5. Lektion Sabbat, den 2. November 2024


Voreingenommenheit überwinden

Leittext: „Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.“ (Römer 2, 11.)

„Gott erkennt keinen Unterschied im Rang an. Bei ihm gibt es keine Kasten. In seinen Augen sind Menschen einfach Menschen, ob gut oder schlecht. Am Tag der großen Abrechnung werden Stellung, Rang oder Wohlstand den Ausgang keines einzigen Falles auch nur um Haaresbreite beeinflussen. Die Menschen werden durch den allwissenden Gott nach ihrer Reinheit und Vornehmheit in der Liebe Christi gerichtet werden.“ – Counsels on Stewardship, S. 162.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 3, S. 321-326. 337-347.

Sonntag, 27. Oktober

1. Ein Problem der Einstellung

a. Beschreibe eine verbreitete irdische Neigung, der wir schuldig sein könnten, vielleicht sogar ohne dass wir es wissen. Jakobus 2, 1-4.

„Die Armen sollten mit ebensolchem Interesse und der gleichen Aufmerksamkeit behandelt werden wie die Reichen. Die Praktik, den Reichen zu ehren und den Armen gering zu schätzen und hintenan zu stellen, ist ein Verbrechen in Gottes Augen. Menschen, die mit allem Komfort des Lebens umgeben sind oder von der Welt ihres Reichtums wegen verwöhnt und umschmeichelt werden, haben nicht das Verlangen nach Mitgefühl und zärtlicher Beachtung wie Personen, die lebenslang mit Armut zu kämpfen hatten.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 598.
„Obgleich Christus im Himmel reich war, wurde er doch arm, damit wir durch seine Armut reich würden. Jesus ehrte die Armen, indem er ihre einfachen Verhältnisse teilte. Aus seiner Lebensgeschichte sollen wir lernen, wie die Armen zu behandeln sind.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 597.

b. Was müssen wir über diejenigen erkennen, welche an weltlichen Gütern arm sein mögen, jedoch reich im Glauben sind? Jakobus 2, 5.

Montag, 28. Oktober

2. Urteilsvermögen und Fairness

a. Erkläre den ausgeglichenen Ansatz, den Jesus in Bezug auf die Unterstützung der Armen lehrte. Markus 14, 3-9.


„Einige gehen in der Pflicht der Wohltätigkeit zu weit und schaden den Bedürftigen, indem sie zu viel für sie tun. Die Armen strengen sich nicht immer genug an, wie es der Fall sein sollte. Sie sollen nicht vernachlässigt noch dem Mangel überlassen werden, doch muss man sie unterweisen, sich selbst zu helfen.
Gottes Werk sollte nicht übersehen werden, nur um den Armen unsere erste Aufmerksamkeit zu schenken. Christus erteilte seinen Jüngern diesbezüglich eine sehr wichtige Lektion. Als Maria die kostbare Narde über Jesu Haupt entleerte, machte der habgierige Judas eine Bemerkung betreffs der Armen und murrte über die vermeintliche Geldverschwendung. Jesus hingegen verteidigte diese Tat, indem er sagte: ‚Was bekümmert ihr das Weib? ... Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.‘ Dies lehrt uns, dass wir in der Weihe des Besten unseres Einkommens zuerst an Christum denken sollten. Würden wir unsere Hauptaufmerksamkeit auf die Bedürfnisse der Armen lenken, so würde Gottes Werk vernachlässigt. Wenn seine Haushalter ihrer Pflicht nachkommen, wird niemand leiden. Aber Christi Werk soll den ersten Platz einnehmen.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 597. 598.

b. Welche Haltung wurde von denen verlangt, die im alten Israel das Recht sprachen? 3. Mose 19, 15; 5. Mose 1, 17; 10, 17.

c. Wie sollten die Menschen heute, denen irgendeine leitende Position in der Gemeinde anvertraut wurde, lernen, diesen Grundsatz anzuwenden? 1. Petrus 1, 17; Kolosser 3, 25.


„Männer, die ihre Zuneigung und ihr Interesse einem oder zwei der Angestellten zuwenden und sie zum Nachteil anderer begünstigen, sollten nicht für einen weiteren Tag in ihrer Stellung belassen werden. Diese unheilige Parteilichkeit für besonders Auserkorene, die der Eitelkeit schmeicheln mögen, auf Kosten anderer, die gewissenhaft und gottesfürchtig und in Gottes Augen weit wertvoller sind, ist vor ihm sehr anstößig. Wir sollten das wertschätzen, dem Gott Wert beimisst. Er betrachtet den Schmuck eines sanften und stillen Geistes für wertvoller als äußere Schönheit, äußeren Schmuck, Reichtum oder weltliche Ehre.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 29.

Dienstag, 29. Oktober

3. Bessere Gewohnheiten bilden

a. Welche Ermahnung gibt Jakobus in Bezug auf die materialistische Einstellung bekennender Gläubiger, und warum ist dies eine ernsthafte Angelegenheit? Jakobus 2, 6. 7.


„Gott hat dich vor Menschen und Engeln als sein Kind anerkannt. Nun bitte ihn auch, dass du seinem ‚guten Namen, der über euch genannt ist‘ (Jakobus 2, 7), keine Schande bereitest. Gott hat dich zu seinem Vertreter in dieser Welt gemacht. In allen deinen Lebensregungen soll sich der Name Gottes offenbaren. Das bedeutet nichts anderes, als dass dir sein Wesen eigen sein soll. Du kannst seinen Namen nicht heiligen, kannst ihm vor der Welt keine Ehre machen, wenn du nicht in deinem Leben und Wesen das Leben und Wesen Gottes offenbarst. Das aber wird dir nur möglich sein, wenn du dir die Gnade und Gerechtigkeit Christi zu eigen machst.“ – Das bessere Leben, S. 90.

b. Wie allein können wir siegreich sein, Christus richtig zu repräsentieren? Römer 2, 11; Sprüche 23, 7.

„Betrachtet sorgfältig den göttlich menschlichen Charakter und fragt stets: ‚Was würde Jesus tun, wenn er an meiner Stelle wäre?‘ Dies sollte der Maßstab unserer Pflicht sein. Begebt euch nicht ohne triftigen Grund in die Gesellschaft solcher, die durch ihre Künste eure Absicht, das Rechte zu tun, schwächen oder euer Gewissen beflecken. Tut nichts unter Fremden, sei es auf der Straße, in der Bahn, zu Hause, was auch nur den leisesten bösen Schein hat. Tut aber jeden Tag etwas, um das Leben, welches Christus mit seinem Blut erworben hat, zu verbessern, zu veredeln und zu verschönen.
Handelt stets nach Grundsätzen, niemals nach augenblicklicher Eingebung. Mäßigt die natürliche Heftigkeit eurer Natur mit Sanftmut und Freundlichkeit. Frönt keiner Leichtfertigkeit oder Nichtigkeit. Lasst euren Lippen keinen gemeinen Witz entschlüpfen. Man sollte selbst das Umherschweifen der Gedanken nicht erlauben. Sie müssen eingedämmt und unter den Gehorsam Christi gefangen genommen werden. Lasst sie auf heilige Dinge gerichtet sein. Dann werden sie durch die Gnade Christi rein und wahrhaftig sein.
Wir müssen uns stets der veredelnden Macht reiner Gedanken bewusst sein. Die einzige Sicherheit für jede Seele ist richtiges Denken…
Pflegt die Gewohnheit, Gutes von anderen zu sprechen. Verweilt bei den guten Eigenschaften derer, mit denen ihr Umgang pflegt, und seht so wenig als möglich von ihren Fehlern und Mängeln.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 499. 500.

Mittwoch, 30. Oktober

4. Ein königliches Verhalten hegen

a. Was betont die Schrift als wirklich wesentlich für unseren christlichen Glauben und warum? Jakobus 2, 8.


„Viele Religionslehrer behaupten, Christus habe durch seinen Tod das Gesetz abgeschafft und die Menschen seien künftig von seinen Anforderungen entbunden. Es gibt etliche, die es als ein schweres Joch hinstellen und im Gegensatz zu der Gebundenheit des Gesetzes die unter dem Evangelium zu genießende Freiheit hochhalten.
Ganz anders jedoch betrachteten die Propheten und Apostel das heilige Gesetz Gottes. David sagte: ‚Ich wandle fröhlich; denn ich suche deine Befehle.‘ (Psalm 119, 45.) Der Apostel Jakobus, der nach Christi Tod schrieb, nennt die Zehn Gebote ‚das königliche Gesetz‘, ‚das vollkommene Gesetz der Freiheit‘. (Jakobus 2, 8; Jakobus 1, 25.) Die Offenbarung spricht mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Kreuzigung einen Segen über die aus, ‚die seine Gebote halten, auf dass sie Macht haben an dem Holz des Lebens und zu den Toren eingehen in die Stadt‘. (Offenbarung 22, 14.)“ – Der große Kampf, S. 466.
„Wenn jemand sich Christo übergibt, so wird der Geist unter die Herrschaft des Gesetzes gebracht; aber es ist das königliche Gesetz, welches jedem Gefangenen Freiheit verkündigt. Wenn ein Mensch mit Christo eins wird, so wird er frei. Unterwerfung unter den Willen Christi bedeutet Wiederherstellung zu vollkommener Männlichkeit.
Gehorsam gegen Gott ist Freiheit von der Knechtschaft der Sünde, Freiheit von menschlicher Leidenschaft und Neigung. Der Mensch kann dastehen als Sieger über sich selbst, als Sieger über seine eigenen Neigungen, als Sieger ‚im Kampfe mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.‘ (Epheser 6, 12.)“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 133. 134.

b. Wie können Voreingenommenheit, Parteilichkeit und/oder Vorurteile unser Zeugnis für Christus auf unangenehme Weise beeinträchtigen? Jakobus 2, 9.

„Wir mögen vorgeben, Nachfolger Christi zu sein, mögen behaupten, eine jede im Worte Gottes enthaltene Wahrheit zu glauben, aber das wird unserem Nächsten nichts nützen, wenn unser Glaube nicht in unser tägliches Leben hineingebracht wird. Unser Bekenntnis mag himmelhoch sein, aber es wird weder uns noch unsere Mitmenschen selig machen, wenn wir nicht Christen sind. Ein richtiges Beispiel wird der Welt mehr nützen als alle unsere Bekenntnisse.“ – Christi Gleichnisse, S. 379.

Donnerstag, 31. Oktober

5. Kluges Lehren mit Mitgefühl

a. Was müssen wir bedenken, während wir Gottes Gesetz hochhalten und wenn wir die Wahrheit der nächsten Generation übermitteln? Prediger 11, 9; 12, 13. 14; Jakobus 2, 10-13.

„Der Jugend ist die Liebe zur Freiheit angeboren, sie wünscht Ungebundenheit; sie muss aber verstehen lernen, dass man sich dieser unschätzbaren Segnung nur im Gehorsam gegen Gottes Gebot erfreuen kann. Das Gesetz Gottes ist der Hüter wahrer Freiheit und Ungebundenheit. Es stellt heraus und verbietet das, was uns erniedrigt und versklavt. Damit bietet es dem Gehorsam Schutz vor der Macht des Bösen.
Der Psalmist sagt: ‚So werde ich wandeln auf freier Bahn; denn ich habe mich stets um deine Befehle gekümmert.‘ ‚Ich habe Lust zu deinen Zeugnissen; die sind meine Ratsleute.‘ (Psalm 119, 45, Menge Übersetzung; Psalm 119, 24.)
Bei unseren Bemühungen, das Böse auszumerzen, sollten wir uns vor Tadelsucht und Krittelei hüten. Beständiger Tadel macht irre, doch er bessert nicht. Für viele Gemüter, und oft gerade für die empfindsamsten, erweist sich die Atmosphäre unfreundlicher Kritik als verhängnisvoll. Blumen entfalten sich nicht unter dem Hauch eines giftigen Windes…
Der eigentliche Zweck eines Verweises ist erst erreicht, wenn der Übeltäter seinen Fehler einsieht und seinen Willen zur Besserung aufbietet. Ist er dahin gekommen, dann weise ihn auf die Quelle der Kraft und der Vergebung hin. Suche seine Selbstachtung zu bewahren und ihm Mut und Hoffnung einzuflößen.
Das ist die heikelste und schwerste Aufgabe, die jemals menschlichen Wesen anvertraut wurde. Sie erfordert ein sehr feines Taktgefühl, ein äußerst zartes Empfinden, ein Wissen um die menschliche Natur, aber auch göttlich gewirkte Zuversicht und Geduld, die willens ist zu wirken, zu wachen und zu warten. Es gibt nichts Wichtigeres als diese Arbeit.“ – Erziehung, S. 267. 

Freitag, 1. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was muss ich über andere verstehen, die weniger haben als ich, auch wenn ich selbst wenig besitze?
2. Wie einfach ist es, eine verborgene Voreingenommenheit oder ungerechte Vorurteile gegenüber anderen zu haben?
3. Wie wirken sich unsere Denkmuster auf die Art und Weise aus, wie wir Menschen behandeln?
4. Warum wird Gottes Gesetz als das Gesetz der Freiheit bezeichnet?
5. Beschreibe die Einstellung, die wir haben müssen, wenn wir Menschen mit falschen Anschauungen lehren.

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