Auf dem Weg nach Antiochien Leittext: „Und er sprach zu mir: Gehe hin; denn ich will dich ferne unter die Heiden senden.“ (Apostelgeschichte 22, 21.) „Wie viele handeln so, als ob sie die Gefahr der Sünder erkennen würden? Wie viele legen die Fälle derer, die sich in Gefahr befinden, Gott im Gebet vor und flehen ihn an, sie zu retten?“ – Zeugnisse, Band 6, S. 410.
Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 129-131. 155-159.
Sonntag, 10. Oktober
1. Begierig, seine Bekehrung zu teilen
a. Was erfuhr Paulus bei seiner Rückkehr nach Damaskus? Apostelgeschichte 9, 22-25. „Die Juden konnten [Paulus’] Beweisführungen nicht widerlegen; deshalb berieten sie sich untereinander und planten, seine Stimme mit Gewalt zum Schweigen zu bringen; der einzige Ausweg für eine aussichtslose Sache. Sie beschlossen, ihn zu ermorden. Der Apostel bekam Kenntnis von ihrer Absicht; aber die Stadttore wurden Tag und Nacht aufmerksam bewacht, um sein Entkommen zu verhindern. Besorgt beteten die Jünger zu Gott und planten in schlaflosen Nächten Wege und Möglichkeiten für die Flucht des auserwählten Apostels. Schließlich ersannen sie einen Plan und ließen Paulus bei Nacht aus einem Fenster in einem Korb außen an der Stadtmauer herunter. Auf diese demütigende Weise floh Paulus aus Damaskus.“ – The Story of Redemption, S. 276.
b. Wohin reiste er als Nächstes und warum? Galater 1, 18. „[Paulus] zog nun nach Jerusalem; dort wünschte er die Apostel kennenzulernen, besonders Petrus. Es drängte ihn sehr, diesem galiläischen Fischer zu begegnen, der mit Christus auf Erden gelebt, gebetet und gesprochen hatte.“ – The Story of Redemption, S. 276.
Montag, 11. Oktober
2. Ein eigenartiger Empfang
a. Beschreibe die lang ersehnte Vorstellung vor den Jüngern. Apostelgeschichte 9, 26-28.
„[Paulus] versuchte, sich seinen Glaubensgeschwistern, den Jüngern, anzuschließen; doch groß war sein Kummer und seine Enttäuschung, als er sah, dass sie ihn nicht als einen von ihnen aufnehmen wollten. Sie erinnerten sich an seine früheren Verfolgungsaktionen und verdächtigten ihn, er würde diese Rolle spielen, um sie zu täuschen und zu vernichten. Gewiss hatten sie von seiner wunderbaren Bekehrung gehört, doch als er sich sofort nach Arabien zurückzog und sie weiter nichts Bestimmtes von ihm hörten, glaubten sie nicht dem Gerücht von seiner großen Umwandlung. Barnabas, der freizügig von seinen Mitteln gespendet hatte, die Sache Christi zu unterstützen und die Not der Armen zu lindern, hatte Paulus gekannt, als dieser noch Gegner der Gläubigen war. Jetzt trat er in Erscheinung und erneuerte diese Bekanntschaft, hörte das Zeugnis des Paulus über dessen wundersame Bekehrung und seine Erfahrung aus dieser Zeit. Er glaubte fest daran und nahm Paulus an, ergriff ihn bei der Hand und führte ihn zu den Aposteln. Er berichtete dessen Erfahrung, die er gerade gehört hatte, wie Jesus dem Paulus auf dem Wege nach Damaskus persönlich erschienen war, wie er mit ihm gesprochen hatte, wie Paulus sein Augenlicht in Erhörung der Gebete des Ananias wiedererlangt und dann in der Synagoge der Stadt Jesus als Gottes Sohn verkündigt hatte. Die Apostel zögerten nicht länger; sie konnten Gott nicht länger zweifelnd widerstehen. Petrus und Jakobus, die zu jener Zeit die einzigen Apostel in Jerusalem waren, gaben dem einst heftigen Verfolger ihres Glaubens die rechte Hand der Gemeinschaft; und er war nun ebenso geliebt und geachtet wie er früher gefürchtet und gemieden war.“ – Bibelkommentar, S. 354. 355.
b. Wie wurde Paulus von den übrigen in Jerusalem aufgenommen? Apostelgeschichte 9, 29.
„Paulus war davon überzeugt, dass die Lehrer Israels, mit denen er früher so gut befreundet gewesen war, genauso aufrichtig und ehrlich waren wie er. Aber er hatte die Gesinnung seiner jüdischen Brüder völlig falsch eingeschätzt und wurde in seiner Hoffnung auf ihre baldige Bekehrung bitter enttäuscht … Das stimmte ihn unsagbar traurig. Wie gern hätte er sein Leben hingegeben, wenn dadurch wenigstens einige von ihnen zur Erkenntnis der Wahrheit gekommen wären!“ – Das Wirken der Apostel, S. 130. 131.
Dienstag, 12. Oktober
3. Zeit, weiterzuziehen a. Was sagte der Herr Paulus in einem Gesicht? Apostelgeschichte 22, 17-21. „[Paulus] zögerte … immer noch, Jerusalem zu verlassen, ohne die halsstarrigen Juden von der Wahrheit seines Glaubens zu überzeugen. Er glaubte, es sei nicht weniger als seine Pflicht, seine schreckliche Schuld am Tode des Stephanus dadurch wiedergutzumachen, selbst wenn es ihn das Leben kosten sollte … Aber die Antwort war noch entschiedener: ‚Geh hin; denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden. Als die Brüder von dieser Vision und Gottes Plan für ihn hörten, wurde ihre Sorge um ihn noch größer, denn sie erkannten, daß er wirklich ein auserwähltes Werkzeug des Herrn war, um die Wahrheit zu den Heiden zu bringen. Da sie einen Mordanschlag der Juden befürchteten, beschleunigten sie seine geheime Flucht aus Jerusalem.‘“ – The Story of Redemption, S. 279. 280.
b. Was berichtete Paulus als Folge dieser Situation darüber, wie begrenzt seine Zeit mit den Jüngern war? Galater 1, 19. 20. 22.
c. Wie sorgte Gott für Paulus, als er den Weg für die Gemeinde in Judäa, Galiläa und Samaria bereitete, um ebenfalls zu wachsen? Galater 1, 21; Apostelgeschichte 9, 30. 31.
d. Beschreibe die Geschichte über die Entstehung und den Fortschritt der Gemeinde in Antiochien, dem Wirtschaftszentrum von Syrien. Apostelgeschichte 11, 19-26 (erster Teil).
„Das dicht bevölkerte Antiochien war für Paulus ein ausgezeichnetes Arbeitsfeld. Seine Gelehrsamkeit, seine Weisheit, sein Eifer und sein Glaube beeindruckten die Einwohner und Besucher dieser an Kulturgütern reichen Stadt. Er war gerade der Mitarbeiter, den Barnabas brauchte.“ – Das Wirken der Apostel, S. 156. „Es entspricht Gottes Plan, geheiligte, begabte Mitarbeiter in den wichtigen Ballungsgebieten einzusetzen, die dort den Dienst in der Öffentlichkeit versehen. Ebenso erwartet er, dass die Gemeindeglieder, die in diesen Städten leben, ihre von Gott verliehenen Gaben zur Rettung ihrer Mitmenschen einsetzen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 157.
Mittwoch, 13. Oktober
4. Die Gemeinde in Antiochien
a. Was kennzeichnete die Gemeinde in Antiochien? Apostelgeschichte 11, 26 (letzter Teil). „In Antiochien wurden die Jünger zuerst Christen genannt, und zwar deshalb, weil Christus das Hauptthema ihrer Predigt, ihrer Lehre und ihrer Gespräche bildete. Immer wieder erzählten sie, was sich in den Tagen seines irdischen Wirkens ereignet hatte, als seine Jünger noch unter dem Segen seiner persönlichen Gegenwart gestanden hatten. Unermüdlich redeten sie von seinen Lehren und seinen Heilungswundern. Mit bebenden Lippen sprachen sie auch von seinem Todeskampf im Garten Gethsemane, dem Verrat durch Judas, vom Verhör und von der Kreuzigung und gleichzeitig von der Geduld und Demut, mit der Jesus die ihm von seinen Feinden zugefügte Schmach und Folterung ertragen hatte. In seiner göttlichen Barmherzigkeit hatte er sogar noch für seine Verfolger gebetet. Mit besonderer Freude aber berichteten die Jünger von Christi Auferstehung und Himmelfahrt und seinem Dienst im Himmel als Mittler der gefallenen Menschen. Mit Recht wurden sie deshalb von den Heiden ‚Christen‘ genannt; denn sie predigten Christus und sandten ihre Gebete durch ihn zu Gott empor. Eigentlich hatte ja Gott selbst ihnen diesen Namen gegeben, der ein königlicher Name ist, der allen verliehen wird, die sich mit Christus vereinen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 156. 157.
b. Wie offenbart die Schrift, dass die Bezeichnung „Christ“ ein Ehrenabzeichen ist? Jakobus 2, 7; 1. Petrus 4, 16. 14.
c. Wie können wir von den Jüngern inspiriert werden, da wir in einer Umgebung leben, in der die große Mehrheit ungläubige Menschen sind? Apostelgeschichte 4, 13.
„Da [die Gläubigen aus Antiochien] mitten unter einem Volk lebten, das sich nur wenig um ewige Werte zu kümmern schien, suchten sie die Aufmerksamkeit der Aufrichtigen zu gewinnen und vor ihnen ein klares Zeugnis für den abzulegen, den sie liebten und dem sie dienten. In ihrem demutsvollen Wirken erfuhren sie, wie sehr sie der Macht des Heiligen Geistes bedurften, durch die das Wort des Lebens erst kraftvoll wird. Und so bezeugten sie täglich in den verschiedensten Lebenslagen ihren Glauben an Christus.“ – Das Wirken der Apostel, S. 158.
Donnerstag, 14. Oktober
5. Gott verherrlichen
a. Wie können wir von dem Bericht ermutigt werden, den die Gemeinden in Judäa über das Wirken des Paulus erhielten? Galater 1, 23. 24. „Der Apostel Paulus konnte von der ersten Gemeinde sagen: Sie ‚priesen Gott über mir.‘ (Galater 1, 24.) Sollen wir uns nicht befleißigen, dass die gleichen Worte auch von uns gesagt werden können? Der Herr wird Mittel und Wege für diejenigen vorsehen, die ihn mit ganzem Herzen suchen. Er wünscht, dass wir die göttliche Oberaufsicht anerkennen, die darin zum Ausdruck kommt, dass er die Arbeitsfelder vorbereitet und gezeigt hat, wie sie erfolgreich in Besitz genommen werden können. Lasst Prediger und Evangeliumsarbeiter mehr mit jenen beten, die von der Wahrheit überzeugt sind. Denkt daran, dass Christus immer bei euch ist. Der Herr hält die köstlichsten Offenbarungen seiner Gnade bereit, um den aufrichtigen, demütigen Arbeiter zu stärken und zu ermutigen. Dann strahlt das Licht, das Gott über euch ergossen hat, auf andere wieder. Das ist das kostbarste Opfer, das Gott dargebracht werden kann. Die Herzen derer, welche die gute Heilsnachricht verbreiten, erglühen vom Geist des Lebens und der Danksagung.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 413. „Gottes Werk auf Erden braucht auch heute Menschen, die die biblische Wahrheit durch ihr Leben verkörpern. Die eingesegneten Prediger allein vermögen nicht alle Menschen in den großen Städten zu warnen. Gott ruft nicht nur nach Predigern, sondern auch nach Ärzten, Krankenpflegern und -pflegerinnen, Buchevangelisten, Bibellehrern und anderen hingebungsvollen Helfern, die Gottes Wort kennen und die Macht seiner Gnade erlebt haben, sodass sie die Nöte und Bedürfnisse der ungewarnten Städte klar erkennen. Die Zeit vergeht rasch, und es gibt viel zu tun. Alle Kräfte müssen eingesetzt werden, um die gegenwärtigen Möglichkeiten weislich zu nutzen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 158. Freitag, 15. Oktober
Fragen zur persönlichen Wiederholung
1. Was sollte ich aus dem Beweggrund des Paulus lernen, von Ort zu Ort zu ziehen? 2. Wie kann ich mich in meinem Umfeld so verhalten, wie Barnabas es mit Paulus tat? 3. Was kann ich tun, um meiner lokalen Gemeinde zu helfen, zu leuchten, wie es die in Antiochien taten? 4. Was sollte ich erkennen, wenn ich die Geschichte des Paulus in Galater 1, 11-24 lese, wie er nicht murrte oder sich darüber beklagte, was er erlitten hat? 5. Welchen Dingen erlaube ich, mich davon abzuhalten, Gott vollkommen zu verherrlichen? |