Beten, bevor wir den Mund öffnen Leittext: „Lehret mich, so will ich schweigen; und was ich nicht weiß, darin unterweist mich.“ (Hiob 6, 24.) „‚Wer aber auch in keinem Wort fehlt, der ist ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten.‘ (Jakobus 3, 2.) Das Licht, das unseren Weg erleuchtet, und die Wahrheit, die sich unserem Gewissen anvertraut, werden die Seele entweder verdammen und vernichten oder heiligen und umgestalten. Wir leben zu nahe am Abschluss der Gnadenzeit, um mit Oberflächlichkeiten zufrieden zu sein.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 330. Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 2, S. 55-59. 312-315; Zeugnisse, Band 5, S. 63-67. 184-186. Sonntag, 10. November 1. Unser Ego beruhigen a. Was sollten diejenigen bedenken, die immer schnell versuchen, andere zu beherrschen? Jakobus 3, 1; Markus 9, 35. „Gott zieht jeden zur Verantwortung für den Einfluss, den er seine eigene Seele betreffend zulässt und für den Einfluss, den er auf andere ausübt.“ – Counsels to Parents, Teachers, and Students, S. 102. „Die Menschen sind von Natur aus ichbezogen und eigensinnig. Aber die Selbstsucht verschwindet aus dem Leben derer, die die Lehren annehmen, die Christus ihnen geben möchte. Sie werden zu Teilhabern der göttlichen Natur, und Christus lebt in ihnen. Sie sehen alle Menschen als Brüder an, mit ähnlichen Bestrebungen, Möglichkeiten, Versuchungen und Prüfungen, die nach Zuneigung trachten und Hilfe bedürfen. Wir sollten nie einen Mitmenschen unterdrücken. Wenn wir sehen, dass Fehler begangen wurden, sollten wir alles in unserer Macht Stehende tun, um den Fehlgeleiteten zu helfen, indem wir ihnen von unseren Erfahrungen erzählen, wie Geduld und Gemeinschaft von Seiten unserer Mitstreiter uns ermutigt und Hoffnung gegeben haben, wenn wir selbst große Fehler begangen haben.“ – The Signs of the Times, 11. Mai 1904. Montag, 11. November 2. Eine bessere Gesinnung entwickeln a. Welcher scharfe Tadel wurde denen gegeben, die harsch mit anderen umgehen, während sie sich weigern, ihre eigenen Fehler einzugestehen? Prediger 7, 20; Jakobus 3, 2 (erster Teil). „Wollt ihr nicht euer eigenes Zukurzkommen erkennen und die ganze Waffenrüstung der Gerechtigkeit anlegen? Wollt ihr nicht ebenso wachsam und kritisch betreffs eures Geistes, eures Temperaments und eurer Worte sein, wie ihr es über diejenigen anderer seid, auf dass Gott nicht entehrt und seine Wahrheit falsch dargestellt wird? Wenn ihr das tun würdet, würde euer Unterscheidungsvermögen sehr geschärft. Die Wahrheit, das lebendige Wort, würde wie Feuer in euren Gebeinen sein, das hell und leuchtend hervorstrahlt und der Welt Christum darstellt … Konnte niemand von diesen selbsterwählten Detektiven sehen, wohin diese Haltung führt, die sie in ihrem Bestreben, eine beherrschende Macht zu werden, eingenommen haben? Wo war ihr klares geistliches Sehvermögen? Warum konnten sie den Splitter im Auge ihres Bruders erkennen, während ihnen der Balken in ihrem eigenen Auge verborgen war?“ – Zeugnisse für Prediger, S. 254. b. Woran sieht man, dass jemand einen Stand der moralischen Vollkommenheit erreicht hat und wie ist das nur möglich? Jakobus 3, 2; 1. Korinther 13, 5 (zweiter Teil). „Die Freude des Herrn kann dort nicht verweilen, wo die schwer kontrollierbare Zunge Raum dazu findet, ihr unheiliges Werk zu tun. Lasst die Argwöhnenden, die denken, dass sie schlecht über ihre Brüder sprechen müssen, daran denken, dass sie den Frondienst des Teufels ausführen. Lasst jedes Glied der Gemeinde mit ernsthafter Entschlossenheit und mit dem Gebet um Hilfe wirken, um das kranke Glied, die Zunge, zu heilen. Lass jeden spüren, dass es seine Pflicht und sein Vorrecht ist, über kleine Meinungsverschiedenheiten und Fehler ohne Kommentar hinwegzugehen. Bauscht die kleinen Fehler anderer nicht unnötig auf, sondern denkt an das Gute in ihnen. Jedes Mal, wenn man dieser Fehler gedenkt oder über sie spricht, erscheinen sie noch größer. Aus einem Maulwurfshügel entsteht ein Berg. Unwohlsein und mangelndes Vertrauen sind die Folge.“ – Australasian Union Conference Record, 15. April 1903. „Schließt einen Bund mit Gott, dass ihr über eure Worte wachen wollt. ‚Denn wir fehlen alle mannigfaltig. Wer aber auch in keinem Wort fehlt, der ist ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten.‘ Jakobus 3, 2. Denkt daran, dass rachsüchtige Worte niemand das Gefühl geben, einen Sieg erlangt zu haben. Lasst Christum durch euch sprechen. Verliert nicht den Segen, der dadurch erlangt wird, dass ihr über niemand Böses denkt.“ – Zeugnisse, Band 7, S. 228. Dienstag, 12. November 3. Es beginnt bei der Wurzel a. Zeige die falsche Richtung auf, die wir einschlagen, wenn wir Groll hegen, und erkläre den einzigen Weg, dies zu vermeiden. Hebräer 12, 15; Jakobus 3, 3-5. „Du hast deinen Groll gegen deinen Mann und andere, die dich verletzt haben, genährt und dabei vergessen, wo du selbst geirrt und die Lage durch dein eigenes verkehrtes Verhalten verschlimmert hast. Du hast einen bitteren Geist gegen diejenigen gehegt, die dir Unrecht getan haben, und deine Gefühle haben in Anklagen und Tadel Ausdruck gefunden. Dies hat deinem belasteten Herzen augenblicklich Erleichterung verschafft, hat aber an deiner Seele bleibende Narben hinterlassen. Die Zunge ist ein kleines Glied. Du hast sie zu falschem Gebrauch herangebildet, bis sie ein verzehrendes Feuer geworden ist. All dies war ein Hindernis zu deinem geistlichen Fortschritt. Gott sieht, wie schwer es dir fällt, Geduld zu üben und zu vergeben. Er weiß, Mitleid mit dir zu haben und dir zu helfen. Er fordert von dir, dein Leben zu reformieren und deine Fehler zu korrigieren. Er wünscht, dass dein starrer, unnachgiebiger Geist durch seine Gnade besänftigt wird. Du solltest Gott um Hilfe bitten, denn du benötigst Frieden und Ruhe anstelle von Sturm und Streit. Christi Religion legt dir die Pflicht auf, dich nicht von Gefühlen leiten zu lassen, sondern von geheiligtem Verstand und ruhigem Urteil.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 155. 156. b. Was müssen wir über die Worte verstehen, die wir äußern? Jakobus 3, 6. „Deine Worte werden erklären, deine Werke werden zeugen, wo dein Schatz ist.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 726. „Schwester F handelt nach Gefühlen, findet Fehler und hat zu viel gegen ihre Brüder und Schwestern zu sagen. Dies bringt Verwirrung in jede Gemeinde.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 56. „Lasst diejenigen, die an der Verleumdung und Herabsetzung der Diener Christi Freude haben, bedenken, dass Gott Zeuge ihrer Taten ist. Ihr verleumderischer Angriff entweiht nicht leblose Gefäße, sondern den Charakter von Menschen, die Christus mit seinem Blut erkauft hat. Die Hand, die im Palast Belsazars die Schrift auf die Wand schrieb, führt gewissenhaft Bericht über jede Ungerechtigkeit oder Unterdrückung gegenüber dem Volke Gottes.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 255. Mittwoch, 13. November 4. Auch wenn es tatsächlich so wäre… a. Welche ernsthaften Aufrufe werden in Bezug auf eine sehr beunruhigende Tendenz in der heutigen Zeit gemacht?“ Psalm 15, 1-3; 1. Korinther 13, 6. „Von der Zunge, die Freude am Unheil hat, der geschwätzigen Zunge, die sagt: ‚Berichte, und ich werde es weitererzählen‘, sagt der Apostel Jakobus, dass sie vom höllischen Feuer entzündet ist. Sie setzt alles in Brand. Was kümmert sich der Schwätzer darum, dass er den Unschuldigen verunglimpft? Er wird mit seiner bösen Arbeit nicht aufhören, obwohl er Hoffnung und Mut bei denen vernichtet, die schon unter ihrer Last zusammenbrechen. Er trägt nur Sorge, seinem Hang zu Klatschgeschichten zu frönen. Selbst bekenntliche Christen verschließen ihre Augen vor allem Reinen, Ehrbaren, Edlen und Liebenswerten und häufen alles Mögliche Zweifelhafte und Unangenehme auf, um es der Welt kundzutun. Ihr habt Satan die Tür geöffnet, dass er eintreten kann. Ihr habt ihm einen Ehrenplatz in euren Untersuchungs- oder Inquisitionsversammlungen eingeräumt. Aber ihr habt der Vorzüglichkeit eines Charakters, der sich über Jahre hinweg in treuer Pflichterfüllung entwickelte, keine Achtung gezollt. Eifersüchtige, rachgierige Zungen haben Handlungen und Beweggründe gefärbt, um ihren eigenen Ideen zu entsprechen. Sie haben aus Schwarz Weiß gemacht und aus Weiß Schwarz. Wenn Einwände wegen ihrer Darstellungen erhoben wurden, haben einige gesagt: ‚Es ist wahr.‘ Ist das eine Rechtfertigung für euer Verhalten, wenn ihr behauptet, dass es so ist, wie ihr gesagt habt? Nein, nein. Wenn Gott alle Anklagen, die rechtmäßig gegen euch erhoben werden könnten, dem Chirurgenmesser übergeben wollte, wären eure Wunden tiefer und zahlreicher als jene, die ihr Bruder ... zugefügt habt. Selbst Tatsachen können so dargelegt werden, dass ein falscher Eindruck entsteht. Ihr habt nicht das Recht, jeden Bericht aufzugreifen und ihn dahin zu benutzen, seinen Ruf und seine Nützlichkeit zu zerstören. Würde der Herr euch gegenüber den gleichen Geist offenbaren, wie ihr ihn gegen euren Bruder offenbart habt, würde er euch ohne Barmherzigkeit vernichten. Habt ihr keine Gewissensbisse? Ich fürchte, ihr habt sie nicht. Die Zeit ist gekommen, dass dieser satanische Zauber gebrochen werden muss. Wenn Bruder ... so wäre, wie ihr ihn dargestellt habt – ich weiß aber, dass es nicht so ist –, dann wäre eure Handhabung des Falles immer noch unverantwortlich. Wenn wir einen Vorwurf gegen unseren Bruder anhören, greifen wir diesen Vorwurf auf … [Psalm 15, 1-3 zitiert.]“ – Zeugnisse, Band 5, S. 65. 66. b. Wie viele der sieben Sünden, die der Herr als ein Gräuel bezeichnet, betreffen unsere Worte? Sprüche 6, 16-19. Donnerstag, 14. November 5. Eine Waffe, die Wunden zufügt a. Wie und warum müssen wir die allzu verbreitete Gewohnheit des Klatsches vermeiden? Hiob 6, 24; Sprüche 11, 13; 26, 20-22. „Was für eine Flut von Geschwätz würde verhütet werden, wenn jeder daran dächte, dass solche, die ihm die Fehler anderer erzählen, bei einer günstigen Gelegenheit ebenso bereitwillig seine Fehler herumerzählen werden. Wir sollten uns bemühen, so lange von allen Menschen, besonders aber unseren Glaubensgeschwistern, Gutes zu denken, bis wir genötigt sind, unsere Meinung über sie zu ändern. Wir sollten nachteiligen Gerüchten nicht so schnell Glauben schenken. Sie sind oft die Folge von Neid oder Missverständnis oder können aus Übertreibung oder unvollständiger Kenntnis der Tatsachen hervorgehen. Wenn man der Eifersucht und dem Argwohn einmal Raum gegeben hat, wird sich ihr Same ausbreiten wie Distelwolle. Sollte ein Bruder irregehen, dann ist es an der Zeit, deine wahre Anteilnahme für ihn zu beweisen. Geh in freundlicher Weise zu ihm, bete mit ihm und für ihn und denke an den unendlichen Preis, den Christus für seine Erlösung entrichtet hat. Auf diese Weise kannst du eine Seele vom Tode erretten und eine Menge von Sünden zudecken. Ein flüchtiger Blick, ein Wort und selbst der Tonfall können von Unaufrichtigkeit geradezu durchtränkt sein, sie können ein Herz wie ein Pfeil mit Widerhaken treffen und ihm eine unheilbare Wunde zufügen. Auf diese Weise kann jemand in ein zweifelhaftes oder schlechtes Licht geraten, durch den Gott etwas Gutes wirken wollte, und sein guter Einfluss ist im Keim erstickt und seine Nützlichkeit vernichtet. Unter einigen Tierarten kommt es vor, dass, wenn eins verwundet wird und stürzt, es sogleich von den anderen überfallen und in Stücke gerissen wird. Demselben grausamen Geist frönen Männer und Frauen, obwohl sie den Namen Christen tragen. Sie offenbaren einen pharisäischen Eifer, andere zu steinigen, die weniger schuldig sind als sie selbst. Es gibt einige, die auf Fehler und Mängel anderer hinweisen, um die Aufmerksamkeit von ihren eigenen abzulenken oder um wegen ihres großen Eifers für Gott und die Gemeinde Ansehen zu gewinnen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 66. 67. „Die Zeit, die oftmals mit unnützem, leichtfertigem und boshaftem Geschwätz schlimmer als vertan wird, sollte höheren und edleren Zwecken dienen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 186. Freitag, 15. November Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Warum sollte ich die Neigung, zu allem eine starke Meinung zu haben, zügeln? 2. Nenne einen wesentlichen Aspekt eines christusähnlichen Charakters, der häufig übersehen wird. 3. Wie sieht Gott es, wenn wir andere Gläubige vor anderen in Verruf bringen? 4. Was muss ich aus Psalm 15 lernen und warum ist das so wichtig? 5. Wie könnte ich schuldig sein, Zwietracht unter Geschwistern zu säen und warum muss ich damit aufhören? |