11. Lektion Sabbat, den 12. Dezember 2020


Das Reich herbeiführen

„Ich muss wirken die Werke des, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.“ (Johannes 9, 4.)

„Der Triumphzug Jesu in die Stadt Jerusalem gab nur einen schwachen Vorgeschmack seiner Wiederkunft in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit inmitten der Siegesfreude der Engel und der Heiligen.“ – Das Leben Jesu, S. 572.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 521-528. 562-566. 580-585.

Sonntag, 6. Dezember

1. Eine Zeit für jeden Zweck

a. Was hatte Jesus immer im Sinn, wenn er an sein Lebenswerk dachte, und wie soll uns das beeinflussen? Johannes 9, 4; 4, 34.


„Das Leben des Heilandes auf Erden war kein Leben der Ruhe und Bequemlichkeit, nein, er arbeitete unermüdlich, ernsthaft und mit heiligem Eifer daran, das gefallene Menschengeschlecht zu erlösen. Von der Krippe in Bethlehem bis zum Kreuz auf Golgatha ging er den Pfad der Selbstverleugnung; nie scheute er schwere Arbeit, anstrengende Reisen, aufopfernde Sorge und Mühe. Der Heiland sagt von sich selbst: ‚Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.‘ (Matthäus 20, 28.) Dies war der Hauptzweck seines Lebens; alles andere kam erst in zweiter Linie und musste jenem Ziel untergeordnet werden. Es war Speise und Trank für ihn, den Willen Gottes zu tun und sein Werk zu vollenden. Das eigene Ich und die Selbstliebe hatten mit diesem Werk nichts zu tun.
So müssen alle, welche die Gnade Christi genießen wollen, stets zu irgendeinem Opfer bereit sein, damit auch andere, für die Christus in den Tod ging, dieses himmlischen Geschenkes teilhaftig werden können.“ – Der Weg zu Christus, S. 56.

b. Was war die Antwort Jesu, als er gebeten wurde, Dinge zu tun, welche seine Zeit zu wirken verkürzt hätten? Johannes 7, 6-8.

Montag, 7. Dezember

2. Das krönende Wunder

a. Was ließ Gott mit einem der engsten Freunde Jesus geschehen, und wann ging Jesus hin, um ihn zu sehen? Johannes 11, 14. 17.


„Wäre Christus in Bethanien, im Krankenzimmer des Lazarus gewesen, würde dieser nicht gestorben sein; denn Satan hätte keine Macht über ihn gehabt, und der Tod hätte seinen Pfeil in der Gegenwart des Lebensfürsten nicht auf ihn abschießen können. Deshalb blieb Jesus fern. Er ließ den Feind gewähren, um ihn zurückschlagen zu können, einen besiegten Gegner.“ – Das Leben Jesu, S. 521.
„Hätte er es verhindert, wäre das Wunder, der stärkste Beweis seines göttlichen Wesens, nicht geschehen.“ – Das Leben Jesu, S. 520.

b. Was tat Jesus als Nächstes? Johannes 11, 38-44.

„Christus hätte dem Stein gebieten können, dass er sich erhebe, und dieser würde dem Machtwort des Herrn gehorcht haben; er hätte dies auch den Engeln, die ihn umgaben, befehlen können. Auf sein Gebot hin würden unsichtbare Hände den Stein weggewälzt haben; doch sollten Menschenhände dieser Aufforderung nachkommen. Dadurch wollte Christus zeigen, dass die Menschen mit Gott zusammenwirken sollen. Was menschliche Kraft ausführen kann, dazu wird keine göttliche berufen. Gott will auf die Mitarbeit der Menschen nicht verzichten; er stärkt sie und arbeitet mit ihnen zusammen, wenn er sich der seinem Dienst gewidmeten Kräfte und Fähigkeiten bedient.“ – Das Leben Jesu, S. 527.

c. Was war die Reaktion der Priester und Obersten? Johannes 11, 47-54.

„Viele, die Augenzeugen der Auferstehung des Lazarus gewesen waren, wurden zum Glauben an Jesus geführt. Doch der Hass der Priester gegen ihn verstärkte sich … Mehr denn je waren sie entschlossen, Christi Wirken zu unterbinden …
Bisher hatten sie dem Plan, Jesus zu töten, nicht zugestimmt. Nach der Auferstehung des Lazarus jedoch sahen sie ein, dass nur dadurch, dass sie Jesus töteten, seine unerschrockenen Anklagen gegen sie unterbunden werden konnten.“ – Das Leben Jesu, S. 529.
„Das krönende Wunder Christi – die Auferweckung des Lazarus – hatte die Priester in dem Entschluss bekräftigt, Jesus und seine herrlichen Werke aus der Welt zu schaffen, die ihren Einfluss auf das Volk zerstörten.“ – Das Wirken der Apostel, S. 67.

Dienstag, 8. Dezember

3. Warum ein triumphaler Einzug?

a. Beschreibe die Vorbereitungen für die letzte Ankunft Jesu in Jerusalem. Markus 11, 1-10.

b. Welche Prophezeiungen des Alten Testaments erfüllten sich, als Jesus es zuließ, dass er als König begrüßt wurde? Jesaja 62, 10. 11; Sacharja 9, 9.

c. Wie reagierte das Volk auf dieses Ereignis? Matthäus 21, 10; Lukas 19, 39. Wie beeinflusste das die Zukunft Jesu?


„Menschen, die früher einmal blind waren, gehen an der Spitze der wunderbaren Prozession … Einer, den Jesus von den Toten auferweckt hat, führt das Reittier, auf dem Jesus sitzt. Die einstmals Gehörlosen und Stummen, deren Ohren geöffnet und deren Zunge gelöst wurde, verstärken die frohen Hosianna-Rufe. Menschen, die verkrüppelt gewesen sind, sind nun mit schwungvollen Schritten und dankbaren Herzen besonders eifrig dabei, Palmzweige abzubrechen und sie auf den Weg zu legen, um damit den mächtigen Heiler zu ehren. Der Aussätzige ist auch dabei, der damals die verhängnisvollen Worte des Priesters hörte, ‚Unrein,‘ … Der ehemals Besessene ist da, und dieses Mal werden ihm seine Worte nicht durch Satans Macht im Munde verdreht.“ – Christ Triumphant, S. 253.
„Von den Scharen, die gekommen waren, das Passahfest zu besuchen, zogen Tausende heraus, den Heiland willkommen zu heißen. Sie grüßten ihn mit ihren wedelnden Palmzweigen und dem plötzlichen Aufsteigen frommer Gesänge. Die Priester im Tempel bliesen zur selben Zeit die Posaunen zum Abendgottesdienst, aber nur wenige Menschen folgten der Einladung. Die Obersten waren bestürzt und sprachen untereinander: ‚Alle Welt läuft ihm nach!‘
Nie zuvor hatte Jesus solche Kundgebungen erlaubt. Er sah die Folgen auch jetzt klar voraus; sie würden ihn ans Kreuz bringen …
Die mit diesem Triumphzug in Verbindung stehenden Ereignisse würden zum Inhalt aller Gespräche werden und jedem Menschen Jesus wieder ins Gedächtnis zurückrufen. Nach seiner Kreuzigung würden sich viele diese Ereignisse in ihrer Verbindung mit seinem Leiden und Sterben wieder in Erinnerung rufen und dadurch veranlasst werden, in den Weissagungen der Heiligen Schriften zu forschen, und schließlich erkennen, dass Jesus der Messias war. In allen Landen würden dann die Bekenner des Glaubens vielfältig zunehmen.“ – Das Leben Jesu, S. 564.

Mittwoch, 9. Dezember

4. Der nächste Schritt in Richtung Kreuz

a. Was war eine der ersten Taten, die Jesus vollbrachte, als er in Jerusalem ankam? Markus 11, 15-17.


„Zu Beginn seines Lehramtes waren von Christus alle jene aus dem Tempel getrieben worden, die diesen durch ihre unheiligen Geschäfte verunreinigt hatten. Sein strenges und machtvolles Auftreten hatte damals die listigen Händler mit Furcht erfüllt. Nun kam er kurz vor Beendigung seines Auftrages wieder in den Tempel und fand ihn genauso entweiht wie vor Jahren. Die Situation war sogar noch schlimmer als je zuvor…
Jesus empörte sich darüber; er wusste, dass sein Blut, das für die Sünden der Welt bald vergossen werden sollte, von den Obersten und Priestern ebenso wenig geachtet würde wie das Blut der Tiere, das sie unaufhörlich fließen ließen …
Da brach der Herr das Schweigen und sprach mit einer Kraft, die das Volk wie mit Sturmesgewalt durchschüttelte: ‚Es steht geschrieben: „Mein Haus soll ein Bethaus heißen“; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus.‘ (Matthäus 21, 13.) Einer Posaune gleich erscholl seine Stimme. Der Unwille auf seinem Angesicht leuchtete wie verzehrendes Feuer. Mit Macht gebot er: ‚Traget das von dannen!‘ (Johannes 2, 16.)“ – Das Leben Jesu, S. 580-582.

b. Wie reagierten die Priester? Warum fühlten sie sich so? Markus 11, 18.

„Die Pharisäer waren völlig verwirrt und aus der Fassung gebracht. Einer, den sie nicht einschüchtern konnten, führte das Kommando. Jesus hatte seine Stellung als Wächter des Tempels eingenommen. Nie zuvor hatte er solche königliche Macht bewiesen, nie zuvor hatten seine Worte und Werke solche Kraft bekundet. Jesus hatte wunderbare Werke schon in ganz Jerusalem getan, aber niemals in einer so feierlichen und eindrucksvollen Weise. In Gegenwart all derer, die Zeugen seines bewunderungswürdigen Handelns geworden waren, wagten es die Priester und Obersten diesmal nicht, ihm offene Feindschaft zu zeigen. Durch seine Antworten wütend gemacht und verwirrt, waren sie unfähig, an diesem Tage Weiteres gegen den Herrn zu unternehmen.“ – Das Leben Jesu, S. 583.

c. Was tat Jesus, um weiteren Auseinandersetzungen aus dem Wege zu gehen? Markus 11, 19.

Donnerstag, 10. Dezember

5. Jesus prophezeit erneut seinen Tod

a. Erkläre das Gleichnis, welches Jesus dem Volk damals erzählte. Markus 12, 1-11.

b. Wie reagierten die Leiter Israels? Warum? Markus 12, 12.


„Die Bedeutung dieses Gleichnisses war zunächst von den Sprechern nicht erkannt worden; nun aber stellten sie fest, dass sie sich ihr eigenes Urteil gesprochen hatten.
In diesem Gleichnis steht der Weinbergbesitzer für Gott, der Weinberg für das jüdische Volk und der Zaun für das göttliche Gesetz, das dessen Schutzwall war; der Turm aber war ein Sinnbild des Tempels. Der Weinbergbesitzer hatte alle Voraussetzungen für die Fruchtbarkeit des Weinberges geschaffen. So fragt er: ‚Was sollte man noch mehr tun an meinem Weinberg, das ich nicht getan habe an ihm?‘ (Jesaja 5, 4.) So drückte Gott seine unermüdliche Sorge für Israel aus. Wie die Weingärtner dem Herrn einen gebührenden Anteil an den Früchten des Weinbergs zurückzugeben hatten, so sollte Gottes Volk ihn durch eine Lebensführung ehren, die seinen Gnadengaben entsprach. Aber wie die Weingärtner die Knechte töteten, die der Herr zur Einholung der Frucht sandte, so hatten die Juden viele Propheten umgebracht, durch die Gott sie zur Umkehr bewegen wollte. Ein Bote nach dem andern war getötet worden. Bis dahin war die Bedeutung des Gleichnisses nicht fraglich, und das, was folgte, machte es womöglich noch klarer. In dem geliebten Sohn, den der Herr des Weinberges schließlich zu seinen ungehorsamen Arbeiter schickte und den diese ergriffen und erschlugen, erhielten die Priester und Obersten ein klares Bild von Jesus und von dem, was ihm bevorstand. Sie planten ja bereits, den zu vernichten, den der Vater als letzten Mahnruf zu ihnen geschickt hatte. Die Vergeltung aber, die den unbarmherzigen Weingärtnern angedroht wurde, sollte den Untergang jener Menschen anzeigen, die Christus dem Tode ausliefern würden.“ – Das Leben Jesu, S. 588.

Freitag, 11. Dezember

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was war der große Zweck des Lebens Jesu?
2. Wie beschleunigte die Auferstehung des Lazarus das Kommen des Reiches?
3. Wie konnte der glorreiche Einzug Seelen von der Göttlichkeit Jesu überzeugen?
4. Welche Folge hatte die zweite Reinigung des Tempels durch Jesus?
5. Welches drastische Bild wurde den Priestern und Herrschern durch das Gleichnis des Weinbergs vor Augen geführt? Wie reagierten sie?

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