13. Lektion Sabbat, den 27. September 2025


Simon Petrus

LEITTEXT: „Der Herr aber sprach: Simon, Simon, siehe, der Satanas hat euer begehrt, dass er euch möchte sichten wie den Weizen; ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dermaleinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder.“ (Lukas 22, 31. 32.)

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 5, S. 347-352.

„Petrus fiel infolge seines übergroßen Selbstvertrauens, seines Eigendünkels; aber durch Reue und Demütigung wurden seine Füße wieder aufgerichtet.“ – Christi Gleichnisse, S. 153.

1. Der Charakter des Petrus 21.09. (So) 

a. Was sagte der Meister zu Simon, als dieser das erste Mal zu ihm kam? Johannes 1, 42. Was wissen wir über den Charakter des Petrus vor seiner Bekehrung?


„Christus sah [Petrus] an, erkannte seinen Charakter und den Lauf seines Lebens. Seine leidenschaftliche Natur, sein liebendes, teilnahmsvolles Herz, sein Ehrgeiz und sein Selbstvertrauen, die Geschichte seines Falls, seine Reue, sein Wirken und sein Märtyrertod – all das lag offen vor Jesu durchdringendem Blick.“ – Das Leben Jesu, S. 124.
„Gerade dann, als Petrus meinte, stark zu sein, war er schwach; erst als er seine Schwäche erkannte, konnte er das Bedürfnis seiner Abhängigkeit von Gott sehen.“ – Das Leben Jesu, S. 372.

b. Wozu wurde Petrus trotz seiner Fehler von Jesus berufen? Matthäus 4, 18. 19.

„So wurde einst auch dem Propheten Jesaja erst dann die göttliche Botschaft anvertraut, nachdem er die Herrlichkeit Gottes und zugleich seine eigene Unwürdigkeit erkannt hatte. Erst als Petrus eingesehen hatte, wie wenig er sich auf sein eigenes Können und wie sehr er sich auf Gott verlassen konnte, wurde er berufen, für den Herrn zu wirken.“ – Das Leben Jesu, S. 231.

2. Die Fehlbarkeit des Petrus 22.09. (Mo) 

a. Welche Tatsache zeigt, dass Petrus genauso fehlbar war wie andere Menschen auch, sogar nach der Taufe durch den Heiligen Geist am Pfingsttag? Galater 2, 11-14.

„[Petrus] gewann durch sein weises Verhalten gegenüber den Bekehrten aus den Nichtjuden das Vertrauen vieler. Eine Zeitlang handelte er auch in Übereinstimmung mit dem ihm vom Himmel geschenkten Licht. Er überwand sein natürliches Vorurteil so weit, dass er mit den bekehrten Heiden sogar an einem Tische aß. Als aber Judenchristen von Jerusalem kamen, die für das Zeremonialgesetz eiferten, änderte Petrus unbesonnen sein Verhalten gegenüber den Bekehrten aus dem Heidentum. ‚Mit ihm heuchelten die andern Juden, so dass auch Barnabas verführt ward, mit ihnen zu heucheln.‘ Dieses Offenbarwerden von Schwäche bei denen, die als Leiter geehrt und geliebt worden waren, hinterließ einen schmerzlichen Eindruck bei den gläubig gewordenen Nichtjuden. Die Gemeinde drohte sich zu spalten.“ – Das Wirken der Apostel, S. 196.

b. Welche Lehre können wir aus den Fehlern und der Wiederherstellung des Petrus lernen? Psalm 145, 14.

„Petrus sah ein, dass er falsch gehandelt hatte, und bemühte sich sofort, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen. Gott, der das Ende schon von Anfang an weiß, hatte es zugelassen, dass Petrus eine solche Charakterschwäche offenbarte, damit der so versuchte Apostel einsehen möge, dass in ihm nichts sei, wessen er sich rühmen könnte. Selbst die besten Menschen können sich irren, sobald sie sich selbst überlassen sind. Gott sah auch voraus, dass sich in späterer Zeit manche verleiten lassen würden, für Petrus und seine angeblichen Nachfolger Rechte zu beanspruchen, die allein Gott zukommen. Dieser Bericht von der Schwäche des Apostels sollte deshalb ein bleibender Nachweis seiner Fehlerhaftigkeit und der Tatsache sein, dass er keineswegs über den andern Aposteln stand.
Die Darstellung dieses Abweichens von den richtigen Grundsätzen ist eine ernste Warnung für alle, die Vertrauensstellungen im Werke Gottes einnehmen, niemals vom Weg der Rechtschaffenheit abzuweichen, sondern treu zu den Grundsätzen zu stehen. Je größer die Verantwortung ist, die einem Menschen auferlegt wird, und je umfassender er Gelegenheiten hat, Weisungen zu erteilen und Macht auszuüben, desto mehr gerät er in die Gefahr, Schaden anzurichten, wenn er nicht sorgfältig dem Weg des Herrn folgt und im Einklang mit den Entscheidungen handelt, die die Gläubigen in gemeinsamer Beratung getroffen haben.“ – Das Wirken der Apostel, S. 196. 197.

3. Petrus nicht der Grundstein der Gemeinde 23.09. (Di) 

a. Was sagt Jesus über den Grundstein der Gemeinde? Matthäus 16, 16-19.


„Die Wahrheit, die Petrus hier aussprach, ist die Glaubensgrundlage des Gläubigen. Sie ist das, was Jesus selbst als ewiges Leben bezeichnet hat. Diese Erkenntnis zu besitzen, war jedoch kein Grund, sich selbst zu verherrlichen. Weder durch eigene Weisheit noch durch eigene Leistung war Petrus diese Erkenntnis zuteil geworden. Nie kann ein Mensch aus sich selbst heraus zur Erkenntnis des Göttlichen gelangen…
Das Wort Petrus bedeutet Stein – rollender Stein! Petrus war nicht der Fels, auf den die Gemeinde gegründet wurde; ihn überwältigten die Pforten der Hölle, als er seinen Herrn unter Fluchen und Schwören verleugnete. Die Gemeinde dagegen wurde auf einen Grund gebaut, den die Pforten der Hölle nicht überwältigen konnten.“ – Das Leben Jesu, S. 408. 409.

b. Was sagten andere Propheten und Apostel sowie Petrus selbst in Bezug auf den wahren Grundstein der Gemeinde? Jesaja 28, 16; 1. Korinther 3, 11; 1. Petrus 2, 3-6.

„In der Gegenwart Gottes und aller himmlischen Wesen, in der Gegenwart der unsichtbaren Heere der Hölle gründete Christus seine Gemeinde auf den lebendigen Felsen. Er selbst ist dieser Felsen – sein eigener Leib, der für uns verwundet und zerschlagen wurde. Die Pforten der Hölle werden die auf diesem Grund erbaute Gemeinde nicht überwältigen…
Sechstausend Jahre lang hat der Glaube auf Christus gebaut; sechstausend Jahre lang haben die Fluten und Stürme satanischer Wut gegen den Fels unseres Heils gewütet, aber er steht unerschüttert.
Petrus hatte die Wahrheit ausgesprochen, die die Grundlage ist für den Glauben der Gemeinde, und Jesus ehrte ihn nun als den Vertreter aller Gläubigen. Er sagte ihm: ‚Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben, und alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein.‘
‚Des Himmelreichs Schlüssel‘ sind die Worte Christi. Alle Worte der Heiligen Schrift sind seine Worte und sind hierin eingeschlossen. Diese Worte haben die Macht, den Himmel zu schließen und auch zu öffnen“ – Das Leben Jesu, S. 409. 410.

4. Der Fall und die Wiederherstellung des Petrus 24.09. (Mi) 

a. Erkläre die größte Charakterschwäche des Petrus. Markus 14, 27-29.


„In der Geschichte des Apostels Petrus findet sich eine Lehre für jede der beiden Klassen, die durch den Pharisäer und Zöllner dargestellt werden. In der ersten Zeit seiner Jüngerschaft hielt Petrus sich für stark. Gleich dem Pharisäer war er in seinen Augen nicht ‚wie die andern Leute‘... Petrus kannte seine eigene Gefahr nicht. Sein Selbstvertrauen führte ihn irre. Er glaubte imstande zu sein, der Versuchung zu widerstehen; aber nur wenige kurze Stunden darauf kam die Prüfung, und mit Fluchen und Schwören verleugnete er seinen Meister.“ – Christi Gleichnisse, S. 150.

b. Wie ging Jesus mit diesem übermütigen Jünger um? Lukas 22, 31. 32.

„Als das Krähen des Hahnes ihn an die Worte Christi erinnerte, wandte er sich, erstaunt und erschrocken über das, was er eben getan hatte, um und blickte seinen Meister an. In demselben Augenblick richtete auch Christus seine Augen auf Petrus, und unter jenem bekümmerten Blick, in welchem Mitleid und Liebe zu ihm vermischt waren, erkannte Petrus sich selbst. Er ging hinaus und weinte bitterlich. Jener Blick Christi brach sein Herz. Petrus war zum Wendepunkt gekommen und beweinte seine Sünde bitterlich. Er war dem Zöllner gleich in seiner Buße und Reue, und auch er fand Gnade. Der Blick Christi sicherte ihm Vergebung zu.
Jetzt war sein Selbstvertrauen dahin und nie wieder wurden die alten prahlerischen Behauptungen wiederholt.“ – Christi Gleichnisse, S. 150-152.

c. Was fragte Jesus nach seiner Auferstehung Petrus? Johannes 21, 15-17. Warum wiederholte Jesus seine Frage dreimal, und wie antwortete Petrus darauf? Lukas 22, 31. 32.

„[Petrus] hatte den Herrn entehrt und sich das Misstrauen seiner Brüder zugezogen. Diese glaubten, dass er seine frühere Stellung unter ihnen nicht mehr einnehmen dürfe, und auch er selbst fühlte, dass er das Vertrauen in seinen guten Namen verscherzt hatte. Ehe er nun berufen wurde sein Apostelamt wiederaufzunehmen, musste er vor ihnen allen den Beweis für seine Reue erbringen. Andernfalls hätte seine Schuld, obgleich er sie bereute, seinen Einfluss als Diener Christi untergraben können. Der Heiland schenkte ihm Gelegenheit, das Vertrauen seiner Brüder wiederzugewinnen und soweit wie möglich die Schmach zu beseitigen, die sein schändliches Verhalten dem Evangelium von der Herrlichkeit Jesu Christi gebracht hatte.“ – Das Leben Jesu, S. 813. 

5. Für den Dienst bestätigt 25.09. (Do) 

a. Nenne einige wichtige Merkmale der Jüngerschaft. Kolosser 1, 10. 11; 3, 12-14. Was können wir davon lernen, wie Christus mit Petrus umging?

„Das Evangelium schließt keinen Vergleich mit der Sünde; es kann kein Unrecht entschuldigen. Geheime Sünden sollten Gott im Verborgenen bekannt werden, offenkundige Sünden aber erfordern ein öffentliches Bekenntnis. Wenn die Jünger sündigen, trifft der Vorwurf Christus. Das veranlasst Satan zum Triumph und lässt schwache Seelen straucheln. Indem der Jünger Reue beweist, soll er, soweit es in seiner Macht steht, die Schmach beseitigen.“ – Das Leben Jesu, S. 814.
„Jesu Handlungsweise gegenüber Petrus war für diesen wie für seine Brüder sehr lehrreich. Sie führte ihnen die Notwendigkeit vor Augen, dem Übertreter mit Geduld, Mitgefühl und vergebender Liebe zu begegnen. Obwohl Petrus seinen Herrn verleugnet hatte, die Liebe, die Jesus ihm entgegenbrachte, schwankte niemals. Ebensolche Liebe sollte der Unterhirte für seine Schafe und Lämmer aufbringen, die seiner Obhut übergeben sind. Indem er sich seiner eigenen Schwäche und seines Versagens erinnerte, sollte Petrus ebenso feinfühlig mit seiner Herde umgehen, wie Jesus an ihm gehandelt hatte.
Jesu Frage an Petrus war bedeutsam. Nur eine Bedingung zur Jüngerschaft und zum Dienst führte er an: ‚Hast du mich lieb?‘ Das ist die wichtigste Voraussetzung. Würde Petrus alle möglichen Befähigungen besessen haben, er hätte ohne die Liebe Christi kein treuer Hirte über die Herde des Herrn sein können. Erkenntnis, Mildtätigkeit, Beredsamkeit, Dankbarkeit und Eifer sind gute Hilfsmittel im Werk des Herrn, aber wenn ein Diener Christi nicht Jesu Liebe im Herzen trägt, wird er vergeblich arbeiten.“ – Das Leben Jesu, S. 816.

Fragen zur persönlichen Wiederholung 26.09. (Fr) 

1. Wie kann es geschehen, dass ich, wie Petrus, meinen eigenen Charakter falsch einschätze?
2. Wie kann ich den Charakterfehler vermeiden, den Petrus offenbarte?
3. Welche Lehren kann ich von dem Fall des Petrus und seiner Wiederherstellung lernen?
4. Warum musste Christus nach seiner Auferstehung Petrus eine gezielte Frage vor seinen Brüdern stellen, und was sollten wir daraus lernen?
5. Erkläre, was der Grundstein ist, auf dem Christus seine Gemeinde baut, und was die Schlüssel des Himmelreichs darstellen.

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