2. Lektion Sabbat, den 14. Oktober 2017


Das Sündenproblem

„Sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten.“ (Römer 3, 23).

„Die ganze menschliche Familie hat das Gesetz Gottes übertreten, und als Übertreter des Gesetzes ist der Mensch hoffnungslos verloren. Er ist der Feind Gottes und hat keine Kraft, Gutes zu tun.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 319.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 24-39.

Sonntag 8. Oktober

1. Die Absicht Gottes für die Menschheit

a. Nach wessen Bildnis wurden Adam und Eva geschaffen, und zu welchem Zweck? 1. Mose 1, 26. 27. 31; Jesaja 43, 7.


„Als Adam aus des Schöpfers Hand hervorging, wies er an Leib, Seele und Geist eine Ähnlichkeit mit seinem Bildner auf. ‚Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde‘ (1. Mose 1, 27), und es war seine Absicht, dass der Mensch, je länger er lebte, desto völliger dieses Bild offenbaren, desto vollkommener die Herrlichkeit des Schöpfers widerspiegeln sollte. Alle seine Anlagen waren entwicklungsfähig; ihr Umfang und ihre Stärke sollten ständig zunehmen.“ – Erziehung, S. 12.

b. Was umgab unsere ersten Eltern als Zeichen ihrer Reinheit, obwohl sie keine gefertigten Kleider trugen? Psalm 104, 1. 2. Vergleiche mit 2. Mose 34, 29.

„Das sündlose Paar trug keine Kleidung. Ein Lichtgewand, wie es auch die Engel tragen, umgab sie.“ – Patriarchen und Propheten, S. 21. 22.
„Die ersten Eltern des Menschengeschlechts trugen dieses weiße Gewand der Unschuld, als Gott ihnen das heilige Eden als Wohnstatt zuwies. Sie lebten in völliger Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, und ihre Liebe und Zuneigung galt uneingeschränkt ihrem himmlischen Vater. Ein wunderbar sanftes Licht, das Licht Gottes, umhüllte das heilige Urpaar. Dieses Lichtgewand war ein Symbol ihrer Unschuld und hätte sie auch hinfort bekleidet, wären sie Gott treu geblieben.“ – Christi Gleichnisse, S. 223.

Montag 9. Oktober

2. Eine Liebesprüfung

a. In welchem Sinn waren unsere ersten Eltern frei, ihren von Gott bestimmten Zweck zu erfüllen? 5. Mose 30, 19.


„Obwohl unsere ersten Eltern unschuldig und heilig erschaffen worden waren, bestand die Möglichkeit, dass sie Unrechtes taten. Gott schuf sie als sittlich freie Wesen, die in der Lage waren, die Weisheit und Güte seines Charakters und die Gerechtigkeit seiner Forderungen zu würdigen, und die die uneingeschränkte Freiheit hatten, gehorsam zu sein oder nicht. …
Gott stellte den Menschen unter das Gesetz, das war die unerlässliche Bedingung seines Daseins. Er war Untertan der Herrschaft Gottes, und kein Reich kann ohne Gesetz bestehen. Gott konnte den Menschen so erschaffen, dass er unfähig gewesen wäre, sein Gesetz zu übertreten. Er hätte Adams Hand von der verbotenen Frucht zurückhalten können. Aber dann wäre der Mensch kein freies, sittlich handelndes Wesen, sondern nur ein Automat. Ohne die Freiheit der Wahl wäre sein Gehorsam erzwungen und eine Charakterentwicklung unmöglich gewesen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 24. 25.

b. Vor welche Treueprüfung wurden unsere ersten Eltern gestellt? 1. Mose 2, 16. 17.

„Als Adam und Eva in diesen schönen Garten gesetzt wurden, hatten sie alles, was sie sich zum Glücklichsein wünschen konnten. Doch der allweise Gott hatte beschlossen, ihre Treue auf die Probe zu stellen, bevor er sie ewig bewahren konnte. Sie besaßen sein Wohlwollen; er sprach mit ihnen und sie mit ihm. Dennoch wurde das Böse nicht aus ihrer Reichweite entfernt. Satan wurde erlaubt, sie zu versuchen. Hätten sie die Prüfung bestanden, hätten sie für ewige Zeiten das Wohlwollen Gottes und der himmlischen Engel besessen.“ – Die Geschichte der Erlösung, S. 21.

c. Beschreibe, wie unsere ersten Eltern Gott untreu wurden. 2. Korinther 11, 3; 1. Mose 3, 1-6.

„Satan täuschte dem heiligen Paar vor, es könne durch die Übertretung des göttlichen Gesetzes nur gewinnen. Hören wir heutzutage nicht ähnliche Beweisgründe? Viele reden von der Engstirnigkeit derer, die Gottes Gebote befolgen, während sie selber weitherzigere Anschauungen und infolgedessen größere Freiheiten hätten. Klingt das nicht wie ein Echo der Stimme aus Eden: An dem Tage, da ihr davon esset – das heißt, da ihr Gottes Gebot übertretet –, werdet ihr sein wie Gott?“ – Patriarchen und Propheten, S. 31.

Dienstag 10. Oktober

3. Die Sünde und ihre Folgen

a. Wie wird der tatsächliche Akt der Sünde in der Bibel definiert? 1. Johannes 3, 4.


„Unsere einzige Auslegung der Sünde entnehmen wir dem Worte Gottes: Sie ist ‚Übertretung des Gesetzes‘, sie ist die Ausübung eines Grundsatzes, der mit dem großen Gesetz der Liebe, das die Grundlage der göttlichen Regierung bildet, in Feindschaft steht.“ – Der große Kampf, S. 496.

b. Welche tragischen Folgen erlitt die Menschheit aufgrund ihrer Sünde? 1. Mose 3, 19. 23; Römer 5, 12.

„Es war nicht Gottes Wille, dass das sündlose Paar etwas vom Bösen erfahren sollte. Freigebig hatte er ihnen Gutes gewährt und das Böse vorenthalten. Aber gegen sein Wort hatten sie von dem verbotenen Baum gegessen und würden es ihr Leben lang tun, damit aber auch die Kenntnis des Bösen behalten. Von nun an würde das Menschengeschlecht von Satan angefochten werden. Statt Freude an der Arbeit, wie Gott es wünschte, sollten Sorge und Mühsal, Enttäuschung, Kummer, Schmerz und schließlich der Tod ihr Los sein.“ – Patriarchen und Propheten, S. 36.

c. Welche weiteren Auswirkungen hatte der Sündenfall auf die Natur jedes menschlichen Wesens? Römer 3, 12; 7, 14. 18; 8, 7.

„Nach ihrer Sünde [wurden] Adam und Eva … abgewiesen mit der Begründung, ihre Natur sei durch die Sünde so verderbt, dass sich ihre Widerstandskraft gegen den Bösen verringert habe und sie ihm deshalb umso leichteren Zugang gewährt hätten. In ihrer Unschuld hatten sie der Versuchung nachgegeben. Im Bewusstsein ihrer Schuld würden sie noch weniger Kraft haben, rechtschaffen zu bleiben.“ – Patriarchen und Propheten, S. 38.
„Die Folge des Genusses vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen tritt in jedes Menschen Erfahrung zutage. Zu seiner Natur gehört ein Hang zum Bösen, ein Drang, dem er ohne Hilfe nicht widerstehen kann.“ – Erziehung, S. 25.
„Von sich aus ist der Mensch unfähig, Sünde wahrzunehmen, unfähig, die göttliche Natur richtig zu schätzen oder sich zu eigen zu machen. Würde sie in seine Reichweite gebracht, so wäre nichts in ihr, das in seinem natürlichen Herzen das Verlangen danach wecken könnte.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 359.

Mittwoch 11. Oktober

4. Kleider aus Feigenblättern

a. Womit versuchten Adam und Eva ihre Blöße zu bedecken, nachdem sie erkannt hatten, dass sie ihre Unschuld und das Licht, das sie symbolisierte, verloren hatten? 1. Mose 3, 7. 8 (vergleiche mit Offenbarung 3, 17).


„Doch als die Sünde Eingang fand, lösten [unsere ersten Eltern] ihre Verbindung zu Gott, und das Licht, das sie umgeben hatte, verschwand. Nackt und voll Scham versuchten sie, die Himmelsgewänder durch einen Schurz aus Feigenblättern zu ersetzen.“ – Christi Gleichnisse, S. 223.

b. In welchem geistlichen Sinn haben Sünder seit dem Sündenfall Schürzen aus Feigenblättern für sich geflochten? Römer 10, 3.

„Genau dasselbe tun alle Übertreter des Gesetzes Gottes seit den Tagen Adams und Evas, auch sie flechten ‚Feigenblätter‘ zusammen, um ihre Nacktheit, eine Folge ihrer Versündigung, zu bedecken. Sie tragen selbst gefertigte Gewänder, das heißt, durch eigene Werke wollen sie ihre Sünden bedecken und sich Gott angenehm machen.“ – Christi Gleichnisse, S. 223.

c. Welche Täuschung lässt uns denken, dass wir uns selbst vor Gott annehmbar machen können? Jeremia 17, 9; Jesaja 64, 5.

„Viele täuschen sich hinsichtlich ihres Herzenszustandes. Sie erkennen nicht, dass das natürliche Herz sehr trügerisch und äußerst sündhaft ist. Sie hüllen sich in ihre eigene Gerechtigkeit ein und geben sich mit ihrem eigenen menschlichen Charakter zufrieden. Wie tragisch werden sie jedoch vergehen, wenn sie den göttlichen Standard nicht erreichen; denn aus eigener Kraft können sie die Forderungen Gottes nicht erfüllen. …
Die ganze menschliche Familie hat das Gesetz Gottes übertreten, und als Übertreter des Gesetzes ist der Mensch hoffnungslos verloren. Er ist der Feind Gottes und hat keine Kraft, Gutes zu tun. ‚Denn fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht.‘ (Römer 8, 7.)“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 319.

Donnerstag 12. Oktober

5. Die ganze Welt ist vor Gott schuldig

a. Wie hat die ganze Welt es versäumt, Gottes ursprüngliche Absicht zu erfüllen? Römer 3, 23.

b. Welchem Zweck dient das Gesetz Gottes als Maßstab der Gerechtigkeit? Römer 3, 19. 20; Galater 3, 24.


„Das Gesetz steht fest, und die Gerechtigkeit weist den Sünder deutlich auf seine heiligen Gebote hin. Das Gesetz ist nicht dafür zuständig, den Sünder zu retten, sondern ihn zu verdammen; es soll ihn nicht begnadigen, sondern verurteilen. Es kann nicht geändert werden, um dem Menschen in seinem gefallenen Zustand zu entsprechen. Wie kann die Gerechtigkeit Gottes also befriedigt und seine Gunst erworben werden? Nicht durch Werke, ‚darum dass kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor ihm gerecht sein kann‘. Der Sünder kann aus eigener Kraft die Anforderungen Gottes nicht erfüllen.“ – The Signs of the Times, 31. Juli 1901.

c. Welche Frage haben Sünder seit dem Sündenfall gestellt, und was ist die einzige Antwort darauf? Hiob 9, 2; 25, 4-6; Johannes 1, 29.

„In jeder Versammlung gibt es unzufriedene Seelen. Sie möchten jeden Sabbat davon hören, wie ihnen geholfen werden kann, wie sie gerettet und wie sie Christen werden können. Das Wichtigste, das sie wissen müssen, ist: Wie kann ein Sünder vor Gott gerechtfertigt werden? Der Weg der Erlösung muss ihnen in aller Einfachheit gezeigt werden. Erhöht Jesus als die einzige Hoffnung für den Sünder.“ – The Review and Herald, 7. Oktober 1909.

Freitag 13. Oktober

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Mit welcher Absicht schuf Gott den Menschen?
2. Warum war es wichtig, der Menschheit zu erlauben, sich für oder gegen den Dienst Gottes zu entscheiden?
3. Welchem sündigen Zustand unterliegen wir alle, außer Gott selbst?
4. Wie kann ich die Schuld auf mich laden, Gewänder aus Feigenblättern für mich selbst zu flechten?
5. In wem allein kann ich Hoffnung für meinen sündigen Zustand finden?

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