9. Lektion Sabbat, den 29. Mai 2021


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Leittext: „Da lief Philippus hinzu und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und sprach: Verstehst du auch, was du liesest?“ (Apostelgeschichte 8, 30.)

„Durch die Erfahrung von Philippus und dem Kämmerer aus dem Mohrenland wird das Werk dargestellt, zu dem der Herr sein Volk berufen hat. Der Kämmerer versinnbildet eine große Menschenklasse, die Missionare wie Philippus benötigt; Missionare, die auf Gottes Stimme hören und gehen, wohin er sie sendet. Es gibt Menschen in der Welt, die in der Schrift lesen, aber ihre Bedeutung nicht verstehen. Männer und Frauen, die Gotteserkenntnis besitzen, sind erforderlich, diesen Seelen das Wort zu erklären.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 67.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 102-114.

Sonntag, 23. Mai

1. Eine fehlgeleitete Wut

a. In welcher misslichen Lage befand sich die Gemeinde nach der Steinigung des Stephanus, und wer war der Hauptgrund dafür? Apostelgeschichte 8, 1-3; 26, 9-11.


„Während des Verhörs und des Todes des Stephanus schien Saulus von wahnsinnigem Eifer erfüllt. Hinterher ärgerte er sich über seine eigene geheime Überzeugung, Stephanus sei gerade zu der Zeit von Gott geehrt worden, als die Menschen ihn entehrten. Saulus fuhr fort, die Gemeinde Gottes zu verfolgen, jagte den Gläubigen nach, nahm sie in ihren Häusern fest und lieferte sie den Priestern und Obersten zu Gefängnis und Tod aus. Der Eifer, mit dem er die Verfolgung betrieb, versetzte die Christen zu Jerusalem in Schrecken. Die römischen Behörden unternahmen nichts, dem grausamen Wirken Einhalt zu gebieten, ja, insgeheim unterstützten sie die Juden, um diese für sich zu gewinnen und ihre Gunst zu erwerben.
Nach dem Tode des Stephanus wurde Saulus in Anerkennung seiner dabei erworbenen Verdienste zum Mitglied des Hohen Rates gewählt. Eine Zeitlang war er ein mächtiges Werkzeug in der Hand Satans, um dessen empörerische Anschläge gegen den Sohn Gottes auszuführen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 103.

Montag, 24. Mai

2. Mit der Verfolgung konfrontiert

a. Was tat die Gemeinde als Reaktion auf die heftige Verfolgung? Was sollten wir heute daraus lernen? Apostelgeschichte 8, 4; Matthäus 10, 21-23.


„Der Herr hat gesagt: ‚Haltet meinen Sabbat; denn derselbe ist ein Zeichen zwischen mir und euch auf eure Nachkommen.‘ (2. Mose 31, 13.) Keiner sollte seinem Gebot ungehorsam sein, um dadurch Verfolgung zu entgehen; vielmehr sollten alle an die Worte Christi denken: ‚Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere.‘ (Matthäus 10, 23.) Wenn ihr es vermeiden könnt, begebt euch nicht selbst in die Gewalt von Menschen, die sich von dem Geist des Antichristen leiten lassen. Wir sollten tun, was in unsrer Macht steht, damit allen, die bereit sind, um der Wahrheit willen zu leiden, Bedrückung und Grausamkeit erspart werden.
Christus ist unser Vorbild. Der Entschluss des Antichristen, die Empörung, die im Himmel begonnen wurde, weiterzuführen, wird in den Kindern des Ungehorsams fortwirken. Ihr Neid und ihre Gehässigkeit gegen alle, die das vierte Gebot halten, werden mehr und mehr an Bitterkeit zunehmen. Gottes Kinder jedoch sollen ihr Banner nicht verbergen. Sie sollten die Gebote Gottes nicht beiseitesetzen, auch nicht mit der Menge gehen und Böses tun, um es leichter zu haben.
Wer aber Gott verlässt, um sein Leben zu retten, wird von ihm auch verlassen werden. Wer die Wahrheit aufgibt, um sein Leben zu retten, wird das ewige Leben verlieren.“ – Zeugnisse, Band 9, S. 217.

b. Welcher zeitlose Grundsatz wird bis zum Ende bestehen? Prediger 11, 1. 2.

„Solange die Gnadenzeit währt, wird es Gelegenheiten zur Kolportagetätigkeit geben. Wenn sich die religiösen Gemeinschaften mit dem Papsttum verbinden, um Gottes Volk zu unterdrücken, werden sich durch evangelistische Missionsarbeit Gebiete öffnen, wo noch Religionsfreiheit herrscht. Wird an einem Platz die Verfolgung zu schwer, lasst die Arbeiter Christi Anweisung befolgen: ‚Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere.‘ (Matthäus 10, 23.) Kommt die Verfolgung auch dahin, geht wieder an einen anderen Ort. Gott wird sein Volk leiten und es an vielen Plätzen zu einem Segen machen. Gäbe es keine Verfolgung, würden seine Kinder nicht so weit zerstreut, die Wahrheit zu verkündigen … Bis im Himmel das Wort ‚Es ist vollendet‘ gesprochen wird, wird es noch immer Arbeitsplätze und Herzen geben, welche die Botschaft annehmen.“ – Zeugnisse Band 6, S. 478.

Dienstag, 25. Mai

3. Eine neue sichere Zuflucht

a. Wo ging Philippus als Missionar hin, und was war das Ergebnis? Apostelgeschichte 8, 5-8. Was wird dadurch über Seelen in scheinbar hoffnungslosen Gebieten offenbart?


„Jesu eigener Besuch in Samarien und später seine anerkennenden Worte über den barmherzigen Samariter sowie die dankbare Freude jenes Aussätzigen, eines Samariters, der allein von den zehn Geheilten umkehrte, um seinem Wohltäter zu danken, waren für die Jünger außerordentlich bedeutungsvoll. Sie hatten sich diese Lehre sehr zu Herzen genommen. In seinem Auftrag an die Jünger kurz vor seiner Himmelfahrt nannte der Heiland neben Jerusalem und Judäa auch Samarien als die Gebiete, wo sie zuerst das Evangelium verkündigen sollten. Seine Belehrung hatte sie befähigt, Gottes Werk zu treiben. Als sie dann in ihres Meisters Namen nach Samarien kamen, fanden sie das Volk auf ihr Kommen vorbereitet. Die Samariter hatten von Christi lobenden Worten und seinem barmherzigen Wirken an ihren Stammesgenossen gehört; sie mussten erkennen, dass Jesus sie trotz ihres unhöflichen Betragens liebte, und ihre Herzen beugten sich ihm. Nach seiner Himmelfahrt nahmen sie die Boten des Evangeliums herzlich auf, und die Jünger brachten eine kostbare Ernte ein unter denen, die einst ihre heftigsten Gegner gewesen waren.“ – Das Leben Jesu, S. 484.
„Als Jesu Jünger aus Jerusalem vertrieben wurden, fanden einige von ihnen in Samaria Zuflucht.“ – Das Wirken der Apostel, S. 110.

b. Erzähle die Geschichte einer ungewöhnlichen Taufe dort. Apostelgeschichte 8, 9-13.

„Die von Teufeln Besessenen werden meist so dargestellt, als hätten sie ungewöhnlich viel zu leiden, doch gab es auch Ausnahmen von dieser Regel. Um übernatürliche Macht zu erlangen, hießen manche den satanischen Einfluss willkommen. Diese hatten natürlich keinen Kampf mit den bösen Geistern zu bestehen. Zu ihnen gehörten die, welche den Geist des Wahrsagens besaßen: Simon Magus, Elymas der Zauberer und die Magd, die Paulus und Silas zu Philippi nachlief.“ – Der große Kampf, S. 518.

c. Warum war die Hilfe von Petrus und Johannes jetzt so wichtig? Apostelgeschichte 8, 14-17.

„[Apostelgeschichte 8, 14 zitiert.] Der Geist Gottes wartete darauf, Seelen zu erleuchten und sie zur Wahrheit zu bekehren.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 66.

Mittwoch, 26. Mai

4. Manipulierende Irreführung

a. Wie wurde der zugrundeliegende Geist des Simon Magus offenbart, der damals ein getauftes Glied der Gemeinde war, und wie werden wir von dieser Art des okkulten Spiritismus gewarnt, der den Namen Christi missbraucht? Apostelgeschichte 8, 18-24; Offenbarung 16, 13.


„[Offenbarung 16, 13. 14 zitiert.] Mit Ausnahme derer, die durch die Macht Gottes im Glauben an sein Wort bewahrt bleiben, wird die ganze Welt diesem Blendwerk in die Arme getrieben werden. Die Menschen werden in eine gefährliche Sicherheit eingelullt und erst durch die Ausgießung des Zornes Gottes aufgeweckt.“ – Der große Kampf, S. 563.
„Furchtbare, übernatürliche Erscheinungen werden sich bald am Himmel bekunden als Zeichen der Macht Wunder wirkender Dämonen. Die Geister der Teufel werden hingehen zu den Königen der Erde und zu der ganzen Welt, um sie in Täuschung gefangen zu halten und sie zu veranlassen, sich mit Satan in seinem letzten Kriegszug gegen die Regierung des Himmels zu vereinen. Durch diese Kräfte werden Herrscher und Untergebene in gleicher Weise betrogen werden. Menschen werden sich Christus nennen und den Titel und die Verehrung beanspruchen, die dem Erlöser der Welt zukommen. Sie werden erstaunliche Heilungen vollbringen und vorgeben, Offenbarungen vom Himmel empfangen zu haben, die jedoch dem Zeugnis der Heiligen Schrift widersprechen.
Als krönende Tat in dem großen Drama der Täuschung wird sich Satan als Christus ausgeben. Die Kirche hat lange Zeit bekannt, auf die Ankunft des Heilandes, das Ziel ihrer Hoffnung, zu warten. Nun wird der große Betrüger den Anschein erwecken, dass Christus gekommen sei. In verschiedenen Teilen der Erde wird sich Satan unter den Menschen als ein majestätisches Wesen von verwirrendem Glanz offenbaren, dass der von Johannes in der Offenbarung gegebenen Beschreibung des Sohnes Gottes gleicht. (Offenbarung 1, 13-15.) Die Herrlichkeit, die ihn umgibt, ist unübertroffen von allem, was sterbliche Augen je gesehen haben … In mildem, bemitleidendem Ton bringt er einige derselben gnadenreichen himmlischen Wahrheiten vor, die der Heiland einst aussprach; er heilt die Gebrechen des Volkes, behauptet dann in seinem angemaßten Charakter Christi, dass er den Sabbat in den Sonntag verändert habe, und gebietet allen, den Tag, auf dem sein Segen ruhe, zu heiligen. Er erklärt, dass alle, die bei der Feier des siebenten Tages bleiben, seinen Namen lästern, da sie sich weigern, auf seine Engel zu hören, die er mit Licht und Wahrheit zu ihnen sandte. Das ist die starke, beinahe überwältigende Täuschung. Gleich den Samaritern, die von Simon Magus hintergangen wurden, achtet die Menge, vom Geringsten bis zum Vornehmsten, auf die Zaubereien und sagt: ‚Der ist die Kraft Gottes, die da groß ist.‘ (Apostelgeschichte 8, 10.)“ – Der große Kampf, S. 624.

Donnerstag, 27. Mai

5. Ein Vorbild für uns

a. Warum können wir durch die Art und Weise motiviert werden, wie der Heilige Geist Philippus zu einer ehrlichen Seele leitete, die nach Antworten suchte, die er ihr geben konnte? Apostelgeschichte 8, 26-31. 35.


„Als Gott dem Philippus ein Werk auftrug, sagte dieser nicht: ‚Der Herr meint das nicht so.‘ Nein: ‚Er stand auf und ging hin.‘ Er hatte gelernt, sich dem Willen Gottes zu fügen. Er erkannte, dass jede Seele in den Augen Gottes kostbar ist, und dass Engel gesandt werden, um diejenigen, die nach Licht suchen, mit denen in Verbindung zu bringen, die ihnen helfen können …
Der Heilige Geist wird diejenigen leiten und anweisen, welche bereit sind, dorthin zu gehen, wohin Gott sie sendet, und die Worte zu reden, die er ihnen gibt …
Obwohl du schwach sein magst, irrig und sündig, so macht dir der Herr doch das Angebot, dass du mit ihm zusammenarbeiten kannst. Er lädt dich ein, dich der göttlichen Unterweisung zu unterstellen. Vereint mit Christus kannst du die Werke Gottes tun. ‚Ohne mich‘, sagte Christus, ‚könnt ihr nichts tun.‘ Durch den Propheten Jesaja wurde die Verheißung gegeben: ‚Deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird dich zu sich nehmen.‘
Ihr Gemeinden des lebendigen Gottes, betrachtet diese Verheißung und denkt darüber nach, wie euer Kleinglaube, euer Mangel an geistlichem Leben und an göttlicher Kraft das Kommen des Reiches Gottes aufhält. Würdet ihr vorangehen und nähmet ihr euch der Sache Christi an, dann würden Engel Gottes euch die Wege ebnen und Herzen für die Annahme des Evangeliums vorbereiten. Wäre jeder Einzelne von euch ein lebendiger Missionar, dann wäre die Botschaft für diese Zeit bald allen Völkern, Nationen und Sprachen in aller Welt verkündigt. Das ist das Werk, das geschehen muss, ehe Christus in großer Kraft und Herrlichkeit wiederkommt. Ich rufe die Gemeinde auf, ernstlich darum zu beten, damit ihr eure Verantwortung zu erkennen vermögt. Seid ihr persönlich Gottes Mitarbeiter? Wenn nein, warum nicht? Wann wollt ihr dann euren himmlischen Auftrag erfüllen?“ – The Review and Herald, 2. März 1911.

Freitag, 28. Mai

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was geschieht manchmal, wenn eine Person sich dem vom Himmel gesandten Licht widersetzt?
2. Was möchte Gott mir vielleicht sagen, wenn ich bei gewissen Punkten mit Schwierigkeiten zu kämpfen habe?
3. Wo ist vielleicht in meiner Nähe ein „Samaria“, welches der Wahrheit offen gegenübersteht?
4. Auf welche Weise wird der Feind der Seelen den Spiritismus benutzen, um Menschen zu verführen?
5. Wie soll ich nach Möglichkeiten suchen, wie sie Gott dem Philippus gab?

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