Gottes Barmherzigkeit schätzen LEITTEXT: „Israel, du bringst dich in Unglück; denn dein Heil steht allein bei mir.“ (Hosea 13, 9.) Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 4, S. 205-233. „Jeder verworfene Lichtstrahl, jede verschmähte oder unbeachtete Warnung, jede geduldete Leidenschaft, jede Übertretung des Gesetzes Gottes ist eine Saat, die ihre bestimmte Ernte hervorbringen wird.“ – Der große Kampf, S. 36. 1. Die Tage der Heimsuchung 18.01. (So) a. Welche Warnung klingt bis zum Ende der Gnadenzeit fort? Hosea 9, 7. „A hat sein Herz nicht Gott geweiht. Er besitzt Fähigkeiten und Talente, für die er dem großen Geber aller Gaben Rechenschaft geben muss. Sein Herz ist ungeheiligt und seine Lebensführung seines Bekenntnisses unwürdig; und doch war er mehr als zwanzig Jahre mit Gottes heiligem Werk verbunden. Wie viel Licht, wie viel Vorrechte hat er gehabt! Er hatte die allerbeste Gelegenheit, einen soliden christlichen Charakter zu entwickeln. Christi Worte, als er über Jerusalem weinte, sind auf ihn anwendbar: ‚Wenn doch auch du erkenntest zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dient! Aber nun ist‘s vor deinen Augen verborgen.‘ Ach, Gottes Vergeltung hängt über dir, ‚darum, dass du nicht erkannt hast die Zeit, darin du heimgesucht bist.‘ B ist gleichen Sinnes, doch nicht so durch und durch egoistisch. Beide lieben das Vergnügen mehr als Gott. Ihr Wandel verträgt sich nicht mit einem christlichen Leben. Sie ermangeln der Festigkeit, Besonnenheit und Weihe an Gott. Bei B ist das Gnadenwerk viel zu oberflächlich. Er möchte gern ein Christ sein, strebt aber nicht danach, den Sieg über das eigene Ich zu erringen und gemäß seiner Überzeugung von Recht und Unrecht zu handeln. Taten – nicht eitle Worte und leere Absichten – sind für Gott annehmbar. A, du hast Gottes Stimme in Ermahnungen, Ratschlägen und Warnungen vernommen, ebenso wie in liebevollen Einladungen. Hören jedoch ist nicht genug. ‚Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein, wodurch ihr euch selbst betrüget.‘ Es ist einfach, mit dem Strom zu schwimmen und mit der Menge Hosianna zu rufen. In der Stille des täglichen Lebens, wenn keine besondere Erregung oder Verzückung vorhanden ist, erfolgt die Prüfung wahrer Jüngerschaft.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 206. 207. 2. Hinterlistige Fallstricke 19.01. (Mo) a. Wie führt der Feind Gläubige oft ins Verderben? Hosea 9, 8. 9. 17. „[Satan] bemächtigt sich selbstsüchtiger, ungeheiligter Männer und Frauen und bestellt sie zu Wächtern über die treuen Diener Gottes, um ihre Worte, Taten und Motive anzuzweifeln, Fehler zu finden und über ihre Tadel und Warnungen zu murren. Durch diese Menschen ruft Satan Argwohn und Eifersucht hervor, sucht den Mut der Gläubigen zu schwächen, den Ungeheiligten zu gefallen und die Anstrengungen der Diener Gottes zunichte zu machen. Satan gewinnt durch ihre unerzogenen Kinder großen Einfluss auf die Eltern. Die Vernachlässigung elterlicher Pflichten ist für viele sabbathaltende Eltern bezeichnend. Der Geist des Klatsches und der Verleumdungen sind Satans besondere Mittel, um Zank und Zwietracht zu säen, Freunde zu trennen und den Glauben vieler Menschen in die Wahrhaftigkeit unserer Lehren zu untergraben. Brüder und Schwestern sind zu leicht bereit, von Fehlern und Irrtümern zu sprechen, die sie bei anderen vermuten, vor allem bei denen, die die Mahn- und Warnbotschaften unerschrocken weitergegeben haben, die ihnen Gott aufgetragen hat. Die Kinder dieser Nörgler lauschen mit offenen Ohren und empfangen das Gift der Unzufriedenheit. Auf diese Weise verschließen Eltern blindlings die Zugänge, auf denen das Herz der Kinder erreicht werden könnte. Wie viele Familien würzen ihre täglichen Mahlzeiten mit Zweifeln und Beschuldigungen. Sie zerlegen den Charakter ihrer Freunde und servieren das Ergebnis als delikaten Nachtisch.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 214. 215. b. Was war die Hauptursache für Israels geistlichen Niedergang? Hosea 10, 1; 5. Mose 8, 11-14. „Die Israeliten verloren ihre hohe Berufung aus dem Auge, Gottes Repräsentanten zu sein. Sie vergaßen Gott und erfüllten ihren heiligen Auftrag nicht. Die Segnungen, die sie empfingen, brachten der Welt keinen Segen. Ihre Vorteile benutzten sie nur zur eigenen Verherrlichung. Sie schlossen sich von der Welt ab, um von ihr nicht versucht zu werden. Die Beschränkungen, die Gott ihnen hinsichtlich des Umgangs mit Götzendienern auferlegt hatte, um sie vor heidnischem Brauchtum zu bewahren, benutzten sie, um eine Trennungsmauer zwischen sich und allen anderen Völkern aufzurichten. Sie verweigerten Gott den Dienst, den er von ihnen forderte, und beraubten ihre Mitmenschen der geistlichen Wegweisung und eines heiligen Vorbildes. Priester und Oberste waren festgelegt auf die Gleise einer äußerlichen Religiosität. Sie begnügten sich mit einer gesetzlichen Religion und vermochten es nicht, andern die lebendigen Wahrheiten des Himmels zu vermitteln.“ – Das Wirken der Apostel, S. 13. 14. 3. Den Boden bereiten 20.01. (Di) a. Welche Einladung richtet Gott an sein Volk, das geistlich unempfänglich geworden ist? Hosea 10, 12; Jakobus 4, 8. „In der Hoffnung auf eine zukünftige Ernte sollen unsere Gemeinden an der geistlichen Bodenbearbeitung Anteil haben. Um des bösen, ungläubigen Herzens willen wird der Arbeiter viel Verdorbenheit begegnen, und willige Pläne und weihevolle Bemühungen werden durchkreuzt werden. Aber die Arbeit muss getan werden. Der Boden ist hart; aber der brache Acker muss aufgebrochen, der Same der Gerechtigkeit ausgestreut werden. Gestattet euch keine Pause, von Gott geliebte Lehrer. Fragt nicht, ob eure Arbeit auch von Erfolg gekrönt sein wird. Lasst nicht nach, werdet nicht entmutigt: Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten… Denkt daran, dass ihr kein Vertrauen in euch selbst setzen könnt.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 417. b. Wie offenbart Gott seine zärtliche Liebe zu seinem Volk, indem er selbst in unserer Abkehr seine Hand nach uns ausstreckt? Hosea 11, 1-4 „Obgleich er in die Gegenwart Gottes aufgefahren ist und den Thron des Weltalls mit seinem Vater teilt, hat er doch nichts von seinem barmherzigen Wesen verloren. Noch heute steht sein treues, mitfühlendes Herz dem Weh und Schmerz der Welt offen; noch heute ist seine durchbohrte Hand segnend ausgestreckt über seine Kinder in aller Welt. ‚Sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.‘ Die Seele, die sich Jesus Christus anvertraut hat, bedeutet ihm mehr als die ganze Welt. Er hätte alle Schmerzen und Leiden auf Golgatha erduldet, um nur einen Menschen für sein Reich zu retten. Nie wird er eine Seele verlassen, für die er gestorben ist, es sei denn, dass sie sich selbst von ihm trennt. Durch alle Anfechtungen hindurch haben wir in Christus einen nie versagenden Helfer. Er steht uns bei in unseren Nöten und Kämpfen gegen Versuchungen und gegen das Böse, und er hilft uns, wenn wir von Sorgen und Schmerzen niedergedrückt sind. Können ihn unsere Augen jetzt auch nicht sehen, so vernimmt doch das Ohr des Glaubens seine Stimme, die da spricht: ‚Fürchte dich nicht! Ich bin [mit dir]... Ich habe deinen Kummer getragen, deine Kämpfe durchlebt und deine Versuchungen erduldet; ich verstehe deine Tränen, die auch ich geweint habe; ich kenne den Gram, der dir tief im Herzen brennt und den kein Mensch dir nehmen kann. Glaube nicht, du seiest einsam und verlassen. Bringt dein Schmerz keine Saite in irgendeines Menschen Herz zum klingen, blick auf mich und lebe!“ – Das Leben Jesu, S. 478. 4. Noch ein wenig Zeit… 21.01. (Mi) a. Was veranschaulicht die Tiefe von Gottes Barmherzigkeit? Hosea 11, 7-9; Lukas 13, 6-9. „Konnte er ein Volk aufgeben, für das er eine solche Vorsorge getroffen hatte – seinen eingeborenen Sohn, das Ebenbild seines Wesens? Gott ließ es geschehen, dass sein Sohn für unsere Übertretungen starb. Gegen den Träger unserer Sünden verhielt er sich wie ein Richter und verbarg er die zärtlichen Gefühle eines Vaters. Hierin tat er auf wunderbare Weise seine Liebe zu einem empörerischen Geschlecht kund. Welch ein Anblick für die Engel!“ – Zeugnisse für Prediger, S. 211. b. Warum gebraucht Gott Propheten, und warum sind sie entscheidend für die geistliche Wiederherstellung? Hosea 12, 11. 14; Amos 3, 7. „[Die] klaren Worte der Propheten und des Meisters sollten wir als Gottes Ruf an jeden Menschen aufnehmen.“ – Propheten und Könige, S. 231. c. Was zeigt selbst im tragischen Ende Israels, dass Gott gerecht ist? Hosea 13, 4-9; 14, 2. „[Die] Leiden werden oft als eine Strafe hingestellt, mit der sie auf direkten Befehl Gottes heimgesucht wurden. Auf diese Weise sucht der große Betrüger sein eigenes Werk zu verbergen. Durch eigensinnige Verwerfung der göttlichen Liebe und Gnade hatten die Juden den Schutz Gottes verwirkt, so dass Satan sie nach seinem Willen beherrschen konnte. Die schrecklichen Grausamkeiten, die bei der Zerstörung Jerusalems verübt worden waren, kennzeichnen Satans rachsüchtige Macht über jene, die sich seiner verderbenbringenden Herrschaft unterstellen. Wir können nicht ermessen, wieviel wir Christus für den Frieden und Schutz schuldig sind, deren wir uns erfreuen. Es ist die mäßigende Kraft Gottes, die verhindert, dass die Menschen völlig unter die Herrschaft Satans geraten. Die Ungehorsamen und die Undankbaren haben allen Grund, Gott für seine Gnade und Langmut dankbar zu sein, weil er die grausame, boshafte Macht des Bösen im Zaum hält. Überschreiten aber die Menschen die Grenzen der göttlichen Nachsicht, dann wird jene Einschränkung aufgehoben. Gott tritt dem Sünder nicht als Scharfrichter gegenüber, sondern er überlässt jene, die seine Gnade verwerfen, sich selbst, damit sie ernten, was sie gesät haben.“ – Der große Kampf, S. 35. 36. 5. Verdorrt – oder blühend? 22.01. (Do) a. Wie veranschaulichte Jesus das Schicksal seines Volkes als Nation? Matthäus 21, 19. 20. „Jesus war hungrig zu dem Feigenbaum gekommen, von dem er Nahrung zu erhalten gehofft hatte. Ebenso hungrig war er auch zu Israel gekommen, um bei ihnen Früchte der Gerechtigkeit zu finden. Er hatte seine Gaben in reicher Fülle über die Juden ausgeschüttet, damit sie zum Segen der Welt Frucht tragen möchten. Jede Gelegenheit, jedes Sonderrecht war ihnen gewährt worden. Als Gegenleistung suchte er ihr Mitgefühl und ihre Mitarbeit in seinem Gnadenwerk. Er sehnte sich danach, bei ihnen Opferbereitschaft und Barmherzigkeit, Eifer für Gott und das tiefe Verlangen nach Erlösung ihrer Mitmenschen zu sehen. Hätten sie Gottes Gesetz befolgt, dann würden sie die gleichen uneigennützigen Werke hervorgebracht haben wie Jesus auch. Aber die Liebe zu Gott und den Menschen war durch Stolz und Selbstzufriedenheit verdunkelt. Sie stürzten sich selbst ins Verderben, indem sie sich weigerten, andern zu dienen, und den Schatz der Wahrheit, den Gott ihnen anvertraut hatte, der Welt mitzuteilen. An dem unfruchtbaren Feigenbaum konnten sie ihre Sünde wie auch deren Bestrafung erkennen. Unter dem Fluch des Erlösers abgestorben, verwelkt, verdorrt und bis an die Wurzel vertrocknet, stand der Feigenbaum da und wies auf den Zustand des jüdischen Volkes hin, wenn ihm die Gnade Gottes entzogen sein würde.“ – Das Leben Jesu, S. 575. 576. b. Wie endet das Buch Hosea mit der Betonung von Gottes Hoffnung, Heilung und einem Ruf zur Weisheit? Hosea 14, 5. 6. 9. 10. „Die Pflanze wächst, indem sie aufnimmt, was Gott für die Erhaltung ihres Lebens bestimmt hat. So kommt auch geistliches Wachstum durch Zusammenwirken mit göttlichen Kräften zustande. Wie die Pflanze im Boden Wurzel fasst, so sollen wir in Christus Wurzel schlagen. Wie die Pflanze Regen, Tau und Sonnenschein entgegennimmt, so sollen auch wir den Heiligen Geist annehmen. Wenn unser Inneres in Christus eingewurzelt ist, wird er zu uns kommen ‚wie ein Regen, wie ein Spätregen, der das Land feuchtet‘. Er wird über uns aufgehen wie ‚die Sonne der Gerechtigkeit‘ mit ‚Heil unter ihren Flügeln‘. Wir werden ‚blühen wie eine Rose‘. Von ‚Korn‘ werden wir uns ‚nähren‘ und ‚blühen wie ein Weinstock‘. (Hosea 6, 3; Maleachi 3, 20; Hosea 14, 6. 8.)“ – Erziehung, S. 97. Fragen zur persönlichen Wiederholung 23.01. (Fr) 1. Was fordert Gott von uns am Tag seiner Heimsuchung? 2. Warum war Gott mit der bloß äußeren Religion Israels nicht zufrieden? 3. Was bewirkt das Aufbrechen des unbebauten Herzensbodens in uns? 4. Worauf sollte ich mich in den übrigen Momenten der Gnadenzeit konzentrieren? 5. Wie kann ich gewiss sein, gesegnet und nicht von Gott abgeschnitten zu werden? |