8. Lektion Sabbat, den 24. August 2024


Reinheit in einem verdorbenen Zeitalter

Leittext: „Den Reinen ist alles rein; den Unreinen aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern unrein ist ihr Sinn sowohl als ihr Gewissen.“ (Titus 1, 15.)

„Durch Umsicht, Zurückhaltung und dadurch, dass man sich keine Freiheiten herausnimmt und ungerechtfertigte Aufmerksamkeit auf sich zieht, sondern ein hohes sittliches Niveau und eine angemessene Würde aufrechterhält, kann viel Böses vermieden werden.“ – Ein glückliches Heim, S. 331.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 5, S. 146-157. 201-209.

Sonntag, 18. August

1. Auf unsere Gesinnung achten

a. Wie bestrafte Gott Moses Schwester für ihren Neid? Wie ist das auch heute eine Warnung? 4. Mose 12, 1. 2. 6-10; Jakobus 4, 11; 2. Petrus 2, 9 (zweiter Teil). 10.


„Wäre Mirjam wegen ihres Neides und ihrer Missgunst nicht ganz kräftig zurechtgewiesen worden, hätte das schlimme Folgen gehabt. Neid ist einer der teuflischsten Charakterzüge des menschlichen Herzens und in seinen Auswirkungen einer der unheilvollsten. Der weise Mann sagt: ‚Die Wut mag grimmig sein und der Zorn überwallen, aber wer kann der Eifersucht Widerstand leisten?‘ (Sprüche 27, 4.) Auf Neid und Eifersucht ging die erste Zwietracht im Himmel zurück. Wo man sie duldet, bringen sie oft großes Elend über die Menschen. ‚Wo Neid und Zank ist, da ist Unordnung und allerlei böses Ding.‘ (Jakobus 3, 16.)
Es sollte nicht leichtfertig darüber hinweggegangen werden, wenn jemand schlecht über andere spricht oder sich zum Richter ihrer Beweggründe oder ihres Verhaltens macht. ‚Wer seinen Bruder verlästert oder richtet seinen Bruder, der verlästert das Gesetz und richtet das Gesetz. Richtest du aber das Gesetz, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern sein Richter.‘ (Jakobus 4, 11.) Es gibt nur einen Richter … Wer das Wagnis eingeht, seinen Mitmenschen zu richten und zu verurteilen, maßt sich Rechte des Schöpfers an.
Die Bibel lehrt ausdrücklich, dass wir uns vor leichtfertigen Anklagen gegen jene hüten sollen, die Gott als seine Boten berufen hat.“ – Patriarchen und Propheten, S. 365.

Montag, 19. August

2. Anmaßende Überheblichkeit

a. Wie warnt Gott vor den anmaßenden, welche in ihrer Freude prahlen, vor allem wenn sie versuchen sich unter sein Volk zu mischen? 2. Petrus 2, 11-13.


„Wer von Satans verführerischer Macht beherrscht wird, der vergisst Gottes und verherrlicht statt dessen den Menschen, der doch voll böser Absichten ist. Diese getäuschten Seelen üben geheime Laster als Tugend aus. Das ist eine Art Zauberei. Die Frage des Apostels an die Galater kann mit Recht gestellt werden: ‚Wer hat euch bezaubert, dass ihr der Wahrheit nicht gehorchet, welchen Christus Jesus vor die Augen gemalt war, als wäre er unter euch gekreuzigt?‘ Bei der Ketzerei und der Ausschweifung ist stets eine Zaubermacht im Spiel. Der Verstand wird derartig getäuscht, dass er nicht mehr vernünftig urteilen kann, und eine Illusion führt ihn immer weiter von der Reinheit weg. Der geistliche Scharfblick ist getrübt, und Menschen von bis dahin unbefleckter Sittenreinheit werden durch die trügerische Spitzfindigkeit der Helfer Satans verwirrt, die sich als Boten des Lichts ausgeben. Gerade diese Täuschung verleiht jenen Helfern ihre Macht. Träten sie kühn hervor und unternähmen sie ihre Vorstöße offen, würde man sie zurückweisen, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern. Zunächst versuchen sie jedoch, als heilige, selbstlose Gottesmänner Zuneigung und Vertrauen zu gewinnen. Als Satans besondere Boten beginnen sie dann ihr arglistiges Wirken, Seelen vom Pfad der Rechtschaffenheit wegzulocken, indem sie das Gesetz Gottes für ungültig erklären.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 142.

b. Worauf sollten wir uns konzentrieren, wenn wir solchen Gefahren gegenüberstehen? Jesaja 51, 7. 8; Titus 1, 15.

„In diesem verdorbenen Zeitalter, wenn unser Widersacher, der Teufel, umhergeht wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge, sehe ich die Notwendigkeit, meine warnende Stimme zu erheben. ‚Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallet!‘ Viele besitzen glänzende Gaben und weihen sie gottlos dem Dienste Satans. Welche Warnungen kann ich einer Gemeinde erteilen, die erklärt, von der Welt ausgegangen zu sein und die Werke der Finsternis aufgegeben zu haben … Viele von ihnen hegen unreine Gedanken, unheilige Vorstellungen, ungeheiligte Wünsche und niedere Leidenschaften. Gott hasst die Frucht eines solchen Baumes. Reine, heilige Engel betrachten ihr Betragen mit Abscheu, während Satan frohlockt. O dass doch Männer und Frauen erwögen, was ihnen die Übertretung des göttlichen Gesetzes einbringt! Übertretung ist unter allen Umständen eine Verunehrung Gottes und ein Fluch für den Menschen. So müssen wir sie ansehen, wie hübsch auch ihre Maske ist und durch wen sie auch begangen wird.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 154. 155.

Dienstag, 20. August

3. Verantwortlich für größeres Licht

a. Wie beschreibt die inspirierte Schrift das Schicksal der Feinde, die danach trachten, das Volk Gottes zu beschmutzen? 2. Petrus 2, 14; 2. Timotheus 3, 5-9.


„Das Unglück und die Erniedrigung, die der Ausschweifung folgen, können nicht ermessen werden. Die Erde ist durch ihre Bewohner verunreinigt worden. Das Maß ihrer Ungerechtigkeit ist beinahe voll. Die schwerste Vergeltung aber wird die treffen, die Ungerechtigkeit unter dem Mantel der Frömmigkeit üben. Wahre Reue hat der Heiland der Welt niemals verschmäht, wie groß die Schuld auch war. Aber Pharisäern und Heuchlern schleudert er eine flammende Anklage entgegen. Daher besteht größere Hoffnung für offenkundige Sünder als für diese Klasse.
‚Darum wird ihnen Gott [weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben] kräftige Irrtümer senden, dass sie glauben der Lüge, auf dass gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit.‘ Dieser Mann und die von ihm Betrogenen lieben nicht die Wahrheit, sondern haben Freude an der Ungerechtigkeit. Welch größere Verblendung könnte wohl über sie kommen als die Annahme, Gott nehme keinen Anstoß an Unzucht und Ehebruch? Die Bibel enthält viele Warnungen vor diesen Sünden.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 153.
„Als Christi Botin bitte ich euch, die ihr euch zur gegenwärtigen Wahrheit bekennt, dass ihr es bereits übel aufnehmt, wenn Unreines auch nur gestreift wird, und dass ihr die Gesellschaft derer verlasst, die Unreines auch nur andeuten. Verabscheut diese verunreinigenden Sünden mit dem leidenschaftlichsten Hass …
Da jene, die diese beschmutzenden Sünden begehen, in der Welt ständig zunehmen und sich auch in unsere Gemeinden eindrängen möchten, warne ich euch, sie nicht aufzunehmen. Wendet euch vom Verführer ab. Sollte er auch ein bekenntlicher Nachfolger Christi sein, so ist er doch Satan in Menschengestalt.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 155.

b. Nenne eine besondere Gefahr für diejenigen, die bekunden, größeres Licht empfangen zu haben. Römer 2, 21-23.

„Die feierlichste Botschaft, die je Sterblichen anvertraut wurde, ist diesem Volk übertragen. Sie können einen machtvollen Einfluss ausüben, wenn sie durch dieselbe geheiligt sind. Sie geben vor, auf der Plattform ewiger Wahrheit zu stehen und alle Gebote Gottes zu halten. Deshalb ist ihr Verbrechen, der Sünde zu huldigen, indem sie sich der Hurerei und dem Ehebruch hingeben, zehnmal schlimmer als bei jener von mir erwähnten Klasse, die Gottes Gesetz nicht als für sie bindend anerkennt.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 444. 445.

Mittwoch, 21. August

4. Zeit, unsere Lieblingssünden aufzugeben

a. Mit wem werden wir verglichen, wenn wir hartnäckig irgendeiner sündigen Gewohnheit nachgeben, und warum? 2. Petrus 2, 15. 16; 4. Mose 22, 9. 12. 21. 27. 28; 31, 16.


„Hier wird an das heutige Volk Gottes eine Warnung gegeben: Wir dürfen keine unchristlichen Merkmale in unserem Herzen herumtragen. Eine Sünde, die man hegt, wird zur Gewohnheit, und wenn man sie ständig wiederholt, hat sie bald einen starken Einfluss und verdrängt die edleren Kräfte. Bileam liebte den Lohn der Ungerechtigkeit. Er hat der Sünde der Habgier, die bei Gott auf der Stufe des Götzendienstes steht, nicht widerstanden und hat sie nicht überwunden. Satan hatte ihn durch diesen einen Fehler völlig unter seiner Herrschaft. Dieser Fehler verdarb seinen Charakter.“ – Bibelkommentar, S. 55.

b. Welche Gefahr besteht für diejenigen, die vorgeben ein größeres Licht erhalten zu haben? Römer 2, 21-23.

„Der prahlerische Spiritist beansprucht große Freiheiten und versucht, mit sanften, verblümten Worten unachtsame Seelen zu fesseln und dazu zu verleiten, den breiten Weg des Vergnügens und sündiger Hingabe zu wählen statt des engen und steilen Weges. Spiritisten nennen die Ansprüche des Gesetzes Gottes einen Zwang und behaupten, dass diejenigen, die danach leben, ein Leben der sklavenhaften Angst führten. Mit sanften Worten und schönen Reden prahlen sie mit ihrer Freiheit und trachten danach, ihre gefährlichen Irrlehren mit dem Gewand der Gerechtigkeit zu bedecken. Sie würden die schlimmsten Verbrechen so verdrehen, dass sie als Segen für das Menschengeschlecht angesehen würden.
Sie öffnen dem Sünder eine große Tür, um den Neigungen des fleischlichen Herzens zu folgen und das Gesetz Gottes zu übertreten, vor allem das siebte Gebot. Diejenigen, die diese großen eitlen Reden führen und in ihrer Freiheit der Sünde triumphieren, versprechen denen, die sie täuschen, die Freude der Freiheit auf einem Weg der Rebellion, der dem von Gott offenbarten Willen entgegensteht. Diese getäuschten Seelen befinden sich selbst in der tiefsten Knechtschaft Satans und werden von seiner Macht kontrolliert, und doch versprechen sie denen Freiheit, die es wagen, denselben Weg der Sünde zu gehen, welchen sie selbst gewählt haben. 
Die Schriften sind wahrlich voll davon, dass Blinde die Blinden leiten. Denn wovon ein Mensch eingenommen ist, dessen Diener ist er. Diese getäuschten Seelen befinden sich in der tiefsten Knechtschaft des dämonischen Willens. Sie haben sich mit den Mächten der Finsternis vereint und haben keine Kraft, sich den Willen der Dämonen entgegenzustellen.“ – The Review and Herald, 15. April 1875.

Donnerstag, 22. August

5. Durch Tadel gesegnet

a. Erkläre die Wahl, die wir treffen können. 2. Petrus 2, 19; Römer 6, 16. 19; Sprüche 10, 17.


„Während der Jahre inniger Gemeinschaft mit Christus war [Johannes] oft vom Erlöser gewarnt und zur Vorsicht gemahnt worden, und diese Zurechtweisungen hatte er angenommen. Als ihm der Charakter des Gottessohnes offenbart wurde, erkannte er seine eigene Unzulänglichkeit und war tief betroffen. Tag für Tag sah er im Gegensatz zu seinem eigenen ungestümen Wesen die Güte und Langmut Jesu und nahm dessen Unterweisungen über Demut und Geduld an. Tag für Tag wurde sein Herz mehr zu Christus hingezogen, bis er sein Ich vor lauter Liebe zu seinem Meister ganz aus dem Auge verloren hatte. Er bewunderte die Kraft und Güte, die Majestät und Sanftmut, die Stärke und Geduld, die er im täglichen Leben des Sohnes Gottes wahrnahm. Sein empfindliches, ehrgeiziges Wesen lieferte er der umgestaltenden Macht Christi aus, und die göttliche Liebe bewirkte in ihm eine entscheidende Wandlung des Charakters.
In auffallendem Gegensatz zu der Heiligung, die im Leben des Johannes wirksam wurde, steht der Weg seines Mitjüngers Judas … Oft fühlte er sich getroffen, wenn er den Worten des Heilandes lauschte. Aber es fiel ihm schwer, sein Herz zu beugen und seine Sünden zu bekennen. Indem er sich dem göttlichen Einfluss widersetzte, entehrte er den Meister, den er zu lieben vorgab. Johannes kämpfte ernstlich gegen seine Fehler, Judas dagegen vergewaltigte sein Gewissen, gab der Versuchung nach und verstrickte sich dadurch immer tiefer in seine sündigen Gewohnheiten …
Johannes und Judas stehen stellvertretend für alle, die Christi Nachfolger sein wollen. Beide Jünger hatten die gleichen Gelegenheiten, das göttliche Vorbild zu sehen und ihm nachzufolgen. Beide lebten in enger Gemeinschaft mit Jesus und hatten gleicherweise Gelegenheit, seine Lehren zu hören. Jeder von ihnen wies ernste Charakterfehler auf, jeder hatte aber auch Zugang zur göttlichen Gnade, die den Charakter umwandelt … Einer der beiden starb täglich dem eigenen Ich ab, überwand die Sünde und wurde so durch die Wahrheit geheiligt, der andere hingegen geriet in die Knechtschaft Satans, weil er sich der umwandelnden Kraft der Gnade widersetzte und seinen selbstsüchtigen Wünschen nachgab.“ – Das Wirken der Apostel, S. 555.

Freitag, 23. August

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie hätte Mirjam die Schande des Aussatzes erspart bleiben können?
2. Wie macht die heutige Gesellschaft Petrus‘ Warnungen jetzt so bedeutend?
3. In welcher Weise wird das Volk Gottes in dieser verdorbenen Welt einzigartig sein?
4. Wie nur kann ich es vermeiden, das Schicksal Bileams zu teilen?
5. Erkläre die unterschiedliche Einstellung von Judas und Johannes.

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