10. Lektion Sabbat, den 7. März 2026


Ehrfurcht vor dem Allwissenden

LEITTEXT: „Aber der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm still alle Welt.“ (Habakuk 2, 20.)

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 5, S. 518-527.

„Die Ehrfurcht vor dem Hause Gottes [ist] fast erloschen… Wir haben reichlich Ursache, während der Gottesanbetung eine glühende Hingabe an den Tag zu legen. Wir haben auch guten Grund, in unseren Gottesdiensten andächtiger und ehrerbietiger zu sein, als es die Juden waren.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 523.

1. Eine große Frage 01.03. (So) 

a. Was brachte der Prophet Habakuk in seinem einleitenden Gebet zu Gott zum Ausdruck? Habakuk 1, 1-4.

„Menschlich gesehen schien es unmöglich zu sein, Gottes Ziel für das auserwählte Volk zu erreichen. Der Abfall früherer Jahrhunderte hatte sich im Lauf der Jahre verstärkt. Zehn Stämme waren unter die Heiden verstreut worden. Nur die Stämme Juda und Benjamin waren übriggeblieben, aber auch sie standen jetzt offensichtlich vor dem sittlichen und nationalen Zusammenbruch. Die Propheten hatten begonnen, die völlige Zerstörung ihrer schönen Stadt Jerusalem vorauszusagen, in der der von Salomo erbaute Tempel stand und um die sich all ihre irdischen Hoffnungen auf nationale Größe konzentrierten. War es möglich, dass Gott von seinem erklärten Ziel abgehen wollte, die zu erretten, die ihr Vertrauen auf ihn setzten? Konnten angesichts der lang anhaltenden Verfolgung der Frommen und des offensichtlichen Wohlergehens der Gottlosen die ihrem Gott treuen Menschen auf bessere Tage hoffen? Diese bangen Fragen brachte der Prophet Habakuk zur Sprache.“ – Propheten und Könige, S. 271. 272.

b. Wie antwortete der Herr? Habakuk 1, 6-11.

2. Geduld im Warten 02.03. (Mo) 

a. Warum war Habakuk bereit, Gottes Plan anzunehmen? Habakuk 1, 12. 13.


„Gott beantwortete das Schreien seiner treuen Kinder. Durch sein auserwähltes Sprachrohr offenbarte er seinen Entschluss, das Volk zu strafen, das sich von ihm abgewandt hatte, um heidnischen Göttern zu dienen. Noch zu Lebzeiten einiger, die gerade damals Näheres über die Zukunft erfragten, wollte Gott die Angelegenheit der herrschenden Völker wunderbar lenken und den Aufstieg der Babylonier bewirken. Diese Chaldäer, ‚grausam und schrecklich‘, sollten plötzlich wie eine gottgesandte Geißel über das Land Juda herfallen.“ – Propheten und Könige, S. 272.

b. Welche Lehre, die dem Propheten gegeben wurde, war in der Erfahrung der frühen Adventpioniere von besonderer Bedeutung? Habakuk 2, 1-4.

„Als im Frühling des Jahres 1844 die Zeit vorüberging, zu der die Ankunft Christi erwartet wurde, gerieten die, welche im Glauben auf seine Erscheinung gewartet hatten, eine Zeitlang in Zweifel und Verlegenheit. Während die Welt sie als gänzlich geschlagen ansah und ihnen beweisen wollte, dass sie einem Irrtum erlegen wären, war das Wort Gottes immer noch die Quelle ihres Trostes. Viele suchten erneut in der Schrift, prüften abermals die Grundlage ihres Glaubens und erforschten sorgfältig die Weissagungen, um weiteres Licht zu erlangen…
Unter den Weissagungen, die sie als Hinweis auf die Zeit der Wiederkunft Christi ansahen, fanden sich Belehrungen, welche auf ihren ungewissen und erwartungsvollen Zustand besonders passten und sie ermutigten, geduldig in dem Glauben auszuharren, dass das, was ihrem Verstand jetzt dunkel schien, zur rechten Zeit erhellt würde. Zu diesen Weissagungen gehörte jene aus Habakuk 2, 1-4. …
Schon im Jahre 1842 hatte die im prophetischen Wort gegebene Anweisung: ‚Schreib das Gesicht und male es auf eine Tafel, dass es lesen könne, wer vorüberläuft‘, Charles Fitch auf den Gedanken gebracht, eine prophetische Karte zu entwerfen, um die Gesichte Daniels und der Offenbarung bildlich darzustellen. Die Veröffentlichung dieser Karte wurde als eine Erfüllung des durch Habakuk gegebenen Auftrages angesehen. Niemand jedoch beachtete zu der Zeit, dass in der betreffenden Weissagung ein offenbarer Verzug der Erfüllung des Gesichtes, eine Zeit des Harrens, angedeutet wird.“ – Der große Kampf, S. 394. 395.

3. In Gottes Gegenwart leben 03.03. (Di) 

a. Wie hat der Vers aus Habakuk 2, 4 Gläubige in jeder Generation gestärkt? Römer 1, 16. 17.


„Der Glaube, der Habakuk und alle Heiligen und Gerechten damals in tiefster Heimsuchung stärkte, war derselbe, der auch heute Gottes Volk aufrechterhält. In dunkelsten Stunden, unter widrigsten Umständen kann sich der gläubige Christ auf die Quelle allen Lichtes und aller Kraft verlassen. Durch den Glauben an Gott können seine Hoffnung und sein Mut tagtäglich erneuert werden. ‚Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.‘ Im Dienste Gottes braucht es keine Verzweiflung, kein Schwanken und keine Furcht zu geben…
Wir müssen einen solchen Glauben, wie ihn die Propheten und Apostel bekundet haben, entwickeln und pflegen – einen Glauben, der sich die Verheißungen Gottes zu eigen macht und zu der Zeit und auf die Weise auf Errettung wartet, die der Herr bestimmt hat.“ – Propheten und Könige, S. 273.

b. Was sollten wir immer bedenken, wenn wir in Versuchung geraten, zu zweifeln oder vermessen zu werden? Klagelieder 3, 25. 26; Habakuk 2, 20.

„Die Wartezeit mag uns lang vorkommen, niederdrückende Umstände mögen unser Gemüt bedrücken, viele Menschen, denen wir vertraut haben, mögen auf dem Wege straucheln; aber mit dem Propheten, der Juda in einer Zeit des Abfalls ohnegleichen noch aufzurichten trachtete, lasst uns vertrauensvoll erklären: ‚Der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm stille alle Welt!‘“ – Propheten und Könige, S. 273. 274.
„Wahre Ehrfurcht vor Gott wird durch die Erkenntnis seiner unendlichen Größe und durch das Bewusstsein seiner Gegenwart in uns geweckt.“ – Erziehung, S. 224.
„‚Heilig und hehr ist sein Name.‘ (Psalm 111, 9.) – Wenn Engel ihn aussprechen, verhüllen sie ihr Antlitz. Mit welcher Ehrfurcht sollten wir als gefallene und sündige Menschen diesen Namen in den Mund nehmen!
Wir sollten Gottes Wort achten. Der Heiligen Schrift gegenüber sollten wir Achtung zeigen, sie niemals zu gewöhnlichen Zwecken missbrauchen oder sorglos behandeln.“ – Wie führe ich mein Kind?, S. 339.
„Eltern, seid vorsichtig, welches Beispiel ihr euren Kindern vermittelt. Ihr Denken ist formbar und leicht zu beeindrucken. Wenn es um den Gottesdienst geht, dann hütet euch, Fehler des Sprechers zu kritisieren. Sprecht von der guten Arbeit, die er leistet, redet über die guten Gedanken, die er dargestellt hat und die ihr beachten wollt, weil sie durch Gottes Boten zu euch kommen. Man kann leicht feststellen, weshalb Kinder von der Predigt des Wortes Gottes so wenig beeindruckt werden und so wenig Achtung vor dem Gotteshaus haben: ihre Erziehung war in dieser Hinsicht fehlerhaft.“ – Wie führe ich mein Kind?, S. 344.

4. Wenn die Prüfungen zunehmen… 04.03. (Mi) 

a. Welches inbrünstige Gebet Habakuks sollten wir uns heute zu eigen machen? Habakuk 3, 2.


„Wir benötigen heute eine Erweckung zu wahrem Herzensglauben, wie sie damals Israel erlebte. Bei allen, die zu Gott zurückfinden möchten, muss als erstes Reue zu erkennen sein. Das kann keiner für den andern tun. Jeder sollte sich vor Gott demütigen und seine Abgötter beseitigen. Haben wir alles getan, was wir konnten, wird der Herr uns sein Heil offenbaren.“ – Patriarchen und Propheten, S. 573.

b. Was soll unseren Glauben, selbst angesichts schwerer Not und Schwierigkeiten, beständig kennzeichnen, und warum? Habakuk 3, 17-19; Philipper 2, 14. 15.

„Der niedergebeugte, hart Geprüfte sollte sagen: ‚Siehe, auch wenn er mich erschlägt, vertraue ich auf ihn.'“ – Counsels to Parents, Teachers, and Students, S. 317.
„Das um Vergebung flehende Blut Christi hat den Sünder vor dem vollen Maß seiner Schuld verschont; aber im Endgericht wird der Zorn Gottes lauter, ohne Gnade ausgegossen werden…
Gottes Volk wird nicht frei von Leiden sein; aber während man es verfolgt und bedrängt, während es Entbehrung erträgt und Hunger leidet, wird es doch nicht umkommen. Gott, der für Elia sorgte, wird an keinem seiner sich selbst aufopfernden Kinder vorübergehen. Der die Haare auf ihren Häuptern zählt, wird für sie sorgen, und zur Zeit der Teuerung werden sie genug haben. Während die Gottlosen verhungern und an Seuchen zugrundegehen, beschützen Engel die Gerechten und befriedigen deren Bedürfnisse.“ – Der große Kampf, S. 629.

c. Welcher andere Prophet wurde in derselben Zeit berufen, um Botschaften zu überbringen, die auch für unsere Zeit von Bedeutung sind? Zephanja 1, 1.

„Habakuk war nicht der einzige, durch den eine Botschaft glänzender Hoffnung und künftigen Sieges, aber auch gegenwärtigen Gerichtes erging. Als Josia regierte, erging das Wort des Herrn an Zephanja, um sowohl auf die Folgen fortgesetzten Abfalls hinzuweisen als auch die Aufmerksamkeit der treuen Gemeinde auf die künftige herrliche Aussicht zu lenken. Seine Weissagungen über das drohende Strafgericht für Juda lassen sich ebenso auf die Gerichte anwenden, die zur Zeit des zweiten Kommens Christi über eine unbußfertige Welt hereinbrechen sollen.“ – Propheten und Könige, S. 274.

5. Eine traurige, hinterlistige Falle 05.03. (Do) 

a. Welche ernste Botschaft enthüllt die Wirklichkeit des Zornes Gottes gegen falschen Gottesdienst und gegen jene, die ihn fördern? Zephanja 1, 2-6.

b. Welche Einstellungen offenbaren ernste Rebellion, die im Herzen verborgen ist, während man vielleicht leichtfertig annimmt, Gott zu folgen? Zephanja 1, 12. 13; Matthäus 24, 48-51.

„Das Volk, dem Gott die heiligen, feierlichen, prüfenden Wahrheiten für diese Zeit anvertraut hat, schläft auf seinem Posten. Es sagt durch seine Handlungen: Ich habe die Wahrheit, ‚ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts‘, während der treue Zeuge erklärt: ‚Du weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß.‘
Wie getreu bezeichnen diese Worte den gegenwärtigen Zustand der Gemeinde: ‚Du weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß!‘ Von dem Heiligen Geist eingegebene Warnungsbotschaften werden von den Dienern Gottes übermittelt, Charakterfehler werden den Irrenden gezeigt, aber sie sagen: Dies ist nicht mein Fall. Ich nehme die Botschaft, die du bringst, nicht an. Ich tue das Beste, das ich kann. Ich glaube der Wahrheit!
Jener böse Knecht, der in seinem Herzen sagte: ‚Mein Herr kommt noch lange nicht‘, gab vor, auf Christum zu warten. Er war ein ‚Knecht‘, äußerlich dem Dienste Gottes ergeben, während er im Herzen Satan anhing. Wohl verleugnet er nicht öffentlich die Wahrheit, wie dies die Spötter tun, offenbart aber durch sein Leben die Gefühle des Herzens – dass der Herr sein Kommen verziehe. Seine Vermessenheit macht ihn sorglos betreffs ewiger Interessen. Er lebt nach den Grundsätzen der Welt und passt sich ihren Gewohnheiten und Sitten an. Selbstsucht, weltlicher Hochmut und Ehrgeiz herrschen vor. Aus Furcht, dass seine Brüder höher stehen möchten als er selbst, fängt er an, ihre Bemühungen herabzusetzen und ihre Beweggründe anzugreifen. Auf diese Weise schlägt er seine Mitknechte.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 109. 110.

Fragen zur persönlichen Wiederholung 06.03. (Fr) 

1. Was kann ich aus Habakuks Gebeten lernen, wenn ich über Gottes Wege verwirrt bin?
2. Wen kenne ich, der eine Zeitlinien-Tafel der Weissagung schätzen würde?
3. Welche Aspekte meines Benehmens im Hause Gottes sollten sich verbessern?
4. Warum ist es wichtig, der Versuchung zum Murren und Klagen zu widerstehen?
5. Warum ist es wichtig, bei einer Zurechtweisung eine tiefe Herzensprüfung vorzunehmen?

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