![]() |
|
Vorwort
Während wir die Serie der Sabbatschullektionen aus dem Evangelium des Johannes fortsetzen, nähern wir uns den letzten Tagen von Jesu Wirken auf Erden. Der Geist der Weissagung sagt uns, „es würde für uns gut sein, täglich eine stille Stunde über das Leben Jesu nachzudenken. Wir sollten das ganze Erleben Jesu auf Erden in allen Einzelheiten, besonders aber die letzten Tage, an unserem inneren Auge vorüberziehen lassen. Wenn wir in dieser Weise bei dem Opfer verweilen, das er für uns gebracht hat, wird unser Vertrauen zu ihm wachsen, unsere Liebe zu ihm lebendiger werden, und am Ende werden wir tiefer mit seinem guten Geist erfüllt sein. Wenn wir gerettet werden wollen, müssen wir am Fuße des Kreuzes Reue und wahre Demut lernen.“ – Das Leben Jesu, S. 67.
Der Apostel spricht vom wahren Wort (gr. „Logos“), Jesus Christus, der fleischgewordenen Offenbarung göttlicher Weisheit, göttlichen Willens, göttlicher Macht, durch welchen allen Menschen der Weg zur Erlösung eröffnet wurde. Jesus wird als Schöpfer aller Dinge dargestellt, die Quelle des Lichts der Welt, die lebendige Bekundung des Willens des Vaters. Der Wille Gottes, „dass jedermann Raum zur Buße habe“ (2. Petrus 3, 9), welcher durch das Wirken des Heiligen Geistes ebenfalls durch Johannes sichtbar gemacht wird, führt uns dann nach Gethsemane, wo das Schicksal der Menschheit entschieden wurde.
Es zeigt sich, dass es eines der wesentlichen Ziele dieses Buches war, den christlichen Gläubigen zu helfen, die verstreut waren, keinen persönlichen Kontakt mit Jesus hatten und zunehmend heidnische Vorstellungen annahmen, damit sie das wahre Wort, und das wahre Licht finden konnten. Ein weiterer wichtiger Grund der Schriften des Johannes war es, die Christen im Allgemeinen darauf vorzubereiten einigen der Gefahren zu begegnen, welche die Gemeinde gegen Ende des Jahrhunderts bedrohten: Die Gottesfurcht war am Schwinden (Offenbarung 2, 4) und die Liebe zur Welt gewann unter dem Volk Gottes zunehmend an Boden (1. Johannes 2, 15). Irrlehren, wie der Gnostizismus verbreitete sich in der Herde. Der Gnostizismus leugnete, dass Christus wahrhaft Mensch geworden ist, indem er die menschliche Natur annahm. Die Gnostiker behaupteten, die Menschen hätten Christus nicht wirklich gesehen, sondern nur eine bloße Erscheinung. Deshalb war die in Johannes 1, 14 offenbarte Wahrheit besonders in jenen Tagen von besonderer Wichtigkeit. Eine weitere Bedrohung für die Gemeinde stellte die Verfolgung durch die römischen Befehlshaber dar.
Es gibt keinen Zweifel daran, dass das Evangelium des Johannes für die urchristliche Gemeinde eine große Hilfe war. Es war durch alle Zeitalter hindurch eine große Hilfe für die Nachfolger Christi und ist es auch heute noch für uns.
Möge die Leitung des Geistes Gottes sowohl den Lehrern als auch den Lernenden zuteilwerden, während wir diese Lektionen gemeinsam weiterstudieren!
Die Sabbatschulabteilung der Generalkonferenz