12. Lektion Sabbat, den 19. Juni 2021


Gottes Wahrheit wird gerechtfertigt

Leittext: „Das Wort Gottes aber wuchs und mehrte sich.“ (Apostelgeschichte 12, 14.)

„Gott selbst vermittelt die Wahrheit und wacht über sie. Sie wird über allen Widerstreit siegen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 11.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 143-154, 167-170.
Erfahrungen und Gesichte, S. 89-96.

Sonntag, 13. Juni

1. Eine manipulierte Regierung

a. Welche politischen Taten führte der König von Judäa, Herodes Agrippa I. (Neffe und Schwager des Herodes in der Zeit Christi), gegen das Werk Gottes aus, nachdem er von übel gesinnten Menschen angestachelt worden war, und warum? Apostelgeschichte 12, 1-4.


„Während die Juden ihre Befreiung aus Ägypten feierten und großen Eifer für Gottes Gesetz vorspiegelten, übertraten sie gleichzeitig jeden Grundsatz dieses Gesetzes, indem sie die an Christus Glaubenden verfolgten und umbrachten …
Die Hinrichtung des Jakobus durch Herodes fand den Beifall der Juden, wenn sich auch einige darüber beklagten, dass sie so heimlich geschehen war. Sie meinten, eine öffentliche Urteilsvollstreckung hätte die Gläubigen und deren Anhänger mehr eingeschüchtert. Deshalb hielt Herodes den Petrus in Haft, denn er wollte den Wünschen der Juden durch dessen öffentliche Hinrichtung weitgehend nachkommen. Dennoch hatte man um der Sicherheit willen Bedenken, den ehrwürdigen Apostel vor den Augen der vielen in Jerusalem Versammelten hinzurichten, musste man doch ernstlich damit rechnen, dass die Volksmenge beim Anblick des zum Tode Geführten von Mitleid ergriffen würde.
Außerdem befürchteten die Priester und Ältesten, dass Petrus noch einmal einen jener machtvollen Aufrufe ergehen lassen könnte, die schon oft das Volk aufgerüttelt hatten, Jesu Leben und Charakter zu studieren. Diesen Predigten hatten die Obersten nichts Beweiskräftiges entgegenzuhalten vermocht.“ – Das Wirken der Apostel, S. 144.

Montag, 14. Juni

2. Eine Krise in der ersten Gemeinde

a. Warum müssen wir von der Verfolgung nicht überrascht sein, welche die erste Gemeinde ereilte? 1. Petrus 4, 12. 13.


„Unser großes Vorbild, Christus, der sich im Glanz der Herrlichkeit seines Vaters befand, wurde von Menschen verachtet und verworfen. Er wurde mit Vorwürfen und Falschheiten überschüttet. Seine erwählten Jünger waren lebendige Beispiele vom Leben und Geist ihres Meisters. Sie wurden mit Geißelung und Einkerkerung geehrt, und schließlich mussten sie ihr Lehramt mit ihrem Blut besiegeln.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 341.

b. Wie reagierte die Gemeinde auf die Gefangennahme des Petrus? Apostelgeschichte 12, 5.

„Der Tod des Jakobus löste Kummer und Bestürzung unter den Gläubigen aus; und als auch Petrus gefangen genommen wurde, fastete und betete die ganze Gemeinde…
Während unter den verschiedensten Vorwänden des Petrus Hinrichtung bis nach dem Passahfest verschoben wurde, nutzten die Gemeindeglieder diese Zeit zu gründlicher Herzensprüfung und zu ernstem Gebet. Ohne Unterlass flehten sie für Petrus; denn sie spürten, dass das Werk des Herrn ihn nicht entbehren könnte. Außerdem erkannten sie, dass die Gemeinde an einen Punkt gekommen sei, an dem sie ohne wirksames Eingreifen Gottes zugrunde gehen müsste.
Mittlerweile war der Tag der Urteilsvollstreckung an Petrus festgesetzt worden, aber noch immer stiegen die Gebete der Gläubigen zum Himmel empor. Während sie mit ganzer Kraft inbrünstig um Hilfe flehten, wachten Gottes Engel über dem gefangenen Apostel.“ – Das Wirken der Apostel, S. 144. 145.

c. Wie stark waren die Sicherheitsvorkehrungen bei der Gefangenschaft des Petrus? Apostelgeschichte 12, 6.

„Eingedenk des früheren Entkommens der Apostel aus dem Gefängnis hatte Herodes diesmal besondere Vorsichtsmaßnahmen angeordnet. Um jede Möglichkeit einer Flucht zu unterbinden, wurde Petrus Tag und Nacht von sechzehn Soldaten bewacht, die in mehrere Wachen eingeteilt waren … Da außerdem die Gefängnistüren fest verschlossen und eine starke Wache davor aufgestellt war, bestand keine Möglichkeit einer Befreiung oder Flucht durch menschliche Hilfe.“ – Das Wirken der Apostel, S. 145.

Dienstag, 15. Juni

3. Gott führt

a. Beschreibe das Wunder, das für Petrus im Gefängnis geschah. Apostelgeschichte 12, 7-11.


„Die Schlösser, Riegel und die römischen Wächter, die alle Möglichkeiten menschlicher Hilfe ausschalteten, sollten den Triumph Gottes bei der Befreiung des Petrus nur vergrößern …
Der Engel geht zur Tür, gefolgt von Petrus, der stumm vor Erstaunen ist, während er doch sonst recht gesprächig sein kann. Sie schreiten über die Wachen hinüber und erreichen das fest verriegelte Tor, das sich von selbst öffnet und unmittelbar hinter ihnen wieder schließt, während die Wachen drinnen und draußen bewegungslos auf ihrem Posten liegen.
Sie erreichen das zweite Tor, das ebenso von innen und außen bewacht wird. Wie das erste öffnet es sich ohne ein Knarren der Angeln und ohne ein Geräusch der eisernen Riegel. Sie gehen hindurch, und auch diesmal schließt sich alles lautlos. So durchschreiten sie auch das dritte Tor und befinden sich schließlich auf offener Straße. Kein Wort wird gesprochen; kein Fußtritt ist zu hören. Der Engel geht voran, umgeben von strahlendem Lichtglanz, und Petrus, verwirrt und noch immer in der Vorstellung, er träume, folgt seinem Befreier. So ziehen sie durch eine Straße. Plötzlich verschwindet der Engel, denn sein Auftrag ist erfüllt …
[Petrus’] Handgelenke, geschwollen vom Tragen der grausamen Schellen, waren ledig von ihren Fesseln. Seine Freiheit, das erkannte er, war keine Täuschung, kein Traum, kein Gesicht, sondern herrliche Wirklichkeit.“ – Das Wirken der Apostel, S. 146. 147.

b. Was tat Petrus, als er sich an einem ihm vertrauten Ort befand? Apostelgeschichte 12, 12-17. Und was geschah mit dem schuldigen König? Apostelgeschichte 12, 21-23.

„Obwohl Herodes genau wusste, dass ihm das Lob und die dargebrachte Huldigung nicht zukamen, nahm er die Vergötterung durch das Volk als ihm gebührend an …
Aber plötzlich ging eine schreckliche Veränderung mit ihm vor sich! Sein Gesicht wurde leichenblass und von Todesangst verzerrt. Große Schweißtropfen traten aus seinen Poren. Für einen Augenblick stand er von Schmerz und Schreck wie versteinert da; dann wandte er sein fahles Angesicht seinen entsetzten Freunden zu und schrie verzweifelt: Den ihr zum Gott erhoben habt, ist dem Tod verfallen! … Er spürte, dass Gott mit ihm, dem erbarmungslosen Verfolger, abrechnete.“ – Das Wirken der Apostel, S. 150. 151.

Mittwoch, 16. Juni

4. Die Evangeliumsordnung

a. Was ist notwendig, wenn sich die Botschaft des Evangeliums an neue Orte ausbreitet, und warum? Apostelgeschichte 12, 24. 25; 13, 1-3.


„Ich sah, dass die Gemeinde ihre Verantwortlichkeit fühlen und vorsichtig und aufmerksam das Leben, die Eigenschaften und den allgemeinen Wandel derjenigen prüfen sollte, die vorgeben, Lehrer zu sein. Wenn kein deutlicher Beweis dafür vorhanden ist, dass Gott sie berufen hat, und dass das ‚Wehe‘ auf ihnen ruht, wenn sie den Ruf nicht beachten, dann ist es die Pflicht der Gemeinde, zu handeln und es bekannt zu machen, dass sie von der Gemeinde nicht als Lehrer anerkannt sind. Dies ist der einzige Weg, den die Gemeinde einschlagen kann, um in dieser Sache richtig zu handeln, denn die Last liegt auf ihr …
[Die Evangeliumsordnung] ist unbedingt notwendig, um die Gemeinde zur Einheit des Glaubens zu bringen. Ich sah, dass die Gemeinde in den Tagen der Apostel in Gefahr war, durch falsche Lehrer hintergangen und irregeführt zu werden. Deshalb wählten die Brüder Männer, die ein gutes Zeugnis hatten, dass sie fähig waren, ihren eigenen Häusern wohl vorzustehen, Ordnung in ihren eigenen Familien zu halten und diejenigen zu erleuchten, die in Dunkelheit waren. Sie fragten Gott darüber, und dann wurden sie in Übereinstimmung mit der Gemeinde und dem Heiligen Geiste durch Auflegen der Hände abgesondert. Nachdem sie so ihren Auftrag von Gott empfangen und die Bestätigung der Gemeinde erhalten hatten, gingen sie hin und tauften in dem Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes; sie verwalteten die Verordnungen des Hauses Gottes, dienten oft den Heiligen indem sie ihnen das Sinnbild des gebrochenen Leibes und des vergossenen Blutes des gekreuzigten Heilandes darreichten, um sein Leiden und seinen Tod in dem Gedächtnis der lieben Gotteskinder frisch zu erhalten.
Ich sah, dass wir vor falschen Lehrern nicht sicherer sind, als es die Gemeinde in den Tagen der Aposteln war, und wenn wir nicht mehr tun, sollten wir dieselben Maßregeln treffen wie sie, um den Frieden und die Eintracht der Herde zu sichern. Wir haben ihr Beispiel und sollten ihm folgen. Brüder von Erfahrung und gesunden Ansichten sollten sich versammeln, dem Worte Gottes und der Verordnung des Heiligen Geistes folgend mit ernstem Gebet denjenigen die Hände auflegen, die einen guten Beweis gegeben haben, dass sie von Gott berufen sind und sie absondern, sich vollständig dem Werke Gottes zu weihen. Durch diese Handlung würde die Gemeinde bestätigen, dass solche als Boten hinausgehen, um die feierlichste Botschaft zu tragen, die je Menschen gegeben wurde.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 92. 93.

Donnerstag, 17. Juni

5. Eine Seele auf dem Spiel

a. Wo gingen Saulus und Barnabas im Zuge ihrer Missionstätigkeit als Nächstes hin, und welchem Hindernis sahen sie sich gegenüber? Apostelgeschichte 13, 4-8.

„Satan lässt nicht zu, dass der Aufbau des Reiches Gottes auf Erden ohne Kampf erfolgt. Die Mächte des Bösen streiten unaufhörlich gegen jene, die ausersehen sind, das Evangelium zu verkündigen. Die Mächte der Finsternis regen sich besonders dann, wenn die Wahrheit vor angesehenen und rechtschaffenen Menschen verkündigt wird. So war es auch, als Sergius Paulus, der Landvogt von Zypern, das Evangelium hörte. Er hatte die Apostel zu sich rufen lassen, um die Botschaft kennenzulernen, die sie überall verkündigten. Und nun versuchten die Mächte des Bösen, die durch den Zauberer Elymas wirkten, ihn durch unheilvolle Einflüsterungen vom Glauben abzuwenden, um damit Gottes Absicht zu durchkreuzen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 168.

b. Wie tadelte Paulus kühn den Mann, durch den der Feind wirkte, und konnte so einen Sieg für das Evangelium erringen? Apostelgeschichte 13, 9-12.

„Der Zauberer hatte seine Augen vor den Beweisen des Evangeliums verschlossen. Nun ließ ihm der Herr in gerechtem Zorn die Augen verschließen und ihm das Tageslicht entziehen. Es war keine andauernde Blindheit, sondern nur eine zeitweilige, die ihn mahnen sollte, zu bereuen und bei Gott, den er so schwer beleidigt hatte, Vergebung zu suchen. Die Verwirrung, in die er auf diese Weise geriet, machte seine listigen Kunstgriffe gegen die Lehre Christi wirkungslos. Die Tatsache, dass er mit Blindheit geschlagen umhertappte, bewies allen, dass die von den Aposteln vollbrachten Wunder durch die Kraft Gottes geschahen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 169.

Freitag, 18. Juni

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie werden Intrigen wie die der Juden und des Herodes auch heute geschmiedet?
2. Was können wir tun, wenn wir unüberwindbaren Hindernissen gegenüberstehen, wie es bei Petrus’ Gefangenschaft der Fall war?
3. Warum können mir die Details der Befreiung des Petrus Hoffnung geben?
4. Welche entscheidende Voraussetzung müssen Prediger des Evangeliums erfüllen?
5. Warum sollte ich mich im Wirken für neue Seelen nicht entmutigen lassen?

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