Das Evangelium in seiner Reinheit Leittext: „Also ist nun hier kein Knecht mehr, sondern eitel Kinder; sind’s aber Kinder, so sind’s auch Erben Gottes durch Christum.“ (Galater, 4, 7.) „Gott gab den Menschen in seinem Gesetz Regeln, die das ganze Leben umfassen. Wenn der Mensch ihnen gehorcht, bedeuten sie durch die Gnade Christi für ihn das Leben. Wenn er sie übertritt, haben sie die Macht, ihn zu verdammen. Die Gebote führen Menschen zu Christus und Christus wiederum weist sie auf das Gesetz hin.“ – Our High Calling, S 138.
Zum Lesen empfohlen: Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 235-237; 338-342. Sonntag, 14. November
1. Unsere einzige Hoffnung
a. Was sollten wir über das Ziel des Paulus lernen, vor allem wenn wir die Wahrheit anderen weitergeben? 2. Korinther 4, 5; Galater 3, 19-22.
„Den Heiden predigte er Christus als ihre einzige Hoffnung der Erlösung, sagte aber zuerst noch nichts über das Gesetz. Nachdem ihre Herzen jedoch von der Verkündigung Christi als Gabe Gottes für unsere Welt erwärmt worden waren sowie davon, was im Werk des Erlösers inbegriffen war, im kostbaren Opfer, das die Liebe Gottes für den Menschen offenbart, zeigte er in beredsamster Einfachheit jene Liebe zu den Menschen – Juden und Heiden –, dass sie gerettet werden können, indem sie ihm ihr Herz übergeben. Als die sich selbst aufgetaut und unterwürfig dem Herrn übergaben, verkündigte er also das Gesetz Gottes als Prüfung ihres Gehorsams. Dies war die Art seines Wirkens – er passte seine Methoden an, um Seelen zu gewinnen. Wäre er schroff und ungeschickt im Umgang mit dem Wort gewesen, hätte er weder Juden noch Heiden erreichen können. Er leitete die Heiden an, die erstaunlichen Wahrheiten der Liebe Gottes zu sehen … Die Frage wurde gestellt, weshalb ein solch unermessliches Opfer erforderlich war. Paulus griff auf die Sinnbilder zurück und in den ganzen alttestamentlichen Schriften zeigte er Christus im Gesetz. Da wurden sie zu Christus und zum Gesetz bekehrt.“ – The Southern Work, S. 77.
Montag, 15. November
2. Zu Christus geführt werden
a. Womit wird das Gesetz in Verbindung mit Christus und unserem großen Bedürfnis nach ihm verglichen? Galater 3, 23-26; Johannes 15, 5.
„Wenn der Sünder in den großen moralischen Spiegel schaut, erblickt er seine Charakterschwächen. Er sieht sich genau so, wie er ist: befleckt, verdorben und verdammt. Aber er weiß, dass das Gesetz die Schuld in keiner Weise löschen oder dem Gesetzesübertreter vergeben kann. Er muss noch weiter gehen als bis hierher. Das Gesetz ist nur der Lehrmeister, der ihn zu Christus führt. Er muss aufschauen zu seinem Erlöser, der die Sünde trägt. Und so, wie ihm Christus am Kreuz von Golgatha offenbart wird, wo dieser unter der Last der Sünden der ganzen Welt stirbt, so zeigt ihm der Heilige Geist die Haltung Gottes all jenen gegenüber, die ihre Übertretungen bereuen. [Johannes 3, 16 zitiert.]“ – Selected Messages, Band 1, S. 213. „Man fragt sich, wie es mit dem Gesetz im Galaterbrief aussieht. Welches Gesetz ist der Zuchtmeister, der uns zu Christus führt? Ich antworte darauf: Beide – das Zeremonial- und das Sittengesetz.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 246. „Durch Christus – und nur durch ihn – können die Quellen des Lebens die menschliche Natur beleben, des Menschen Geschmack verändern und seine Neigungen himmelwärts richten.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 341. „[Galater 3, 24 zitiert.] In diesem Schriftabschnitt spricht der Heilige Geist durch den Apostel insbesondere vom Moralgesetz. Das Gesetz zeigt uns die Sünde auf und führt uns zu der Erkenntnis, dass wir Christus brauchen, und zu ihm flüchten, um in Reue vor Gott und unserem Herrn Jesus Christus Vergebung und Frieden zu erlangen … Das Gesetz der Zehn Gebote sollte nicht so sehr von der Verbotsseite als vielmehr vom Blickwinkel der Gnade aus betrachtet werden. Seine Verbote garantieren unser Glück, wenn wir sie beachten. Nehmen wir es in Christus an, wird es in uns die Reinheit des Charakters hervorbringen, die uns Freude bis in alle Ewigkeit schenken wird. Für den Gehorsamen ist das Gesetz ein Schutzwall. Wir können darin die Güte Gottes erkennen, der einerseits den Menschen die unveränderlichen Grundsätze der Gerechtigkeit enthüllt und sie andererseits vor dem Bösen, das aus der Übertretung erwächst, zu bewahren sucht. Das Gesetz ist ein Ausdruck der Grundidee Gottes. Wenn wir es in Christus annehmen, prägt es unser Denken. Es reißt uns aus der Gewalt natürlicher Wünsche, Neigungen und Versuchungen, die zur Sünde führen.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 247. 248.
b. Wie soll unser Versprechen Christus gegenüber durch die Taufe eine Veränderung unserer Seele bestätigen? Galater 3, 27; Römer 13, 14. Dienstag, 16. November
3. Zu einer Einheit verschmelzen
a. Nenne ein Hauptmerkmal der Nachfolger Christi. Galater 3, 28.
„Wenn ein Mensch sich Christus übergibt, die Wahrheit annimmt und ihr gehorcht, wird er ein Kind der himmlischen Familie. Jesus hat für alle das Lösegeld bezahlt – seien sie einfältig oder weise, reich oder arm, frei oder geknechtet, schwarz oder weiß! Wer an ihn glaubt, wird durch das vergossene Blut des Herrn von Sünde gereinigt. Der Name des Farbigen steht im Buch des Lebens neben dem des Weißen. Es gibt da keine Unterschiede, denn alle sind eins in Christus. Herkunft, Stellung, Nationalität oder Hautfarbe machen einen Menschen nicht besser oder schlechter. Der Charakter zählt! Der Herr macht in seiner Liebe keinen Unterschied, ob es sich nun um einen Indianer, einen Chinesen oder einen Afrikaner handelt. Wer ihm im Glauben und im Gehorsam sein Herz schenkt, den zählt Jesus zu seinen geliebten Brüdern.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 2, S. 351. „Wenn nun Gottes Kinder in Christus eins sind, welche Bedeutung haben dann die Unterschiede zwischen einzelnen gesellschaftlichen Klassen und Kasten und die menschlichen Trennungen, die aufgrund von Hautfarbe, Rasse, Position, Wohlstand, Geburt oder besonderer Fähigkeiten sogar unter seinen Nachfolgern bestehen? Das Geheimnis der Einheit besteht in der Gleichheit der Gläubigen in Christus.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 273. b. Erkläre unsere christliche Pflicht, da es in der Gesellschaft Ungleichheit gibt. Epheser 6, 5-9. „Christus und seine Sendung sind falsch dargestellt worden. Viele empfinden, dass sie im Grunde genommen vom Dienst des Evangeliums ausgeschlossen sind. Lass in ihnen aber nicht das Gefühl aufkommen, von Christus getrennt zu sein. Menschen oder Satan vermögen keine Schranken aufzurichten, die der Glaube nicht durchdringen kann.“ – Das Leben Jesu, S. 397. „Es gibt weder eine Person noch eine Nation, die in jeder Gewohnheit und in jedem Gedanken vollkommen wäre. Einer muss vom andern lernen. Deshalb will Gott, dass sich die verschiedenen Nationalitäten miteinander vermengen und eins werden in ihrem Urteil und in ihren Zielen. Dadurch wird das Einssein in Christus zum Ausdruck kommen … Brüder, blickt auf Jesus, folgt seinen Gewohnheiten und seinem Geiste, so werdet ihr keine Schwierigkeiten haben, diese verschiedenen Menschen zu erreichen.“ – Zeugnisse, Band 9, S. 173. „So wurde durch das Christentum ein starkes Band der Gemeinschaft geknüpft zwischen Herren und Sklaven, Königen und Untertanen, zwischen dem Diener des Evangeliums und dem tief gefallenen Sünder, der durch Christus Reinigung von aller Sünde empfangen hat. Alle sind in dem gleichen Blut gewaschen, vom gleichen Geist belebt und eins in Christus Jesus.“ – Das Wirken der Apostel, S. 453.
Mittwoch, 17. November
4. Die Reinheit des Glaubens in seinem Opfer a. Erkläre die Vorzüge, wenn man in die Familie Gottes aufgenommen wird. Galater 3, 29; 4, 1-7. Wie geschieht das? Johannes 1, 12. 13.
„Mit der einfachen Tatsache, dass wir an Gott glauben, beginnt durch die Kraft des Heiligen Geistes in unserm Herzen ein neues Leben. Wir sind als Kinder in die Hausgenossenschaft Gottes geboren, und der Ewigtreue liebt uns, wie er seinen Sohn liebt.“ – Der Weg zu Christus, S. 36. „Wie wunderbar ist der Plan der Erlösung in seiner Einfachheit und Vollkommenheit! Er sorgt nicht nur für die volle Vergebung für den Sünder, sondern auch für die Wiederherstellung des Übertreters, indem ein Weg bereitet wird, wie er als Sohn Gottes anerkannt werden kann. Durch Gehorsam kann er die Liebe und den Frieden Gottes besitzen. Sein Glaube kann ihn in seiner Schwachheit mit Christus vereinen, der Quelle göttlicher Stärke, und durch d Werke Christi kann er die Bestätigung Gottes erhalten, denn Christus hat die Forderungen des Gesetzes erfüllt, und er verleiht der reuigen und glaubenden Seele seine Gerechtigkeit.“ – That I May Know Him, S. 96.
b. Welche neue Anweisung gab Christus der Gemeinde aufgrund des üblen Stolzes in der menschlichen Natur, und wie zeigten die Galater trotzdem die Schwierigkeit, auch nur seine Kreuzigung anzuerkennen? Johannes 13, 14; Galater 4, 8-10.
„Diese Handlung [der Demut] spricht nicht so sehr des Menschen verstandesmäßige Fähigkeit an als vielmehr sein Herz. Seine sittliche und geistliche Natur benötigt dies. Hätten seine Jünger diese Handlung nicht benötigt, würde Christus ihnen diese nicht als letzte Handlung, verbunden mit dem Abendmahl und als Bestandteil desselben, hinterlassen haben. Es war der Wunsch Christi, den Jüngern eine Handlung zu hinterlassen, die gerade das vollbringen würde, was sie benötigten, die dazu dienen würde, sie aus den Riten und Bräuchen zu entwirren, an denen sie sich bislang beteiligt und die sie als wesentlich betrachtet hatten, die aber die Annahme des Evangeliums nicht länger als verbindlich erscheinen ließ. Diese Riten fortzusetzen, würde eine Beleidigung Jahwes sein.“ – Bibelkommentar, S. 326. „In den Gemeinden Galatiens aber trat offener, unverhüllter Irrtum an die Stelle des Glaubens an das Evangelium. Hier wurde tatsächlich Christus, der wahre Grund des Glaubens, um veralteter jüdischer Bräuche willen aufgegeben.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 190.
Donnerstag, 18. November
5. Ein Werk der Liebe a. Was können wir alle von den zärtlichen Aufrufen des Paulus lernen? Galater 4, 11-18.
„Mit Menschen verschiedener Sinnesart unter wechselnden Umständen und Bedingungen richtig umgehen zu können, ist eine Aufgabe, die eine vom Geist Gottes erleuchtete und geheiligte Weisheit und Urteilsfähigkeit erfordert. Der Prediger Christi sollte die Wichtigkeit erkennen, sein Wirken an den Zustand derer anzupassen, denen er helfen möchte. Zärtlichkeit, Geduld, Entschiedenheit und Standhaftigkeit sind notwendig. Aber sie müssen mit einem reinen Urteilsvermögen angewendet werden. Nur wenn seine Diener eine enge Verbindung mit Gott haben, können sie darauf hoffen, vernünftig den Versuchungen und Schwierigkeiten entgegentreten zu können und trotzdem in den Gemeinden zu wachsen. Paulus hat den Galatern das Evangelium Christi in seiner Reinheit gebracht. Seine Lehren waren im Einklang mit den Schriften, und der Heilige Geist hat sein Wirken bezeugt. Daher warnte er seine Brüder, nichts anzuhören, was der Wahrheit widerspräche, der sie gelehrt wurden.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 190.
b. Wie spendet die Verbindung von Gesetz und Evangelium Hoffnung? Galater 4, 19-21.
„Niemand, der an Jesus glaubt, steht in Knechtschaft unter dem Gesetz; denn sein Gesetz ist denen, die den Geboten gehorchen, ein Gesetz des Lebens und nicht des Todes. Alle, die das geistliche Ausmaß des Gesetzes begreifen, alle, die seine Macht zum Aufdecken der Sünde erkennen, sind in einer ebenso hilflosen Lage wie Satan selbst, es sei denn, sie nehmen die Versöhnung an, die ihnen im heilsamen Opfer Jesu Christi dargeboten wird … Durch den Glauben an Christus ist Gehorsam gegen jedes Gebot des Gesetzes möglich.“ – Manuscript Releases, Band 8, S. 98.
Freitag, 19. November
Fragen zur persönlichen Wiederholung
1. Warum ist es entscheidend, Christus zu predigen, wenn wir über das Sittengesetz reden? 2. Wie schaden sich diejenigen selbst, die entweder Christus oder das Gesetz verwerfen? 3. Wie kann ich denen, die anders sind als ich, besser die Einigkeit mit Christus darstellen? 4. Was ist daran falsch, wenn Christen die jüdischen Gebräuche auch heute aufrechterhalten? 5. Wie kann ich in meinem Fortschritt bei der Seelengewinnung Paulus ähnlicher werden? |