Der triumphale Einzug LEITTEXT: „Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen der lastbaren Eselin.“ (Matthäus 21, 5.) Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 562-571. „Jesus kam, um die Einwohner von Jerusalem zu retten; doch pharisäischer Stolz, Heuchelei, Eifersucht und Bosheit hinderten ihn an der Erfüllung seiner Aufgabe.“ – Das Leben Jesu, S. 569. 1. Auf dem Ölberg 06.07. (So) a. Welche Anweisungen gab Jesus zwei seiner Jünger, als sie sich gemeinsam Jerusalem näherten? Matthäus 21, 1-5. „Jesus… sandte zwei Jünger voraus, ihm eine Eselin und ihr Füllen zu holen. Bei seiner Geburt war der Heiland auf die Gastfreundschaft Fremder angewiesen gewesen; denn die Krippe, in der er lag, war ein geborgter Ruheort. Auch jetzt war er, obgleich das Vieh auf den zahllosen Hügeln ihm gehörte, wieder von dem Entgegenkommen Fremder abhängig, um ein Tier zu bekommen, auf dem er als König in die Stadt einziehen konnte.“ – Das Leben Jesu, S. 562. b. Beschreibe die Tat der beiden Jünger. Matthäus 21, 6. 7. „Die Jünger legten in froher Begeisterung Kleider auf das Tier und setzten ihren Herrn darauf. Vordem war Jesus stets zu Fuß gewandert, und die Jünger hatten sich anfangs gewundert, dass ihr Meister jetzt zu reiten wünschte. Bei dem freudigen Gedanken, dass er im Begriff sei, in die Hauptstadt einzuziehen, um sich zum König zu erheben und seine königliche Macht auszuüben, erfüllte Zuversicht ihre Herzen.“ – Das Leben Jesu, S. 562. 563. 2. Ein Augenblick der Freude 07.07. (Mo) a. Was tat die Menge, als sie hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommt? Johannes 12, 12. 13. „Während [die Jünger] ihren Auftrag ausführten, teilten sie den Freunden Jesu ihre glühenden Hoffnungen mit. Die Erregung griff um sich und steigerte die Erwartungen der Menge ins Ungemessene.“ – Das Leben Jesu, S. 563. b. Was veranlasste die Menge dazu, Jesus bei dieser freudigen Begebenheit als Messias zu begrüßen? Sacharja 9, 9; Johannes 12, 14. 15. „Jesus folgte dem jüdischen Brauch, der beim Einzug eines Königs üblich war. Wie einst die Könige Israels auf einem Esel ritten, so auch Jesus, und es war vorausgesagt worden, dass der Messias auf diese Weise in sein Reich kommen werde. Kaum saß Jesus auf dem Füllen, als lautes Jubelgeschrei die Luft zerriss. Die Menge begrüßte ihn als Messias, ihren König. Jesus nahm jetzt die Huldigung an, die er vorher niemals gestattet hatte, und die Jünger sahen darin den Beweis, dass ihre frohen Hoffnungen, ihren Herrn auf dem Thron Israels zu sehen, verwirklicht würden.“ – Das Leben Jesu, S. 563. c. Wie stimmte das nach Befreiung verlangende Volk freudig in die Worte des Psalmisten ein? Matthäus 21, 9; Psalm 118, 26. „Die Volksmenge war überzeugt, dass die Stunde ihrer Befreiung gekommen sei. Sie sah im Geiste die römischen Heere besiegt aus der Stadt getrieben und Israel wieder als eine unabhängige Nation. Alle waren froh erregt; sie wetteiferten miteinander, Jesus zu huldigen. Äußerliche Pracht und königlichen Prunk konnten sie zwar nicht entfalten, aber sie gaben ihm die Verehrung ihrer frohen Herzen. Sie konnten ihm keine kostbaren Geschenke überreichen, aber sie breiteten ihre Kleider wie einen Teppich auf seinen Pfad und streuten Olivenblätter und Palmzweige vor ihm her. Sie konnten dem Triumphzug keine Standarten voraustragen, aber sie schnitten die weitausladenden Palmzweige ab, die Zeichen des Sieges, und schwenkten sie unter Jubel und Hosiannarufen hin und her.“ – Das Leben Jesu, S. 563. 3. Die Erfüllung der Prophezeiung 08.07. (Di) a. Wie reagierten einige der Pharisäer auf die lautstarken Jubelrufe für Christus? Johannes 12, 19; Lukas 19, 39. „Viele Pharisäer waren Zeugen dieses Geschehens. Zornentbrannt und neiderfüllt versuchten sie den Strom der öffentlichen Stimmung zu lenken. Mit dem Gewicht ihrer Autorität wollten sie das Volk zum Schweigen bringen; doch alle Aufrufe und Drohungen ließen die Begeisterung nur noch zunehmen. Sie fürchteten, die Menge könnte in der Kraft ihrer Überlegenheit Jesus zum König ausrufen. Als einen letzten Ausweg drängten sie sich durch die Menge bis zum Heiland vor und sprachen ihn mit drohenden und tadelnden Worten an: ‚Meister, wehre doch deinen Jüngern!‘ (Lukas 19, 39.) Sie erklärten, dass solche lärmenden Demonstrationen ungesetzlich seien und von den Behörden nicht erlaubt würden.“ – Das Leben Jesu, S. 566. b. Welche Antwort gab ihnen Jesus? Lukas 19, 40. „Gott selbst hatte diesen Triumphzug seines Sohnes angeordnet; der Prophet hatte ihn vorhergesagt, und Menschen waren machtlos, Gottes Vorhaben zu durchkreuzen. Im Gegenteil, sie mussten alles tun, das göttliche Vorhaben auszuführen. Hätten die Menschen Gottes Plan nicht ausgeführt, so würde er die Steine zum Leben erweckt haben, und diese hätten dann den Sohn Gottes mit Jubelrufen begrüßt.“ – Das Leben Jesu, S. 566. „Ebenso wenig, wie die Priester und Führer der Erde das Licht der Sonne vorenthalten konnten, konnten sie verhindern, dass die Strahlen der Herrlichkeit von der Sonne der Gerechtigkeit die Welt erleuchten. Trotz aller Opposition bekannte das Volk das Reich Christi.“ – God’s Amazing Grace, S. 47. „Der Werk Gottes wird stets voranschreiten, unabhängig davon, was der Mensch auch unternimmt, um es zu behindern oder zu zerstören.“ – The Story of Jesus, S. 85. c. Wie war dieser erstaunliche Ausbruch eine Erfüllung der Prophezeiung, so wie es von vielen Menschen in der Menge erkannt wurde? Sacharja 9, 9. „Als sich die zum Schweigen gebrachten Pharisäer zurückzogen, ertönten aus dem Mund Hunderter Menschen die Worte Sacharjas. [Sacharja 9, 9 zitiert.]“ – Das Leben Jesu, S. 566. 4. Alle Augen auf Jesus gerichtet 09.07. (Mi) a. Aus welchem Grund ließ Jesus eine so große Kundgebung an dem Tag seines triumphalen Einzugs in Jerusalem zu? Johannes 12, 16. 23-28. „Nie zuvor hatte Jesus solche Kundgebungen erlaubt. Er sah die Folgen auch jetzt klar voraus; sie würden ihn ans Kreuz bringen. Doch es war seine Absicht, sich öffentlich als Erlöser zu zeigen. Er wollte die Aufmerksamkeit der Menschen auf das Opfer lenken, das seine Aufgabe gegenüber der gefallenen Welt krönen sollte. Während das Volk sich in Jerusalem zusammenfand, um das Passahfest zu feiern, weihte er, das wahre Passahlamm, sich freiwillig als Opfergabe. Es wird für seine Gemeinde zu allen Zeiten nötig sein, über seinen Opfertod für die Sünden der Welt gründlich nachzudenken. Alles damit verbundene Geschehen sollte über jeden Zweifel erhaben sein. Es war erforderlich, dass die Augen des ganzen Volkes auf Jesus blickten; die Ereignisse, die seinem großen Opfer vorausgingen, mussten so sein, dass sie die Aufmerksamkeit auf das Opfer selbst lenkten. Nach einer solchen Demonstration, wie sie Jesu Einzug in Jerusalem begleitete, würden aller Augen den schnellen Ablauf der Schlussereignisse verfolgen. Die mit diesem Triumphzug in Verbindung stehenden Ereignisse würden zum Inhalt aller Gespräche werden und jedem Menschen Jesus wieder ins Gedächtnis zurückrufen. Nach seiner Kreuzigung würden sich viele diese Ereignisse in ihrer Verbindung mit seinem Leiden und Sterben wieder in Erinnerung rufen und dadurch veranlasst werden, in den Weissagungen der Heiligen Schriften zu forschen, und schließlich erkennen, dass Jesus der Messias war. In allen Landen würden dann die Bekenner des Glaubens vielfältig zunehmen.“ – Das Leben Jesu, S. 564. 565. b. Was tat Jesus unerwarteterweise, als er die Stadt vor sich sah und warum? Lukas 19, 41-44. „Inmitten der Freudenszene, da alle ihm huldigten, standen dem König Israels Tränen in den Augen. Es waren nicht stille Tränen der Freude, sondern Tränen und Seufzer eines inneren Ringens, das er nicht länger verbergen konnte. Die Menge überfiel plötzlich Düsternis; ihre Beifallsrufe verstummten. Viele weinten aus Mitgefühl mit einem Schmerz, den sie nicht begreifen konnten. Jesus weinte nicht in Erwartung der auf ihn zukommenden Leiden… Es war der Anblick Jerusalems, der Jesu Herz rührte. Jerusalem, das den Sohn Gottes verworfen und seine Liebe verachtet hatte, das sich weigerte, sich durch die machtvollen Wundertaten Jesu überzeugen zu lassen, und im Begriff war, ihn zu töten. Jesus erkannte, was die Stadt – in ihrer Schuld, ihren Erlöser zu verwerfen – war.“ – Das Leben Jesu, S. 568. 5. In Jerusalem angekommen 10.07. (Do) a. Welche Frage stellten die Obersten, als Jesus in Jerusalem einzog, und welche Antwort erhielten sie inmitten des Aufruhrs? Matthäus 21, 10. 11. „Während der Zug sich anschickt, den Ölberg herabzusteigen, wird er von den Obersten aufgehalten. Sie erkundigen sich nach der Ursache der ungestümen Freude. ‚Wer ist der?‘, fragen sie. Und die Jünger, mit dem Geist göttlicher Eingebung erfüllt, antworten in beredten Worten, indem sie die Weissagungen auf Christus wiederholen.“ – Das Leben Jesu, S. 571. b. Was tat Jesus im Tempel, sobald er in der Stadt angekommen war? Matthäus 21, 12-16; Psalm 8, 3. „Drei Jahre zuvor hatten sich die Obersten des Tempels ihrer Flucht auf Jesu Befehl hin geschämt. Sie hatten sich seither über ihre Furcht und ihren unbedingten Gehorsam einem einzelnen, demütigen Menschen gegenüber gewundert. Ihnen war deutlich geworden, dass sich unmöglich ein solch würdeloses Nachgeben wiederholen durfte. Dennoch waren sie jetzt erschrockener als damals; und in noch größerer Eile kamen sie seiner Aufforderung nach. Niemand wagte es, Jesu Autorität in Frage zu stellen, sondern sie alle, Priester und Händler, flohen aus seiner Gegenwart und trieben ihr Vieh vor sich her… Sie gesellten sich zu denen, die im Tempel zurückgeblieben waren, als die meisten flohen. Wieder war der Tempelhof voller Kranker und Hilfsbedürftiger, und noch einmal diente ihnen ihr Heiland und Erlöser.“ – Das Leben Jesu, S. 582. Fragen zur persönlichen Wiederholung 11.07. (Fr) 1. Wie wiederholt sich das Verhalten der Pharisäer häufig auch heute noch? 2. Was charakterisierte diejenigen, die Christus als den verheißenen König ehrten? 3. Was könnte heute der Grund sein, warum Jesus, wie einst über Jerusalem, über mich weint? 4. Wie hat sich die Prophezeiung aus Sacharja 9, 9 bei dieser Begebenheit erfüllt? 5. Warum ließ Christus bei dieser Gelegenheit so viel öffentlichen Beifall zu? |