4. Lektion Sabbat, den 27. Juli 2024


Das höchste Ziel

Leittext: „Über alles aber ziehet an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.“ (Kolosser 3, 14.)

„Wenn geheiligte Gläubige zusammenkommen, wird ihre Unterhaltung sich nicht um die Fehler anderer drehen noch von Murren und Klagen erfüllt sein. Die Liebe, das Band der Vollkommenheit, wird sie miteinander vereinen.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 533.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 5, S. 163-166. 576. 577.

Sonntag, 21. Juli

1. Über die natürliche Zuneigung hinaus

a. Warum wird die allgemeine Liebe erst nach der brüderlichen Liebe erwähnt? 2. Petrus 1, 7 (letzter Teil); Römer 5, 7. 8; Jakobus 3, 17.


„Wir müssen die Menschen um Christi willen lieben. Es ist der menschlichen Natur leicht, einige Günstlinge zu lieben und für diese wenigen Auserwählten Partei zu ergreifen. Aber Christus hat uns geboten, einander zu lieben, wie er uns geliebt hat.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 131.

b. Was verbindet Jesus mit der Vollkommenheit? Matthäus 5, 43-48; Lukas 6, 36; Kolosser 3, 14.

„Die Reinheit und Würde unseres Heilandes erfüllte die Menschen mit Ehrfurcht, während seine selbstlose Liebe und Leutseligkeit ihre Herzen gewann. Er war die verkörperte Vollkommenheit.“ – Gospel Workers, S. 73 [Ausgabe 1892.]
„Lasst nicht das hochmütige Gefühl in euch hochkommen, dass ihr besser seid als andere. ‚Wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle.‘ Ruhe und Friede werden über euch kommen, wenn ihr euren Willen unter den Willen Christi beugt. Die Liebe Jesu wird das Herz regieren.“ – Ruf an die Jugend, S. 44.

Montag, 22. Juli

2. Die himmlische Gesinnung

a. Beschreibe die Tiefe der wahren christlichen Gesinnung anderen gegenüber. Psalm 101, 2; Philipper 2, 1-4.


„Das hastige, leicht erregbare Empfinden wird besänftigt und durch das Öl der Gnade Christi beruhigt. Das Bewusstsein der Sündenvergebung wird jenen Frieden schenken, der höher ist als alle Vernunft. Dann wird ein ernstes Bemühen in uns sein, alles zu überwinden, was der Vollkommenheit des Christen widersteht. Uneinigkeit wird verschwinden. Wer einst Fehler bei seinem Nächsten sah, wird die größeren Fehler in seinem eigenen Charakter erkennen.“ – Ruf an die Jugend, S. 44.

b. Wie kann die oben beschriebene Gesinnung im Herzen jedes Einzelnen von uns wohnen? Philipper 2, 5-8; 1. Korinther 2, 16.

„Die Eigenliebe stört unseren Frieden. Solange das Ich lebt, sind wir immer bereit, es vor jeder Kränkung und jeder Beleidigung zu schützen; aber wenn wir uns selbst gestorben sind und unser Leben mit Christus in Gott verborgen ist, werden wir Vernachlässigung und Geringschätzung nicht mehr zu Herzen nehmen. Wir werden taub und blind sein gegen Vorwurf, Hohn und Beleidigung …
Der Friede Christi ist ein beständiges und bleibendes Gut. Er hängt nicht von den Umständen des Lebens, nicht von der Größe des irdischen Reichtums und nicht von der Zahl der Freunde ab. Christus ist die Quelle des lebendigen Wassers, und die Glückseligkeit, die er gibt, ist unvergänglich.
Wenn die Sanftmut Christi sich im Hause offenbart, werden die Bewohner glücklich sein. Sanftmut erregt keinen Streit und gibt kein böses Wort zurück; sie besänftigt unruhige Gemüter und breitet Freundlichkeit über den ganzen Kreis der Nahestehenden. Wo Sanftmut waltet, gliedert sich die irdische Familie in den höheren, den göttlichen Familienbund ein.
Es wäre für uns viel besser, unter falscher Beschuldigung zu leiden, als unser Gewissen mit Rache an unseren Feinden zu belasten. Der Geist des Hasses und der Rache ist mit dem Teufel aufgekommen und kann dem von ihm Erfüllten nur Böses einbringen. Herzensdemut, jene Sanftmut, die aus dem Bleiben in Christus erwächst, ist das wahre Geheimnis des Segens. ‚Er schmückt die Demütigen mit Heil.‘“ – Das bessere Leben, S. 18.

Dienstag, 23. Juli

3. Allgemeine Liebe: wahre und falsche

a. Beschreibe die wahre allgemeine Liebe, welche Gott bereit ist all denen zu geben, die sie zu besitzen wünschen und sie zutiefst schätzen. Matthäus 5, 6; 1. Korinther 13, 4-8.

„Damit eine Gemeinde gedeihen kann, müssen ihre Glieder sich ernsthaft bemühen, die kostbare Pflanze der Liebe zu pflegen. Lasst ihr jeden Vorteil zuteilwerden, damit sie im Herzen blühen kann. Jeder wahre Christ wird in seinem Leben die Kennzeichen dieser göttlichen Liebe entwickeln. Er wird einen Geist der Geduld, der Wohltätigkeit und der Freiheit von Neid und Eifersucht hegen. Dieser Charakter, der sich in Wort und Tat bekundet, wird nicht abstoßen, nicht unnahbar sein noch kalt und gefühllos gegenüber den Interessen anderer. Wer die kostbare Pflanze der Liebe hegt, wird Selbstverleugnung üben und selbst unter Herausforderung nicht die Beherrschung verlieren. Er wird andern keine schlechten Beweggründe und üblen Absichten unterstellen, sondern wird tief betrübt sein, wenn er in irgendeinem der Jünger Christi Sünde entdeckt.
Die Liebe rühmt nicht sich selbst. Sie ist ein Element der Demut. Sie veranlasst den Menschen nicht, zu prahlen und sich selbst zu erhöhen. Liebe zu Gott und zum Nächsten wird sich nicht in unüberlegtem Handeln offenbaren noch uns dazu verleiten, herrschsüchtig, kritisch oder diktatorisch zu sein. Die Liebe bläht sich nicht auf. Das Herz, worin die Liebe regiert, wird sich freundlich, höflich und mitfühlend gegen andere verhalten, ob sie unserem Geschmack entsprechen oder nicht, ob sie uns Achtung erweisen oder uns schlecht behandeln. Liebe ist ein tätiger Grundsatz; sie stellt uns fortwährend das Gute in anderen vor Augen. Dadurch bewahrt sie uns vor unbesonnenem Handeln, sodass wir unser Ziel, Seelen für Christum zu gewinnen, nicht verfehlen. Die Liebe sucht nicht das Ihre. Sie wird den Menschen nicht veranlassen, die eigene Bequemlichkeit zu suchen und der Ichsucht zu frönen. Es ist die Hochachtung vor dem Ich, die uns so oft daran hindert, in der Liebe zu wachsen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 132.

b. Wie werden wir vor falscher allgemeiner Liebe gewarnt? Jakobus 2, 19; Judas 1, 11-13.

„Der Älteste B. hegte den Anschein, ein sehr heiliger Mensch zu sein. Er hatte viel über die allgemeine Liebe zu sagen. Wenn er über den Glauben redete, sagte er: ‚Alles, was wir tun müssen, ist, zu glauben, dann wird uns alles gegeben, was wir von Gott erbitten.‘ Da antwortete Br. White: ‚Die Verheißungen sind an Bedingungen geknüpft (Johannes 15, 7): ‚So ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.‘ Deine Theorie vom Glauben ist leer wie ein Mehlfass ohne Boden. Beachte, dass die wahre allgemeine Liebe sehr empfindlich ist und nie den Weg der wahren biblischen Wahrheit verlässt.‘“ – Spiritual Gifts, Band 2, S. 46.

Mittwoch, 24. Juli

4. Eine wichtige Angelegenheit

a. Wie wichtig ist es für uns, die christlichen Tugenden in Fülle zu besitzen, welche in der Leiter des Petrus beschrieben werden? 2. Petrus 1, 8.


„Euer Handeln richte sich nach christlichen Tugenden! Weiht eurem Heiland eure besten und heiligsten Gefühle! Unterwerft euch seinem Willen in völligem Gehorsam! Weniger wird er nicht annehmen. Lasst euch in eurer Standhaftigkeit nicht durch den Hohn und Spott derer erschüttern, die nur nach eitlen Dingen trachten! Folgt eurem Heiland, durch ‚böse Gerüchte und gute Gerüchte.‘ Achtet es für eitel Freude und eine heilige Ehre, das Kreuz Christi zu tragen! Jesus liebt euch. Er starb für euch. Wenn ihr nicht danach strebt, ihm mit eurer ungeteilten Liebe zu dienen, wird es euch nicht gelingen, eure Heiligung in der Furcht Gottes zu vervollkommnen, und zuletzt werdet ihr das furchtbare Wort vernehmen müssen: ‚Weichet von mir‘.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 237. 238.

b. Was übersehen wir häufig in der heutigen, von Stress geplagten Zeit? Hohelied 2, 15.

„Dringende Sorgen, Lasten und Pflichten ruhen auf euch. Doch je größer die Belastung ist und je schwerer die Bürden sind, die ihr zu tragen habt, desto mehr bedürft ihr göttlicher Hilfe. Jesus wird euer Helfer sein. Zur Erleuchtung eures Pfades benötigt ihr fortwährend das Licht des Lebens. Dann wird sein göttlicher Schein auf andere widerstrahlen. Gottes Werk ist ein vollkommenes Ganzes. Es ist vollkommen in all seinen Zweigen. Es ist die gewissenhafte Aufmerksamkeit gegenüber Dingen, welche die Welt gering nennt, die das Leben schön und erfolgreich macht. Kleine Liebesdienste, ein paar freundliche Worte, kleine Taten der Selbstverleugnung, das weise Auskaufen kleiner Gelegenheiten und eine fleißige Anwendung geringfügiger Talente machen den Menschen in Gottes Augen groß. Wenn ihr diese kleinen Dinge sorgfältig beachtet und wenn diese Gnadengaben in euch wohnen und zunehmen, werden sie euch vollkommen und zu allem guten Werk geschickt machen. 
Es genügt nicht, das Werk Gottes freigebig mit Geld zu unterstützen. Er fordert rückhaltlose Weihe all eurer Kräfte. Euch selbst vorzuenthalten, ist der größte Fehler eures Lebens gewesen. Ihr mögt es sehr schwierig finden, in eurer Stellung eine enge Verbindung mit Gott zu unterhalten. Aber eure Arbeit wird zehnmal schwerer sein, wenn ihr dies versäumt …
Gott fordert völlige, gänzliche Übergabe. Er wird nichts weniger akzeptieren. Je schwieriger eure Stellung ist, desto mehr braucht ihr Jesum.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 589. 590.

Donnerstag, 25. Juli

5. Gefährliche Vergesslichkeit = Blindheit

a. Was ist geschehen, wenn es uns an irgendeiner der christlichen Tugenden mangelt? 2. Petrus 1, 9; Offenbarung 2, 4.


„Derjenige, der die Leiter des Fortschritts nicht hinaufsteigt und Tugend zu Tugend hinzufügt, ‚ist blind und tappt mit der Hand‘. Er erkennt nicht, dass er, wenn er nicht die weiterführenden Schritte macht, indem er die Leiter Stufe um Stufe hinaufsteigt und in der Gnade und Erkenntnis unsers Herrn Jesus Christus wächst, sich nicht in die richtige Position bringt, wo er das Licht Gottes empfangen kann, welches über die Leiter auf ihn scheint. Wenn er nicht Tugend zu Tugend hinzufügt, dann hat er den Anspruch vergessen, welchen Gott ihm auferlegt hat, und dass er die Vergebung der Sünde durch Gehorsam gegenüber den Forderungen Gottes erhält. Er steht als Sünder vor Gott. Wenn er die Tugenden Christi hat, dann wird er sie nutzen und entwickeln, aber wenn er nicht zur Ehre Gottes Frucht trägt in guten Werken, dann verbleibt er in einem Zustand der Blindheit und Unkenntnis, Selbstsucht und Sünde. ‚Er tappt mit der Hand.‘ Seine Augen sind auf den Boden gerichtet, nicht auf Gott über der Leiter.
Diese Gruppe von Menschen mag irdische Vorteile haben, aber sie haben kein Empfinden für das Vorrecht und die Segnungen, welche sich in dem Licht befinden, dass von Gott über der Leiter scheint. Sie kennen die Dinge nicht, die ihnen Frieden geben. Sie können nicht mit klarer geistlicher Erleuchtung zurückschauen, da sie die Dinge nicht im Licht des Himmels sehen. Einst haben sie die Liebe Gottes genossen, sie haben ihre Sünden bekannt und sich entschlossen, Diener Jesu Christi zu sein, aber sie haben alle ihre Versprechen vergessen, welche sie bei ihrer Taufe abgelegt haben, all die feierlichen Pflichten, die sie auf sich genommen haben, um nach Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit zu trachten.“ – Manuscript Releases, Band 19, S. 350. 351.

Freitag, 26. Juli

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wann und unter welchen Umständen stehe ich in Gefahr ungerechter Parteilichkeit?
2. Unter welchen Umständen neigt sich mein Geist der allgemeinen Liebe zu scheitern?
3. Wie können wir wahre und falsche allgemeine Liebe voneinander unterscheiden?
4. Welche einfachen, liebenswürdigen Gesten vernachlässige ich oft?
5. Warum fehlt es mir immer noch an der allgemeinen Liebe, und warum ist das von so großer Bedeutung?

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