10. Lektion Sabbat, den 8. Dezember 2018


Eine Lehre vom Weinstock

„Darin wird mein Vater geehrt, dass ihr viel Frucht bringet und werdet meine Jünger.“ (Johannes 15, 8.)

„Gott will die Heiligkeit, die Güte und das Erbarmen seines Wesens durch uns offenbaren. Dennoch gebietet Jesus den Jüngern nicht, danach zu trachten, Frucht zu bringen; er sagt ihnen nur, in ihm zu bleiben.“ – Das Leben Jesu, S. 677.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 673-677.

Sonntag 2. Dezember

1. Ich bin der rechte Weinstock

a. Welches Bild nutzte Jesus, um die geistliche Beziehung zwischen sich, dem Vater und den Jüngern zu beschreiben? Johannes 15, 1.

„Christus nutzte das Bild des Weinstocks, damit wir uns an seine kostbaren Lehren erinnern können, wenn wir diesen sehen. Die Natur ist ein Spiegel des Göttlichen, wenn sie richtig gedeutet wird.
Christus deutete auf den Weinstock und seine Reben: Ich gebe euch diese Lehre, damit ihr meine Beziehung zu euch sowie eure Beziehung zu mir verstehen könnt.“ – The Upward Look, S. 182.

b. Welche biblische Bedeutung wurde mit dem Weinstock verbunden? Psalm 80, 9. 10.

„Die Juden hatten den Weinstock stets als die edelste aller Pflanzen betrachtet; sie nahmen ihn als Sinnbild alles dessen, was stark, herrlich und fruchtbar war. Israel selbst war als ein Weinstock dargestellt worden, den Gott in dem verheißenen Lande gepflanzt hatte. Die Juden gründeten die Hoffnung ihres Heils auf die Tatsache, dass sie mit Israel verbunden waren; aber Jesus sagte: ‚Ich bin der rechte Weinstock.‘ Glaubt nicht, dass ihr durch die Verbindung mit Israel Teilhaber des göttlichen Lebens und Erben seiner Verheißung werdet; durch mich allein wird geistliches Leben empfangen.“ – Das Leben Jesu, S. 674.

Montag 3. Dezember

2. Mein Vater ist der Weingärtner

a. Was lehrt uns der Weinstock über Christus hinsichtlich der Abhängigkeit? Johannes 5, 19; 14, 10.

„Statt die anmutige Palme, die stattliche Zeder oder die starke Eiche für seinen Vergleich heranzuziehen, wies der Herr auf den Weinstock mit den sich anklammernden Ranken und verglich sich mit ihm. Palmen, Zedern und Eichen stehen allein; sie brauchen keine Stütze. Der Wein aber rankt sich am Spalier entlang und strebt dadurch himmelwärts. So war Christus als Mensch von der göttlichen Macht abhängig.“ – Das Leben Jesu, S. 674.

b. Wie zuversichtlich war Christus, dass sein Vater all seine Bedürfnisse erfüllen würde? Johannes 5, 30; 1. Petrus 5, 7.

„So weitgehend hatte Christus sein Ich aufgegeben, dass er selber keine Pläne machte. Er unterwarf sich bereitwillig den Plänen, die Gott mit ihm vorhatte und die der Vater ihm Tag für Tag enthüllte.“ – Das Leben Jesu, S. 194.
„Als Jesus geweckt wurde, um dem Sturm zu begegnen, bewies er vollkommene Ruhe und Sicherheit. Wort und Blick verrieten nicht eine Spur von Furcht; denn sein Herz war frei davon. Nicht weil er im Bewusstsein der göttlichen Allmacht sich sicher fühlte, nicht als Herr der Erde, des Himmels und der Meere bewahrte er diese Ruhe; jene Macht hatte er niedergelegt, denn er sagte: ‚Ich kann nichts von mir selber tun.‘ (Johannes 5, 30.) Er vertraute aber der Macht seines Vaters; er ruhte im Glauben – im Glauben an die Liebe und Fürsorge Gottes. Die Macht des Wortes, die den Sturm stillte, war die Macht Gottes.“ – Das Leben Jesu, S. 326. 327.

c. Was können wir vom Weinstock über den Charakter des Vaters lernen? Jesaja 27, 2. 3.

„Auf Palästinas Hügeln hatte der himmlische Vater diesen guten Weinstock gepflanzt, und er selbst war der Weingärtner. Viele wurden durch die Schönheit dieses Weinstockes angezogen und bekannten, er sei himmlischen Ursprungs. Nur den Führern Israels erschien er wie eine Wurzel auf dürrem Erdreich. Sie nahmen die Pflanze, beschädigten sie und zertraten sie unter ihren unheiligen Füßen in der Hoffnung, sie für immer zu vernichten; doch der himmlische Weingärtner ließ das edle Reis nicht aus dem Auge. Nachdem die Menschen glaubten, es vernichtet zu haben, nahm er es und verpflanzte es auf die andere Seite der Mauer. So war der Weinstock nunmehr nicht länger sichtbar, und er blieb den zerstörenden Angriffen der Menschen entzogen. Aber seine Reben hingen über die Mauer und wiesen wiederum auf den Weinstock.“ – Das Leben Jesu, S. 674.

Dienstag 4. Dezember

3. Ihr seid die Reben

a. Was benötigt jede Rebe, um zu wachsen und Früchte zu bringen? Johannes 15, 5.


„Nur die Ausübung persönlichen Glaubens kann diese geistliche Beziehung begründen. Diesen Glauben müssten wir über alles stellen, uns ganz auf ihn verlassen und durch ihn geheiligt werden. Unser Wille muss dem göttlichen Willen völlig unterstellt werden. Unsere Gefühle, Wünsche, Interessen und Ehre sollen gleichbedeutend sein mit dem Gedeihen des Königreiches Christi und der Ehre seiner Sache, da uns ständig seine Gnade zuteilwird und Christus unseren Dank dafür entgegennimmt.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 239. 240.
„Eine Verbindung mit Christo durch lebendigen Glauben ist von Dauer. Jede andere Verbindung vergeht. Christus hat uns zuerst erwählt. Er bezahlte einen unermesslichen Preis für unsere Erlösung. Der wahre Gläubige erwählt Christum als Erstes, Letztes und Bestes von allem. Aber diese Vereinigung kostet uns etwas. Sie ist ein Verhältnis äußerster Abhängigkeit, das von einem stolzen Wesen eingegangen werden muss. Alle, die zu diesem Verhältnis bereit sind, müssen ihr Bedürfnis des versöhnenden Blutes Christi spüren. Ihr Herz muss umgestaltet werden. Sie müssen ihren eigenen Willen dem Willen Gottes unterwerfen. Es wird ein Kampf mit äußerlichen und inneren Widerständen sein. Es muss ein schmerzliches Werk sowohl des Loslösens als auch neuer Bindungen stattfinden. Stolz, Selbstsucht, Eitelkeit, Weltlichkeit – die Sünde in all ihren Formen – müssen überwunden werden, wenn wir eine Verbindung mit Christo eingehen wollen. Der Grund, weshalb viele das christliche Leben so beklagenswert hart finden, weshalb sie so wankelmütig, so wetterwendisch sind, ist der, dass sie versuchen, sich an Christum zu binden, ohne sich vorher von diesen gehegten Götzen getrennt zu haben.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 241. 242.

b. Wie weilt Christus in uns? Johannes 15, 7; 14, 16-18. 23.

„Christus bleibt in den Gläubigen durch sein Wort. Das ist die gleiche lebendige Verbindung, wie sie durch das Abendmahl versinnbildet wird. Christi Worte sind Geist und Leben. Wer sie aufnimmt, empfängt das Leben des Weinstocks. Wir leben ‚von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht.‘ (Matthäus 4, 4.)“ – Das Leben Jesu, S. 677.
„Nachdem wir so vereint sind, bleiben die Worte Christi in uns, und wir werden nicht von sprunghaften Gefühlen angetrieben, sondern von lebendigen, unwandelbaren Grundsätzen. Wir müssen über Christi Worte nachdenken, sie hegen und ins Herz schließen.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 387.

Mittwoch 5. Dezember

4. An der göttlichen Natur teilhaben

a. Was wird geschehen, wenn wir das Wort Gottes in uns aufnehmen und seine Grundsätze in unserem Leben beachten? Johannes 17, 17; 1. Petrus 1, 22. 23; 2. Petrus 1, 4.


„Alle, die sein Wort in sich aufnehmen, merken bald, dass es Geist und Leben ist. Das Wort überwindet die irdische Natur und verleiht in Jesus Christus neues Leben. Der Heilige Geist naht sich der Seele als Tröster. Durch die umwandelnde Kraft seiner Gnade wird das Ebenbild Gottes in dem Jünger hergestellt; er wird eine neue Kreatur. Liebe tritt an die Stelle von Hass, und das Herz wird Gott ähnlich.“ – Das Leben Jesu, S. 383.
„Betet, dass die mächtigen Kräfte des Heiligen Geistes mit ihrem belebenden, gesund machenden, umwandelnden Einfluss wie ein elektrischer Strom die gelähmte Seele durchfließen, jeden Nerv mit neuem Leben durchdringen und die geistliche Gesundheit des ganzen Menschen aus seinem toten, irdischen, sinnlichen Zustand wieder hervorgehen lassen. So werdet ihr Teilhaber des göttlichen Wesens und seid dem Verderben entronnen, das durch die böse Lust in der Welt herrscht; und in euch wird sich das Bild Jesu widerspiegeln, durch dessen Wunden ihr geheilt seid.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 278. 279.

b. Was wird eine Rebe kennzeichnen, die eine lebendige Verbindung mit dem Weinstock hat? Römer 11, 16; 6, 22.

„Die Verbindung der Rebe mit dem Weinstock, so sagte er, veranschaulicht das Verhältnis, in dem ihr zu mir bleiben sollt. Der junge Trieb wird dem Weinstock eingepfropft und wächst Faser auf Faser, Ader auf Ader in den Stamm ein, so dass das Leben des Weinstocks sich mit dem der Rebe vereinigt. So empfängt auch die in Schuld und in Sünden abgestorbene Seele neues Leben durch die Verbindung mit Christus, die durch den Glauben an ihn als einen persönlichen Heiland hergestellt wird. Der Sünder vereinigt seine Schwachheit mit der Stärke Christi, seine Leere mit der Fülle Jesu und seine Gebrechlichkeit mit Christi ausdauernder Kraft. Er wird eines Sinnes mit ihm; die menschliche Natur Christi hat unser Menschsein berührt und unsere menschliche Natur die Gottheit. So wird der Mensch durch die Vermittlung des Heiligen Geistes der göttlichen Natur teilhaftig; er ist ‚begnadet … in dem Geliebten‘ (Epheser 1, 6).“ – Das Leben Jesu, S. 674. 675
„Wenn diese innige Verbindung und Gemeinschaft hergestellt ist, werden unsere Sünden auf Christum gelegt, und seine Gerechtigkeit wird uns zugerechnet. Er wurde für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 240.

Donnerstag 6. Dezember

5. Viel Frucht bringen

a. Wie beständig muss unsere Verbindung mit Christus durch den Heiligen Geist sein? Hebräer 3, 14.


„Dies ist aber keine zufällige Berührung, keine gelegentliche Verbindung, sondern die Rebe wird ein Teil des Weinstocks. Leben, Kraft und Fruchtbarkeit fließen ihr ungehindert und beständig aus der Wurzel zu. Getrennt vom Weinstock aber ist die Rebe nicht lebensfähig. Auch ihr, so sprach Jesus, könnt nicht leben ohne mich. Das Leben, das ihr von mir empfangen habt, kann nur durch die beständige Gemeinschaft mit mir bewahrt werden. Ohne mich könnt ihr weder eine Sünde überwinden noch einer Versuchung widerstehen.“ – Das Leben Jesu, S. 675.

b. Was wird von Natur aus erscheinen, wenn die Rebe eine lebendige Verbindung mit dem Weinstock hat? Johannes 15, 8; Galater 5, 22. 23.

„In Christus zu weilen bedeutet, einen lebendigen, aufrichtigen, erquickenden Glauben zu haben, der durch die Liebe tätig ist und die Seele reinigt. Es bedeutet ein beständiges Empfangen seines Geistes, ein Leben der vorbehaltlosen Hingabe an seinen Dienst. Wenn diese Verbindung besteht, werden gute Werke erscheinen. Das Leben des Weinstocks wird sich in den wohlriechenden Früchten auf den Ästen zeigen. Die ständige Gnade Christi wird dich segnen und zu einem Segen machen, bis du dich den Worten des Paulus anschließen kannst: ‚Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.‘ (Galater 2, 20.)“ – That I May Know Him, S. 132.
„Leben wir durch den Glauben an den Sohn Gottes, dann werden sich die Früchte des Geistes in unserem Wandel offenbaren; nicht eine einzige Frucht wird fehlen.“ – Das Leben Jesu, S. 676.

Freitag 7. Dezember

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Auf welche Weise empfangen wir unser geistliches Leben?
2. Was lehrt uns der Weinstock über das Vertrauen, das wir in Gott haben können?
3. Was ist einer der Gründe dafür, dass uns das christliche Leben so schwer erscheinen mag?
4. Wie können wir einzig und allein am Leben des Weinstocks teilhaben?
5. Was ist notwendig, damit ein Christ viele Früchte bringen kann?

Nach oben