Die Sanftmut der Weisheit Leittext: „Wer ist weise und klug unter euch? Der erzeige mit seinem guten Wandel seine Werke in der Sanftmut und Weisheit.“ (Jakobus 3, 13.) „Unser Heiland flößte den Menschen durch seine Reinheit und erhabene Moral Ehrfurcht ein, während seine Liebe und sein freundliches Verhalten sie mit Begeisterung erfüllte. Die Ärmsten und Niedrigsten fürchteten sich nicht, ihm zu nahen.“ – Gospel Workers (1892), S. 261. Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 5, S. 176-187. Sonntag, 24. November 1. Ein verdrehtes „Urteilsvermögen“ a. Vor welchem Übel müssen wir uns sorgfältig hüten und warum? Jakobus 3, 14. 15. „Wer sein Herz den Einflüsterungen des Feindes öffnet, bösen Argwohn in sich aufnimmt und Neid hegt, missdeutet häufig diese böse Gesinnung, indem er sie als Gabe besonderer Voraussicht, Unterscheidungs- oder Erkennungsgabe beim Aufspüren von Schuld bezeichnet, und erkundet die bösen Beweggründe anderer. Er meint, eine kostbare Gabe sei ihm gewährt worden, und er zieht sich von gerade den Glaubensgeschwistern zurück, mit denen er in Harmonie leben sollte; er besteigt den Richterstuhl und verschließt sein Herz gegen den, den er im Irrtum glaubt, als wäre er selbst über Versuchungen erhaben. Jesus trennt sich von ihm und lässt ihn in den Gedanken wandeln, die er sich selbst ausgedacht hat. Niemand unter euch brüste sich gegen die Wahrheit, indem er erklärt, dieser Geist sei eine notwendige Folge getreulichen Umgangs mit Übeltätern und der Verteidigung der Wahrheit! Solch eine Weisheit hat viele Bewunderer, ist aber sehr verführerisch und schädlich. Sie kommt nicht von oben, sondern ist die Frucht eines nicht erneuerten Herzens. Ihr Urheber ist Satan selbst. Niemand, der andere anklagt, schreibe sich selbst die Unterscheidungsgabe zu, denn dabei kleidet er Satans Eigenschaften in Kleider der Gerechtigkeit. Ich fordere euch auf, meine Glaubensgeschwister, reinigt euren Seelentempel von allen Dingen, die beschmutzen, denn sie sind bittere Wurzeln.“ – Bibelkommentar, S. 483. 484. Montag, 25. November 2. Ein giftiges Benehmen a. Beschreibe die unausweichliche Folge von Neid und Zank. Jakobus 3, 16. „Ein Mensch in einer Einrichtung oder Gemeinde, der unfreundlichen Gedanken freie Zügel lässt, indem er von Glaubensgeschwistern übel redet, kann die schlimmsten Leidenschaften des menschlichen Herzens erregen und den bösen Sauerteig verbreiten, der in allen wirken wird, die mit ihm zusammenkommen. Auf diese Weise erringt der Feind aller Gerechtigkeit den Sieg, und das Ergebnis dieses Werkes besteht darin, das Gebet Jesu wirkungslos zu machen, als er flehte, seine Jünger mögen eins sein, wie er mit dem Vater eins ist.“ – Bibelkommentar, S. 484. b. Wie sollten wir, im Gegensatz zu den menschlichen Neigungen, zu denen uns der Feind der Seelen anstachelt, mit anderen Menschen umgehen? Johannes 13, 34. „Du urteilst über andere Personen und sprichst über ihr Tun und Verhalten, während du nichts über ihre Stellung oder ihr Werk weißt. Du betrachtest die Dinge von deinem Standpunkt aus und bist dann bereit, was sie tun in Frage zu stellen oder zu verdammen, ohne die Sache ernsthaft von allen Seiten zu betrachten. Du hast keine Kenntnis von den Pflichten anderer und solltest dich nicht für ihre Taten verantwortlich fühlen, sondern deine Pflichten erfüllen und andere dem Herrn überlassen. Übe dich in Geduld, bewahre Seelenfrieden und sei dankbar … Du bist extrem empfindlich, und wenn günstig über eine Haltung gesprochen wird, die der deinen nicht entspricht, fühlst du dich beleidigt. Du fühlst dich angegriffen und meinst, dich verteidigen zu müssen, dein Leben zu retten. Und in deinem ernsten Bemühen, dein Leben zu retten, verlierst du es. Du hast die Aufgabe, dem Ich abzusterben und einen Geist der Nachsicht und Geduld zu pflegen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 418. 419. „Diejenigen, die sich gegenseitig kritisieren und verurteilen, übertreten die Gebote Gottes und sind ihm ein Ärgernis. Sie lieben weder Gott noch ihre Mitmenschen. Brüder und Schwestern, lasst uns den Kehricht der Kritik, der Verdächtigung und des Beklagens wegräumen und tragt eure Nerven nicht nach außen hin. Einige sind so empfindlich, dass man mit ihnen nicht vernünftig reden kann. Seid sehr empfindlich in Bezug darauf, ob ihr das Gesetz haltet oder übertretet. Gott möchte, dass wir hierin empfindlich sind.“ – Bibelkommentar, S. 484. Dienstag, 26. November 3. Mit Enttäuschungen umgehen a. Was steht über diejenigen geschrieben, die Gottes Gesetz lieben? Psalm 119, 165. „Gib die Ansicht auf, dass du missbraucht wirst, dass man dir Unrecht tut, dass irgendjemand dich bedrängen oder dir Schaden zufügen will. Du siehst durch eine verfälschte Brille. Satan veranlasst dich, die Dinge im verdrehten Licht zu sehen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 418. „Die Welt liebt die Sünde und hasst die Gerechtigkeit. Dies war auch die Ursache ihrer Feindschaft gegen Jesus. Alle, die seine große Liebe verwerfen, werden das Christentum als störendes Element betrachten. Das Licht Christi vertreibt die Finsternis, die ihre Sünden zudeckt, und die Notwendigkeit einer Erneuerung wird offenbar. Während alle, die sich dem Wirken des Heiligen Geistes überlassen, den Kampf gegen das eigene ‚Ich‘ beginnen, streiten diejenigen, die der Sünde anhangen, gegen die Wahrheit und ihre Vertreter. Auf diese Weise entsteht Uneinigkeit; die Nachfolger Christi werden als Unruhestifter unter dem Volk angeklagt. Es ist aber die Gemeinschaft mit Gott, die ihnen der Welt Feindschaft einbringt. Sie tragen die Schmach Christi, sie wandern den gleichen Weg, den der Edelste der Erde voranging, darum sollten sie mit Freudigkeit und nicht unter Klagen die Verfolgungen erdulden. Jede Feuerprobe ist ein Mittel Gottes zu ihrer Läuterung. Jede Läuterung macht sie fähiger, ihre Aufgabe als Mitarbeiter Gottes zu erfüllen. Jeder Kampf hat seinen Zweck in dem großen Streit für die Gerechtigkeit, und jeder wird zur Freude an dem endgültigen Triumph beitragen. Wenn Christi Nachfolger dies im Auge haben, werden sie ihrer Glaubens- und Geduldsprobe bedeutend freudiger entgegengehen, statt sie zu fürchten und zu umgehen.“ – Das Leben Jesu, S. 294. b. Woran werden wir erinnert, wenn wir tatsächlich ungerecht behandelt werden? Matthäus 5, 11. 12. 41; 1. Petrus 4, 12-15. „Er, das göttliche Haupt der Gemeinde, der mächtigste Sieger, verweist seine Nachfolger auf sein Leben, seine Mühen, seine Selbstverleugnung, seinen Kampf und seine Leiden, – aufgrund von Verachtung, Verwerfung, Spott, Missachtung, Beleidigung, Hohn und Falschheit – und weist sie hinauf zum Pfad von Golgatha, zum Ereignis der Kreuzigung, damit sie ermutigt würden, dem Ziel zuzustreben, dem Preis und der Belohnung des Überwinders. Der Sieg wird durch Glauben und Gehorsam zugesichert. Lasst uns die Worte Christi auf uns persönlich beziehen!“ – Bibelkommentar, S. 521. Mittwoch, 27. November 4. Weisheit von oben a. Welche ist die erste gute Eigenschaft der im Himmel geborenen Weisheit und warum ist sie für uns so wichtig? Jakobus 3, 17 (erster Teil); Matthäus 5, 8. „In die Stadt Gottes wird nichts Unreines hineinkommen; alle ihre Einwohner müssen reines Herzens sein. Wer von Christus lernt, bekundet wachsende Abneigung gegen liederliche Gewohnheiten, unangebrachte Redensarten und unreine Gedanken. Wenn Christus im Herzen wohnt, werden Denken und Lebensführung geläutert und verfeinert. Aber die Worte Jesu: ‚Selig sind, die reines Herzens sind‘, haben noch eine tiefere Bedeutung. Sie zielen nicht nur auf Reinheit im allgemeinen Sinne, also auf Selbstbeherrschung ab, sondern fordern tiefinnerste Wahrhaftigkeit, Freiheit von Stolz und Selbstsucht, Demut, Opferwillen und Kindessinn.“ – Das bessere Leben, S. 24. b. Erkläre, worauf wir uns bei der Vorbereitung auf Christus konzentrieren müssen. 1. Johannes 3, 2. 3. „Bei unseren täglichen Erfahrungen nehmen wir Güte und Mitgefühl in seinen Schickungen wahr. Wir erkennen Gott auch in seinem Sohn; der Heilige Geist erschließt dem Verstande und dem Herzen die Wahrheit von Gott und von dem, den er gesandt hat. Die reines Herzens sind, schauen Gott in einer neuen, innigen Beziehung zu sich, nämlich als ihren Erlöser. Und während sie die liebenswerte Reinheit und Schönheit seines Wesens erkennen, möchten sie ihn aus Herzensgrund als sein Ebenbild widerspiegeln. Sie sehen in ihm den Vater, der sich danach sehnt, sein bußfertiges Kind in die Arme zu schließen, und ihre Herzen sind von unaussprechlicher Freude und Wonne erfüllt. Die reines Herzens sind, erkennen den Schöpfer in den Werken seiner mächtigen Hand, in den Schönheiten der Natur, die das Weltall erfüllen; noch deutlicher lesen sie die Offenbarungen seiner Barmherzigkeit, seiner Güte und Gnade in seinem geschriebenen Wort. Die Wahrheiten, die den Weisen und Klugen verborgen bleiben, sind den Unmündigen offenbart. Die Schönheiten und Kostbarkeiten in diesem Worte, die von Weltweisen nicht erkannt werden, entfalten sich denen immer mehr, die gläubig und kindlich den Willen Gottes zu erkennen und zu tun wünschen. Wir erkennen die Wahrheit, je mehr wir persönlich der göttlichen Natur teilhaftig werden. Die reines Herzens sind, bringen ihre Lebenszeit wie in der Gegenwart Gottes zu.“ – Das bessere Leben, S. 25. 26. Donnerstag, 28. November 5. Weitere wesentliche Eigenschaften a. Nenne die nächsten fünf im Himmel geborenen Eigenschaften, die der Reinheit folgen und ohne die unser Einfluss wertlos ist. Jakobus 3, 17 (mittlerer Teil). „Du bedarfst der Freundlichkeit, Höflichkeit, Sanftmut und der Demut Christi. Du besitzt viele wertvolle Fähigkeiten, die für den höchsten Dienst vervollkommnet werden können, wenn sie Gott geweiht werden. Du solltest die Notwendigkeit verspüren, dich deinen Geschwistern mit Freundlichkeit und Höflichkeit zu nähern, anstatt mit Härte und scharfen Worten. Du erkennst nicht, welchen Schaden du mit deinem scharfen, herrischen Geist ihnen gegenüber anrichtest. Die Prediger in eurer Versammlung werden verzagt und verlieren den Mut, den sie haben könnten, wenn du sie mit Respekt, Freundlichkeit, Vertrauen und Liebe behandeln würdest. Durch deine Art des Umgangs hast du die Herzen deiner Geschwister von dir getrennt, sodass dein Rat nicht viel guten Einfluss auf sie hatte.“ – Christian Leadership, S. 6. 7. „Erfüllen sich deine Erwartungen nicht, wirst du leicht entmutigt und ruhelos und wünschst eine Veränderung. Der Veranlagung, zu verurteilen und niederzureißen, musst du entgegenwirken. Halte dich von allem fern, was den Anschein eines anklägerischen Geistes erwecken könnte. Es gefällt Gott nicht, wenn irgendeiner seiner Diener mit langer Erfahrung von diesem Geist beherrscht wird. Es steht einem Jüngling gut an, Eifer und Begeisterung zu zeigen, vorausgesetzt, dass er demütig und bescheiden ist. Wenn aber ein Jüngling, der nur wenige Jahre Erfahrung besitzt, einen unbesonnenen Eifer und einen anklägerischen Geist an den Tag legt, so wirkt das höchst unziemlich und abstoßend. Nichts vermag seinen Einfluss so schnell zu untergraben wie diese Charakterfehler. Sanftmut, Güte, Geduld, Langmut, Verträglichkeit, Duldsamkeit und Zuversicht, das sind die Früchte, die auf dem köstlichen Baum der Liebe gedeihen, der himmlischen Ursprungs ist. Dieser Baum wird bei entsprechender Pflege unverwelkbar sein. Seine Zweige werden nicht verdorren und seine Blätter nicht welken. Er ist unsterblich, ewig und wird ständig vom Tau des Himmels benetzt.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 136. Freitag, 29. November Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. In welchen Situationen bin ich versucht, die Beweggründe zu verurteilen und das als Scharfsinn zu bezeichnen? 2. Wie bricht die Gewohnheit, andere zu kritisieren, Gottes Gebote? 3. Woran sollte ich denken, wenn ich auf giftige Weise behandelt werde? 4. Was bedeutet es „reines Herzens“ zu sein? 5. Wie kann ich zugänglicher und leichter ansprechbar werden? |