Jesus und der Gelähmte von Bethesda LEITTEXT: „Jesus aber antwortete Ihnen: Mein Vater wirkt bisher, und ich wirke auch.“ (Johannes 5, 17.) Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 1, S. 585-592. „Christi Werk, den Kranken zu heilen, stimmte völlig mit dem Gesetz überein. Es erwies dem Sabbat Ehre.“ – Das Leben Jesu, S. 192. 1. Heilendes Wasser 9.3. (So) a. Aus welchem Grund gingen viele körperlich beeinträchtigte Menschen nach Jerusalem? Johannes 5, 2. 3. b. Was glaubten die Menschen über den Teich von Bethesda? Johannes 5, 4. „Zu bestimmten Zeiten geriet das Wasser dieses Teiches in Bewegung, und es wurde allgemein angenommen, dass das auf das Einwirken einer übernatürlichen Kraft zurückzuführen war und dass derjenige, der nach dem Aufwallen des Wassers als erster in den Teich stieg, von jeder Krankheit, an der er litt, geheilt würde. Hunderte von Leidenden suchten diesen Ort auf, und die Menge war so groß, dass sie, sobald das Wasser sich bewegte, vorwärts stürmte und dabei Männer, Frauen und Kinder, die schwächer waren als sie selber, niedertrat. Viele konnten den Teich nicht erreichen. Andere, die es geschafft hatten, starben an seinem Ufer. Man hatte Hallen errichtet, damit die Kranken sich gegen die Hitze des Tages und die Kälte der Nacht schützen konnten. Gar mancher verbrachte die Nacht in diesen Räumen und schleppte sich Tag für Tag an den Rand des Teiches in der vergeblichen Hoffnung auf Hilfe.“ – Das Leben Jesu, S. 185. c. Wie begann das Gespräch zwischen Jesus und einem Mann am Teich? Johannes 5, 5-7. 2. Verschiedene Arten der Lähmung 10.3. (Mo) a. Welche aus menschlicher Sicht unmögliche Aufgabe gab Jesus dem Gelähmten, und mit welchem Ergebnis? Johannes 5, 8. 9 (erster Teil). „Jesus fordert diesen Leidenden nicht auf, an ihn zu glauben, sondern sagt schlicht: ‚Stehe auf, nimm dein Bett und geh!‘ An dieses Wort nun klammert sich der Glaube des Mannes. Jeder Nerv und jeder Muskel erbebten von neuem Leben, und heilsame Bewegung erfasst seine verkrüppelten Glieder. Ohne lange zu fragen, entschließt er sich, der Weisung Christi zu folgen, und alle seine Muskeln gehorchen seinem Willen. Er springt auf seine Füße und stellt fest, dass er ein rüstiger Mann ist. Jesus hatte ihm keineswegs göttliche Hilfe zugesichert. Der Mann hätte im Zweifel verharren und seine einzige Möglichkeit, geheilt zu werden, einbüßen können. Doch er glaubte dem Wort Christi, handelte danach und empfing Kraft.“ – Das Leben Jesu, S. 186. 187. b. In welchem geistlichen Zustand befinden sich Menschen, die von Christus getrennt sind? Jesaja 1, 5. 6; Römer 7, 24. „Die Sünde hat uns vom göttlichen Leben getrennt. Unsere Seelen sind gelähmt. Aus uns selbst sind wir ebensowenig fähig, ein geheiligtes Leben zu führen, wie jener gebrechliche Mann ohne Hilfe gehen konnte. Viele sind sich ihrer Hilflosigkeit bewusst und sehnen sich nach jenem geistlichen Leben, das sie in Einklang mit Gott bringt; sie mühen sich jedoch vergeblich, es zu erringen.“ – Das Leben Jesu, S. 187. c. Was ist das einzige Heilmittel für so einen Zustand? Apostelgeschichte 9, 34. „Der Heiland neigt sich über die mit seinem Blut Erkauften und fragt mit unaussprechlicher Güte und herzlichem Erbarmen: ‚Willst du gesund werden?‘ Er gebietet dir, in Gesundheit und Frieden aufzustehen. Warte nicht, bis du fühlst, dass du gesund geworden bist. Traue seinem Wort, und es wird sich an dir erfüllen. Übergib deinen Willen Christus. Entschließe dich, ihm zu dienen. Sobald du auf sein Wort hin handelst, wirst du Kraft erhalten. Was immer du falsch gemacht haben magst und welche schwere Sünde auch durch lange Duldung deinen Leib und deine Seele gefangenhält. Christus kann und will dich frei machen. Er will der Seele, die ‚tot‘ ist in ‚Übertretungen‘ (Epheser 2, 1), Leben verleihen. Er will den Gefangenen, der durch Schwachheit, Unglück und Ketten der Sünde gebunden ist, frei machen.“ – Das Leben Jesu, S. 187. 3. In einem neuen Leben wandeln 11 3. (Di) a. Wie hilft uns Jesus zu überwinden? Epheser 2, 1-6. „Der Mensch neigt von Natur aus dazu, den Verlockungen Satans zu folgen. Er ist nicht imstande, solch einem schrecklichen Feind zu widerstehen; es sei denn, dass Christus, der mächtige Sieger, in ihm wohnt, sein Begehren lenkt und ihn mit der nötigen Kraft ausrüstet … Satan kennt besser als die Kinder Gottes die Macht, die sie über ihn gewinnen könnten, wenn Jesus Christus ihre Stärke wäre. Bitten sie den mächtigen Sieger demütig um Hilfe, kann der schwächste Gläubige der Wahrheit den argen Widersacher samt seinem Heer von sich weisen, wenn er sich fest auf Christum stützt.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 363. „Wir müssen von Christus lernen. Wir müssen wissen, was er denen ist, die er erlöst hat. Wir müssen erkennen, dass es unser Vorrecht ist, durch den Glauben an ihn teilhaftig zu werden der göttlichen Natur, so dass wir der Verderbtheit entfliehen, die in der Welt durch die Begierde vorherrscht. Dann sind wir von aller Sünde und von allen Charaktermängeln gereinigt. Wir brauchen keine einzige sündhafte Neigung beizubehalten … Wenn wir der göttlichen Natur teilhaftig und ererbte und gehegte Neigungen zum Bösen aus dem Charakter entfernt werden, werden wir eine lebendige Kraft zum Guten. Indem wir täglich vom göttlichen Lehrer lernen, seiner Natur teilhaftig werden, wirken wir in der Überwindung der Versuchungen Satans mit Gott zusammen. Gott wirkt, und der Mensch wirkt, damit der Mensch eins mit Christus sei, so wie Christus eins mit Gott ist. Dann sitzen wir mit Christus zusammen im Himmel. Die Sinne ruhen mit Frieden und Gewissheit in Jesus.“ – The Review and Herald, 24. April 1900. b. Beschreibe den Frieden, der durch die Kraft Christi kommt. Römer 8, 3-6. „Jedes Kind lebt durch das Leben seines Vaters. Wenn ihr Gottes Kinder seid, von seinem Geist gezeugt, lebt ihr durch das Leben Gottes… und es wird ‚auch das Leben Jesu offenbar ... an unserm sterblichen Fleische‘. (2. Korinther 4, 11.) Dieses Leben in euch wird denselben Charakter und dieselben Werken hervorbringen, wie es das in ihm tat. Auf diese Weise werdet ihr mit jeder Weisung seines Gesetzes in Einklang sein, denn ‚das Gesetz des Herrn ist vollkommen und erquickt die Seele‘. (Psalm 19, 8.) Durch Liebe wird die ‚Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt ..., die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist‘. (Römer 8, 4.)“ – Das bessere Leben, S. 66. 4. Der Zorn der Pharisäer 12.3. (Mi) a. Warum wurden die Pharisäer verärgert, während sie den Segen, der dem Gelähmten zuteil wurde, ignorierten? Johannes 5, 9 (letzter Teil). 10. „Als [der geheilte Gelähmte] nun mit festem, freiem Schritt davoneilte, Gott lobte und sich seiner neugefundenen Kraft freute, begegnete er mehreren Pharisäern, denen er unverzüglich von seiner Heilung erzählte. Er war betroffen von der Kälte, mit der sie ihm zuhörten. Mit finsteren Mienen unterbrachen sie ihn mit der Frage, warum er am Sabbat sein Bett trage. Streng erinnerten sie ihn daran, dass es nicht dem Gesetz entspreche, am Tage des Herrn Lasten zu tragen. Vor lauter Freude hatte der Mann vergessen, dass es Sabbat war. Gleichwohl empfand er keinerlei Gewissensbisse, war er doch nur der Weisung jenes Mannes nachgekommen, der eine solche Kraft von Gott besaß. Mutig antwortete er: ‚Der Mann, der mich gesund gemacht hat, der hat zu mir gesagt: Nimm dein Bett und geh!‘ Sie fragten, wer das getan habe, doch er vermochte es nicht zu sagen. Diese Obersten wussten genau, dass nur einer sich als mächtig erwiesen hatte, solch ein Wunder zu wirken. Sie suchten aber einen ganz eindeutigen Beweis, dass es Jesus gewesen war, um ihn als Sabbatschänder verurteilen zu können. Ihrer Meinung nach hatte er das Gesetz nicht nur dadurch übertreten, dass er den kranken Mann am Sabbat heilte, sondern auch noch durch das frevelhafte Gebot, sein Bett fortzutragen.“ – Das Leben Jesu, S. 187. 188. b. Was haben die Juden aus dem Sabbat gemacht? Matthäus 23, 4. „Die Juden hatten das Gesetz so entstellt, dass daraus ein knechtisches Joch geworden war. Ihre sinnlosen Vorschriften boten anderen Völkern Anlass zum Spott. Besonders der Sabbat war durch allerlei sinnlose Verbote so eingeengt worden, dass sie für ihn als den heiligen, ehrwürdigen Tag des Herrn keine Freude mehr empfanden. Die Schriftgelehrten und Pharisäer hatten seine Befolgung zu einer unerträglichen Last gemacht. Einem Juden war es z.B. nicht erlaubt, am Sabbat ein Feuer oder auch nur eine Kerze anzuzünden. Die Folge war, dass die Bevölkerung für zahlreiche Dienstleistungen, die ihr selber durch die bestehenden Vorschriften verboten waren, Heiden zu Hilfe nehmen musste. Es wurde nicht bedacht, dass derjenige, der andere mit unerlaubten Arbeiten beauftragt, sich ebenso schuldig macht, als hätte er sie selbst ausgeführt. Die Juden meinten, das Heil sei nur ihnen vorbehalten und die bereits hoffnungslose Lage aller Nichtjuden könne durch nichts verschlimmert werden. Gott hat jedoch keine Gebote gegeben, denen nicht alle gehorchen sollten. Sein Gesetz erlaubt keine unvernünftigen und eigennützigen Einschränkungen.“ – Das Leben Jesu, S. 188. 5. Der Sabbat und sein Zweck 13.3. (Do) a. Wie bezog sich Jesus auf das Gesetz und den Sabbat? Jesaja 42, 21. „Jesus war gekommen, ‚dass er sein Gesetz herrlich und groß mache‘. Er sollte dessen Würde nicht herabsetzen, sondern erhöhen ... Er war gekommen, den Sabbat von jenen drückenden Vorschriften zu befreien, die ihn zu einem Fluch statt zu einem Segen gemacht hatten.“ – Das Leben Jesu, S. 190. b. Was sollte am Sabbat getan werden, und was nicht? 2. Mose 20, 8-11. „Unter den Leidenden am Teich wählte [Jesus] jenen aus, den es am ärgsten getroffen hatte, um an ihm seine heilende Macht zu bezeugen. Und er gebot dem Mann, sein Bett durch die Stadt zu tragen, um die an ihm gewirkte große Tat bekanntzumachen. Dadurch sollte die Frage aufgeworfen werden, was am Sabbat zu tun erlaubt sei, und dies sollte ihm die Möglichkeit geben, die Einschränkungen der Juden bezüglich des Tages des Herrn öffentlich anzuprangern und ihre Überlieferungen für nichtig zu erklären. Jesus erklärte ihnen, dass die Heilung des Kranken mit dem Sabbatgebot übereinstimmte. Sie entsprach auch dem Dienst der Engel Gottes, die ohne Unterlass zwischen Himmel und Erde hinab- und hinaufsteigen, um der leidenden Menschheit beizustehen … Aber auch der Mensch darf an diesem Tage nicht untätig sein. Die Bedürfnisse des Lebens müssen beachtet, die Kranken versorgt und die dringendsten Wünsche erfüllt werden. Wer es am Sabbat unterlässt, Leidenden zu helfen, wird nicht als unschuldig gelten können. Gottes heiliger Ruhetag wurde für den Menschen geschaffen, und Werke der Barmherzigkeit stehen in voller Übereinstimmung mit seiner Bestimmung. Gott will nicht, dass seine Geschöpfe auch nur eine Stunde lang von Schmerzen geplagt werden, die am Sabbat oder einem anderen Tag gelindert werden können.“ – Das Leben Jesu, S. 190. 192. Fragen zur persönlichen Wiederholung 14.3. (Fr) 1. Welche Überzeugung gab es bezüglich des Teiches von Bethesda? 2. Welcher besondere Fall zog die Aufmerksamkeit Christi auf sich? 3. Wie kann unsere geistliche Gelähmtheit geheilt werden? 4. Was ärgerte die Juden besonders bei der wundersamen Heilung? 5. Welche Tätigkeiten stehen im Einklang mit dem Sabbatgebot? |