6. Lektion Sabbat, den 10. August 2024


In der gegenwärtigen Wahrheit gestärkt

Leittext: „Darum will ich’s nicht lassen, euch allezeit daran zu erinnern, wiewohl ihr’s wisset und gestärkt seid in der gegenwärtigen Wahrheit.“ (2. Petrus 1, 12.)

„Wir zweifeln jetzt nicht daran, noch haben wir jemals daran gezweifelt, dass die Glaubenslehren, die wir heute vertreten, gegenwärtige Wahrheit sind und dass wir dem Gericht entgegengehen. Wir bereiten uns darauf vor, dem Herrn zu begegnen, der in Begleitung heiliger Engel in den Wolken des Himmels erscheinen wird, um den Gläubigen und Gerechten Unsterblichkeit zu verleihen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 350. 351.

Zum Lesen empfohlen: Erfahrungen und Gesichte, S. 51-62.

Sonntag, 4. August

1. Hier und jetzt wachsen

a. Was betonte der Apostel Petrus gegenüber den Gläubigen? 2. Petrus 1, 12-15.


„Es gab eine gegenwärtige Wahrheit in den Tagen Luthers – eine Wahrheit, die zu jener Zeit von besonderer Wichtigkeit war; es gibt auch eine gegenwärtige Wahrheit für die heutige Kirche. Gott, der alles nach dem Rat seines Willens vollzieht, hat es gefallen, die Menschen in verschiedene Verhältnisse zu bringen und ihnen Pflichten aufzuerlegen, die der Zeit, in der sie leben, und den Umständen, in denen sie sich befinden, entsprechen. Würden sie das ihnen verliehene Licht wertschätzen, so würde ihnen auch die Wahrheit in höherem Maße offenbart werden.“ – Der große Kampf, S. 143.

b. Erkläre, wie wir in unserem Verständnis des vom Himmel kommenden Lichtes wachsen müssen. Hebräer 5, 12-14; 6, 1-3.

„Jeder Schritt des Glaubens und des Gehorsams bringt die Seele in engere Verbindung mit dem Licht der Welt, in dem ‚keine Finsternis‘ ist.“ – Der große Kampf, S. 476.

Montag, 5. August

2. Die Verantwortung

a. Warum und wie müssen wir unsere Handlungsweise verändern, wenn wir mehr Licht vom Himmel empfangen? Jakobus 4, 17; Sprüche 4, 18; Matthäus 6, 23.


„Gott verlangt dies von seinen Kindern nach der Gnade und Wahrheit, die ihnen zuteilwurden. Allen seinen gerechten Forderungen muss nachgekommen werden. Verantwortliche Wesen müssen in dem Licht wandeln, das ihnen scheint. Wenn sie versäumen, dies zu tun, wird ihr Licht zu Finsternis, und ihre Finsternis entspricht dann in ihrem Ausmaß der Fülle empfangenen Lichtes. Immer helleres Licht hat dem Volk Gottes geschienen. Aber viele haben es versäumt, dem Licht zu folgen, und aus diesem Grund befinden sie sich in einem Zustand großer geistlicher Schwäche.
Gottes Volk kommt nicht um aus Mangel an Erkenntnis. Die Gemeindeglieder werden nicht verurteilt, weil sie den Weg, die Wahrheit und das Leben nicht kennen. Die Wahrheit hat ihren Verstand erreicht. Das Licht, das auf ihre Seele geschienen hat, aber vernachlässigt oder verworfen wurde, das wird sie verdammen. Diejenigen, die nie vom Licht erreicht wurden und es nicht verworfen haben, stehen nicht unter Verdammnis. Was hätte mehr für Gottes Weinberg getan werden können, als bereits getan wurde? Licht, kostbares Licht scheint Gottes Volk. Doch kann es sie nicht retten, wenn sie nicht zustimmen, sich retten zu lassen, es völlig auszuleben und es andern mitzuteilen, die sich in Finsternis befinden. Gott ruft sein Volk zur Tat auf. Ein persönliches Werk des Bekennens und der Aufgabe von Sünden und der Rückkehr zum Herrn ist erforderlich. Der eine kann es nicht für den andern tun. Religiöse Erkenntnis hat zugenommen, und dies bringt zusätzliche Verpflichtungen mit sich. Die Gemeinde hat großes Licht empfangen, und dies verurteilt alle, die sich weigern, darin zu wandeln. Wären sie blind, hätten sie keine Sünde. Aber sie haben das Licht gesehen und viel Wahrheit gehört, und doch sind sie nicht weise und heilig. Viele haben seit Jahren keinen Fortschritt in der Erkenntnis und wahrer Heiligkeit gemacht. In geistlicher Hinsicht sind sie Zwerge. Anstatt zur Vollkommenheit zu schreiten, gehen sie zurück in die Dunkelheit und Knechtschaft Ägyptens. Ihre Sinne sind nicht auf Gottseligkeit und wahre Heiligkeit gerichtet.
Wird das Israel Gottes erwachen? Werden alle, die sich zur Frömmigkeit bekennen, jede Verkehrtheit aufgeben, Gott jede geheime Sünde bekennen und ihre Seelen vor ihm kasteien? Werden sie in tiefster Demut die Beweggründe zu jeder Tat erforschen und sich dessen bewusst werden, dass Gottes Auge alles liest und alles Verborgene kennt? Lasst das Werk ein gründliches sein, die Hingabe an Gott eine völlige Weihe. Er fordert eine vollständige Unterwerfung von allem, was wir haben und sind. Prediger und Glieder benötigen eine neue Bekehrung, eine Umgestaltung des Geistes, ohne die wir kein Geruch des Lebens zum Leben sein werden, sondern ein Geruch des Todes zum Tode.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 125-127.

Dienstag, 6. August

3. Die gegenwärtige Wahrheit

a. Nenne Beispiele verschiedener Themen des Studiums, von denen wir uns nicht ablenken lassen sollten. Daniel 7, 9. 10; 8, 14; Psalm 119, 33-35.

„Es sind viele köstliche Wahrheiten in dem Worte Gottes enthalten, aber es ist ‚gegenwärtige Wahrheit‘, was die Herde jetzt bedarf. Ich habe die Gefahr gesehen, wenn Botschafter die wichtigen Punkte der gegenwärtigen Wahrheit verlassen und sich bei solchen Gegenständen aufhalten, die nicht zur Einigung der Herde und Heiligung der Seele beitragen. Satan wird jeden möglichen Vorteil wahrnehmen, das Werk zu schädigen.
Aber solche Gegenstände wie das Heiligtum in Verbindung mit den 2300 Tagen, die Gebote Gottes und der Glaube Jesu, sind vollkommen geeignet, die vergangene Adventbewegung zu erklären und zu zeigen, was unsere gegenwärtige Stellung ist, den Glauben der Zweifelnden zu festigen und ihnen die Gewissheit der herrlichen Zukunft zu geben. Ich habe häufig gesehen, dass dies die hauptsächlichsten Gegenstände sind, bei denen die Botschafter verweilen sollten.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 54.

b. Was war 180 Jahre lang (eine recht kurze Zeit in Anbetracht der gesamten Weltgeschichte) ein lebenswichtiger Aspekt der gegenwärtigen Wahrheit? Offenbarung 14, 6-13.

„Gott hat der Verkündigung der Botschaften des ersten, zweiten und dritten Engels durch sein Wort den ihnen gebührenden Platz zugewiesen. Dabei sollte es auch bleiben. Kein Pflock darf versetzt werden. Niemand ist dazu berechtigt, die Positionen dieser Botschaften zu verändern; wie ja auch niemand das Recht hat, das Neue Testament an die Stelle des Alten Testaments zu setzen. Im Alten Testament ist das Evangelium bild- und symbolhaft dargestellt, im Neuen Testament erkennen wir seinen eigentlichen Kern. Dabei ist das eine nicht weniger bedeutungsvoll als das andere. Auch das Alte Testament ist Unterweisung aus dem Munde Christi und von daher nach wie vor gültig. Die Botschaften des ersten und zweiten Engels ergingen 1843 und 1844. Jetzt befinden wir uns in der Phase der Verkündigung der Botschaft des dritten Engels, jedoch müssen auch weiterhin alle drei Botschaften gepredigt werden. Es ist heute wie damals wichtig, denen, die nach Wahrheit suchen, die gesamte Botschaft zu übermitteln. In Wort und Schrift sollen wir die zeitlichen und prophetischen Zusammenhänge zwischen den beiden ersten Botschaften und dem Ruf des dritten Engels aufzeigen. Es kann keine dritte ohne die erste und zweite Botschaft geben. Diese Botschaften sollen der Welt durch Schrifttum und Vorträge weitergegeben werden, um aufzuzeigen, wie sich die Prophetie in der Vergangenheit erfüllt hat und was die Zukunft bringen wird.“ – Counsels to Writers and Editors, S. 26.

Mittwoch, 7. August

4. Nach Wachstum trachten 

a. Beschreibe die Gesinnung, die uns befähigt, die gegenwärtige Wahrheit so anzunehmen, wie sie sich offenbart, auch wenn andere sie verwerfen. Jeremia 29, 13; Matthäus 18, 3; Johannes 7, 17.


„Wenn du wie ein Kind wirst, das sich willig leiten lässt, wenn dein Verständnis geheiligt ist und du deinen Willen unterwirfst und dein Vorurteil aufgibst – dann wirst du ein solches Licht empfangen, das die Schrift erhellt und dir die gegenwärtige Wahrheit in ihrer wunderbaren Harmonie zeigt. Sie wird als goldene Kette erscheinen, wo sich Glied an Glied zu einem vollkommenen Ganzen reiht.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 474.

b. Wie schwächt die Nachlässigkeit zu oft den Einfluss der gegenwärtigen Wahrheit? Was kann man dagegen tun? Jesaja 56, 9. 10; 1. Korinther 14, 8; Offenbarung 3, 17-19.

„Wir stehen in Gefahr, die dritte Engelsbotschaft in so unbestimmter Weise zu geben, dass sie keinen Eindruck auf die Menschen macht. Es werden so viele andere Interessen hereingebracht, dass die Botschaft, die doch mit Macht kundgetan werden soll, zahm und kraftlos wird.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 68.
„Wir leben gewiss in der Endzeit dieser Weltgeschichte. Wenn wir das geistliche Wachstum verspüren möchten, welches in diesem Zeitalter unverzichtbar ist, müssen wir unseren geistlichen Interessen viel Zeit widmen. Wir müssen entschiedene Reformen durchführen. Die Stimme sagte: Die Wächter müssen erwachen, und der Posaune einen deutlichen Ton geben. Der Morgen kommt und auch die Nacht. Wacht auf, ihr Wächter. Die Stimmen schweigen, welche jetzt erschallen sollten. Seelen kommen in ihren Sünden um, und die Prediger, Ärzte und Lehrer schlafen. Wacht auf, ihr Wächter!“ – The Pacific Union Recorder, 20. Februar 1908.
„Der treue Zeuge erklärt, dass wir gerade dann alles bedürften, wenn wir annähmen, wir befänden uns in einer guten Stellung und bräuchten nichts. Es genügt nicht, wenn Prediger theoretische Themen vortragen. Sie sollten auch über praktische Dinge predigen. Sie müssen die praktischen Unterweisungen, die Christus seinen Jüngern gegeben hat, erlernen und diese für sich selbst und für die Gemeinde anwenden. Sollten wir annehmen, dass Christus seine Kinder nicht innig liebt, nur weil er sie so ernst ermahnt? Oh nein! Er starb, um die Menschen vom Tode zu erlösen. Er liebt mit göttlicher Liebe, und er weist die zurecht, die er liebt.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 273. 274.

Donnerstag, 8. August

5. Die Erde von Herrlichkeit erleuchtet

a. Beschreibe, wie sich die gegenwärtige Wahrheit vor der Wiederkunft Christi auf dieser Erde verbreitet und zunimmt. Offenbarung 18, 1-5.


„[Offenbarung 18, 1. 2. 4 zitiert.] Diese Schriftstelle weist vorwärts auf eine Zeit, da die Ankündigung des Falles Babylons, wie sie der zweite Engel (Offenbarung 14, 8) in Offenbarung 14 macht, wiederholt wird, erwähnt aber zudem die Verderbnisse, die in die verschiedenen Gemeinschaften, aus denen sich Babylon zusammensetzt, eingedrungen sind, seitdem jene Botschaft im Sommer 1844 zuerst verkündigt wurde.“ – Der große Kampf, S. 604.

b. Wie müssen wir uns angesichts der Tatsache verhalten, dass der Großteil der Welt die gegenwärtige Wahrheit als beschwerlich empfindet? 1. Korinther 2, 12-16.

„Wir müssen in unsrer persönlichen Erfahrung von Gott gelehrt sein. Suchen wir ihn aufrichtigen Herzens, so werden wir ihm unsere Charakterfehler bekennen. Er hat verheißen, dass er alle annehmen wird, die sich ihm in demutsvoller Abhängigkeit nahen. Derjenige, der sich den Ansprüchen Gottes unterordnet, wird die bleibende Gegenwart Christi haben, und diese Begleitung wird ihm überaus köstlich sein. Während er sich an die göttliche Weisheit klammert, wird er den verderblichen Lüsten der Welt entrinnen.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 417.
„Wenn du zu Christus kommst, dann wirst du nicht mit den Worten prahlen: ‚Ich bin heilig‘. Lass nur Gott allein dies sagen, denn du kennst dein Herz nicht. Dieses Prahlen ist ein klarer Beweis, dass du weder die Schriften kennst noch die Macht Gottes. Lass Gott, wenn er es tut, in seine Bücher schreiben, dass du ein gehorsames Kind bist, indem du seine Satzungen mit freudigem Herzen hältst, und die Aufzeichnungen werden es vor den Engeln und Menschen am Tag der Belohnung offenbaren.“ – The Signs of the Times, 2. Dezember 1887.

Freitag, 9. August

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie unterscheidet sich die gegenwärtige Wahrheit heute von der in früheren Zeiten?
2. Warum bin ich Gott dafür Rechenschaft schuldig, dass ich in der gegenwärtigen Wahrheit lebe?
3. Warum sollte ich es mir zur Aufgabe machen, mit anderen über die gegenwärtige Wahrheit zu reden?
4. Wie beeinflusst meine Gesinnung gegenüber hellerem Licht mein geistliches Wachstum?
5. Was muss angesichts von Widerstand mein fester Kurs des Handelns sein?

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