9. Lektion Sabbat, den 29. November 2025


Veränderungen im Charakter

LEITTEXT: „Sei nicht ungläubig, sondern gläubig.“ (Johannes 20, 27 letzter Teil.)

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 1, S. 350-360.
                                  Zeugnisse, Band 4, S. 253-256.

„Unser Heiland hat kein Lob für solche, die in diesen letzten Tagen trägen Herzens sind, zu glauben, die wie der zweifelnde Thomas sind.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 683.

1. Der Unglaube des Thomas 23.11. (So) 

a. Wie reagierte Thomas auf die Nachricht von Christi Auferstehung, und warum werden wir ermahnt, eine solche Haltung zu überwinden? Johannes 20, 24. 25; 2. Timotheus 2, 8.


„Als Jesus zum ersten Mal seinen Jüngern im Obergemach erschienen war, hatte Thomas gefehlt. Er hörte wohl die Berichte der anderen und erhielt genügend Beweise für die Auferstehung des Herrn; dennoch erfüllten Schwermut und Unglaube sein Herz. Als er die Jünger von den wunderbaren Bekundungen des auferstandenen Heilandes erzählen hörte, stürzte ihn das nur noch in tiefere Verzweiflung. Wenn Jesus wirklich von den Toten auferstanden wäre, dann bestünde fortan keine Hoffnung mehr auf ein irdisches Königreich im engeren Sinne des Wortes. Auch verletzte es seine Eitelkeit, wenn er daran dachte, dass sein Meister sich allen Jüngern außer ihm offenbart haben sollte. Er war daher entschlossen, das Gehörte nicht zu glauben, und brütete eine ganze Woche lang über seinem Elend, das ihm im Gegensatz zu der Hoffnung und dem Glauben seiner Brüder um so dunkler erschien…
Er wollte nicht durch die Augen seiner Brüder sehen oder einen Glauben üben, der sich auf ihr Zeugnis stützte. Er liebte seinen Herrn von ganzem Herzen; aber er hatte Eifersucht und Unglauben in sein Herz und in seine Gedankenwelt eindringen lassen.“ – Das Leben Jesu, S. 808. 809.
„Satan steht bereit, vielerlei Zweifel einzuflößen; aber wenn du im Glauben deine Augen öffnen willst, wirst du genug Beweise für den Glauben finden. Gott wird für niemand alle Ursachen für Zweifel aus dem Weg räumen… Jesus hat Unglauben niemals gelobt und auch nicht den Zweifel.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 255.

2. Zweifelnden Seelen begegnen 24.11. (Mo)

a. Was können wir aus der Art lernen, wie Jesus liebevoll den Glauben seines zweifelnden Jüngers stärkte? Johannes 20, 26-28.


„Einem Teil der Jünger diente das vertraute obere Gemach als vorläufige Unterkunft, und abends versammelten sich dort alle außer Thomas. Eines Abends entschied sich auch Thomas, mit den anderen Jüngern zusammenzukommen. Trotz seines Unglaubens hegte er die schwache Hoffnung, dass jene gute Nachricht doch wahr sein könnte. Während des Abendessens sprachen die Jünger über die Beweise, die Jesus ihnen in den Weissagungen gegeben hatte. Plötzlich ‚kommt Jesus, da die Türen verschlossen waren, und tritt mitten ein und spricht: Friede sei mit euch‘!
Dann wandte er sich an Thomas und sagte: ‚Reiche einen Finger her und siehe meinen Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!‘ Diese Worte zeigten, dass dem Herrn die Gedanken und Worte des Thomas gut bekannt waren. Der zweifelnde Jünger wusste, dass niemand seiner Mitjünger den Herrn in der vergangenen Woche gesehen hatte. Sie konnten Jesus nichts von seinem Unglauben erzählt haben. Da erkannte er seinen Herrn, und er wollte keinen weiteren Beweis. In überströmender Freude warf er sich Jesus zu Füßen und rief: ‚Mein Herr und mein Gott!‘“ – Das Leben Jesu, S. 809.

b. Wie sollten wir heute mit Zweiflern an der gegenwärtigen Wahrheit umgehen – auch im Hinblick auf den Geist der Weissagung? 2. Timotheus 3, 10.

„Es wurde mir gezeigt, dass einige die veröffentlichten Gesichte annehmen würden, weil sie den Baum nach ihren Früchten beurteilen. Andere gleichen dem zweifelnden Thomas. Sie können an die veröffentlichten Zeugnisse nicht glauben noch durch das Zeugnis anderer überzeugt werden. Sie wollen Beweise für sich ganz persönlich sehen und haben. Man sollte sie nicht beiseite setzen, sondern ihnen viel Geduld und brüderliche Liebe erweisen, bis sie ihre Stellung finden, entweder für oder gegen die Gesichte. Wenn sie gegen die Gesichte kämpfen, von denen sie keine Kenntnis haben und ihren Widerstand so weit treiben, dass sie ärgerlich werden, wenn diejenigen, die glauben, dass die Gesichte von Gott sind und in der Versammlung davon sprechen und sich über die Unterweisungen freuen, die sie dadurch erhalten, – dann kann die Gemeinde wissen, dass diese Personen nicht recht stehen. Gottes Volk sollte vor solchen Unzufriedenen nicht kriechen und ihnen nachgeben und seine Freiheit opfern.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 350. 351.

3. Den Glauben der Zweifler stärken 25.11. (Di) 

a. Welche sanfte Zurechtweisung richtete Jesus an Thomas? Johannes 20, 29. Welche Lehre ziehen wir daraus, wie Jesus den skeptischen Apostel behandelte?


„Der Glaube des Thomas hätte den Heiland mehr gefreut, würde er dem Zeugnis seiner Brüder geglaubt haben. Folgte die Welt heute dem Beispiel des Thomas, dann glaubte niemand an die Erlösung; denn alle, die Christus annehmen, müssen sich auf das Zeugnis anderer stützen.
Viele, die zum Zweifel neigen, entschuldigen sich damit, dass sie behaupten, sie würden gewiss glauben, wenn sie den Beweis bekämen, den Thomas von seinen Gefährten bekommen hatte. Sie erkennen aber nicht, dass sie nicht nur diesen Beweis, sondern noch weitaus mehr Zeugnisse haben. Viele, die ähnlich wie Thomas darauf warteten, dass ihnen jeder Anlass zum Zweifel aus dem Wege geräumt wird, werden nie ihre Wünsche verwirklicht sehen. Allmählich werden sie immer tiefer in den Unglauben verstrickt. Wer sich dazu erzieht, nur auf die schwierige Seite zu schauen, zu murren und zu klagen, erkennt nicht, was er tut. Er sät den Samen des Zweifels und wird auch eine Ernte des Zweifels einbringen. In einer Zeit, in der Glaube und Vertrauen besonders wichtig sind, werden sich auf diese Weise viele außerstande sehen, zu hoffen und zu glauben.
Durch sein Verhalten gegenüber Thomas gab Jesus seinen Nachfolgern eine gute Lehre. Sein Beispiel zeigt uns, wie wir die Glaubensschwachen und die Zweifler behandeln sollen. Jesus überhäufte Thomas nicht mit Vorwürfen, noch ließ er sich mit ihm in Streitfragen ein. Er offenbarte sich dem Zweifelnden. Thomas hatte äußerst unvernünftig gehandelt, als er vorschrieb, unter welchen Bedingungen er glauben wolle; Jesus aber brach durch seine großmütige Liebe und Rücksicht alle Schranken nieder. Der Unglaube wird selten durch Wortgefechte überwunden. Er greift gewöhnlich zur Selbstverteidigung und findet immer neue Unterstützung und Entschuldigungsgründe. Doch lasst Jesus in seiner Liebe und Barmherzigkeit als den gekreuzigten Heiland offenbart werden, und viele einst unwillige Lippen werden das Bekenntnis des Thomas nachsprechen: ‚Mein Herr und mein Gott!‘“ – Das Leben Jesu, S. 809. 810.

b. Warum wurden die Zeichen und Wunder Christi aufgezeichnet? Johannes 20, 30. 31.

„Gott verlangt nie von uns, dass wir etwas glauben sollen, ohne eine genügende Grundlage dafür zu geben. Sein Dasein, sein Wesen, die Wahrhaftigkeit seines Wortes sind von Zeugnissen begleitet, die sich an unsern Verstand wenden, und solche Zeugnisse gibt es in großer Menge. Doch hat Gott niemals die Möglichkeit des Zweifelns vollständig entfernt. Unser Glaube muss sich auf das innere Zeugnis, nicht auf äußere Beweise gründen.“ – Der Weg zu Christus, S. 77. 

4. Am Ufer des Sees 26.11. (Mi) 

a. Unter welchen Umständen offenbarte sich Jesus seinen Jüngern zum dritten Mal? Johannes 21, 1-3.

b. Wie näherte sich Jesus den Jüngern während sie fischten, was sagte er zu ihnen, und welches Ergebnis hatte es? Johannes 21, 4-6.


„Mit der Anweisung, ihr Netz rechts vom Schiff auszuwerfen, hatte der Heiland eine bestimmte Absicht verfolgt. An jener Seite stand er am Ufer; das war die Seite des Glaubens. Arbeiteten sie mit ihm zusammen, indem sie ihre menschlichen Bemühungen mit seiner göttlichen Macht verbänden, dann konnte der Erfolg nicht ausbleiben.“ – Das Leben Jesu, S. 813.

c. Was geschah, als den Jüngern die Augen geöffnetet wurden und sie Jesus erkannten? Berichte von dem anschließenden Gespräch zwischen dem Herrn und Petrus. Johannes 21, 7-17.

„Dabei wies er auf die Gefährten des Petrus, der einst erklärt hatte: ‚Wenn sie auch alle Ärgernis nähmen an dir, so will ich‘s doch nimmermehr tun.‘ (Matthäus 26, 33.) Doch jetzt konnte er sich besser beurteilen. ‚Ja, Herr‘, antwortete er, ‚du weißt, dass ich dich liebhabe.‘ Das ist keine leidenschaftliche Versicherung, dass seine Liebe die seiner Brüder übersteige. Er gibt nicht einmal seiner eigenen Meinung über den Wert seiner Hingabe Ausdruck…
Dreimal hatte Petrus seinen Herrn öffentlich verleugnet, dreimal verlangte Jesus von ihm nun die Versicherung seiner Liebe und Treue, wobei die wiederholte, gezielte Frage Petrus wie ein spitzer Pfeil ins wunde Herz drang. Vor den versammelten Jüngern enthüllte Jesus, wie tief Petrus seine Tat bereute, und ließ dadurch erkennen, wie gründlich sich der einst so ruhmredige Jünger gedemütigt hatte…
Stets war [Petrus] bereit gewesen, andere zurechtzuweisen und seine eigene Meinung kundzutun, bevor er sich über sich selbst oder über das, was er zu sagen hatte, völlig im Klaren war. Der bekehrte Petrus aber handelte ganz anders. Er behielt wohl seine frühere Begeisterung, doch die Gnade Christi leitete seinen Eifer in die richtigen Bahnen. Er war nicht mehr heftig, selbstvertrauend und überheblich, sondern ruhig, beherrscht und gelehrig. Er konnte sowohl die Lämmer als auch die Schafe der Herde Christi weiden.“ – Das Leben Jesu, S. 814. 815.

5. Wiederherstellung 27.11. (Do) 

a. Welche prophetische Aussage traf Jesus in Bezug auf Petrus? Johannes 21, 18. 19. Wie erfüllte sich diese Prophezeiung später?

„Als [Petrus] das sagte, hatte er nur wenig Ahnung davon, über welche Höhen und in welche Tiefen Christus ihm auf dem Weg vorangehen würde. Petrus war gestrauchelt, als die Prüfung kam; aber wieder sollte er Gelegenheit haben, seine Liebe zu Christus zu beweisen. Damit er für die endgültige Glaubensprüfung gestärkt würde, breitete der Heiland seine Zukunft vor ihm aus. Er offenbarte ihm, dass nach einem fruchtbaren Leben, wenn dann das Alter an seinen Kräften zehrte, er tatsächlich seinem Herrn folgen würde…
Jesus machte Petrus… mit der Art und Weise seines Todes vertraut; er sagte ihm sogar das Ausstrecken seiner Hände am Kreuz voraus. Erneut forderte er dann seinen Jünger auf: ‚Folge mir nach!‘ Petrus wurde durch diese Offenbarung nicht entmutigt. Er war bereit, für seinen Herrn jeden Tod zu erleiden.“ – Das Leben Jesu, S. 816. 817.
„Petrus wurde als Jude und Ausländer auch zur Geißelung und Kreuzigung verurteilt. In Erwartung dieses furchtbaren Todes dachte der Apostel an seine schwere Sünde, hatte er doch Jesus in der Stunde des Verhörs verleugnet. Damals war er nicht bereit gewesen, sich zum Kreuz zu bekennen; jetzt dagegen war es ihm eine Freude, sein Leben für das Evangelium hinzugeben. Aber er empfand, dass es für ihn, der seinen Herrn verleugnet hatte, eine zu große Ehre sei, in gleicher Weise wie sein Herr zu sterben. Petrus hatte seine Sünde aufrichtig bereut, und Christus hatte sie ihm vergeben, das bewies Jesu Auftrag an ihn, die Schafe und Lämmer der Herde zu weiden. Doch Petrus konnte sich sein Versagen nie verzeihen. Nicht einmal der Gedanke an die Qualen der letzten schrecklichen Stunde vermochten die Bitterkeit seiner Trauer und seiner Buße zu mindern. So erbat er sich von den Henkern als letzte Gunst, dass sie ihn mit dem Kopfe nach unten ans Kreuz schlugen. Diese Bitte wurde ihm gewährt, und so starb der große Apostel Petrus in dieser Weise.“ – Das Wirken der Apostel, S. 534.

Fragen zur persönlichen Wiederholung 28.11. (Fr) 

1. Wie könnte ich in Gefahr geraten, in eine ähnliche mürrische Haltung zu verfallen wie Thomas?
2. Was sollte ich aus dem Umgang Jesu mit dem zweifelnden Thomas lernen?
3. Warum ist Liebe überzeugender als Streit?
4. Was war Jesu Absicht bei dem Wunder des Fischfangs?
5. Beschreibe die Veränderung in der Haltung des Petrus nach seiner Bekehrung.

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