3. Lektion Sabbat, den 19. Juli 2025


Wir wollen Jesus sehen

LEITTEXT: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Es sei denn, dass das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibt’s allein; wo es aber erstirbt, so bringt es viele Früchte.“ (Johannes 12, 24.)

Zum Lesen empfohlen: Christi Gleichnisse, S. 79-87.

„Nur durch Christi Tod konnte Satans Reich gestürzt, nur so konnte der Mensch erlöst und Gott verherrlicht werden.“ – Das Leben Jesu, S. 621.

1. Aus dem Osten und Westen 13.07. (So) 

a. Wer hatte Jesus nach seiner Geburt, zu Beginn seines Lebens, aufgesucht und was brachten sie ihm? Matthäus 2, 1. 2. 10. 11.

b. Wer suchte nun Jesus am Ende seines Dienstes, und wen repräsentierten sie? Johannes 12, 20. Was lehrt uns das? Matthäus 8, 11.


„Wie einst die Weisen aus dem Morgenland am Anfang seines irdischen Lebens zu Christus gekommen waren, so kamen jetzt am Ende seines Lebens die Männer [ausgewählte Griechen] aus dem Westen. Zur Zeit der Geburt Christi waren die Juden so sehr von ihren ehrgeizigen Plänen erfüllt, dass sie nichts von seiner Ankunft wussten. Die Weisen aus einem heidnischen Lande mussten mit ihren Geschenken zur Krippe kommen, um den Heiland anzubeten. Ebenso kamen jetzt die Griechen als Vertreter der Völker der Welt, um Jesus zu sehen. Auf die gleiche Weise würden die Menschen aller Länder und aller Zeiten durch das Kreuz Christi angezogen werden…
Manche nahmen an – und sie hatten dieses Gerücht auch verbreitet –, dass Jesus die Priester und Obersten aus dem Tempel gejagt und von dem Thron Davids Besitz ergriffen hätte und nun als König über Israel herrsche. Die Griechen wollten sich jetzt über diesen Jesus und seine Mission Gewissheit verschaffen.“ – Das Leben Jesu, S. 617. 618.

2. Das Verlangen der Welt 14.07. (Mo) 

a. Wie drückten die Griechen ihr Verlangen aus? Johannes 12, 21.

b. Erkläre den Ablauf, durch den Jesus von der Bitte erfuhr und wie sein Herz darauf reagierte. Johannes 12, 22. 23.


„Als der Heiland die eifrig vorgetragene Bitte: ‚Wir wollten Jesus gerne sehen‘ vernahm und in ihr das sehnsüchtige Verlangen der ganzen Welt ausgedrückt fand, erhellte sich sein Angesicht, und er sagte: ‚Die Zeit ist gekommen, dass des Menschen Sohn verherrlicht werde.‘ In dem Verlangen der Griechen erkannte er einen ersten Hinweis auf die außerordentliche Wirkung seines großen Opfers.“ – Das Leben Jesu, S. 617.
„Als Jesus von dem Verlangen der Griechen erfuhr, befand er sich gerade in jenem Teil des Tempels, in dem sich nur Juden aufhalten durften, doch er ging hinaus in den Vorhof und sprach dort mit ihnen.“ – Das Leben Jesu, S. 618.

c. Wie sollte uns Christi liebevolle Zuwendung, diese Fremden zu erreichen, ermutigen? Lukas 14, 23. Prediger 11, 1. 2.

„Wir müssen alle Anstrengung unternehmen, bei all denen die Wahrheit auszubreiten, die sie hören wollen, und es werden viele sein, die zuhören werden. In allen unseren großen Städten hat Gott aufrichtige Seelen, die interessiert sind, die Wahrheit zu erfahren… Wiederhole die Botschaft, wiederhole die Botschaft, diese Worte wurden mir immer wieder kundgetan. Sage meinem Volk, dass es die Botschaft an den Orten wieder verkündigt, wo sie zuerst verkündigt wurde und wo sich eine Gemeinde nach der anderen zur Wahrheit bekannte, indem die Kraft Gottes die Botschaft in bemerkenswerter Weise bezeugte.“ – Evangelisation, S. 363. 364.
„Uns wird nicht gesagt, dass wir eine besondere und wunderbare Vorstellung geben sollen. Die Wahrheit muss an den Straßen und auf den Gassen verkündigt werden – und diese Arbeit soll mit wohlüberlegten und vernünftigen Methoden geschehen… Das Werk, das Jesus in unserer Welt tat, soll uns als Beispiel dienen – und zwar, was das Äußere anbetrifft. Wie unser Herr, sollen wir alles Theatralische und Auffallende weglassen. Sensationen sind keine Religion – wenn auch die Religion ihren eigenen reinen, heiligen, erhebenden, heiligenden Einfluss ausüben wird und geistliches Leben und Erlösung bringt.“ – Evangelisation S. 365.

3. Das Leben durch den Tod gegeben 15.07. (Di) 

a. Welchen Vergleich zog Jesus zwischen dem Weizenkorn und seiner Mission? Johannes 12, 24.

„Die ausgestreute Saat bringt Frucht, die dann aufs neue der Erde anvertraut wird. Auf diese Weise wird die Ernte ständig vervielfältigt. So bringt auch Christi Tod Frucht zum ewigen Leben. Den Menschen, die dank des Opfers Christi ewig leben werden, wird das Nachsinnen über das für sie gebrachte Opfer Herrlichkeit bedeuten.
Das Weizenkorn, das sein eigenes Leben behält, kann keine Frucht bringen; es wird allein bleiben. Christus konnte sich, wenn er wollte, vor dem Tod bewahren; dann würde er aber auch allein bleiben müssen und könnte nicht Söhne und Töchter zu Gott bringen. Nur durch die Dahingabe seines Lebens konnte er der Menschheit Leben schenken; nur dadurch, dass er in die Erde sank und starb, konnte er der Same jener reichen Ernte werden, die aus allen Völkern, Geschlechtern, Sprachen und Zungen für Gott erkauft wird.“ – Das Leben Jesu, S. 619.

b. Wie wendete Jesus das Gleichnis des Weizens ein zweites Mal an? Johannes 12, 25. 26.

„Jeder, der als Mitarbeiter Christi Frucht bringen will, muss erst in die Erde fallen und ‚sterben‘; das Leben muss in die Ackerfurche der Weltnot geworfen werden, und Selbstliebe und Eigensucht müssen absterben. Das Gesetz der Selbstaufopferung ist das Gesetz der Selbsterhaltung. Der Landmann erhält sein Korn, indem er es fortwirft und der Erde anvertraut; so ist es auch im menschlichen Leben. Geben heißt leben! Das Leben, das erhalten bleibt, ist das Leben, welches freiwillig in den Dienst Gottes und der Menschen gestellt wird. Wer um Christi willen sein Leben in dieser Welt opfert, wird es für das ewige Leben bewahren.
Das eigennützige Leben gleicht dem Korn, das gegessen wird; es verschwindet, aber es vermehrt sich nicht. Ein Mensch mag dauernd für sich schaffen und sammeln; er mag für sich planen und denken – sein Leben wird vergehen und wird ihm nichts gebracht haben. Das Gesetz des Sich-selbst-Dienens ist im geistlichen Leben das Gesetz der Selbstvernichtung.
[Johannes 12, 26 zitiert]. Alle, die mit dem Herrn das Kreuz der Hingabe getragen haben, werden auch an seiner Herrlichkeit teilhaben. Es war des Heilandes Freude in seiner Erniedrigung und in seinem Schmerz, dass seine Jünger mit ihm verherrlicht würden. Sie sind die Frucht seiner Selbstaufopferung.“ – Das Leben Jesu, S. 620.

4. Jesus wird verherrlicht 16.07. (Mi)

a. Welches Gebet sprach Jesus, als er an seinen Tod am Kreuz dachte? Johannes 12, 27. 28 (erster Teil).


„Der Heiland schmeckte schon den bitteren Kelch, und das Menschliche in ihm schreckte zurück vor der Stunde des Verlassenseins, da er allem Anschein nach selbst von Gott verlassen sein würde, und wenn alle ihn sähen – gezüchtigt, von Gott verworfen, niedergeschlagen. Er schreckte zurück vor der öffentlichen Bloßstellung, davor, als schlimmster Verbrecher angesehen zu werden, und vor einem schmachvollen und unehrenhaften Tod. Eine Ahnung von dem Kampf mit den Mächten der Finsternis, ein Gefühl für die furchtbare Last aller menschlichen Übertretungen und für den Zorn des Vaters über die Sünden der Welt belasteten seinen Geist; Todesblässe überzog sein Angesicht.
Dann aber beugte er sich dem Willen seines Vaters und sprach: ‚Darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen!‘ Nur durch Christi Tod konnte Satans Reich gestürzt, nur so konnte der Mensch erlöst und Gott verherrlicht werden. Jesus ergab sich dem Todeskampf; er nahm das Opfer auf sich.“ – Das Leben Jesu, S. 621.

b. Welche Antwort konnte man vom Himmel hören? Johannes 12, 28 (letzter Teil). Was sagte die ihn umgebende Volksmenge? Johannes 12, 29.

„Als die ‚Stimme vom Himmel‘ ertönte, fuhr ein Lichtstrahl aus der Wolke und umgab Jesus, als ob die Arme der ewigen Macht ihn wie eine feurige Mauer umfingen. Das Volk schaute mit Schrecken und größtem Erstaunen auf dieses Geschehen. Niemand wagte zu reden. Schweigend, mit angehaltenem Atem standen sie alle, die Augen auf Christus gerichtet. Nachdem das Zeugnis des Vaters gegeben war, hob sich die Wolke und verteilte sich über ihnen. Die sichtbare Gemeinschaft zwischen dem Vater und dem Sohn war erst einmal wieder beendet.
‚Da sprach das Volk, das dabeistand und zuhörte: Es donnerte. Die andern sprachen: Es redete ein Engel mit ihm.‘ (Johannes 12, 29.) Die Griechen sahen die Wolke und hörten die Stimme, sie verstanden deren Bedeutung und erkannten wahrhaftig den Heiland; er wurde ihnen als der Gesandte Gottes offenbart.
Die Stimme Gottes, die bei der Taufe Jesu am Beginn seines Lehramtes und wiederum bei seiner Verklärung gehört worden war, war jetzt, am Schluss seines Dienstes, zum drittenmal vor einer großen Volksmenge und unter besonderen Umständen erklungen.“ – Das Leben Jesu, S. 621. 622.

5. Der Unglaube der Juden 17.07. (Do) 

a. Wie reagierte die Mehrheit der Juden auf Jesus, trotz der vielen Wunder, die er vollbracht hatte, und der Stimme, die erneut vom Himmel erklang? Johannes 12, 37-41.


„Jesus hatte den Juden gerade die so sehr ernste Wahrheit hinsichtlich ihres Zustandes vor Augen gehalten. Er hatte ihnen eine letzte Warnung zugerufen und ihren Untergang angekündigt. Da setzte Gott wiederum sein Siegel auf die Botschaft seines Sohnes und bestätigte ihn, den Israel verworfen hatte. ‚Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um euretwillen.‘ Sie war der krönende Beweis seiner göttlichen Sendung; sie war das Zeichen des Allmächtigen, dass Jesus die Wahrheit gesprochen hatte und dass er der eingeborene Sohn des Himmels war.“ – Das Leben Jesu, S. 622.
„Einst hatten sie Jesus gefragt: ‚Was tust du denn für ein Zeichen, auf daß wir sehen und glauben dir?‘ (Johannes 6, 30.) Ungezählte Zeichen waren gegeben worden; aber sie hatten ihre Augen vor ihnen verschlossen und ihre Herzen verhärtet. Sogar jetzt, da der Allmächtige selbst geredet hatte und sie nicht weiter nach einem Zeichen fragen konnten, weigerten sie sich zu glauben.“ – Das Leben Jesu, S. 623.

b. Wie werden wir durch das Verhalten einiger Oberster gewarnt, obwohl sie überzeugt waren, dass die Mission Christi echt war? Johannes 12, 42. 43.

„Sie schätzten Menschenlob höher als das Wohlgefallen Gottes, und um sich selbst vor Tadel und Schande zu bewahren, verleugneten sie Christus und verwarfen das Angebot des ewigen Lebens. Wie viele haben in den folgenden Jahrhunderten das gleiche getan!“ – Das Leben Jesu, S. 623.

Fragen zur persönlichen Wiederholung 18.07. (Fr) 

1. Was bedeuteten die Suchenden bei Jesu Geburt und später die Griechen?
2. Wie lässt sich das Gleichnis vom Weizenkorn auf mein Leben anwenden ?
3. Wie kann ich Gottes Stimme erkennen, wenn viele sie nur für Donner halten?
4. Welche Ängste und Bedenken der jüdischen Obersten muss ich vermeiden?
5. Erkläre die zwei Bedeutungen des in die Erde fallenden Weizenkorns.

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