Das Wirken des Heiligen Geistes LEITTEXT: „Und wie Mose in der Wüste eine Schlange erhöht hat, also muss des Menschen Sohn erhöht werden, auf das alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3, 14. 15.) Zum Lesen empfohlen: Christi Gleichnisse, S. 93-100. „Schaue, ja schaue auf Jesus und lebe!“ – Christian Education, S. 76. 1. Eine Prüfung veranlassen 2.2. (So) a. Welche Frage des Nikodemus zeigt, dass sein Herz erweichte? Johannes 3, 9. „Jesus sagt in Wirklichkeit zu Nikodemus: In deinem Fall helfen keine Streitgespräche; Argumente werden die Seele nicht erleuchten. Du benötigst ein neues Herz, oder es wird dir nicht möglich sein, das Himmelreich zu erkennen. Es sind nicht größere Beweise, die dir zu einer rechten Stellungnahme verhelfen werden, sondern neue Beweggründe, neue Antriebe des Handelns. Du musst aufs Neue geboren werden. Ehe dieses nicht stattgefunden hat und alles neu geworden ist, wären die stärksten Beweise kraftlos. Der Mangel ist in deinem eigenen Herzen zu suchen, alles muss umgewandelt werden, oder du kannst das Reich Gottes nicht erkennen. Dies waren für Nikodemus sehr demütigende Worte … Es mangelte ihm an geistlicher Gesinnung, um die Bedeutung der Worte Christi zu erfassen. Aber der Heiland begegnete seinem Argument nicht mit einem Gegenargument … Einige Strahlen der Wahrheit drangen in des Obersten Seele. Christi Worte erfüllten ihn mit Ehrfurcht und veranlassten ihn zu der Frage: ‚Wie mag solches zugehen?‘ Mit tiefem Ernst antwortete Jesus: ‚Bist du ein Meister in Israel und weißt das nicht?‘ Diese Worte erteilen Nikodemus eine Lektion. Anstatt sich über die deutlichen Worte der Wahrheit zu ärgern und sich in Ironie zu ergehen, sollte er wegen seiner Unwissenheit in geistlichen Dingen keine so hohe Meinung von sich haben. Aber Christi Worte wurden mit einer so feierlichen Würde gesprochen, und Blick und Ton drückten eine so ernste Liebe zu ihm aus, dass er nicht beleidigt war, als er seine demütigende Lage erkannte.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 318. 319. 2. Die typische Gesinnung ändern 3.2. (Mo) a. Worauf waren die Pharisäer stolz? Lukas 18, 9-12. „Die Juden waren zuerst in den Weinberg des Herrn berufen worden und waren aus diesem Grunde stolz und selbstgerecht. Sie dachten, dass ihre langjährige Dienstzeit sie zu einer größeren Belohnung berechtige, als andere empfangen würden. Nichts erbitterte sie mehr als eine Andeutung, dass die Heiden die gleichen Vorrechte in Bezug auf göttliche Dinge genießen würden, wie sie selbst.“ – Christi Gleichnisse, S. 395. b. Wie versinnbildete Jesus das Werk des Heiligen Geistes im Herzen? Johannes 3, 8. „Man hört den Wind in den Zweigen der Bäume, in dem Rascheln der Blätter und Blüten. Und doch ist er unsichtbar. Niemand weiß, woher er kommt und wohin er geht, so geschieht auch das Wirken des Heiligen Geistes am Herzen des Menschen. Dieser Vorgang kann ebenso wenig erklärt werden wie das Brausen des Windes. Es mag jemand außerstande sein, genaue Zeit, Ort und einzelne Umstände seiner Bekehrung anzugeben, und dennoch ist er bekehrt. So unsichtbar wie der Wind weht, wirkt Christus beständig auf das Herz ein.“ – Das Leben Jesu, S. 156. c. Wie werden die göttlichen Eindrücke im Herzen verankert? Jesaja 30, 21; Jeremia 42, 3; Matthäus 16, 17. „Nach und nach, dem einzelnen vielleicht ganz unbewusst, werden Eindrücke hervorgerufen, die die Seele zu Christus ziehen. Diese Eindrücke mögen dadurch empfangen werden, dass man über ihn nachdenkt, in der Heiligen Schrift liest oder das Wort Gottes von seinen Dienern hört. Dann plötzlich, wenn der göttliche Einfluss immer stärker und unmittelbarer geworden ist, ergibt sich die Seele freudig dem Herrn. Viele nennen dies eine plötzliche Bekehrung, und doch war es nur die Folge des langen, geduldigen Werbens des Geistes Gottes.“ – Das Leben Jesu, S. 156. „Lasst zu, dass euer Herz durch den Geist Gottes erweicht und bezwungen wird. Lasst die eisigen Seelen unter dem Wirken des Heiligen Geistes schmelzen.“ – Letters and Manuscripts, Band 12, Brief 53, 1897. 3. Beweise der Neugeburt 4.2. (Di) a. Wie zeigt sich das Wirken des Heiligen Geistes im Inneren auch nach außen? Galater 5, 22-25. „Während der Wind selbst unsichtbar ist, erzeugt er Wirkungen, die man sehen und spüren kann. So offenbart sich das Wirken des Heiligen Geistes in jeder Handlung der bekehrten Seele. Sobald der Geist Gottes in das Herz einzieht, gestaltet er das Leben um. Sündhafte Gedanken werden verbannt, böse Taten vermieden; Liebe, Demut und Frieden nehmen die Stelle von Ärger, Neid und Zank ein. Traurigkeit verwandelt sich in Freude, und auf dem Angesicht spiegelt sich das Licht des Himmels.“ – Das Leben Jesu, S. 156. b. Wann erhält ein Mensch den Segen der Verwandlung? Römer 10, 9. 10; 1. Johannes 1, 9. „Keiner sieht die Hand, die die Last aufhebt, oder erblickt das Licht, das von den himmlischen Vorhöfen herableuchtet. Der Segen stellt sich ein, wenn ein Mensch sich im Glauben dem Herrn ergibt. Dann schafft die dem menschlichen Auge unsichtbare Kraft ein neues, dem Bilde Gottes ähnliches Wesen.“ – Das Leben Jesu, S. 156. 157. „Wenn der Heilige Geist täglich euer Herz formt und gestaltet, werden eure Augen gesalbt sein und ihr werdet den Charakter des Reiches Gottes erkennen. Nikodemus nahm Christi Lektion an und wurde ein wahrer Gläubiger.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 319. c. Wie veranschaulichte Christus diesen Prozess? Matthäus 13, 33. „Der in dem Mehl verborgene Sauerteig wirkt unsichtbar und durchsäuert alles; so wirkt auch der Sauerteig der Wahrheit im geheimen, ruhig und beständig, und die Seele wird umgebildet. Die natürlichen Neigungen werden unterdrückt und verändert; neue Gedanken, neue Gefühle, neue Beweggründe werden eingepflanzt; als neue Richtschnur für die Ausbildung des Charakters dient nun das Leben Christi. Das Gemüt wird umgestaltet, die Kräfte und Gaben werden in neuen Richtungen verwertet. Es werden dem Menschen keine neuen Geistesfähigkeiten verliehen, sondern die vorhandenen werden geheiligt, das Gewissen wird erweckt und die Charakterzüge so entwickelt, dass sie ihn befähigen, etwas für Gott zu tun.“ – Christi Gleichnisse, S. 96. 4. Eine bekannte Darstellung 5.2. (Mi) a. Wie stellte Jesus seine bald bevorstehende Kreuzigung dar? Johannes 3, 14. 15. „[Johannes 3, 14. 15 zitiert] Jetzt konnte Nikodemus den Herrn verstehen; denn dieses Bild der erhöhten Schlange war ihm vertraut. Es machte ihm die Aufgabe des Heilandes auf Erden deutlich. Als seinerzeit die Israeliten durch den Biss der feurigen Schlangen starben, befahl Gott, eine eherne Schlange zu gießen und sie inmitten des Volkes aufzurichten. Dann wurde im ganzen Lager verkündet, dass alle, die auf diese Schlange schauen würden, leben sollten. Wohl wusste das Volk, dass in der Schlange selbst keine Macht war, die helfen konnte; sie war nur ein Sinnbild auf Christus. Wie dieses Bildnis, nach dem Ebenbild der todbringenden Schlangen gemacht, zu ihrem Heil aufgerichtet wurde, so sollte ein Wesen ‚in der Gestalt des sündlichen Fleisches‘ ihr Erlöser sein. Viele Israeliten betrachteten den Opferdienst so, als wäre er in der Lage, sie von ihren Sünden zu befreien. Gott wollte sie lehren, dass der Opferdienst nicht mehr Nutzen zu stiften vermochte als die eherne Schlange; doch ihre Gedanken sollten dadurch auf Christus gerichtet werden. Sie konnten zur Heilung ihrer Wunden oder zur Vergebung ihrer Sünden nichts anderes aus sich selbst tun, als ihren Glauben an die Gabe Gottes zu bekunden: sie sollten aufblicken und leben!“ – Das Leben Jesu, S. 159. b. Warum starben einige trotz der getroffenen Vorkehrung? 1. Korinther 10, 9; Hebräer 3, 12. „Viele Israeliten sahen in dem Heilmittel, das der Himmel ihnen anbot, keine Hilfe. Überall lagen Tote und Sterbende herum, die erkannten, dass ihr Verderben ohne göttliche Hilfe unvermeidlich war. Aber sie klagten weiter über ihre Wunden, ihre Schmerzen, ihren sicheren Tod, bis die Kräfte schwanden und ihre Augen brachen, obwohl sie sofort Heilung hätten finden können.“ – Patriarchen und Propheten, S. 412. c. Worauf müssen wir schauen, wenn wir gerettet werden möchten? Hebräer 6, 19. 20. „Die unheilvolle Wirkung der Sünde kann nur durch die Vorsorge, die Gott traf, beseitigt werden. Die Israeliten retteten ihr Leben, wenn sie auf die erhöhte Schlange sahen. Jener Blick bedeutete Glauben. Sie lebten, weil sie dem Worte Gottes glaubten und zuversichtlich auf die Hilfe zu ihrer Genesung vertrauten. So kann der Sünder auf Christus blicken und leben. Er empfängt Vergebung durch den Glauben an das Versöhnungsopfer … Christus [hat] Macht und Kraft, dem reuigen Sünder zu helfen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 411. 5. Unsere Augen fokussiert haben 6.2. (Do) a. Welche Lektion, die Nikodemus später verstand, müssen wir verinnerlichen und immer in Erinnerung behalten? Epheser 2, 8; Lukas 13, 20. 21. „Oft wird die Frage laut: warum gibt es denn so viele, die vorgeben dem Worte Gottes zu glauben, obgleich an ihnen keine Reformation in Worten, im Geiste und im Charakter zu sehen ist? Warum gibt es so viele, die es nicht vertragen können, wenn ihren Plänen und Absichten widersprochen wird, die ein ungeheiligtes Gemüt besitzen und deren Worte barsch, herrisch und leidenschaftlich sind? In ihrem Leben zeigt sich noch dieselbe Eigenliebe, dieselbe selbstsüchtige Nachsicht gegen das eigene Ich, dieselbe aufgeregte, unüberlegte Sprache, wie im Leben des Weltmenschen. Man sieht denselben empfindlichen Stolz, dasselbe Nachgeben in den natürlichen Neigungen, dieselbe Verkehrtheit des Charakters, als ob die Wahrheit ihnen gänzlich unbekannt wäre. Die Ursache davon ist, dass sie nicht wirklich bekehrt sind. Sie haben den Sauerteig der Wahrheit nicht im Herzen verborgen, sie haben ihm noch nie Gelegenheit gegeben, sein Werk zu verrichten. Ihre natürlichen und anerzogenen Neigungen zum Bösen sind seiner umbildenden Kraft nicht unterworfen worden. Ihr Leben offenbart die Abwesenheit der Gnade Christi und den Unglauben an seine Macht, den Charakter umzubilden. ‚So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Gottes.‘ (Johannes 17, 17.) Wenn man das Wort Gottes studiert und demselben gehorcht, so wirkt es im Herzen und überwältigt eine jede unheilige Eigenschaft. Der Heilige Geist kommt, um uns der Sünde zu überführen, und der in dem Herzen entstehende Glaube wirkt durch die Liebe zu Christo und bildet uns an Leib, Seele und Geist nach seinem Ebenbilde. Dann kann Gott uns benutzen, seinen Willen auszuführen. Die in uns wirkende Kraft bekundet sich äußerlich und veranlasst uns, anderen die Wahrheit mitzuteilen, die wir empfangen haben.“ – Christi Gleichnisse, S. 97. 98. Fragen zur persönlichen Wiederholung 7.2. (Fr) 1. Was war die Haupteigenschaft der Pharisäer in den Tagen Christi? 2. Erkläre, wie wir zum Bilde Christi wiederhergestellt werden? 3. Wie offenbart sich eine Verwandlung des Herzens? 4. Erkläre das Symbol der erhöhten Schlange. 5. Wie offenbart das Gleichnis des Sauerteigs das Wachstum in der Gnade Gottes? |