1. Lektion Sabbat, den 5. Juli 2025


Jesus, Simon und Maria

LEITTEXT: „Derhalben sage ich dir: Ihr sind viele Sünden vergeben, denn sie hat viel geliebt; welchem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.“ (Lukas 7, 47.)

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 4, S. 527-529. 597-599.

„Jesus kennt den Zustand jeder Menschenseele. Du magst sagen: Ich bin voller Schuld und Sünden. Das ist wahr; aber je unwürdiger du bist, desto mehr brauchst du die Kraft deines Heilandes. Er stößt keinen Weinenden, keinen Bußfertigen von sich. Er erzählt nicht jedem alles das, was er gern offenbaren möchte, aber er ermutigt jede bedrängte Seele. Bereitwillig vergibt er allen denen, die ihn um Vergebung und Erneuerung bitten.“ – Das Leben Jesu, S. 560.

1. Der letzte Besuch in Bethanien 29.06. (So)

a. Beschreibe die Situation, die in Jerusalem vorherrschte, während Christus Bethanien besuchte und wie dies einige der Teilnehmer an Simons Festmahl beeinflusst haben könnte. Johannes 11, 55-57; Psalm 55, 21.


„Auch Simon von Bethanien wurde als ein Jünger Jesu angesehen. Er war einer der wenigen Pharisäer, die sich offen Christi Nachfolgern anschlossen. Er hatte Jesus a Lehrer anerkannt und hoffte, dass er der Messias wäre; doch als Heiland hatte er ihn nicht angenommen. Sein Wesen war noch nicht umgestaltet, sein Denken noch unverändert.“ – Das Leben Jesu, S. 549.

b. Welchen großen Segen hat Simon erhalten, und wie zeigte er daraufhin seine Dankbarkeit gegenüber Jesus? Lukas 7, 36.

„Jesus hatte ihn vom Aussatz geheilt und ihn dadurch für sich gewonnen. Aus Dankbarkeit dafür gab Simon bei Jesu letztem Besuch in Bethanien für ihn und seine Jünger ein großes Fest.“ – Das Leben Jesu, S. 549.

2. Aus dem Herzen strahlen 30.06. (Mo) 

a. Beschreibe die verborgenen Situationen, die oft bei gesellschaftlichen Zusammenkünften vorkommen, und wie sie sich auch bei dieser Gelegenheit zeigten. Psalm 55, 22.


„Bei dem [Fest waren] viele Juden versammelt... Gerade zu dieser Zeit herrschte in Jerusalem große Erregung: Jesus und seine Sendung zogen größere Aufmerksamkeit auf sich denn je zuvor. Die Besucher des Festes beobachteten genau jeden seiner Schritte, und manche verfolgten ihn gar mit feindseligen Blicken.“ – Das Leben Jesu, S. 549.

b. Beschreibe die Handlungen Marias beim Festmahl Simons. Lukas 7, 37. 38; Johannes 12, 3.

„Maria lauschte mit allem Ernst jedem Wort, das aus dem Munde des Heilandes kam. In seiner Barmherzigkeit hatte Jesus ihr die Sünden vergeben, ihren geliebten Bruder hatte er aus dem Grabe gerufen; und ihr Herz war voller Dankbarkeit. Sie hatte Jesus von seinem herannahenden Tode sprechen hören, und in ihrer innigen Liebe und ihrer Besorgnis sehnte sie sich danach, ihm ihre Verehrung zu zeigen. Unter großem persönlichem Opfer hatte sie ein alabasternes Gefäß mit ‚Salbe von unverfälschter, köstlicher Narde‘ gekauft, um damit ihren Herrn zu salben. Doch nun hörte sie, dass Jesus zum König gekrönt werden sollte. Ihr Kummer verwandelte sich in Freude, und sie war eifrig bestrebt, als erste den Herrn zu ehren. Sie zerbrach das Gefäß und schüttete den Inhalt auf das Haupt und auf die Füße des Herrn, sie kniete vor ihn hin, weinte und netzte mit ihren Tränen seine Füße, die sie mit ihrem lang herabwallenden Haar trocknete.“ – Das Leben Jesu, S. 551.

c. Wie nahm Judas diese Handlung auf? Johannes 12, 4. 5; Matthäus 26, 8. 9.

„Maria wollte jedes Aufheben vermeiden, und ihr Tun sollte unbemerkt bleiben; doch der Wohlgeruch der Salbe erfüllte den Raum und ließ ihre Tat allen Anwesenden bekannt werden. Judas betrachtete dieses Geschehen sehr missvergnügt. Statt erst zu hören, was Jesus dazu sagen würde, begann er jenen, die bei ihm saßen, seine Klagen zuzuraunen, indem er Jesus schmähte, dass dieser solche Vergeudung duldete. In listiger Weise beeinflusste er sie so, dass wahrscheinlich Unzufriedenheit die Folge sein würde.“ – Das Leben Jesu, S. 551.

3. Die Bosheit des Judas 01.07. (Di)

a. Was war der wahre Grund, warum Judas die Tat Marias tadelte, als sie die Füße Jesus salbte? Johannes 12, 6.


„Judas war der Schatzmeister der Zwölf. Er hatte ihrer kleinen Kasse heimlich Beträge für sich selbst entnommen und ihre Hilfsmittel dadurch zu einer kärglichen Summe zusammenschmelzen lassen. Nun war er bestrebt, alles einzuheimsen, was er erlangen konnte; denn oft wurden von dem Inhalt der Kasse die Armen unterstützt. War etwas gekauft worden, das ihm nicht wichtig genug dünkte, pflegte er zu sagen: Warum diese Verschwendung? Warum wurde das Geld nicht in den Beutel getan, damit ich für die Bedürftigen sorgen kann? Marias Handlungsweise stand in einem so auffallenden Gegensatz zu seiner Selbstsucht, dass er tief beschämt wurde. Seiner Gewohnheit gemäß suchte er nach einem angemessenen Motiv, um seinen Einwand gegen Marias Gabe zu begründen. Er wandte sich an die Jünger und fragte: ‚Warum ist diese Salbe nicht verkauft um dreihundert Silbergroschen und den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, weil er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb und hatte den Beutel und nahm an sich, was gegeben ward.‘ Judas hatte kein Herz für die Bedürftigen. Wäre Marias Salbe verkauft worden und der Erlös in seinen Beutel geflossen, die Armen hätten davon keinen Nutzen gehabt.“ – Das Leben Jesu, S. 551. 552.

b. Welche Meinung hatten die Jünger von Judas, und welche Meinung hatte er von sich selbst? Johannes 13, 29.

„Judas hatte eine hohe Meinung von seinen Fähigkeiten. Als Schatzmeister hielt er sich für bedeutender als seine Gefährten, und er hatte es dann fertig gebracht, dass auch sie davon überzeugt waren. Er hatte ihr Vertrauen gewonnen und übte einen starken Einfluss auf sie aus. Sie ließen sich durch sein angebliches Mitgefühl mit den Armen täuschen. Seine geschickten Andeutungen veranlassten sie, Marias Liebestat mit Misstrauen zu betrachten.“ – Das Leben Jesu, S. 552.

c. Beschreibe, was häufig diejenigen antreibt, die heimlich hinter dem Rücken anderer murren, und wie dies empfindliche Seelen beeinträchtigen kann, die davon betroffen sind. Judas 1, 16.

„Maria hörte diese Vorwürfe. Ihr Herz wurde bedrückt, und sie befürchtete, dass ihre Schwester ihre Verschwendung tadeln und auch der Meister sie für leichtsinnig halten würde. Ohne sich zu verteidigen oder zu entschuldigen, wollte sie sich zurückziehen.“ – Das Leben Jesu, S. 552.

4. Simon und Maria 02.07. (Mi)

a. Wie wurde Simon durch seinen eigenen pharisäischen Stolz und durch Marias Handlung innerlich getroffen. Welches Urteil fällte er über Jesus? Lukas 7, 39.


„Simon von Bethanien, der Gastgeber dieses Festes, war von den kritischen Bemerkungen des Judas über Marias Gabe beeinflusst worden und zeigte sich von dem Verhalten Jesu überrascht. Sein pharisäischer Stolz war verletzt…
Jesus hatte Simon vom Aussatz geheilt und ihn dadurch vor einem lebendigen Tode bewahrt… Weil Christus dieser Frau erlaubte, sich ihm zu nähern, weil er sie nicht als eine Person, deren Sünden zu groß waren, um vergeben zu werden, zurückwies, weil er sein Wissen, dass sie gesündigt hatte, nicht zeigte, deshalb war Simon versucht zu glauben, dass Jesus kein Prophet war.“ – Das Leben Jesu, S. 557. 558.

b. Welches Wissen über das persönliche Leben von Simon und Maria offenbarte Jesus? Lukas 7, 40-43. Wie wurde Simon von Jesus getadelt, und warum? Lukas 7, 44-46.

„[Simon] konnte sich nicht vorstellen, dass Gottes Sohn nach göttlicher Weise handeln musste, gnädig, gütig und barmherzig. Er selbst hätte Marias bußfertigen Dienst gar nicht beachtet. Dass sie Jesu Füße küsste und salbte, reizte seine Hartherzigkeit. Er dachte, wenn Christus ein Prophet wäre, würde er die Sünder erkennen und tadeln…
Wie einst der Prophet Nathan bei David, so hüllte auch hier Christus eine tadelnde Antwort in den Schleier eines Gleichnisses und veranlasste dadurch den Gastgeber, sein eigens Urteil zu sprechen. Simon hatte die Frau, die er jetzt verachtete, selbst zur Sünde verleitet und ihr großes Unrecht zugefügt… Und doch hielt sich Simon für gerechter als Maria, und Jesus wollte ihm zeigen, wie groß seine Schuld wirklich war. Er wollte ihn erkennen lassen, dass seine Schuld größer war als die Marias.“ – Das Leben Jesu, S. 558.

c. Wie reagierten die Juden als Jesus sagte, dass Marias Sünden vergeben seien? Lukas 7, 48. 49. Welche Wirkung hatte Christi Gleichnis auf Simons Herz?

„Simon sah sich jetzt in einem andern Licht. Er sah auch, wie Maria von dem eingeschätzt wurde, der mehr als ein Prophet war und mit seinem göttlichen Auge die Größe ihrer Liebe und Hingabe in ihrem Herzen las. Scham kam über Simon, und er erkannte, dass er sich in der Gegenwart des Einen befand, der größer war als er.“ – Das Leben Jesu, S. 558.

5. Die Bekehrung Simons 03.07. (Do)

a. Warum werden wir ermutigt mit Sündern, wie Simon, offen zu sprechen, obwohl uns das Resultat ungewiss erscheinen mag? Sprüche 9, 8; Jakobus 5, 20.


„Während Maria eine begnadigte Sünderin war, hatte er sich seine Schuld noch nicht nehmen lassen. Die strengen Regeln der Gerechtigkeit, die er auf Maria anwendete, verdammten ihn nun selbst.
Die vornehme Art Jesu, ihn nicht öffentlich vor seinen Gästen zu tadeln, beeindruckte Simon. Er wurde nicht so behandelt, wie er Maria zu behandeln verlangt hatte. Er erkannte, dass Jesus sein schuldhaftes Verhalten nicht vor den andern preisgeben wollte, sondern dass er durch eine wahrhafte Darlegung der Dinge sein Gemüt zu überzeugen und durch Güte sein Herz zu bezwingen suchte. Eine harte Anklage hätte Simons Gemüt gegen eine Umkehr verschlossen, geduldige Ermahnung aber überzeugte ihn von seinem Irrtum. Er erkannte die Größe seiner Schuld gegenüber dem Herrn. Sein Hochmut war gebrochen, er bereute sein Unrecht, und der stolze, eigenwillige Pharisäer wurde ein bescheidener, sich selbst aufopfernder Jünger Jesu Christi.“ – Das Leben Jesu, S. 559. 560.

b. Was sagte Jesus über Marias Handlung, und welche ermutigenden Worte richtete er an sie? Matthäus 26, 12. 13; Lukas 7, 50.

„Maria war allgemein als große Sünderin angesehen worden, doch Jesus kannte die Umstände, die ihr Leben bisher beeinflusst hatten. Er hätte jeden Funken Hoffnung in ihr auslöschen können, tat es aber nicht. Er hatte sie vielmehr aus Verzweiflung und Verderben herausgerissen; siebenmal waren die bösen Geister, die ihr Herz und Gemüt beherrscht hatten, aus ihr ausgefahren. Sie hatte seine zu ihren Gunsten ausgesprochenen Bitten zu Gott gehört, und sie wusste, wie anstößig die Sünde seiner Reinheit war, und in seiner Stärke hatte sie überwunden.“ – Das Leben Jesu, S. 560.

Fragen zur persönlichen Wiederholung 04.07. (Fr)

1. Wie kann ich in meinem Wandel mit Gott die besseren Eigenschaften Marias entwickeln?
2. Welche Warnung sollte ich beachten, wenn ich die Einstellung Judas bei dem Fest betrachte?
3. Wie kann ich die Falle vermeiden, in die Simons Gedanken ihn führten?
4. Wann können die tröstenden Worte Christi zu Maria auch in meinem Leben Anklang finden?
5. Was sollte ich daraus lernen, wie Jesus Simon von seinem Fehler überzeugte?

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