Die Hochzeit zu Kana LEITTEXT: „Was er euch sagt, das tut.“ (Johannes 2, 5.) Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 129-139. Ruf an die Jugend, S. 256-265. „Jesus begann das Werk der Erneuerung, indem er der Menschheit nahekam.“ – Das Leben Jesu, S. 136. 1. Der Anfang des Dienstes Christi 12.1. (So) a. Wo begann Jesus seinen Dienst auf Erden? Johannes 2, 1. 2. „Jesus begann seinen Dienst nicht mit großen Worten vor dem Hohen Rat, sondern bei einer häuslichen Familienfestlichkeit in einem kleinen galiläischen Dorf, und zwar anlässlich der Hochzeit zu Kana. Hier offenbarte er seine Macht und bewies dadurch seine Anteilnahme am menschlichen Erleben. Er wollte dazu beitragen, das Leben der Menschen froher und glücklicher zu machen. In der Wüste hatte er selbst den Leidenskelch getrunken; nun kam er, um den Menschen den Kelch der Segnungen zu vermitteln und durch seinen Segen auch die verwandtschaftlichen Beziehungen der Menschen zu heiligen.“ – Das Leben Jesu, S. 129. b. Was geschah bereits lange vor dem Ende der Hochzeitsfeier? Johannes 2, 3. „Als [Maria] die vielen auf Jesus gerichteten Blicke bemerkte, sehnte sie sich danach, ihr Sohn möge der Hochzeitsgesellschaft einen Beweis geben, dass er wirklich der Geehrte Gottes wäre. Sie hoffte, Jesus fände eine Gelegenheit, für sie ein Wunder zu wirken. Eine Hochzeitsfeier in jener Zeit dauerte gewöhnlich mehrere Tage. Bei diesem Fest stellte sich heraus, dass der Vorrat an Wein nicht ausreichte, und diese Wahrnehmung verursachte Sorge und Bedauern. Es war Sitte, bei festlichen Gelegenheiten reichlich Wein zu spenden; ein Verstoß gegen diese Regel wäre ein Mangel an Gastfreundschaft gewesen.“ – Das Leben Jesu, S. 130. 131. 2. Jesus und seine Mutter 13.1. (Mo) a. Was sagte die Mutter Jesu, und was war seine Antwort? Johannes 2, 3. 4. „[Johannes 2, 4 zitiert.] Diese uns schroff erscheinende Antwort drückte jedoch keine Kälte oder Unhöflichkeit aus. Sie entsprach durchaus der damaligen orientalischen Gepflogenheit. Man bediente sich dieser Anrede bei Personen, denen man Achtung erweisen wollte. Jede Handlung Christi auf Erden entsprach dem von ihm selbst gegebenen Gebot: ‚Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!‘ Als er am Kreuz seiner Mutter die letzte Fürsorge erwies, indem er sie der Obhut seines Lieblingsjüngers Johannes anbefahl, redete er sie in der gleichen Weise an. Sowohl auf der Hochzeit zu Kana als auch am Kreuz erklärte die in seinem Tonfall, seinem Blick und seinem Verhalten zum Ausdruck kommende Liebe die Bedeutung seiner Worte.“ – Das Leben Jesu, S. 131. b. Was sagte die Mutter Christi zu den Dienern, und wie beziehen sich diese Worte auch auf uns heute? Johannes 2, 5. „Je näher [Christi] Nachfolger der Vollkommenheit im Glauben und in der Liebe zu ihren Brüdern kommen, desto größer wird ihre Macht in der Verkündigung der Wahrheit sein. Gott hat für alle Notlagen, denen menschliche Hilfsquellen nicht gewachsen sind, göttlichen Beistand vorgesehen. Er verleiht den Heiligen Geist als Hilfe in jeder Not, zur Stärkung unserer Hoffnung und Sicherheit, zur Erleuchtung unseres Verstandes und zur Reinigung unserer Herzen. Er stellt genügend Mittel zur Verfügung, dass seine Pläne durchgeführt werden können. Er gebietet euch, Rat von Gott zu erbitten. Sucht ihn von ganzem Herzen, und: ‚Was er euch sagt, das tut.‘ (Johannes 2, 5.)“ – Zeugnisse, Band 6, S. 412. c. Was wies Jesus die Diener der Hochzeit an, zu tun? Johannes 2, 6-8. „An der Tür standen sechs große steinerne Wasserkrüge, und Jesus gebot den Dienern, diese mit Wasser zu füllen. Es geschah. Da der Wein sofort gebraucht wurde, sagte Jesus: ‚Schöpfet nun und bringet‘s dem Speisemeister!‘ Statt des Wassers, womit die Krüge gefüllt worden waren, floss Wein heraus.“ – Das Leben Jesu, S. 133. 3. Der Wein Christi 14.1. (Di) a. Wie reagierte der Speisemeister, als der Wein aufgetischt wurde? Johannes 2, 9. 10. „Weder der Gastgeber noch die Gäste hatten überhaupt einen Mangel bemerkt. Als aber der Speisemeister den Wein, den die Diener ihm brachten, kostete, fand er ihn bedeutend besser als jeden Wein, den er jemals getrunken hatte, und im Geschmack auch ganz anders als den bisher ausgeschenkten.“ – Das Leben Jesu, S. 133. b. Welche Art von Wein hat Jesus ihnen gegeben? Jesaja 65, 8. „Der Wein, mit dem der Herr die Gäste versorgte, und jener, den er den Jüngern als Sinnbild seines Blutes gab, war reiner Traubensaft. Das lässt auch der Prophet Jesaja anklingen, wenn er von dem Most ‚in der Traube‘ spricht und sagt: ‚Verdirb es nicht, denn es ist ein Segen darin!‘ (Jesaja 65, 8)… Der unvergorene Wein, den er für die Hochzeitsgäste beschaffte, war ein gesundes und erfrischendes Getränk. Es wirkte so, dass der Geschmackssinn mit einem der Gesundheit zuträglichen Appetit in Übereinstimmung gebracht wurde.“ – Das Leben Jesu, S. 134. 135. c. Was sagt die Schrift über vergorenen Wein? Sprüche 20, 1; 23, 29-35. „Es war Christus, der im Alten Testament Israel warnte: ‚Der Wein macht Spötter, und starkes Getränk macht wild; wer davon taumelt, wird niemals weise.‘ (Sprüche 20, 1.) Und er selber beschaffte auch kein solches Getränk. Satan versucht die Menschen dahin zu bringen, sich der Befriedigung der Leidenschaften hinzugeben, die den Verstand verdunkeln und die geistliche Wahrnehmungsfähigkeit betäuben; aber Christus lehrt uns, die niederen Triebe zu beherrschen. Sein gesamtes Leben war ein Beispiel der Selbstverleugnung. Um die Macht der Begierden zu brechen, nahm er an unserer Statt die schwerste Prüfung auf sich, die die menschliche Natur ertragen konnte. Es war Christus, der Johannes den Täufer anwies, weder Wein noch starkes Getränk zu trinken. Er war es auch, der der Frau von Manoah ein ähnliches Gebot gab, enthaltsam zu sein. Und er sprach einen Fluch über den Menschen aus, der seinem Nächsten die Flasche an die Lippen hebt. Christus widersprach seiner eigenen Lehre nicht.“ – Das Leben Jesu, S. 134. 135. 4. JESU Beispiel bei Zusammenkünften 15.1. (Mi) a. Welche Ziele wurden sowohl durch die Anwesenheit Christi, als auch durch sein Wunder bei der Hochzeitsfeier, sogar für uns heute, erreicht? Johannes 2, 11. „Christus wusste alle Dinge. Er blickte durch die Zeitalter bis in unsere heutige Zeit und sah, wie der Zustand der Gesellschaft am Ende der Weltgeschichte sein wird. Er sah Tausende und Abertausende, die durch den Genuss von Wein und starken Getränken zugrunde gehen. Die Welt würde allmählich in denselben Zustand geraten wie in den Tagen vor der Sintflut. Aber der Himmel hat ein Warnzeichen gesetzt, damit die Menschen sich in Acht nehmen und für ihren eigenen Schutz mit Gott zusammenarbeiten. Er hat uns Beispiele absoluter Enthaltsamkeit und Anweisungen gegeben, die, wenn sie befolgt werden, zur Entfaltung und Bewahrung der Kraft, Geschicklichkeit und Vorzüglichkeit unserer Kinder führen.“ – The Signs oft he Times, 16. April 1896. b. Beschreibe die erfrischende Verhaltensart, die Christus während seines gesamten Dienstes vorlebte. Matthäus 11, 29. „Jesus begann das Werk der Erneuerung, indem er der Menschheit nahekam. Während er dem Gesetz Gottes größte Ehrfurcht erwies, tadelte er die angeberische Frömmigkeit der Pharisäer und suchte das Volk von den sinnlosen Vorschriften, die auf ihm lasteten, frei zu machen. Er suchte die Schranken niederzureißen, die die verschiedenen Klassen der Gesellschaft voneinander trennten, um alle Menschen als Kinder einer einzigen Familie zusammenzubringen. Seine Anwesenheit auf dem Hochzeitsfest sollte ein Schritt in diese Richtung sein.“ – Das Leben Jesu, S. 136. „Jesus tadelte die Genusssucht in allen ihren Formen; dennoch hatte er ein umgängliches, geselliges Wesen. Er nahm die Gastfreundschaft aller Volksschichten an und war in den Häusern der Armen ebenso zu Gast wie in den Palästen der Reichen. Er verkehrte mit Gelehrten und Ungebildeten und versuchte ihre Gedanken von alltäglichen Dingen auf Fragen des geistlichen und des ewigen Lebens zu lenken. Ausschweifendes Leben verurteilte er, und kein Schatten von weltlichem Leichtsinn verdunkelte sein Verhalten. Er fand Gefallen an harmlosem Vergnügen; er billigte durch seine Gegenwart auch geselliges Beisammensein. Eine jüdische Hochzeit bot dazu eine eindrucksvolle Gelegenheit, und die Fröhlichkeit des Festes machte auch dem Herrn Freude. Durch seine Teilnahme an der Hochzeit ehrte Jesus die Ehe als eine göttliche Einrichtung.“ – Das Leben Jesu, S. 136. 5. GESUNDER SOZIALER UMGANG 16.1. (Do) a. Was sollten wir vom Beispiel Christi lernen, das ihn im Gegensatz zu den religiösen Führern seiner Zeit auszeichnete? Sprüche 18, 24. „Der Dienst Christi unterschied sich sehr stark von dem der jüdischen Ältesten. Ihr Respekt vor der Tradition und dem äußerlichen Formenwesen hatte die ganze Freiheit, zu denken und zu handeln, zerstört. Sie lebten in ständiger Angst, sich zu verunreinigen. Um die Berührung mit dem ‚Unreinen‘ zu vermeiden, hielten sie sich nicht nur von den Heiden fern, sondern auch von den meisten Angehörigen ihres eigenen Volkes. Sie versuchten nicht, ihnen zum Segen zu sein oder sie als Freunde zu gewinnen. Indem sie sich ständig mit diesen Dingen befassten, ließen sie ihren Geist verkümmern und engten ihren Lebensbereich ein. Ihr Beispiel ermutigte Menschen aller Schichten zur Selbstsucht und zur Unduldsamkeit.“ – Das Leben Jesu, S. 135. 136. b. Was sollte bei allem unseren zwischenmenschlichen Handeln unser Ziel sein? Sprüche 11, 30. „Wir können durch freundliche Worte und zufriedene Blicke tausend kleine Aufmerksamkeiten zeigen, die wieder auf uns zurückstrahlen. Gedankenlose Christen zeigen durch die Vernachlässigung anderer, dass sie keine Verbindung mit Christus haben. Es ist unmöglich, eins mit Christus zu sein und dabei unfreundlich zu anderen und gleichgültig gegenüber ihren Rechten. Wir alle sollten Zeugen für Jesus werden. Unser Einfluss muss, durch die Gnade Christi geheiligt und verstärkt werden, um Menschenseelen für den Heiland zu gewinnen. Die Welt soll sehen, dass wir nicht selbstsüchtig nur in unseren eigenen Belangen aufgehen, sondern uns wünschen, dass auch andere die gleichen Segnungen und Vorrechte genießen wie wir. Sie sollen erkennen, dass unsere Religion uns nicht unfreundlich oder streng macht. Mögen alle, die bekennen, Christus gefunden zu haben, wie er zum Wohlergehen der Menschen arbeiten. Wir sollten der Welt nie den falschen Eindruck vermitteln, dass Christen verdrießliche, unglückliche Menschen sind.“ – Ein glückliches Heim, S. 294. 295. Fragen zur persönlichen Wiederholung 17.1. (Fr) 1. Beschreibe die geistlichen Früchte, die durch das Wunder Christi in Kana entstanden sind. 2. Beschreibe die Beziehung zwischen Christus und seiner Mutter. 3. Warum hat der Speisemeister überrascht reagiert? 4. Welche Art von Wein symbolisiert angemessen das Blut Christi? 5. Was sollten wir uns vom Beispiel Christi bei Versammlungen in Erinnerung rufen? |