Jesus im Tempel LEITTEXT: „Aber der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm still alle Welt.“ (Habakuk 2, 20.) Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 5, S. 518-527. „Im Bereich des Gotteshauses sollte heilige Ehrfurcht herrschen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 521. 1. Der Tempel verunreinigt 19.1. (So) a. Beschreibe die Situation, die im Tempel von Jerusalem zu Beginn des öffentlichen Dienstes Christi vorherrschte. Johannes 2, 13. 14. „Jeder Jude musste jährlich einen halben Silberling für ‚die Versöhnung seiner Seele‘ zahlen, und der auf diese Weise gesammelte Betrag diente zum Unterhalt des Tempels. Außerdem wurden große Summen als freiwillige Spende aufgebracht, die in die Schatzkammer des Tempels flossen. Es wurde erwartet, dass alles fremde Geld eingewechselt würde in die Münze, die man Sekel des Heiligtums nannte und für den Dienst im Tempel annahm. Dieser Geldwechsel bot Gelegenheit zu Betrug und Wucher und war zu einem entehrenden Gewerbe geworden, das aber eine gute Einnahmequelle für die Priester bildete. Die Händler verlangten ungewöhnlich hohe Preise für die Opfertiere und teilten ihren Gewinn mit den Priestern und Obersten, die sich dadurch auf Kosten des Volkes bereicherten.“ – Das Leben Jesu, S. 140. 141. b. Wie wirkte sich dies auf die Tempeldienste aus? Hesekiel 22, 26 (letzter Teil). „Zur Zeit des Passahfestes wurden viele Opfer dargebracht, und der Verkauf im Vorhof war äußerst rege. Die dadurch entstehende Unruhe ließ eher auf einen lärmenden Viehmarkt als auf den heiligen Tempel Gottes schließen. Man hörte erregtes Feilschen, das Brüllen des Rindviehs, das Blöken der Schafe und das Girren der Tauben, vermischt mit dem Geräusch klingender Münzen und dem Lärm zorniger Wortgefechte. Die Unruhe war so groß, dass es die Andächtigen störte, und ihre Gebete wurden übertönt von dem Tumult, der bis in den Tempel drang.“ – Das Leben Jesu, S. 141. 2. Ehrfurcht im Hause Gottes 20.1. (Mo) a. Wie betrachtet Gott den Ort, an dem er seine Gegenwart offenbart, und was war seine erste Anweisung am Berg Sinai? 2. Mose 3, 1-5; 19, 12. 13. „Als der Herr sich einst auf den Berg Sinai herabließ, wurde dieser Ort durch seine Gegenwart geheiligt … So wurde gelehrt, dass jeder Ort, an dem Gott seine Gegenwart offenbart, ein heiliger Ort ist.“ – Das Leben Jesu, S. 141. 142. b. Wie reagierte Jesus auf die Entweihung des Tempels? Johannes 2, 15. 16. „Als Jesus den Tempel betrat, überschaute er alles mit einem Blick. Er sah die unredlichen Geschäfte, sah das Elend der Armen, die da glaubten, ohne Blutvergießen keine Vergebung der Sünden zu erlangen; er sah den äußeren Vorhof seines Tempels in einen Ort ruchlosen Schacherns verwandelt. Die heilige Stätte glich einem großen Markt.“ – Das Leben Jesu, S. 142. „Dann steigt er langsam die Stufen hinab, erhebt die Geißel aus Stricken, die er bei seinem Eintritt in den Hof aufgenommen hat, und gebietet den Händlern, den Tempelbereich zu verlassen. Mit einem Eifer und einer Strenge, wie er sie niemals vordem geübt hat, stößt er die Tische der Geldwechsler um. Die Münzen fallen hell aufklingend auf den marmornen Boden. Niemand wagt, Jesu Autorität in Frage zu stellen; niemand hat den Mut, seinen Wuchergewinn vom Boden aufzulesen. Obwohl Jesus mit der Geißel nicht zuschlägt, erscheint sie doch in seiner hoch erhobenen Hand wie ein flammendes Schwert. Tempeldiener, schachernde Priester, Geldwechsler und Viehhändler mit ihren Schafen und Ochsen eilen davon, getrieben von dem einen Gedanken, dem verzehrenden Feuer der Gegenwart Jesu so schnell wie möglich zu entfliehen.“ – Das Leben Jesu, S. 143. 144. c. Welche Bedeutung hatte die Handlung Christi bei der Reinigung des Tempels? Maleachi 3, 1-3. „Die Höfe des Tempels zu Jerusalem, erfüllt von dem Lärm unheiligen Schacherns, versinnbildeten nur zu getreu den Tempel ihres Herzens, der durch Begierden und verderbte Gedanken verunreinigt war. Durch die Säuberung des Tempels von weltlichen Käufern und Verkäufern offenbarte er seine Aufgabe, das menschliche Herz von der Verunreinigung durch die Sünde – von den irdischen Wünschen, den eigennützigen Lüsten, den schlechten Gewohnheiten, die die Seele verderben – zu reinigen.“ – Das Leben Jesu, S. 145. 3. Die Gegenwart Gottes 21.1. (Di) a. Was war Gottes ursprünglicher Zweck, als er sein Heiligtum unter seinem Volk errichtete? 2. Mose 25, 8. „Jener Tempel, errichtet als Wohnstätte Gottes, sollte für Israel und für die Welt die Wahrheiten Gottes veranschaulichen. Von Ewigkeit her war es die Absicht des Schöpfers, dass jedes geschaffene Wesen – vom glänzenden Seraph bis zum Menschen – ein Tempel Gottes sein sollte.“ – Das Leben Jesu, S. 144. b. Warum werden Gläubige als der Tempel Gottes bezeichnet, und wie sollen wir die Heiligkeit dieses Tempels von ganzem Herzen bewahren? 1. Korinther 3, 16. 17; Jesaja 57, 15. „Infolge der Sünde verlor der Mensch dazu die Bereitschaft [ein Tempel zu sein]. Durch das Böse verderbt und verfinstert, vermochte das Herz nicht mehr die Herrlichkeit des Schöpfers zu offenbaren. Durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes jedoch ist die Absicht des Himmels erfüllt. Gott wohnt im Menschen, und durch seine errettende Gnade wird das Herz des Menschen wieder zu einem Tempel des Herrn.“ – Das Leben Jesu, S. 144. „Wenn wir glauben, dass das Ende aller Dinge vor der Türe steht, wie sollen wir ‚denn geschickt sein mit heiligem Wandel und gottseligem Wesen‘? Jede Seele, die wahrhaft an die Wahrheit glaubt, wird entsprechende Werke aufweisen. Alle werden ernst und feierlich gesonnen und in ihren Bemühungen, Seelen für Christum zu gewinnen, unermüdlich sein. Ist die Wahrheit tief in ihren eigenen Herzen verwurzelt, werden sie bemüht sein, sie auch in andere Herzen zu pflanzen. Die Wahrheit verbleibt viel zu oft im Vorhof. Bringt sie in den inneren Tempel der Seele. Lasst sie den Thron des Herzens einnehmen und das Leben beherrschen. Gottes Wort sollte studiert und befolgt werden. Dann wird das Herz Ruhe, Frieden und Freude finden. Die Neigungen werden himmelwärts gerichtet sein. Wird aber die Wahrheit vom Leben getrennt, bleibt sie im äußeren Vorhof, dann wird das Herz nicht vom glühenden Feuer der Güte Gottes erwärmt. Viele heben Christi Religion für bestimmte Tage und bestimmte Anlässe auf, während sie zu anderen Zeiten beiseite gelegt und vernachlässigt wird. Der bleibende Grundsatz der Wahrheit ist nicht nur für ein paar Stunden am Sabbat oder für einige Werke der Wohltätigkeit bestimmt. Er muss von Herzen aufgenommen werden und den Charakter veredeln und heiligen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 575. 576. 4. Die Reinigung des lebendigen Tempels 22.1. (Mi) a. Was müssen wir über den hilflosen Zustand erkennen, während wir danach trachten, den Tempel zu reinigen? Jeremia 2, 22; Hiob 14, 4. „Kein Mensch kann aus eigener Kraft das Böse ausstoßen, das sich in seinem Herzen eingenistet hat.“ – Das Leben Jesu, S. 145. b. Was ist das Geheimnis, um mit reinem Herzen vor einem heiligen Gott bestehen zu können? Hesekiel 36, 25-27; Sacharja 3, 3-5. „Jakob hatte sich an Esau schwer versündigt; doch er hatte Reue gezeigt. Seine Übertretung war vergeben und seine Sünde gesühnt; darum war er imstande, die Offenbarung der Gegenwart Gottes zu ertragen. Aber wo immer Menschen vor Gott traten, während sie absichtlich an Bösem festhielten, mussten sie sterben. Bei der Wiederkunft Christi werden die sündigen Menschen verzehrt werden ‚mit dem Hauch seines Mundes‘, und er wird mit ihnen ‚ein Ende machen durch seine Erscheinung, wenn er kommt‘. (2. Thessalonicher 2, 8.) Das Licht der göttlichen Herrlichkeit, das den Gerechten Leben gibt, wird die Sünder töten. Zur Zeit Johannes des Täufers stand Jesus im Begriff, als der zu erscheinen, der das Wesen Gottes offenbart. Schon durch seine Gegenwart würden die Menschen ihrer Sünden bewusst werden. Aber nur, wer willens war, sich von seiner Sündhaftigkeit reinigen zu lassen, konnte in seine Gemeinschaft aufgenommen werden. Nur wer reines Herzens war, vermochte in seiner Gegenwart zu bestehen.“ – Das Leben Jesu, S. 91. „Nur Christus vermag den Tempel der Seele zu reinigen. Aber er erzwingt sich nicht den Eingang. Er dringt nicht in das Herz ein wie einst in den Tempel, sondern er sagt: ‚Ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen.‘ (Offenbarung 3, 20.) Er will nicht nur für einen Tag kommen; denn er sagt: ‚Ich will unter euch wohnen und wandeln ..., und sie sollen mein Volk sein.‘ (2. Korinther 6, 16.) Er wird ‚unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen‘. (Micha 7, 19.) Seine Gegenwart wird die Seele reinigen und heiligen, damit sie ein heiliger Tempel und eine ‚Behausung Gottes im Geist‘ (Epheser 2, 22) sein möge.“ – Das Leben Jesu, S. 145. „Während er im himmlischen Heiligtum dient, ist Jesus durch Gottes Geist ein Diener auch der Gemeinde auf Erden.“ – Das Leben Jesu, S. 151. 5. Den Tempel heute reinigen 23.1. (Do) a. Wie macht Gott die Leiter seines Volkes dafür verantwortlich, die Heiligkeit seines Hauses gewissenhaft zu wahren? Habakuk 2, 20; Hesekiel 44, 23. „Die Vorhöfe des Tempels hätten allen heilig sein müssen; aber Geldgier machte alle Bedenken zunichte. Die Priester und Obersten waren berufen, für das Volk Stellvertreter Gottes zu sein; sie hätten den Missbrauch des Tempelhofes nicht erlauben dürfen. Sie hätten vielmehr dem Volk ein Beispiel der Rechtschaffenheit und der Barmherzigkeit geben sollen.“ – Das Leben Jesu, S. 142. „Es ist nur zu wahr, dass die Ehrfurcht vor dem Hause Gottes fast erloschen ist. Heilige Dinge und Orte werden nicht unterschieden, das Heilige und Erhabene wird nicht geschätzt … Gott hat in früheren Zeiten seinem Volk vollkommene und genaue Regeln der Ordnung gegeben. Hat sich sein Charakter geändert? Ist er nicht der große, mächtige Gott, der im Himmel aller Himmel herrscht? Wäre es nicht gut für uns, oft die Befehle zu lesen, die Gott selbst den Israeliten gab, damit wir, denen das Licht der herrlichen Wahrheit scheint, ihrem Beispiel in der Ehrfurcht vor dem Hause Gottes nacheifern mögen?“ – Zeugnisse, Band 5, S. 523. b. Erkläre den notwendigen Sieg, der in der Kraft Christi errungen werden kann. Matthäus 5, 8; 1. Johannes 3, 1-3. „Ich wende mich an jeden, der den Anspruch erhebt, ein Kind Gottes zu sein. Vergesst niemals die große Wahrheit, dass wir, wollen wir den Himmel erlangen, Gottes Geist in uns haben müssen, und Christi Werk ohne unser Zutun, um ein Anrecht auf das ewige Erbteil zu haben.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 381. Fragen zur persönlichen Wiederholung 24.1. (Fr) 1. Wer waren die Anführer des ungerechten Handels im Tempel? 2. Was sollte die Einstellung jedes Einzelnen sein, der vor Gott kommt? 3. Erkläre die geistliche Bedeutung, die der Tempel in Jerusalem haben sollte. 4. Was bekundete Jesus, indem er den Tempel reinigte? 5. Wie nur kann unser fehlerbehaftetes, menschliches Herz, gereinigt werden? |