Jesus und der Sohn des königlichen Beamten LEITTEXT: „Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles, das wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die da in uns wirkt, dem sei Ehre in der Gemeinde, die in Christo Jesu ist, zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (Epheser 3, 20. 21.) Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 9, S. 104. 105. 157-160. „Nicht weil wir sehen oder empfinden, dass Gott uns hört, sollen wir glauben. Wir müssen vor allem seinen Verheißungen vertrauen. Kommen wir im Glauben zu ihm, dann dringt auch jede Bitte in Gottes Herz. Haben wir ihn um seinen Segen gebeten, dann müssen wir glauben, dass wir ihn auch empfangen werden, und müssen ihm danken, dass wir ihn empfangen haben; wir müssen unseren Pflichten in der Gewissheit nachgehen, dass wir den Segen Gottes dann empfangen, wenn wir seiner am meisten bedürfen.“ – Das Leben Jesu, S. 184. 1. Aufmerksamkeit auf sich ziehen 2.3. (So) a. Wo ging Jesus hin, nachdem er zwei Tage bei den Samaritern verweilte, und wer wurde von diesen Neuigkeiten angezogen? Johannes 4, 43-46. „Die Nachricht von der Rückkehr Christi nach Kana verbreitete sich bald über ganz Galiläa und brachte den Leidenden und Bedrückten viel Hoffnung. In Kapernaum erregte diese Kunde die Aufmerksamkeit eines jüdischen Edelmannes, der in königlichen Diensten stand.“ – Das Leben Jesu, S. 180. b. Warum ging der Beamte hin, um Jesus zu sehen? Johannes 4, 47. „[Der] Sohn [des königlichen Beamten litt] offenbar an einer unheilbaren Krankheit... Die Ärzte hatten ihn schon gänzlich aufgegeben. Als der Vater von Jesus hörte, entschloß er sich, bei ihm Hilfe zu suchen. “ – Das Leben Jesu, S. 180. 2. Ein Anzeichen des Zweifels 3.3. (Mo) a. Beschreibe, wie Christus die Herzensqual des Edelmannes offenbarte, der ihn bat, seinen Sohn in Kapernaum zu heilen. Johannes 4, 48. „Das Kind war sehr schwach, und er befürchtete, dass es seine Rückkehr nicht mehr erleben werde. Dennoch wollte der Vater selbst zu Jesus gehen und ihm seine Bitte vortragen. [Der folgende Satz ist nach dem englischen Original zitiert.] Er hoffte, dass die Gebete eines Vaters das Mitgefühl des großen Arztes erwecken könnten. Als er Kana erreichte, fand er den Herrn inmitten einer großen Menschenmenge. Besorgten Herzens drängte er sich in die Nähe des Heilandes. Sein Glaube begann aber doch wankend zu werden, als er nur einen schlicht gekleideten Mann erkannte, der zudem von seiner Wanderung noch staubbedeckt und angegriffen aussah. Er zweifelte, dass dieser Mann seine Bitte erfüllen könnte, verschaffte sich aber dennoch die Gelegenheit einer Unterredung mit Jesus, teilte ihm sein Anliegen mit und bat ihn, dass er mit in sein Haus käme. Jesus kannte seinen Kummer bereits; denn ehe jener Beamte sein Haus verließ, hatte der Herr seine Niedergeschlagenheit schon gesehen. Er wusste aber auch, dass der Vater seinen Glauben an ihn, den Messias, von der Erfüllung seiner Bitte abhängig gemacht hatte. Wenn seine Bitte nicht erhört würde, würde er ihn nicht als den Messias annehmen … Ungeachtet aller Beweise, dass Jesus der Christus war, hatte sich der Bittsteller entschlossen, nur dann an ihn zu glauben, wenn er seine Bitte erfüllen würde.“ – Das Leben Jesu, S. 180. 181. b. Woran sollten wir uns erinnern, wenn wir versucht sind, nach Zeichen zu suchen? Matthäus 12, 38. 39. „Christus litt darunter, dass sein eigenes Volk, dem die Weissagungen Gottes anvertraut worden waren, es versäumte, auf die Stimme des Herrn zu hören, die durch seinen Sohn zu ihnen sprach.“ – Das Leben Jesu, S. 181. „In den Tagen Jesu wollten die Leute Zeichen sehen. Heute ist es nicht anders. Der Herr sagte ihnen damals, sie würden kein Zeichen erhalten. Das einzige Zeichen, an dem Gottes Wirken jederzeit erkennbar sein soll, ist die Erneuerung derer, die mit seinem Wort leben und es weitergeben. Gottes Wort ist ja nicht nur eine wirklichkeitsferne Theorie, sondern Geist und Leben. Satan möchte die Menschen vom Wort Gottes ablenken, damit sie sich, ‚um etwas zu erleben‘, anderen Quellen der Erkenntnis zuwenden.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 2, S. 94. 3. Gegensätzliche Gesinnungen 4.3. (Di) a. Erkläre den Unterschied zwischen den Juden und den Samaritern in Bezug auf ihren Glauben an Jesus. Markus 6, 2-6; Johannes 4, 40-42. „Wie eifrig bemühten sich doch die Pharisäer, Christus als Betrüger zu entlarven! Wie genau achteten sie auf jedes seiner Worte, um es verdrehen und missdeuten zu können. Stolz, Vorurteil und Wut verschlossen sie völlig dem Zeugnis des Sohnes Gottes. Wenn er deutlich ihre Sündhaftigkeit rügte und sagte, ihre Werke bewiesen, dass sie Kinder Satans seien, drehten sie zornig den Spieß um und erklärten: ‚Sagen wir nicht mit Recht, dass du ein Samariter bist und einen bösen Geist hast?“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 73. 74. „Der Heiland verglich diesen zweifelnden Unglauben mit dem einfachen Glauben der Samariter, die kein Wunder oder Zeichen erbeten hatten. Sein Wort, das immer gegenwärtige Zeugnis seiner Göttlichkeit, hatte eine Überzeugungskraft, die ihre Herzen berührte.“ – Das Leben Jesu, S. 181. „Obwohl [Jesus] Jude war, verkehrte er freimütig mit den Samaritern und setzte sich über die pharisäischen Gewohnheiten diesem geringgeschätzten Volk gegenüber hinweg. Er schlief unter ihrem Dach, aß an ihren Tischen und lehrte auf ihren Straßen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 19. b. Beschreibe die Erfahrung vieler, die im Laufe der Zeitalter die gegenwärtige Wahrheit zu Gottes bekennendem Volk gebracht haben. Jeremia 20, 8-11. „Alle Argumente, die gegen Christus vorgebracht wurden, beruhten auf Lügen. So war es auch bei Stephanus und Paulus. Aber selbst die dümmsten und unglaubwürdigsten Behauptungen, die von der falschen Seite aufgestellt wurden, zeigten Wirkung. Es gab nämlich sehr viele ungeheiligte Menschen, die wünschten, diese Behauptungen wären wahr. Solche Leute sind immer schnell dabei, sich auf vermeintliche Irrtümer oder Fehler von Menschen zu stürzen, die ihnen eine unangenehme Wahrheit sagen. Es sollte nicht überraschen, dass Menschen, die auf Lüge aus sind, böswillige Unterstellungen gierig in unzweifelhafte Tatsachen ummünzen. Die Gegner Christi wurden wieder und wieder durch die Weisheit seiner Worte verblüfft und zum Schweigen gebracht. Und dennoch stürzten sie sich bereitwillig auf jedes Gerücht und fanden immer wieder Vorwände, um ihm erneut mit feindseligen Fragen zuzusetzen.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 74. 4. Ein Bittgesuch in Demut 5.3. (Mo) a. Wie wiederholte der Edelmann seine Bitte, als sein Glaube Christus ergriffen hatte? Johannes 4, 49. „Blitzartig erhellten diese Worte Jesu dem königlichen Beamten aus Kapernaum seine innerste Einstellung; er sah, dass er aus eigennützigen Gründen den Heiland aufgesucht hatte. Sein schwankender Glaube erschien ihm in seiner wahren Natur, und mit großem Schmerz erkannte er, dass sein Zweifel seinem Sohn das Leben kosten könnte. Er wusste, dass er sich in der Gegenwart dessen befand, der die Gedanken lesen konnte und dem alle Dinge möglich waren… Sein Glaube ergriff Jesus, so wie Jakob es tat, als er, mit dem Engel ringend, einst ausrief: ‚Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.‘ (1. Mose 32, 27.)“ – Das Leben Jesu, S. 182. b. Was sollten wir aus dem lernen, was Jesus tat, anstatt in das Heim des Edelmannes zu gehen? Johannes 4, 50. „Jesus aber hatte ein größeres Geschenk für ihn bereit. Er wollte nicht nur das Kind heilen, sondern den Beamten und seine Familie an den Segnungen des Heils teilhaben lassen und in Kapernaum, das bald sein eigenes Arbeitsfeld werden sollte, ein Licht anzünden. Aber der Beamte musste sich zuerst bewusst werden, dass er Hilfe brauchte, bevor ihn nach der Gnade verlangte. Dieser Edelmann stand für viele in seinem Lande. Sie interessierten sich nur aus selbstsüchtigen Beweggründen für Christus. Sie hofften, durch seine Macht irgendeinen besonderen Nutzen zu haben, und sie machten ihren Glauben davon abhängig, dass er ihnen diese weltliche Gunst gewähre; aber sie waren sich ihrer geistlichen Krankheit nicht bewusst und erkannten nicht, dass sie der göttlichen Gnade bedurften ... Der Heiland kann sich der Seele nicht entziehen, die sich an ihn klammert und ihm ihre große Not bekennt. ‚Gehe hin‘, sagte er, ‚dein Sohn lebt.‘ Da verließ der Mann aus Kapernaum mit freudigem Herzen und einem noch nie gekannten Frieden den Heiland. Er glaubte nicht nur, dass sein Sohn gesund würde, sondern er war auch der festen Überzeugung, in Christus den Erlöser gefunden zu haben.“ – Das Leben Jesu, S. 181. 182. „Wir alle wünschen auf unsere Gebete eine unverzügliche und direkte Antwort und sind geneigt, entmutigt zu werden, wenn sich die Antwort verzögert oder in anderer Form kommt als wir erwarteten. Aber Gott ist zu weise und zu gütig, unsere Gebete stets gerade zu der Zeit und gerade auf die Weise zu beantworten, wie wir es wünschen. Er will mehr und Besseres für uns tun als alle unsere Wünsche zu erfüllen… Diese Erfahrungen, welche den Glauben prüfen, dienen zu unsrem Besten.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 234. 235. 5. Heilung und Erlösung 6.3. (Do) a. Auf welche Weise heilte Jesus den Sohn des Edelmanns? Johannes 4, 51-53. Welche Wahrheit ruft uns das ins Gedächtnis? Epheser 3, 20. 21. „Im gleichen Augenblick, da des Vaters Glaube die Zusage ergriff: ‚Dein Sohn lebt‘, berührte die göttliche Liebe das sterbende Kind… Um diese gleiche Stunde erlebten alle, die in Kapernaum am Bett des sterbenden Kindes weilten, eine plötzliche, rätselvolle Veränderung. Die Todesschatten wichen von der Stirn des Kindes, das Fieber ließ nach, die ersten Anzeichen beginnender Genesung machten sich bemerkbar; in die trüben Augen kam wieder Glanz und Verständnis, und den schwachen, abgemagerten Körper erfüllte neue Kraft. Das Kind zeigte keinerlei Anzeichen einer Erkrankung mehr. Die Familie war aufs höchste erstaunt und erfreut.“ – Das Leben Jesu, S. 182. b. Wie antwortet Jesus jedem, der um Hilfe ruft? Matthäus 11, 28-30. „Der Heiland kann sich der Seele nicht entziehen, die sich an ihn klammert und ihm ihre große Not bekennt.“ – Das Leben Jesu, S. 182. „Denkst du, dass du nicht hoffen kannst, Segen von Gott zu empfangen, weil du ein Sünder bist? Gedenke daran, dass Christus in die Welt kam, Sünder selig zu machen. Wir haben nichts, was uns vor Gott empfehlen könnte; die einzige Bitte, welche wir je vorbringen können, ist unser gänzlich hilfloser Zustand, welcher seine erlösende Kraft zu einer Notwendigkeit macht. Indem wir alle Selbständigkeit aufgeben, können wir auf das Kreuz auf Golgatha blicken und sagen: ‚So wie ich bin, nichts bringe ich, nur an das Kreuz fest halt‘ ich mich.‘“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 67. Fragen zur persönlichen Wiederholung 7.3. (Fr) 1. Warum werden Propheten im eigenen Land normalerweise nicht gut aufgenommen? 2. Welche Worte des Edelmannes offenbarten seinen Unglauben? 3. Wie reagierte Christus auf den Unglauben der Menschen? 4. Wer zeigte größeren Glauben an Jesus, die Juden oder die Heiden? 5. Was verheißt Jesus allen, die seine Einladung annehmen? |