Spott und schändliche Schmähungen, bis seine Gestalt hässlicher (war) denn anderer Leute und sein Ansehen denn der Menschenkinder (Jesaja 52, 14). Wer kann die Liebe begreifen, die sich hier offenbart! Mit Verwunderung und Kummer blickten die Engelscharen auf ihn, der die Majestät des Himmels gewesen war und die Krone der Herrlichkeit getragen hatte, wie er nun die Dornenkrone trug – ein Blutopfer, dem Toben eines rasenden Pöbels, der durch Satans Zorn zu irrer Wut angefeuert wurde, schutzlos preisgegeben. Schaut auf den geduldig leidenden Erlöser! Auf seinem Haupt trägt er die Dornenkrone. Sein Herzblut fließt aus jeder verletzten Ader. Und all das als Folge der Sünde! Nichts als ewige Erlöserliebe, die uns immer ein Geheimnis bleiben wird, konnte Christum veranlassen, seine Ehre und die Herrlichkeit des Himmels aufzugeben und in eine sündige Welt zu kommen, um von denen, die er zu retten kam, verachtet, geschmäht und verworfen zu werden und schließlich am Kreuz zu sterben.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 207. 208. „Stolz und Selbstvergötterung gedeihen nicht mehr in einer Seele, der das Geschehen auf Golgatha in lebendiger Erinnerung ist.“ – Das Leben Jesu, S. 660. b. Beschreibe das Aussehen Jesu, wie es dem Propheten Jesaja gezeigt wurde. Jesaja 53, 2. Warum wurden viele von seinem einfachen Aussehen abgestoßen? „Weltliche Freundschaften fesseln und blenden die Sinne so sehr, dass Frömmigkeit, Gottesfurcht und Ergebenheit keine Kraft mehr haben, den Menschen standhaft zu halten. Das demütige und anspruchslose Leben Christi erscheint ganz und gar reizlos. Für viele, die behaupten, Söhne und Töchter Gottes zu sein, ist Jesus, die Majestät des Himmels, ‚eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit‘ (Jesaja 53, 2).“ – Ein glückliches Heim, S. 318. „Das prophetische Wort sagte, Christus würde wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich erscheinen. [Jesaja 53, 2. 3 zitiert.] Dieses Kapitel sollten wir studieren. Hier wird Christus als Lamm Gottes dargestellt. Diejenigen, die sich in Stolz erheben, deren Seele von Eitelkeit erfüllt ist, sollten dieses Bild ihres Erlösers betrachten und sich im Staub demütigen. Das ganze Kapitel sollten wir auswendig lernen. Sein Einfluss wird die von Sünde befleckte Seele, die voller Selbsterhöhung ist, zu Demut führen.“ – The Youth’s Instructor, 20. Dezember 1900. Dienstag 25. Oktober 3. Der Allerverachtetste und Unwerteste a. Wie reagieren viele auf die Liebe Jesu? Jesaja 53, 3. Was hat er für uns ertragen? Verse 4. 5. „Durch ein ungeheures Opfer und durch unsagbare Leiden hat unser Heiland für uns die Erlösung vollbracht. Er war in dieser Welt, wurde nicht geachtet und blieb unbekannt. Durch seine unermessliche Herablassung und Erniedrigung wollte er den Menschen erhöhen, damit er ewige Ehre und immerwährende Freuden in den himmlischen Höfen erlangen sollte. Während der dreißig Jahre, die er auf Erden lebte, wurde ihm unsagbare Pein zugefügt. Der Weg von der Krippe bis nach Golgatha wurde von Kummer und Sorge überschattet. Er war ein Mensch der Schmerzen und kannte das Leid. Das Herzeleid, das er ertragen musste, kann keine menschliche Sprache beschreiben. Er hätte wohl sagen mögen: ‚Schauet doch und sehet, ob irgendein Schmerz sei wie mein Schmerz.‘ (Klagelieder 1, 12.) Er hasste die Sünde über alle Maßen. Doch nahm er die Sünden der ganzen Welt auf sich. Als Schuldloser trug er die Strafe der Schuldigen. Obwohl er unschuldig war, opferte er sich anstelle des Sünders. Die göttliche Seele des Erlösers der Welt wurde mit der Schuld jeder einzelnen Sünde belastet. Die sündigen Gedanken, die sündigen Worte und Taten aller Söhne und Töchter Adams wurden ihm zur Last gelegt, denn er stand anstelle der Menschheit. Die Übertretungen der Menschen haben seine Seele verwundet und zerschlagen, obwohl es nicht seine Sündenschuld war. Er, der von keiner Sünde wusste, wurde für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 320. 321. „Wie wenige haben auch nur eine Ahnung von dem Leid und Schmerz, die das Herz des Sohnes Gottes während seinen dreißig Jahren auf dieser Erde zerrissen!“ – That I May Know Him, S. 66. „Der Sohn Gottes wurde um unseretwillen verachtet und abgelehnt. Kannst du angesichts des Kreuzes, wenn du im Glauben die Leiden Christi siehst, noch die Geschichte deiner Leiden und Prüfungen erzählen? Kannst du in deinem Herzen Rache an deinen Feinden planen, wenn das Gebet Christi über seine blassen und zitternden Lippen für seine Spötter und Mörder bittet: ‚Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun‘ (Lukas 23, 34)? … Wir dürfen nicht vor der Tiefe der Demütigung zurückschrecken, der Gottes Sohn ausgesetzt war, um uns aus dem Verderben und der Gefangenschaft der Sünde zu befreien und uns zu seiner Rechten zu setzen. … Es ist höchste Zeit, dass wir die letzten kostbaren Stunden unserer Bewährungszeit dem Waschen unserer Charakterkleider widmen und sie im Blut des Lammes weiß machen, so dass wir uns unter der weiß gekleideten Schar befinden können, die sich mit ihm um den großen weißen Thron versammelt.“ – That I May Know Him, S. 65. Mittwoch 26. Oktober 4. Das klaglose Opfer a. Was sollten wir daraus lernen, wie Jesus auf die Beschimpfungen reagierte, mit denen er bei der Kreuzigung überschüttet wurde? Jesaja 53, 6-9; 1. Petrus 2, 19-24. „Wir sollten unseren Platz am Fuß des Kreuzes in demütiger Buße einnehmen. Wir können Demut und Sanftmut lernen, wenn wir den Berg Golgatha besteigen, das Kreuz erblicken und sehen, wie unser Heiland, der Sohn Gottes, für die Gerechten und die Ungerechten qualvoll stirbt. Seht, wie er, der mit einem Wort Scharen von Engeln zur Hilfe rufen könnte, dem Spott, dem Hohn, der Verachtung und dem Hass ausgesetzt ist. Er gibt sich als Opfer für die Sünde hin. Wenn er gescholten wurde, drohte er nicht; wenn er falsch beschuldigt wurde, sprach er kein Wort. Er betete am Kreuz für seine Mörder. Er starb für sie. Er zahlte einen unendlichen Preis für jeden von ihnen. Er möchte nicht einen verlieren, den er so teuer erkauft hat. Er bietet sich ohne einen Laut dar, um sich schlagen und strafen zu lassen. Und dieses klaglose Opfer ist der Sohn Gottes. Sein Thron währet ewiglich und sein Königreich wird nicht vergehen.“ – That I May Know Him, S. 65. „In seiner Menschlichkeit war Christus weitaus größeren Versuchungen ausgesetzt, wurde so viel stärker und länger vom Bösen geprüft als der Mensch, wie seine Natur höher war als die eines Menschen. Es ist eine tiefe geheimnisvolle Wahrheit, dass Christus auf die stärkste Weise mit der Menschheit verbunden ist. Die bösen Werke, bösen Gedanken und bösen Worte jedes Sohnes und jeder Tochter Adams bedrücken seine göttliche Seele. Die Sünden der Menschen verlangten Vergeltung von ihm, denn er war zum Stellvertreter des Menschen geworden und hatte die Sünden der Welt auf sich genommen.“ – That I May Know Him, S. 66. b. Was war der himmlische Zweck der Menschwerdung Christi? Jesaja 53, 10. „Die Majestät des Himmels hatte nicht Gefallen an sich selbst. Was immer er tat, diente zur Erlösung des Menschen. In seiner Gegenwart konnte die Selbstsucht mit all ihren Formen nicht bestehen. Er nahm unsere Natur auf sich, um an unserer statt zu leiden und sich als Sündopfer darzubringen. Er wurde von Gott geschlagen und gemartert, um uns vor dem Schlag zu verschonen, den wir um der Übertretung des Gesetzes Gottes willen verdient hatten. Durch das Licht, das vom Kreuz schien, beabsichtigte Christus alle Menschen zu sich zu ziehen. Sein menschliches Herz war mit Schmerz über die menschliche Rasse erfüllt. Seine Arme waren ausgebreitet, sie anzunehmen. Er lud alle ein, zu ihm zu kommen. Sein Erdenleben war ein fortwährender Akt der Selbstverleugnung und Herablassung.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 454. Donnerstag 27. Oktober 5. Ein Denkanstoß a. Was brachte Christus dazu, solch einen schändlichen Tod zu sterben? Jesaja 53, 11. 12. „Der anbetungswürdige Erlöser … starb nicht wie ein Held in den Augen der Welt: überhäuft mit Ehren, wie Männer auf dem Schlachtfeld. Er starb wie ein verurteilter Verbrecher, hängend zwischen Himmel und Erde. Er starb einen langsamen Tod in Schande, dem Gespött und Hohn einer gemeinen, blutrünstigen, ruchlosen Volksmasse ausgesetzt … All diese Erniedrigung der Majestät des Himmels geschah für den schuldigen, verurteilten Menschen. Er ging in seiner Erniedrigung tiefer und tiefer, bis es keine tieferen Tiefen mehr gab, zu denen er hinabsteigen konnte, um den Menschen aus seiner sittlichen Verderbnis emporzuheben. All dies geschah für euch.“ – That I May Know Him, S. 68. b. Zu welcher Betrachtung sollte uns diese erstaunliche Erniedrigung führen? Hebräer 2, 3. 14. 15. „Wie sündig oder schuldig du auch sein magst, du bist berufen und auserwählt worden. ‚Nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch.‘ (Jakobus 4, 8.) Niemand wird gegen seinen Willen gedrängt werden, zu Jesus Christus zu kommen. Die Majestät des Himmels, der eingeborene Sohn des wahren und lebendigen Gottes bereitete den Weg, damit du zu ihm kommen kannst, indem er sein Leben als Opfer am Kreuz auf Golgatha gab. Obwohl er all dies für dich erlitt, ist er zu rein und zu gerecht, um Ungerechtigkeit anzusehen. Auch das darf dich aber nicht von ihm fernhalten, denn er sagt: ‚Ich bin gekommen, zu rufen die Sünder zur Buße, und nicht die Gerechten.‘ (Markus 2, 17.)“ – Fundamentals of Christian Education, S. 251. 252. Freitag 28. Oktober Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Was müssen wir lernen, um ein größerer Segen für andere zu sein? 2. Wie wird es sich auf uns auswirken, wenn wir Jesaja 53 auswendig lernen? 3. Was werden wir nicht tun können, wenn wir die Leiden Jesu am Kreuz betrachten? 4. Warum blieb Jesus am Kreuz still, mit Ausnahme der Gebete für seine Feinde? 5. Wie können wir zeigen, dass wir schätzen, was Jesus für uns getan hat? |