Das heilige Abendmahl
Das Mahl des Herrn, bekannt als das heilige Abendmahl, ist ein Andenken an Christi Opfer und weist auf sein zweites Kommen hin. Dieser Dienst ersetzt das jährliche Passahfest der alttestamentlichen Ordnung, doch es soll, im Einklang mit den Anweisungen unseres Herrn durch den Apostel Paulus, häufiger praktiziert werden. Matthäus 26, 26-28; 1. Korinther 11, 26.
Durch das heilige Abendmahl nehmen wir Anteil an den Symbolen des Leibes und des Blutes unseres Herrn Jesus und drücken unseren Glauben und unsere Annahme seines Todes am Kreuz, als das einzige Mittel für unsere Erlösung, aus. Johannes 6, 53-56. 63; Römer 5, 10.
Da der Sauerteig und die Gärung oft als Symbole für die Sünde genommen werden (1. Korinther 5, 7. 8), sollte das Passahbrot ungesäuert und der Passahwein unvergoren sein. Jesaja 65, 8. Mit demselben Brot und Wein hat Christus das heilige Abendmahl eingesetzt.
Da das heilige Abendmahl ein Symbol für unsere Gemeinschaft mit Jesus Christus und untereinander ist („die Gemeinschaft des Leibes Christi“), nehmen nur Glieder seines Leibes, seiner organisierten Gemeinde auf der Erde, an dieser Handlung teil. 2. Mose 12, 48; 1. Korinther 10, 16. 17; 12, 12. 18. 20. 22.
Eine geistliche Vorbereitung, die eine Prüfung des Herzens, Reue, Bekenntnis, Versöhnung und Einigkeit im Glauben (Epheser 4, 3. 4) beinhaltet, ist nötig, bevor wir an der Verordnung des Abendmahls teilnehmen können. 1. Korinther 11, 18-20. 27-29.
Mit der Teilnahme an Brot und Wein zeigen wir unsere Reue über die Sünde und die Annahme Christi als unseren persönlichen Heiland. Das Abendmahl ist ein Gedenken an das Leiden und den Tod Jesu und stärkt die Gemeinde als Leib, indem es sie in Sanftmut, Liebe und Einigkeit erhält.
„Indem er das Abendmahl mit ihnen nahm, verpflichtete sich Christus seinen Jüngern als ihr Erlöser. Er vertraute ihnen den Neuen Bund an, durch den alle, die sich zu ihm [Christus] bekennen, Kinder Gottes und Miterben Christi werden. Jeder Segen, den der Himmel für das jetzige und das künftige Leben schenken konnte, sollte ihnen durch dieses Bündnis zuteil werden, das durch das Blut Christi bestätigt wurde. Die Einsetzung des heiligen Abendmahles sollte den Jüngern das unendlich große Opfer vor Augen halten, das er für jeden von ihnen persönlich – als einem Teil des gefallenen Menschengeschlechtes – brachte.“ – Das Leben Jesu, S. 656. 657.
„Nur wenn wir das Leben annehmen, das für uns am Kreuz dahingegeben wurde, können wir ein Leben der Frömmigkeit führen. Wir empfangen dieses Leben, indem wir uns zu seinem Wort bekennen, indem wir die Dinge erfüllen, die er uns geboten hat. Dadurch werden wir eins mit ihm. ‚Wer mein Fleisch isset’, sagte der Heiland, ‚und trinket mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isset, leben um meinetwillen.’ (Johannes 6, 54. 56. 57.) Diese Schriftstelle zielt in einem ganz besonderen Sinn auf die Feier des heiligen Abendmahles. Durch gläubiges Nachdenken über die Opfertat Jesu nimmt die Seele das geistliche Leben Christi in sich auf.“ – Das Leben Jesu, S. 659.
„Die Erlösung der Menschen hängt von einer ständigen Anwendung des reinigenden Blutes Christi auf ihre Herzen ab. Deshalb soll das Abendmahl nicht nur gelegentlich oder jährlich durchgeführt werden, sondern häufiger als das jährliche Passahfest.“ – Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 203.
„Jesus sagte: ‚Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch... Denn mein Fleisch ist die rechte Speise, und mein Blut ist der rechte Trank.’ (Johannes 6, 53. 55.) Das entspricht genau unserer leiblichen Natur. Selbst unser irdisches Leben verdanken wir dem Tod Christi. Das Brot, das wir essen, ist der Erlös seines gebrochenen Leibes, und das Wasser, das wir trinken, ist erkauft mit seinem Blut. Niemand, sei er gerecht oder sündhaft, genießt seine tägliche Nahrung, ohne dass sie durch den Leib und das Blut Christi gesegnet ist. Das Kreuz von Golgatha ist auf jeden Laib Brot geprägt; es spiegelt sich in jeder Wasserquelle. Dies alles hat der Heiland gelehrt, indem er die Sinnbilder seines großen Opfers einsetzte. Das Licht, das von dem Passahmahl Jesu ausgeht, heiligt auch unsere tägliche Nahrung. Der Familientisch wird dadurch zum Tisch des Herrn und jede Mahlzeit ein heiliges Mahl.“ – Das Leben Jesu, S. 658. 659.