7. Lektion Sabbat, den 16. August 2025


Jesus, der wahre Weinstock

LEITTEXT: „Denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15, 5 letzter Teil.)

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 4, S. 385-387; 
                                  Zeugnisse, Band 1, S. 269-271.

„Eine Verbindung mit Christo durch lebendigen Glauben ist von Dauer. Jede andere Verbindung vergeht… Aber diese Vereinigung kostet uns etwas. Sie ist ein Verhältnis äußerster Abhängigkeit, das von einem stolzen Wesen eingegangen werden muss.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 241.

1. Zerbrechlich und abhängig 10.08. (So) 

a. Womit verglich sich Jesus, und warum? Johannes 15, 1 (erster Teil).


„Statt die anmutige Palme, die stattliche Zeder oder die starke Eiche für seinen Vergleich heranzuziehen, wies der Herr auf den Weinstock mit den sich anklammernden Ranken und verglich sich mit ihm. Palmen, Zedern und Eichen stehen allein; sie brauchen keine Stütze. Der Wein aber rankt sich am Spalier entlang und strebt dadurch himmelwärts. So war Christus als Mensch von der göttlichen Macht abhängig. ‚Der Sohn kann nichts von sich selber tun‘ (Johannes 5, 19), erklärte er.“ – Das Leben Jesu, S. 674.

b. Welche weitere Lehre wollte Jesus durch den Weinstock verdeutlichen? Johannes 15, 1-3.

„Die Juden hatten den Weinstock stets als die edelste aller Pflanzen betrachtet; sie nahmen ihn als Sinnbild alles dessen, was stark, herrlich und fruchtbar war. Israel selbst war als ein Weinstock dargestellt worden, den Gott in dem verheißenen Lande gepflanzt hatte. Die Juden gründeten die Hoffnung ihres Heils auf die Tatsache, dass sie mit Israel verbunden waren; aber Jesus sagte: ‚Ich bin der rechte Weinstock.‘ Glaubt nicht, dass ihr durch die Verbindung mit Israel Teilhaber des göttlichen Lebens und Erben seiner Verheißung werdet; durch mich allein wird geistliches Leben empfangen.“ – Das Leben Jesu, S. 674.

2. Die Voraussetzung für Fruchtbarkeit 11.08. (Mo) 

a. Welche Bedingung ist unerlässlich für ein fruchtbares christliches Leben? Johannes 15, 4.


„Die Verbindung der Rebe mit dem Weinstock, so sagte er, veranschaulicht das Verhältnis, in dem ihr zu mir bleiben sollt. Der junge Trieb wird dem Weinstock eingepfropft und wächst Faser auf Faser, Ader auf Ader in den Stamm ein, so dass das Leben des Weinstocks sich mit dem der Rebe vereinigt. So empfängt auch die in Schuld und in Sünden abgestorbene Seele neues Leben durch die Verbindung mit Christus, die durch den Glauben an ihn als einen persönlichen Heiland hergestellt wird. Der Sünder vereinigt seine Schwachheit mit der Stärke Christi, seine Leere mit der Fülle Jesu und seine Gebrechlichkeit mit Christi ausdauernder Kraft. Er wird eines Sinnes mit ihm; die menschliche Natur Christi hat unser Menschsein berührt und unsere menschliche Natur die Gottheit. So wird der Mensch durch die Vermittlung des Heiligen Geistes der göttlichen Natur teilhaftig; er ist ‚begnadet... in dem Geliebten.‘“ – Das Leben Jesu, S. 674.

b. Was geschieht mit einer Person, die keine Verbindung mit Christus hat? Johannes 15, 6.

„Diese Verbindung mit Christus muss, wenn sie einmal entstanden ist, aufrechterhalten werden… Dies ist aber keine zufällige Berührung, keine gelegentliche Verbindung, sondern die Rebe wird ein Teil des Weinstocks. Leben, Kraft und Fruchtbarkeit fließen ihr ungehindert und beständig aus der Wurzel zu. Getrennt vom Weinstock aber ist die Rebe nicht lebensfähig. Auch ihr, so sprach Jesus, könnt nicht leben ohne mich. Das Leben, das ihr von mir empfangen habt, kann nur durch die beständige Gemeinschaft mit mir bewahrt werden. Ohne mich könnt ihr weder eine Sünde überwinden noch einer Versuchung widerstehen.“ – Das Leben Jesu, S. 675.

c. Wie offenbart sich wahre Jüngerschaft? Johannes 15, 4; 8, 31; 13, 35.

„Wenn Menschen nicht aus Zwang oder eigenem Interesse, sondern aus Liebe miteinander verbunden sind, macht sich in ihrem Leben das Wirken einer Macht bemerkbar, die über jedem irdischen Einfluss steht. Wo dieses Einssein besteht, ist es ein Beweis dafür, dass das Ebenbild Gottes im Menschen wiederhergestellt ist, dass ein neuer Lebensgrundsatz eingepflanzt wurde. Es wird sich dann zeigen, dass in der göttlichen Natur Kraft genug ist, den übernatürlichen Mächten des Bösen zu widerstehen, und dass die Gnade Gottes auch die dem natürlichen Herzen eigene Selbstsucht überwindet.“ – Das Leben Jesu, S. 677. 678.

3. In Christus bleiben 12.08. (Di) 

a. Was wird die sichere Folge unserer beständigen Verbindung mit Christus sein? Johannes 15, 5. 8.


„Die Wurzel sendet die Nahrung durch die ganze Rebe hindurch in die äußersten Spitzen; ebenso übermittelt der Herr dem Gläubigen Ströme voller geistlicher Stärke. Solange die Seele mit Christus verbunden ist, besteht keine Gefahr, dass sie verwelkt oder umkommt…
Leben wir durch den Glauben an den Sohn Gottes, dann werden sich die Früchte des Geistes in unserem Wandel offenbaren; nicht eine einzige Frucht wird fehlen.“ – Das Leben Jesu, S. 675. 676.
„Wir brauchen Jesus, sein Licht, sein Leben; seinen Geist müssen wir beständig empfangen. Wir brauchen ihn in jeder Stunde. Und wir sollten am Morgen beten, dass, so wie die Sonne die Landschaft erhellt und die Welt mit Licht erfüllt, so möge ‚die Sonne der Gerechtigkeit‘ in unser Denken und Herz scheinen und uns alle zum Licht im Herrn machen. Ohne ihn können wir es nicht einen Moment lang sein. Der Feind merkt es, wenn wir versuchen, ohne unseren Herrn zurechtzukommen, und er ist bereit, uns Gedanken einzuflüstern, damit wir von unserer festen Standhaftigkeit abfallen. Der Herr möchte daher, dass wir jeden Augenblick in ihm bleiben und so in ihm vollkommen sind.“ – My Life Today, S. 15.
„Alle, die Christum als einen persönlichen Heiland annehmen, sollen die Wahrheit des Evangeliums und seine errettende Kraft in ihrem Leben offenbaren. Gott stellt keine Forderung, ohne auch Vorkehrungen zu ihrer Erfüllung zu treffen. Durch die Gnade Christi können wir alles ausrichten, was Gott von uns fordert. Alle Schätze des Himmels sollen durch Gottes Volk offenbart werden.“ – Christi Gleichnisse, S. 298.

b. Unter welcher Bedingung können wir in der Liebe Christi bleiben? Johannes 15, 9. 10; 1. Johannes 2, 5.

„Gott will die Heiligkeit, die Güte und das Erbarmen seines Wesens durch uns offenbaren. Dennoch gebietet Jesus den Jüngern nicht, danach zu trachten, Frucht zu bringen; er sagt ihnen nur, in ihm zu bleiben.“ – Das Leben Jesu, S. 677.
„Der im Ratschluss Gottes liegende große Zweck ist, die Menschen zu prüfen und ihnen Gelegenheit zu geben, einen Charakter zu entwickeln. Er prüft, ob sie seinen Geboten gehorchen wollen oder nicht. Gute Werke erkaufen uns nicht die Liebe Gottes; aber sie offenbaren, dass wir diese Liebe besitzen.“ – Christi Gleichnisse, S. 281.

4. Durchstechen zur Wiederherstellung 13.08. (Mi) 

a. Was sagt Jesus über sein Wort als das Bindeglied zwischen ihm und den Gläubigen? Johannes 15, 3. 7; 6, 63.


„Christus bleibt in den Gläubigen durch sein Wort. Das ist die gleiche lebendige Verbindung, wie sie durch das Abendmahl versinnbildet wird. Christi Worte sind Geist und Leben. Wer sie aufnimmt, empfängt das Leben des Weinstocks. Wir leben ‚von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht‘. (Matthäus 4, 4.) Das Leben Christi in uns erzeugt die gleichen Früchte wie in ihm, und wenn wir in Christus leben, an ihm hangen, von ihm gestützt werden und unsere Nahrung von ihm nehmen, dann tragen wir auch Frucht gleich ihm.“ – Das Leben Jesu, S. 677.

b. Beschreibe, wie eine geistliche Operation unsere inneren Beweggründe und Einstellung verändert, wenn wir uns dem Wort Gottes unterwerfen. Hebräer 4, 12; Psalm 51, 12.

„Gottes Diener müssen ein bestimmtes Zeugnis ablegen, welches das natürliche Herz verletzt und den Charakter entwickelt.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 271.
„[Die Bibel] ist Gottes Stimme, die täglich zur Seele spricht… Das Werk des Heiligen Geistes muss das verfinsterte Verständnis erleuchten, das selbstsüchtige, steinerne Herz erweichen, um den empörerischen Übertreter zu unterwerfen und ihn vor dem verderblichen Einfluss der Welt zu bewahren. Christi Gebet für seine Jünger lautete: ‚Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.‘ Das Schwert des Geistes, das Wort Gottes, verletzt das Herz des Sünders und zerreißt es.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 479.
„In alle, die sich dem Heiligen Geiste unterwerfen, soll ein neues Lebenselement eingepflanzt werden; das verlorene Bild Gottes soll in der Menschheit wieder hergestellt werden.“ – Christi Gleichnisse, S. 94.
„Alle [Gottes hungriges und durstiges Volk], die sein Wort in sich aufnehmen, merken bald, dass es Geist und Leben ist. Das Wort überwindet (engl.: zerstört) die irdische Natur und verleiht in Jesus Christus neues Leben. Der Heilige Geist naht sich der Seele als Tröster. Durch die umwandelnde Kraft seiner Gnade wird das Ebenbild Gottes in dem Jünger hergestellt; er wird eine neue Kreatur. Liebe tritt an die Stelle von Hass, und das Herz wird Gott ähnlich. Das bedeutet es, ‚von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht‘, zu leben.“ – Das Leben Jesu, S. 383.

5. Zugeschnitten oder verworfen? 14.08. (Do) 

a. Was wird Christus mit dem Gläubigen tun, der beansprucht in Christus zu sein, jedoch keine Frucht bringt? Johannes 15, 2 (erster Teil).


„Während das eingepfropfte Reis äußerlich mit dem Weinstock verbunden ist, so kann doch die lebendige Verbindung fehlen. Dann werden sich weder Wachstum noch Fruchtbarkeit zeigen. So gibt es auch eine scheinbare Verbindung mit Christus, ohne durch den Glauben wirklich mit ihm eins zu sein. Ein Glaubensbekenntnis macht den Menschen wohl zum Mitglied einer christlichen Gemeinschaft; aber erst Charakter und Lebensführung beweisen, ob er mit Christus verbunden ist. Trägt solch Bekenner keine Frucht, dann wird er wie eine schlechte Rebe verwelken und vergehen.“ – Das Leben Jesu, S. 676.

b. Was tut Jesus mit den Reben, die in ihm bleiben? Johannes 15, 2 (letzter Teil).

„In ernster Besorgnis erklärte Jesus die Absicht des Weingärtners. Das Beschneiden verursacht Schmerzen, aber es ist der Vater, der das Messer führt. Er arbeitet nicht mit lässiger Hand oder mit gleichgültigem Herzen. Einige Reben wachsen am Boden; sie müssen daher von den irdischen Stützen getrennt werden, an denen ihre Ranken haften. Sie sollen sich aufwärts entwickeln und an Gott Halt finden. Das überreichliche Laub, das der Frucht die Lebenskraft entzieht, muss beschnitten werden; es muss entfernt werden, damit gleichzeitig die milden Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit eindringen können. Der Weingärtner schneidet den zu üppigen Wuchs ab, damit die Früchte schöner und reichlicher gedeihen können.“ – Das Leben Jesu, S. 676.

Fragen zur persönlichen Wiederholung 15.08. (Fr) 

1. Wie kann ich in Christus bleiben?
2. Wie kann ich empfänglicher für die Wirkung von Christi „Rebmesser“ werden?
3. Was wird das Ergebnis dieses „Zurückschneidens“ in meinem Leben sein?
4. Warum benutzt Christus das Bild des Weinstocks, um diese Verbindung zu versinnbildlichen?
5. Was ist die Grundlage für ein fruchtbares christliches Leben?

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