Opfer und Festtage „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!“ (Johannes 1, 29.) „Dennoch hatte Gott die Israeliten erwählt; er hatte sie dazu berufen, die Kenntnis seines Gesetzes, der Sinnbilder und Weissagungen, die auf den Heiland hinwiesen, unter den Menschen zu bewahren. Seinem Wunsche entsprechend sollten sie Heilsbrunnen für die Welt sein.“ – Das Leben Jesu, S. 18. Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 529-534. Sonntag 6. Oktober 1. Das sinnbildliche Lamm Gottes a. Was musste nach dem Plan, den Gott den Hebräern gab, jeden Tag getan werden, um ihre Sünden zu sühnen? 2. Mose 29, 38-41. „Der tägliche Dienst bestand aus dem morgendlichen und abendlichen Brandopfer, der Darbringung wohlriechenden Weihrauchs auf dem goldenen Altar und aus den besonderen Opfern für die Sünden Einzelner … Jeden Morgen und jeden Abend wurde ein einjähriges Lamm mit einem angemessenen Speisopfer auf dem Altar verbrannt. Es versinnbildete die tägliche Weihe des Volkes an Jahwe und seine ständige Abhängigkeit vom Versöhnungsblut Christi. Gott befahl ausdrücklich, dass an jedem für das Heiligtum dargebrachten Opfer ‚kein Fehler‘ (2. Mose 12, 5) sein sollte. Die Priester mussten alle zum Opfer angebotenen Tiere prüfen und jedes zurückweisen, an dem sie einen Fehler entdeckten. Nur ein Opfer, an dem ‚kein Fehler‘ war, konnte Sinnbild für die vollkommene Reinheit dessen sein, der sich als ein unschuldiges und unbeflecktes Lamm (vgl. 1. Petrus 1, 19) opfern sollte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 329. „Die große Lehre, die durch das Blut des Opfertieres bei jeder Zeremonie verkörpert und deutlich wurde …, bestand darin, dass allein durch das Blut Christi Vergebung der Sünden erfolgt.“ – Bibelkommentar, Band 7, S. 452. Montag 7. Oktober 2. Heilig dem Herrn a. Wie unterscheidet sich der Siebenten-Tags-Sabbat des Herrn von den jährlichen Festen, die auf seinen Erlösungsplan hinwiesen? 3. Mose 23, 1-3. 37. 38; Kolosser 2, 16. 17; 2. Mose 20, 8-11. b. Welche wunderbare Erfahrung unterschied die Hebräer vom alten Ägypten, einer rebellischen Nation, die Gott trotzig verstieß? 2. Mose 12, 3-13. „Hier wurde ein Werk von den Kindern Israel verlangt, das sie von sich aus ausführen mussten, um sich zu beweisen und um ihren Glauben durch ihre Werke während der großen Befreiung zu zeigen, die Gott für sie vollbrachte. Um dem großen Gericht Gottes zu entrinnen, das er über die Ägypter kommen ließ, musste das Zeichen des Blutes auf ihren Häusern zu sehen sein. Sie mussten sich und ihre Kinder von den Ägyptern absondern und sich in ihren eigenen Häusern versammeln; denn wenn ein Israelit in einem Haus eines Ägypters aufgefunden würde, dann würde er durch die Hand des vertilgenden Engels fallen … Als aber der vertilgende Engel in der Nacht ausging, um die Erstgeborenen von Mensch und Tier zu töten, ging er an ihren Häusern vorbei, und nicht einer der Hebräer wurde geschlagen, der ein Zeichen des Blutes am Türpfosten hatte.“ – The Spirit of Prophecy, Band 1, S. 200. c. Wie sollte dieses Geschehnis in Erinnerung behalten werden? 2. Mose 12, 14; 3. Mose 23, 5. „Am vierzehnten Tage des Monats wurde abends das Passah gefeiert. Seine feierlichen, eindrucksvollen Zeremonien erinnerten an die Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten und wiesen auf das Opfer hin, das aus der Knechtschaft der Sünde erretten sollte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 520. d. Was folgte auf das Passahfest? 2. Mose 12, 15-20; 3. Mose 23, 6-8. Dienstag 8. Oktober 3. Der Geber von Ernte und Hoffnung a. Welche Gabe an den Herrn diente seiner Anerkennung als göttlicher Geber aller Art von Nahrung? 2. Mose 23, 19 (erster Teil); 3. Mose 23, 9-14. „Am zweiten Tage wurden Gott die Erstlingsfrüchte des Jahres dargebracht. In Palästina war Gerste das früheste Getreide, und es reifte gerade zu Beginn des Festes. Eine Gerstengarbe schwangen die Priester vor dem Altar Gottes als Bekenntnis, dass alles ihm gehörte. Erst nach dieser Zeremonie durfte die Ernte eingesammelt werden.“ – Patriarchen und Propheten, S. 520. b. Welche Gedenkfeier fand am fünfzigsten Tag stand? 3. Mose 23, 15-22. „Fünfzig Tage nach der Darbringung der Erstlingsfrüchte war Pfingsten, auch Ernte- oder Wochenfest genannt. Als Ausdruck der Dankbarkeit für das als Speise zubereitete Korn wurden Gott zwei mit Sauerteig gebackene Laibe Brot dargebracht. Pfingsten bestand nur aus einem Tag, und der war dem Gottesdienst vorbehalten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 520. c. Welches Fest, dem das feierliche Posaunenfest als Einleitung voranging, brachte den Menschen Hoffnung, dass ihrer Sünden nicht mehr gedacht wird? 3. Mose 23, 23-32. „Nur einmal im Jahr durfte der Hohepriester nach sorgfältiger, feierlicher Vorbereitung ins Allerheiligste gehen. Außer dem Hohenpriester durfte kein sterbliches Auge die heilige Erhabenheit dieser Abteilung erblicken; denn es war der Wohnort der sichtbaren Herrlichkeit Gottes. Der Hohepriester betrat ihn stets mit Zittern, während das Volk in ehrfürchtigem Schweigen auf seine Rückkehr wartete. Ihre Herzen waren von ernstem Verlangen nach Gottes Segen erfüllt. Vor dem Gnadenthron sprach Gott mit dem Hohepriester. Blieb er ungewöhnlich lange im Allerheiligsten, bekamen die Menschen oft Angst und fürchteten, die Herrlichkeit des Herrn hätte ihn wegen ihrer oder seiner Sünden getötet. Sobald sie aber den Klang der Glöckchen an seinem Gewand hörten, waren sie sehr erleichtert. Dann trat er heraus und segnete das Volk.“ – Die Geschichte der Erlösung, S. 147. Mittwoch 9. Oktober 4. Das Laubhüttenfest a. Was passierte während des letzten Festes im jüdischen Jahr, und warum war das ein freudiger Anlass? 3. Mose 23, 33-36. 39-43. „Das Laubhüttenfest wurde gefeiert, um an die Zeit zu erinnern, als die Hebräer während der Wüstenwanderung in Zelten lebten. Solange dieses große Fest andauerte, mussten die Menschen ihre Häuser verlassen und in Hütten leben, die aus grünen Ästen von Pinien oder Myrten gebaut wurden. Das Fest dauerte eine Woche, und während der gesamten Dauer war der Tempel ein Ort großen Jubels. Es gab den Prunk der Opferzeremonien; und der Klang der Musik, vermischt mit Hosianna-Rufen, machte ihn zu einem Ort des Jubels. In der ersten Morgendämmerung, ließen die Priester einen langen, gellenden Schall aus ihren silbernen Posaunen erklingen; und als Antwort erschallten Posaunenklänge und fröhliche Rufe der Menschen aus ihren Hütten die den Festtag, hörbar über Berg und Tal, begrüßten. Dann füllte der Priester aus den Fluten des Kidron einen Krug mit Wasser, und während die Posaunen spielten, hob er ihn hoch und ging die breiten Stufen zum Tempel hinauf. Im Einklang mit der Musik ging er mit ruhigem, bedächtigem Schritt und sang die Worte: ‚Unsere Füße sollen in deinen Toren stehen, oh Jerusalem.‘. Er trug den Krug zum Altar, der einen zentralen Platz im Vorhof des Tempels einnahm. Hier befanden sich zwei silberne Becken, und neben jedem stand ein Priester. Der Krug mit Wasser wurde in eines der Becken ausgeschüttet, ein Krug mit Wein in das andere. Der Inhalt beider Becken floss in ein Rohr, das mit dem Kidron verbunden war und zum Toten Meer führte. Diese Darstellung des gesegneten Wassers symbolisierte die Quelle, die von dem Felsen floss, um die Hebräer in der Wüste zu erfrischen. Danach fuhren die Jubelklänge fort: ‚Gott der Herr ist meine Stärke und mein Psalm‘, ‚wir werden mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen.‘ Die gesamte Versammlung stimmte in einem triumphierenden Gesang mit ein, begleitet von Instrumenten und tief tönenden Posaunen, derweil fähige Chorleiter das große, harmonische Konzert des Lobes leiteten. Die Festlichkeiten wurden mit einer unvergleichbaren Pracht abgehalten. In der Nacht waren der Tempel und der Vorhof von solch einer künstlichen Helligkeit erfüllt, dass die gesamte Stadt erhellt wurde. Die Musik, das Winken mit den Palmzweigen, die freudigen Hosianna-Rufe, die großen Zusammenkünfte der Menschen, über denen das Licht der hängenden Lampen leuchtete, das blendende Aufgebot der Priester und die Erhabenheit der Zeremonien ergaben zusammen einen Anblick, der alle Betrachter tief beeindruckte.“ – The Spirit of Prophecy, Band 2, S. 343-345. Donnerstag 10. Oktober 5. Das Sinnbild der Erlösung a. Was sollten wir erkennen, wenn wir die Feste des alten Israel betrachten? Römer 15, 4; Johannes 1, 29. „Es ist unmöglich, den Gewinn aufzuzählen, den der Herr der Welt bereitet hat, indem er die jüdische Nation zum Aufbewahrungsort seiner reichen Schätze des Wissens machte. Sie waren von ihm besonders begünstigt. Als ein Volk, das den wahren Gott kannte und anbetete, waren sie dazu berufen, die Grundsätze seines Reiches anderen zu vermitteln. Sie wurden durch den Herrn unterwiesen. Er enthielt ihnen keine Gelegenheit vor, den Charakter zu formen, was sie zu herausragenden Vertretern seines Königreiches machen sollte. Ihre Feste, das Passahfest, Pfingsten und das Laubhüttenfest sowie die Zeremonien, die diese Versammlungen begleiteten, dienten dazu, die Wahrheiten zu verkünden, die er seinem Volk anvertraut hat. Bei diesen Versammlungen strahlten die Menschen Freude und Glück aus, indem sie ihre Danksagung für ihre Vorrechte und die gnädige Behandlung durch den Herrn ausdrückten. Das sollten sie einer Welt zeigen, die den Gott nicht kannte, der diejenigen nicht im Stich lässt, die auf ihn vertrauen. Mit freudenerfüllten Stimmen sangen sie: ‚Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.‘ (Psalm 42, 6.) … Die Geschichte der Kinder Israel ist uns zur Ermahnung und Belehrung geschrieben, über welche das Ende der Welt kommen soll. Wer in diesen letzten Tagen fest im Glauben stehen und doch noch Zutritt zum himmlischen Kanaan erhalten möchten, muss auf das Wort hören, welches Jesus Christus zu den Israeliten sprach. Diese Lehren wurden der Gemeinde in der Wüste gegeben, damit das Volk Gottes sie durch alle Generationen bis in Ewigkeit hindurch studiert und befolgt.“ – The Upward Look, S. 232. Freitag 11. Oktober Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Warum musste jeden Morgen und jeden Abend ein Lamm geopfert werden? 2. Was beschützte die Israeliten in der Nacht des Passahfestes? 3. Welche Zeremonie war dazu da, den Herrn der Ernte anzuerkennen? 4. Warum war der Versöhnungstag so wichtig? 5. Was war der ganz allgemeine Sinn der Festtage? |