Eine Zeit der Abrechnung LEITTEXT: „Mein Volk ist dahin, darum das es nicht lernen will.“ (Hosea 4, 6 erster Teil.) Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 2, S. 594-598. „Zu allen Zeiten führte die Übertretung des göttlichen Gesetzes zu demselben Ergebnis.“ – Propheten und Könige, S. 209. 1. Eine Fülle von Verderbtheiten 04.01. (So) a. Obwohl Gott seit langem eine Botschaft der Barmherzigkeit verkündete, befahl er Hosea auch, ein weiteres Wort zu verkünden – eines, das in der Menschheitsgeschichte mehr als einmal Bedeutung haben sollte. Hosea 4, 1. „So löste sich das Volk Israel, als es durch seine Anbetung Baals und der Astarte den Naturgewalten höchste Verehrung zollte, von allem, was aufrichtete und veredelte, und wurde eine leichte Beute der Versuchung.“ – Propheten und Könige, S. 200. „Die Glanzzeit des Papsttums war für die Welt eine Zeit tiefster Finsternis. Die Heilige Schrift war nicht nur dem Volk, sondern auch den Priestern nahezu unbekannt. Gleich den Pharisäern vor alters hassten die päpstlichen Würdenträger das Licht, das ihre Sünden aufdecken würde. Da sie Gottes Gesetz, das Richtmaß der Gerechtigkeit, beiseite getan hatten, übten sie schrankenlos ihre Gewalt aus und verfielen moralischer Verderbtheit. Betrug, Habsucht und Verschwendung waren an der Tagesordnung. Die Menschen schreckten vor keiner Gewalttat zurück, wenn sie dadurch Reichtum oder Ansehen gewinnen konnten. Die Paläste der Päpste und Prälaten waren Schauplatz wüster Ausschweifungen. Manche der regierenden Päpste hatten sich derartig empörender Verbrechen schuldig gemacht, dass weltliche Herrscher diese Würdenträger der Kirche abzusetzen versuchten, die sich zu niederträchtig gebärdeten, als dass man sie hätte länger dulden können. Jahrhundertelang machte Europa auf wissenschaftlichem, kulturellem oder zivilisatorischem Gebiet keine Fortschritte. Eine sittliche und geistliche Lähmung hatte das Christentum befallen. Der Zustand der unter Roms Herrschaft stehenden Welt veranschaulicht deutlich die furchtbare und genaue Erfüllung der Worte des Propheten Hosea [Hosea 4, 6; 1. 2 zitiert]. Derart waren die Folgen, die sich aus der Verbannung des Wortes Gottes ergaben.“ – Der große Kampf, S. 60. 2. Wie in den Tagen Noahs 05.01. (Mo) a. Wie sprach die erschreckende Botschaft Hoseas von bestimmten Sünden, die Gott hasst – und wie hallt dies bis in unsere Zeit nach? Hosea 4, 2; Lukas 17, 26. 27. „Während des halben Jahrhunderts vor der assyrischen Gefangenschaft glich die Ungerechtigkeit in Israel der in den Tagen Noahs und jeder anderen Zeit, in der Menschen Gott verwarfen und sich ganz der Sünde überließen. Die Erhöhung der Natur über den Gott der Natur, die Anbetung des Geschöpfs anstelle des Schöpfers hatten stets die gröbsten Verderbtheiten zur Folge… Da die innere Schutzwehr niedergerissen war, gab es für die irregeführten Anbeter keine Schranken mehr, die sie vor der Sünde bewahren konnten, und sie lieferten sich den bösen Leidenschaften des menschlichen Herzens aus.“ – Propheten und Könige, S. 200. „Sehr deutlich erkannte Christus, wie der Zustand der Gesellschaft in der Zukunft sein würde. Er sah, dass Selbstgefälligkeit Männer und Frauen beherrschen würde. Wie steht es heute um das Ehebündnis? Ist es nicht verdorben und entweiht, gleichwie in den Tagen Noahs? Scheidung um Scheidung wird täglich in den Zeitungen vermeldet. Von dieser Ehe spricht Christus, wenn er sagt, dass sie vor der Sintflut ‚heirateten und sich heiraten ließen.‘“ – Manuscript Releases, Band 7, S. 56. „Diese besondere Sünde – die Hurerei – hatte die Oberhand im alten Israel und brachte die ungewöhnliche Kundgebung des Missfallens Gottes. Die Gerichte Gottes folgten ihrer abscheulichen Sünde umgehend. Tausende von ihnen fielen, und ihre befleckten Leiber wurden in der Wüste gelassen.“ – Ein ernster Aufruf an die Mütter, S. 44. b. Nenne einige bittere Folgen, die aus der Rebellion entstehen – und die großen Segnungen, die durch die Unterwerfung unter Gottes Willen geerntet werden. Hosea 4, 3-5; Johannes 17, 3. „Der Herr gab seinem Volk Gebote, damit sie durch deren Befolgung ihre körperliche, geistige und sittliche Gesundheit bewahren konnten. Sie sollten durch Gehorsam leben; doch der Tod ist die sichere Folge des Ungehorsams gegen das Gesetz Gottes.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 413. „Wer einen Weg des Ungehorsams gegen Gottes Gesetz wählt, bestimmt damit sein zukünftiges Schicksal; er sät auf das Fleisch und verdient den Lohn der Sünde – nämlich die ewige Vernichtung, das Gegenteil des ewigen Lebens. Die Unterwerfung unter Gott und der Gehorsam gegen sein heiliges Gesetz bringen das sichere Ergebnis: ‚Das ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.‘“ – Fundamentals of Christian Education, S. 376. 3. Den Geist Gottes wertschätzen 06.01. (Di) a. Warum ist es so wichtig, dass ein jeder Einzelne von uns aufmerksam auf jeden Strahl des Lichts achtet, der uns gnädig gegeben wurde? Hosea 4, 6. „Die Worte Gottes an das alte Israel enthalten eine ernste, feierliche Mahnung an die Gemeinde dieser Zeit und ihre Lehrer. Von Israel sagte der Herr: ‚Wenn ich ihm gleich viel tausend Gebote meines Gesetzes schreibe, so wird‘s geachtet wie eine fremde Lehre.‘ (Hosea 8, 12.) Und den Priestern und Lehrern erklärte er: ‚Mein Volk ist dahin, darum dass es nicht lernen will. Denn du verwirfest Gottes Wort, darum will ich dich auch verwerfen ... Du vergissest des Gesetzes deines Gottes, darum will ich auch deiner Kinder vergessen.‘ (Hosea 4, 6.) Sollen die Warnungen Gottes unbeachtet bleiben? Sollen die Gelegenheiten, ihm zu dienen, unbenutzt bleiben? Sollen der Hohn der Welt, das Brüsten mit dem eigenen Wissen, das Sich-anpassen an die menschlichen Gebräuche und Überlieferungen die bekenntlichen Nachfolger Christi davon abhalten, Gott zu dienen? Werden sie das Wort Gottes verwerfen, wie die jüdischen Leiter Christum verwarfen? Die Folgen der Sünde Israels sind längst offenbar. Wird die Gemeinde der Jetztzeit sich dadurch warnen lassen?“ – Christi Gleichnisse, S. 303. b. Erkläre, welche Gefahr darin besteht, den Heiligen Geist zurückzuweisen. Matthäus 12, 31. 32. „Es ist gefährlich, göttliches Licht in Zweifel zu ziehen, in Frage zu stellen und zu kritisieren. Die Angewohnheit, sorglos und geringschätzig zu kritisieren, fällt auf den eigenen Charakter zurück und begünstigt Unehrerbietigkeit und Unglauben. Manch einer, der dieser Gewohnheit verfallen war, ging, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, so weit, das Wirken des Heiligen Geistes zu tadeln und zu verschmähen.“ – Das Leben Jesu, S. 313. „Gott wirkt auf das menschliche Herz durch Vermittlung seines Geistes ein. Wenn nun Menschen den Geist mutwillig zurückstoßen und für satanisch erklären, dann durchtrennen sie den Kanal, durch den Gott mit ihnen verkehrt. Leugnen sie den von Gott gegebenen Beweis ab, verwehren sie dem Licht, das in ihre Herzen schien, den Zugang, und sie werden in Finsternis zurückgelassen… Menschen, die diese Sünde begangen haben, mögen noch eine Zeitlang als Gotteskinder erscheinen; wenn aber Umstände eintreten, die ihren wahren Charakter entwickeln und zeigen, wes Geistes Kinder sie sind, wird man herausfinden, dass sie sich auf Satans Grund und Boden befinden und unter seinem schwarzen Banner stehen. Mein Bruder, der Geist lässt heute eine Einladung an dich ergehen. Komm mit deinem ganzen Herzen zu Jesu. Bereue deine Sünden, bekenne sie vor Gott, gib alle Ungerechtigkeit auf, und du wirst all seine Verheißungen in Anspruch nehmen können. ‚Wendet euch zu mir, so werdet ihr selig‘, so lautet seine gnadenvolle Einladung.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 664. 4. Ein Ruf an die Abtrünnigen 07.01. (Mi) a. Wie hat Gott oft den Zustand vieler beschrieben, die sich als seine Nachfolger bekennen – selbst heute noch? Hosea 4, 7-11. 16. „Die Kinder Gottes sind nicht vorbereitet auf die furchtbaren, prüfenden Szenen vor uns, sie sind nicht bereit, rein von allen Übeln und Lüsten inmitten der Gefahren und Verderbtheiten dieses heruntergekommenen Zeitalters dazustehen. Sie sind nicht mit dem Panzer der Gerechtigkeit bekleidet und unvorbereitet, gegen die überhand nehmende Bosheit anzukämpfen. Viele wandeln nicht in Gottes Geboten, obgleich sie vorgeben, ihnen zu gehorchen. Gehorchten sie treu allen göttlichen Vorschriften, würden sie eine Macht besitzen, welche die Herzen der Ungläubigen überzeugen würde.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 440. „Diejenigen, die sich zur Gottseligkeit bekennen, aber nicht durch die Wahrheit geheiligt sind, werden ihr Verhalten nicht wesentlich ändern, von dem sie wissen, dass es von Gott gehasst wird, weil sie nicht der Prüfung unterworfen sind, persönlich für ihre Sünden getadelt zu werden. Durch die Zeugnisse an andere wird ihr Fall deutlich dargelegt. Sie hegen das gleiche Übel. Wenn sie in ihren Sünden fortfahren, verletzen sie ihr Gewissen, verhärten ihre Herzen und versteifen ihren Nacken ebenso, als wenn die Zeugnisse unmittelbar an sie gerichtet worden wären. Wenn sie ihre Augen verschließen und sich weigern, ihre Sünden aufzugeben und ihre Verkehrtheiten durch demütiges Bekennen, durch Reue und Erniedrigung zu korrigieren, erwählen sie ihren eigenen Weg, bleiben ihm überlassen und werden zuletzt von Satan nach seinem Willen gefangen geführt. Sie mögen kühn werden, weil es ihnen gelingt, ihre Sünden vor andern zu verbergen und weil Gottes Gerichte nicht sichtbar über sie hereinbrechen. Sie mögen in dieser Welt scheinbar Erfolg haben. Sie mögen arme, kurzsichtige Sterbliche täuschen und trotz ihrer Sünden als Vorbilder in Frömmigkeit angesehen werden. Aber Gott kann nicht getäuscht werden.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 441. 442. b. Beschreibe, wonach sich Gottes Herz angesichts dieser Situation sehnt. Jeremia 3, 14. 15. „Der Unglaube an die Zeugnisse [nimmt ständig zu], so wie das Volk von Gott abweicht. Dies findet in all unseren Reihen, im ganzen Feld statt. Aber wenige wissen, durch welche Erfahrung unsere Gemeinden gehen müssen. Ich sah, dass Gott jetzt noch Geduld mit uns hat, aber niemand kann sagen, wie lange noch. Niemand weiß, wie groß Gottes Barmherzigkeit ist, die er uns erwiesen hat. Aber nur wenige haben sich von Herzen Gott geweiht. Es gibt nur wenige, die, gleich Sternen in stürmischer Nacht, hier und dort aus den Wolken hervorleuchten.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 84. 5. Die höchste Priorität 08.01. (Do) a. Wie kann man dem schlimmsten Urteil entgehen, das einen Abtrünnigen treffen wird? Hosea 4, 17. „Selbst ein einziger Charakterfehler, ein gehegter sündiger Wunsch mag alle Macht des Evangeliums zerstören. Das Vorherrschen eines sündigen Verlangens zeugt von der Verblendung der Seele. Jedes Hegen jenes Verlangens stärkt den Widerwillen der Seele gegen Gott. Die mangelnde Bereitschaft, die Pflicht zu erfüllen, und sündhafte Vergnügen sind die Bande, mit denen Satan die Menschen an seine Schlingen fesselt. Diejenigen, die lieber sterben würden, als ein Unrecht zu begehen, sind die einzigen, die als treu erfunden werden.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 61. „Gott weist seinen Kindern Schritt für Schritt den Weg. Er führt sie an verschiedene Probleme heran, um zu offenbaren, was in ihren Herzen ist. Manche überstehen die eine Prüfung, scheitern aber an der nächsten. Jede weitere Prüfung aber wird das Herz noch stärker versuchen. Wenn die bekenntlichen Kinder Gottes spüren, dass ihr Herz diesem erforschenden Werk widerstrebt, sollte das für sie die Notwendigkeit bedeuten, die Neigungen ihres Herzens zu überwinden, wenn sie von Gott nicht ausgespieen werden wollen. Der Engel sagte: ‚Gott wird sein Wirken immer mehr darauf einstellen, den Einzelnen seines Volkes zu prüfen und zu erproben.‘ Manche sind bereit, die eine Prüfung hinzunehmen; führt Gott sie aber in eine andere Situation, so schrecken sie zurück, weil sie meinen, irgendeiner ihrer liebsten gehegten Götzen werde davon betroffen. Hierbei haben sie Gelegenheit zu erkennen, was sich in ihrem Herzen befindet, das Jesus ausschließt. Sie schätzen etwas anderes mehr als die Wahrheit. Ihre Herzen sind nicht vorbereitet, Jesum aufzunehmen. Einzelne werden eine gewisse Zeit geprüft und erprobt, um zu erfahren, ob sie ihre Abgötter aufgeben und den Rat des Treuen Zeugen beachten wollen. Sollte aber irgendjemand durch den Gehorsam gegenüber dem Worte Gottes nicht geläutert werden und seine Selbstsucht, seinen Stolz und seine bösen Leidenschaften nicht überwinden wollen, haben die Engel Gottes den Auftrag: ‚Überlasst sie sich selbst, denn sie haben sich mit ihren Abgöttern verbunden!‘ So gehen diese Engel an ihr Werk und überlassen jene Abtrünnigen mit ihrem sündhaften, unbezwungenen Wesen der Herrschaft der bösen Engel. Wer jedoch alle Prüfungen besteht und überwindet, ganz gleich für welchen Preis, hat den Rat des Treuen Zeugen beachtet, wird den Spätregen empfangen und somit vorbereitet sein für die Verwandlung.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 207. Fragen zur persönlichen Wiederholung 09.01. (Fr) 1. Was geschieht, wenn Gottes Wort verbannt, verurteilt oder verwässert wird? 2. Wie ernst ist das Ehebündnis, so wie es die Schrift lehrt? 3. Was geschieht, wenn wir Botschaften gegenwärtiger Wahrheit nicht wertschätzen? 4. Warum die Zeugnisse für die Gemeinde studieren, die an andere gerichtet sind? 5. Warum ist es gefährlich, auch nur an einer bekannten Sünde festzuhalten? |