Jesus und Johannes der Täufer LEITTEXT: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ (Johannes 3, 30.) Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 5, S. 752-761. „Johannes der Täufer wurde von unserem Heiland als der größte unter den Propheten bezeichnet. Aber wie groß ist der Kontrast zwischen der Sprache dieses Gottesmannes und vielen, die sich Prediger des Kreuzes nennen. Als er gefragt wurde, ob er Christus sei, erklärte er sich für unwürdig, auch nur seines Meisters Schuhriemen zu lösen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 234. 1. Ein Problem unter den Jüngern 9.2. (So) a. Welche Frage entstand unter den Jüngern des Johannes und den Juden? Johannes 3, 25. „Die Jünger des Johannes jedoch blickten mit Argwohn auf die wachsende Beliebtheit Jesu. Sie brauchten auf eine Gelegenheit, sein Wirken zu kritisieren, nicht lange zu warten. Zwischen ihnen und den Juden erhob sich die Frage, ob die Taufe die Reinigung des Menschen von der Sünde bewerkstelligen könne. Sie behaupteten, dass sich die Jesustaufe erheblich von der Johannestaufe unterscheide. Bald darauf gerieten sie mit den Jüngern Jesu in eine Auseinandersetzung über die bei der Taufe zu sprechende Formel. Schließlich stritten sie Christus überhaupt das Recht zu taufen ab.“ – Das Leben Jesu, S. 162. b. Wie äußerten die Jünger des Johannes ihren Neid über das Wirken Christi und welche edle Antwort gab er ihnen? Johannes 3, 26. 27. „Johannes besaß von Natur aus die allen Menschen gemeinsamen Fehler und Schwächen, doch die Berührung durch die göttliche Liebe hatte ihn umgestaltet. Er lebte in einer Atmosphäre – unbefleckt von Selbstsucht und Ehrgeiz und völlig erhaben über die ansteckende Eifersucht. Er brachte der Unzufriedenheit seiner Jünger kein Verständnis entgegen, er ließ vielmehr erkennen, wie ungetrübt er seine Beziehung zum Messias auffasste und wie freudig er den Einen willkommen hieß, dessen Weg er bereitet hatte.“ – Das Leben Jesu, S. 163. 2. Die Mission des Johannes 10.2. (Mo) a. Wie zeigte Johannes, dass er seine Mission verstand? Johannes 3, 28. 29. „Johannes stellte sich als ‚der‘ Freund vor, der die Rolle eines Boten zwischen den Verlobten – Braut und Bräutigam – spielte und der Wegbereiter zur Hochzeit war. Sobald die Braut dem Bräutigam zugeführt war, hatte der Freund seinen Auftrag erfüllt. Er hatte die Verbindung der beiden gefördert und freute sich ihres Glückes. Genauso sah Johannes seine Berufung darin, dem Volk den Weg zu Jesus zu zeigen, und es bedeutete ihm Freude, Zeuge des erfolgreichen Wirkens des Erlösers zu sein.“ – Das Leben Jesu, S. 163. b. Beschreibe das Werk des Johannes, und unseres. Johannes 1, 23. 29. „Johannes blickte im Glauben auf den Heiland, so dass er den Gipfel der Selbstverleugnung erklimmen konnte. Er erstrebte nicht, Menschen an sich zu fesseln, sondern er wollte ihre Gedanken höher und immer höher führen, bis sie beim Lamm Gottes Ruhe fänden. Er selbst war nur eine Stimme, ein lauter Ruf in der Wüste gewesen. Jetzt nahm er freudig Schweigen und Vergessenwerden in Kauf, damit aller Augen auf das Licht des Lebens schauten. Boten Gottes, die treu zu ihrer Berufung stehen, suchen nicht die eigene Ehre. Die Liebe zu sich selbst geht auf in der Liebe zu Christus. Kein Konkurrenzdenken wird den köstlichen Urgrund der Evangeliumsarbeit beeinträchtigen. Wie Johannes der Täufer haben sie den Sinn ihres Wirkens erkannt und verkündigen: ‚Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!‘ (Johannes 1, 29.) Sie werden Jesus erhöhen und mit ihm die menschliche Natur. ‚Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.‘ (Jesaja 57, 15.)“ – Das Leben Jesu, S. 163. 164. „Suchet nicht nach eurem eigenen Vergnügen und Annehmlichkeiten, sondern trachtet danach den Willen Gottes zu kennen und zu erfüllen. Jeder frage sich: Kann ich nicht eine Seele zum Lamm Gottes führen, das die Sünden der Welt auf sich nimmt? Kann ich nicht jemanden in seiner Verzweiflung trösten? Kann ich nicht ein Mittel dafür sein, eine Seele in das Königreich Gottes zu retten? Wir wünschen uns das tiefe Wirken des Geistes Gottes in unseren Herzen, damit wir nicht nur in der Lage sind, das weiße Gewand für uns zu sichern, sondern dass wir auch andere so beeinflussen können, dass ihre Namen Eingang in das Buch des Lebens finden, und nie von dort ausgelöscht werden.“ – Historical Sketches, S. 140. 3. Die Gabe des Geistes 11.2. (Di) a. Wie reagierte die Mehrheit der Menschen auf die Botschaft Christi? Johannes 3, 32. „Die Jünger des Johannes hatten erklärt, dass jedermann zu Christus komme – aber Johannes sah klarer, er urteilte: ‚Sein Zeugnis nimmt niemand an.‘ (Johannes 3, 32.) So wenige waren demnach bereit, Jesus als der Sünder Heiland anzunehmen. ‚Wer es [sein Zeugnis] aber annimmt, der besiegelt‘s, dass Gott wahrhaftig ist.“ (Johannes 3, 33.)“ – Das Leben Jesu, S. 164. 165. b. Wem wird die Gabe des Heiligen Geistes verliehen? Johannes 3, 34. „Wir können das Licht des Himmels nur in dem Maße empfangen, in dem wir bereit sind, unserem Ich zu entsagen. Wir können weder das Wesen Gottes erkennen noch Christus im Glauben annehmen – es sei denn, wir ‚nehmen gefangen alle Gedanken unter den Gehorsam Christi‘. Wer dies tut, erhält den Heiligen Geist in reichem Maße. In Christus ‚wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr habt diese Fülle in ihm‘. (Kolosser 2, 9. 10.)“ – Das Leben Jesu, S. 164. c. Wie wird der Schlüssel zum Empfang eines größeren Maßes des Heiligen Geistes in der Schrift weiter offenbart? Johannes 14, 15-17; Apostelgeschichte 5, 32. „Wir sollen nicht nur sagen ‚ich glaube‘, sondern die Wahrheit ausleben. In der Übereinstimmung unsrer Worte, unsres Betragens und unsrer Herzen mit dem Willen Gottes beweisen wir unsre Verbindung mit ihm. Immer wenn jemand der Sünde entsagt, die in Übertretung des Gesetzes besteht, wird sein Leben in Übereinstimmung mit dem Gesetz und zu völligem Gehorsam gebracht werden. Das ist das Werk des Heiligen Geistes. Wenn das Licht des Wortes sorgsam studiert wird, rufen die Stimme des Gewissens und die Bemühungen des Geistes im Herzen echte Liebe für Christus hervor, der sich als ein vollkommenes Opfer hingab, um den ganzen Menschen – Leib, Seele und Geist – zu erlösen. Die Liebe offenbart sich im Gehorsam. Die Abgrenzungslinie zwischen denen, die Gott lieben und seine Gebote halten, und den andern, die ihn nicht lieben und seine Verordnungen missachten, wird klar und deutlich sein.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 98. 4. Der Wert der Taufe 12.2. (Mi) a. Warum ist es wichtig, den Schritt zu verstehen, wenn wir zu Christus gehen und uns entscheiden, getauft zu werden? Johannes 3, 36. „Ohne Christus ist die Taufe wie jede andere religiöse Handlung eine wertlose Form.“ – Das Leben Jesu, S. 165. „Der Streit ist müßig, ob die Christus- oder die Johannestaufe von Sünden reinige. Allein die Gnade Christi verleiht der Seele Leben.“ – Das Leben Jesu, S. 165. „Durch Christus allein kann Unsterblichkeit erlangt werden. Jesus sagte: ‚Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen.‘ (Johannes 3, 36.) Jeder Mensch kann diesen unschätzbaren Segen erlangen, wenn er die Bedingungen erfüllt. Alle, ‚die mit Geduld in guten Werken trachten nach dem ewigen Leben‘, empfangen ‚Preis und Ehre und unvergängliches Wesen‘. (Römer 2, 7.)“ – Der große Kampf, S. 536. „Die Taufe ist ein höchst feierlicher Verzicht auf die Welt. Die in dem dreifachen Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden, erklärten zu Beginn ihres christlichen Lebens öffentlich, dass sie den Dienst Satans verlassen haben und Glieder der königlichen Familie, Kinder des himmlischen Königs geworden sind.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 97. 98. b. Erkläre die erstaunlichen Worte Johannes des Täufers, welche die Tiefe der wahren Übergabe offenbaren, die sich in der Taufe zeigt? Lukas 3, 7. 8. „Johannes legte die Axt an die Wurzel des Baumes. Er tadelte die Sünde, ohne Furcht vor den Folgen, und bereitete den Weg für das Lamm Gottes. Herodes wurde tief bewegt, als er dem kraftvollen, treffenden Zeugnis des Johannes lauschte, und fragte mit tiefem Interesse, was er tun müsse, um sein Jünger zu werden. Johannes war mit der Tatsache bekannt, dass Herodes seines Bruders Weib heiraten wollte, während ihr Mann noch am Leben war, und gewissenhaft sagte er ihm, dass dies ungesetzlich sei.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 144. „Johannes brandmarkte die Sünde unabhängig davon, welcher Schicht die Menschen angehörten. Wenn es um die Wahrheit ging, ließ er sich nicht davon beeindrucken, ob jemand König oder Bettler war. Er redete nicht um die Sache herum, sondern sprach die Leute direkt an.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 2, S. 149. 5. Eine weise Methode 13.2. (Do) a. Was tat Jesus, da er erkannte, dass die Pharisäer versuchten eine Krise zwischen Johannes und ihm selbst hervorzurufen? Johannes 4, 1-3. „Jesus wusste, [die Pharisäer] würden keine Anstrengung scheuen, um eine Spaltung zwischen seinen und den Jüngern des Johannes herbeizuführen. Ebenso spürte er, dass der Sturm sich bereits zusammenballte, der einen der größten Propheten, der je in diese Welt gesandt worden war, hinwegfegen würde. Um nun keinerlei Missverständnisse oder Unstimmigkeiten aufkommen zu lassen, brach er unauffällig seine Tätigkeit in Judäa ab und zog sich nach Galiläa zurück. Auch wir sollten, der Wahrheit in Treue zugetan, alles unternehmen, um aufkommende Misstöne und Missverständnisse von vornherein zu vermeiden; denn wann immer sich solche einstellen, werden Seelen dabei verlorengehen. Wenn Umstände eintreten, die eine Spaltung befürchten lassen könnten, sollten wir dem Beispiel Jesu und Johannes des Täufers folgen.“ – Das Leben Jesu, S. 165. b. Was sollten wir von der Einstellung des Johannes lernen, die Krise zu entschärfen? Johannes 3, 30. „Aber wie bei den Jüngern des Johannes meinen viele, dass der Erfolg vom ersten Arbeiter abhängt. Die Aufmerksamkeit beschränkt sich auf das Menschliche statt auf das Göttliche, Eifersucht wird geweckt, und Gottes Werk nimmt Schaden. Derjenige, der so zu unverdienter Ehre gelangt, steht in der Versuchung, allzuviel Selbstvertrauen zu entwickeln. Er vergegenwärtigt sich nicht seine Abhängigkeit von Gott. Die Menschen werden unterwiesen, sich auf ihresgleichen zu verlassen. Auf diese Weise verfallen sie dem Irrtum und geraten in Gottesferne. Damit Gottes Werk auf keinen Fall weder Bild noch Aufschrift des Menschen trägt, lässt der Herr von Zeit zu Zeit verschiedene Unternehmen wirksam werden, durch die sich seine Absichten am besten erfüllen. Selig sind jene, die gewillt sind, Demütigungen hinzunehmen und mit Johannes dem Täufer sprechen: ‚Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.‘“ – Das Leben Jesu, S. 166. Fragen zur persönlichen Wiederholung 14.2. (Fr) 1. Warum wurden die Jünger des Johannes neidisch auf das Werk Christi? 2. Was erklärte Johannes seinen Jüngern? 3. Zu welchem Zweck wurde die Gabe des Heiligen Geistes gegeben? 4. Wie erfüllt die Taufe ihren wahren Zweck? 5. Was taten Jesus und Johannes, als sie die Gefahr einer Krise zwischen den Jüngern erkannten? |