2. Lektion Sabbat, den 13. Juli 2024


Unablässig die Leiter erklimmen

Leittext: „So wendet allen euren Fleiß daran und reichet dar in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Gottseligkeit.“ (2. Petrus 1, 5. 6.)

„Petrus zeigt uns die Leiter wahrer Heiligung, deren Fuß auf der Erde steht, während das obere Ende zum Thron des Ewigen reicht. Wir können mit unseren Bemühungen das obere Ende dieser Leiter nicht erreichen. Wir müssen Sprosse um Sprosse klettern. Bei diesem Kampf stehen wir in der Gefahr, vom Schwindel ergriffen zu werden, in Ohnmacht zu fallen und herabzustürzen, wenn wir nicht unsere Blicke nach vorne richten und auf Jesus schauen, den Anfänger und Vollender des Glaubens.“ – The Review and Herald, 1. Dezember 1885.

Zum Lesen empfohlen: In den Fußspuren des großen Arztes, S. 505-510.

Sonntag, 7. Juli

1. Eine grundlegende christliche Eigenschaft

a. Welcher Schritt folgt, wenn wir fleißig unseren Glauben entwickeln? 2. Petrus 1, 5 (erster Teil).


„Nachdem wir den Glauben an das Evangelium angenommen haben, besteht unsere erste Aufgabe darin, Tugenden und reine Grundsätze zu entwickeln und dadurch Gemüt und Herz für den Empfang wahrer Erkenntnis zu reinigen.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 576. 577.
„Es ist ein fortwährender Kampf, immer aufmerksam zu sein, um dem Bösen zu widerstehen. Aber es zahlt sich aus, einen Sieg nach dem anderen über das Ich und die Mächte der Finsternis zu erlangen …
Ohne reine, unbefleckte Tugenden kann niemand jemals zu einem anerkennenswerten Ansehen heranwachsen. Aber ein edles Bestreben und die Liebe zur Gerechtigkeit werden nicht geerbt. Der Charakter kann nicht erkauft werden, er muss durch ernsthafte Anstrengungen geformt werden, der Versuchung zu widerstehen. Das Formen eines gerechten Charakters ist das Werk eines ganzen Lebens und ist das Ergebnis von Nachsinnen und Gebet, vereint mit einem großen Ziel. Die Reinheit deines Charakters muss eine Folge deiner eigenen Anstrengungen sein. Freunde können dich ermutigen, aber sie können nicht das Werk für dich erfüllen. Es zu wünschen, zu seufzen oder zu träumen, wird dich nicht groß oder gut werden lassen. Du musst klettern. Begürtet die Lenden eures Gemüts und gehet an die Arbeit, mit aller Kraft eures Willens.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 187.

Montag, 8. Juli

2. Die für die Erlösung notwendige Erkenntnis

a. Beschreibe die Art von Erkenntnis, welche wir aufgerufen sind zu erlangen, um die Leiter des Petrus zu erklimmen. 2. Petrus 1, 5 (letzter Teil); Johannes 17, 3.

„Der Apostel zeigt darin den Gläubigen die Stufenleiter christlichen Wachstums. Jeder Schritt bedeutet eine Zunahme an Gotteserkenntnis. Da darf es keinen Stillstand geben …
Hat jemand den Glauben des Evangeliums angenommen, dann ist es seine nächste Aufgabe, seinen Charakter zu vervollkommnen. Dadurch wird das Herz gereinigt und der Verstand für die Aufnahme der Erkenntnis Gottes vorbereitet. Diese Erkenntnis bildet die Grundlage aller wahren Erziehung und allen echten Dienstes. Sie ist der einzig sichere Schutz vor Versuchungen und kann den Menschen in seinem Wesen Gott ähnlich machen. Durch die Erkenntnis Gottes und seines Sohnes Jesus Christus wird dem Gläubigen ‚alles, was zum Leben und göttlichen Wandel dient‘, gegeben. Keine gute Gabe wird dem vorenthalten, der sich aufrichtig danach sehnt, die Gerechtigkeit Gottes zu erlangen.“ – The Review and Herald, 19. September, 1912.
„Wir müssen von Christus lernen. Wir müssen wissen, was er denen ist, die er erlöst hat. Wir müssen erkennen, dass es unser Vorrecht ist, durch den Glauben an ihn teilhaftig zu werden der göttlichen Natur, sodass wir der Verderbtheit entfliehen, die in der Welt durch die Begierde vorherrscht. Dann sind wir von aller Sünde und von allen Charaktermängeln gereinigt. Wir brauchen keine einzige sündhafte Neigung beizubehalten …
Wenn wir der göttlichen Natur teilhaftig und ererbte und gehegte Neigungen zum Bösen aus dem Charakter entfernt werden, werden wir eine lebendige Kraft zum Guten. Indem wir täglich vom göttlichen Lehrer lernen, seiner Natur teilhaftig werden, wirken wir in der Überwindung der Versuchungen Satans mit Gott zusammen. Gott wirkt, und der Mensch wirkt, damit der Mensch eins mit Christus sei, so, wie Christus eins mit Gott ist.“ – Bibelkommentar, S. 491.

b. Nenne eine zweite Art von Erkenntnis, welche für das Wachstum eines Christen notwendig ist. Psalm 77, 7; 2. Korinther 13, 5.

„Um von Christo Hilfe zu erhalten, müssen wir unser Bedürfnis erkennen. Wir müssen die rechte Erkenntnis über uns selbst haben. Nur denjenigen, der da weiß, dass er ein Sünder ist, kann Christus retten. Nur wenn wir unsere vollkommene Hilflosigkeit einsehen und alles Selbstvertrauen aufgeben, werden wir uns an die göttliche Kraft klammern.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 316.

Dienstag, 9. Juli

3. Selbstbeherrscht, nicht außer Kontrolle

a. Über welches Thema reden die inspirierten Prediger des Evangeliums? Apostelgeschichte 24, 24. 25; Philipper 4, 5.


„Ich redete mit den Menschen über eineinhalb Stunden lang über Petrus’ Leiter der Heiligung, welche aus acht Stufen besteht. Ich verweilte bei dem Gedanken der Mäßigkeit und der Notwendigkeit, dass Eltern ihren Kindern Selbstverleugnung und Selbstbeherrschung beibringen, um den Appetit und Geschmack nicht auf Kosten der geistlichen, geistigen und körperlichen Stärke dem Genuss zu überlassen.
Die Lehren über Selbstbeherrschung und Selbstverleugnung müssen durch die Erziehung in der Kindheit und des Jugendalters empfangen werden. Der Appetit muss gezügelt und erzogen werden. Das ist die verantwortungsvolle Aufgabe, welche den Eltern auferlegt ist. Die Jugendlichen der vergangenen Generationen dienten der Gesellschaft als ein Zeiger.
Hätten die Eltern ihre Pflicht erfüllt und gesunde Nahrung auf den Tisch gebracht, hätten sie magenreizende und stimulierende Nahrungsmittel vermieden und gleichzeitig ihren Kindern Selbstbeherrschung beigebracht, hätten sie sie charakterlich dazu erzogen, Rückgrat zu haben, dann bräuchten wir uns jetzt nicht mit dem Löwen der Unmäßigkeit auseinanderzusetzen.
Wenn schlechte Gewohnheiten erst einmal entwickelt sind und stetig an Größe und Kraft zunehmen, so, wie auch die Kinder wachsen und stärker werden, fällt es solchen schlecht erzogenen Menschen sehr schwer, sich in den Griff zu bekommen und ihre fehlgeleiteten Gelüste zu zügeln.
Wie schwer ist es jedoch, diese Menschen im Erwachsenenalter von der Notwendigkeit zu überzeugen, dass Christen selbstbeherrscht und maßvoll leben sollen. Bereits in der Wiege muss man damit beginnen, das Kind mit einer maßvollen Lebensweise vertraut zu machen.“ – The Review and Herald, 11. Mai 1876.

b. Welche ist die nächste Stufe der Leiter? Warum? 2. Petrus 1, 6 (erster Teil).

„Gott gibt dem Menschen keine Erlaubnis, die Gesetze seines Wesens zu übertreten. Aber da der Mensch den Versuchungen Satans durch Unmäßigkeit nachgibt, würdigt er die größeren Fähigkeiten durch Unterwerfung zum tierischen Appetit und Leidenschaften herab. Wenn diese anfangen, sich auszubreiten, übergibt sich der Mensch, welcher nur wenig geringer geschaffen wurde als die Engel, ausgestattet mit Fähigkeiten, welche die größten Möglichkeiten der Entwicklung bieten, der Kontrolle Satans. Er erlangt leichten Zugang zu denen, die Knechte des Appetits sind. Durch Unmäßigkeit opfern manche die Hälfte, andere wiederum zwei Drittel ihrer körperlichen, geistigen und geistlichen Kräfte. Diejenigen, die einen klaren Verstand besitzen möchten, um die Kunstgriffe Satans zu erkennen, müssen ihren Appetit unter der Kontrolle der Gedanken und des Gewissens halten. Das moralische und entschlossene Handeln unserer höheren Geisteskräfte ist für die Vollkommenheit unseres Charakters notwendig.“ – The Health Reformer, 1. März 1878.

Mittwoch, 10. Juli

4. Geduld ohne Mäßigkeit ist unmöglich 

a. Wie führt die Mäßigkeit zur nächsten notwendigen Tugend auf der Leiter? 2. Petrus 1, 6 (mittlerer Teil); Lukas 21, 19.


„Jede Gewohnheit, die zur Schwächung von Gehirn, Nerven und Körperkraft führt, verhindert die neben der Mäßigkeit nächstwichtige Eigenschaft, nämlich die Geduld …
Ein ungeduldiger Mensch, der den anregenden Genuss sucht – Bier, Wein, starke Getränke, Tee und Kaffee, Opium, Tabak oder jegliche dieser Mittel, welche schädlich für die Gesundheit sind –, der kann nicht ein geduldiger Mensch sein. Deshalb ist die Mäßigkeit eine Stufe der Leiter, auf welche wir unsere Füße stellen müssen, bevor wir die Gnade der Geduld hinzufügen können. Beim Essen, bei der Kleidung, bei der Arbeit, bei der Zeiteinteilung und bei gesunder Bewegung müssen wir uns von der Erkenntnis leiten lassen, die zu erlangen unsere Pflicht ist, damit wir sie durch ernste Bemühungen in eine rechte Stellung zu Leben und Gesundheit bringen.“ – Our High Calling, S. 69.

b. Wie hilft die Mäßigkeit bei der Entwicklung der Geduld, und warum sind beide in den letzten Tagen der Weltgeschichte so wichtig? Offenbarung 14, 12.

„Die Misshandlung des Magens durch Befriedigung der Esslust ist ein fruchtbarer Boden für die meisten Gemeindeschwierigkeiten. Diejenigen, die unmäßig und unvernünftig essen und arbeiten, werden auch unvernünftig reden und handeln. Ein Unmäßiger kann nicht geduldig sein. Es ist nicht notwendig, ein Alkoholiker zu sein, um unmäßig zu sein. Die Sünde der Unmäßigkeit im Essen – zu oft, zu viel und üppige, ungesunde Nahrung – zerstört die gesunde Tätigkeit der Verdauungsorgane, beeinträchtigt das Gehirn, verwirrt die Urteilsfähigkeit und verhindert vernünftiges, ruhiges, gesundes Denken und Handeln. Dies ist eine fruchtbare Quelle von Gemeindeschwierigkeiten. Damit die Kinder Gottes sich in einem annehmbaren Zustand vor ihm befinden, wo sie ihm durch Körper und Geist, die ihm gehören, verherrlichen können, müssen sie mit Interesse und Eifer die Befriedigung ihrer Esslust verleugnen und Mäßigkeit in allen Dingen üben. Dann können sie die Wahrheit in ihrer Schönheit und Klarheit begreifen und sie in ihrem Leben betätigen. Durch verständiges, kluges und redliches Verhalten werden sie den Feinden unseres Glaubens keine Ursache geben, das Werk der Wahrheit zu schmähen.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 644. 645.

Donnerstag, 11. Juli

5. Das wundervolle Ergebnis der Geduld

a. Was wird das Ausleben der Geduld in uns entwickeln? 2. Petrus 1, 6 (letzter Teil).


„Ungeduld bringt Streit, Beschuldigungen und Leid mit sich; aber die Geduld verbreitet den Duft des Friedens und der Liebe in die Erfahrungen des Lebens im Heim. Wenn wir die kostbare Gnade der Geduld gegenüber anderen ausüben, werden sie unseren Geist widerspiegeln, und wir werden mit Christus vereint sein. Die Geduld wird nach Einigkeit in der Gemeinde, in der Familie und in der Gesellschaft trachten. Diese Gnade muss in unsere Leben gewoben werden. Jeder muss diese Stufe der Entwicklung erklimmen und zum Glauben, Tugend, Mäßigkeit, die Gnade der Geduld hinzufügen.
‚Und in der Geduld Gottseligkeit.‘ Gottseligkeit ist die Frucht des christlichen Charakters. Wenn wir am Weinstock bleiben, so werden wir die Früchte des Geistes tragen. Das Leben des Weinstocks zeigt sich durch seine Zweige. Wir müssen eine enge Verbindung mit dem Himmel haben, wenn wir die Gnade der Gottseligkeit tragen. Jesus muss, wenn wir sein Bild widerspiegeln und zeigen, dass wir Söhne und Töchter des Höchsten sind, ein Gast in unseren Heimen sein, ein Glied unseres Hausstands. Religion ist etwas Wunderbares in unseren Heimen. Wenn der Herr mit uns ist, sollten wir fühlen, dass wir Glieder der Familie Christi im Himmel sind. Wir sollen spüren, dass die Engel uns beobachten, und unser Benehmen wird sanft und nachsichtig werden. Wir sollten uns vorbereiten durch die Tore des Himmels einzugehen, indem wir Höflichkeit und Gottseligkeit hegen. Unsere Unterhaltungen werden heilig sein, und unsere Gedanken werden auf himmlischen Dingen ruhen.
Henoch wandelte mit Gott. In jeder Lebenslage ehrte er Gott. Zu Hause und bei seinen Geschäften fragte er sich: Ist das recht vor dem Herrn? Weil er an Gott dachte und seinem Rat folgte, veränderte sich sein Charakter, und er wurde ein frommer Mann, dessen Wege dem Herrn gefielen.“ – The Review and Herald, 21. Februar 1888.

Freitag, 12. Juli

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum muss ich aktive und passive christliche Tugenden entwickeln?
2. Wie kann ich Gott besser kennenlernen, und warum ist das gerade heute so bedeutungsvoll?
3. In welchen Bereichen des Lebens muss ich größere Mäßigkeit üben?
4. Warum ist Geduld in einer zunehmend feindlichen und aggressiven Gesellschaft so wichtig?
5. Wo und wie offenbart sich die Frömmigkeit, wie sie durch Henoch dargestellt wurde?

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